Newsletter L 2023

10. bis 16. Dezember

***


  2024 2023 2022 2021
2020 2019 2018 2017 2016
2015 2014 2013 2012 2011

Aktuelles+ Hintergrundwissen

Die PDF-Datei "Nuclear Power Accidents" enthält eine Reihe weiterer Vorfälle aus verschiedenen Bereichen der Atomindustrie. Einige der Vorfälle wurden nie über offizielle Kanäle veröffentlicht, so dass diese Informationen der Öffentlichkeit nur auf Umwegen zugänglich gemacht werden konnten. Die Liste der Zwischenfälle in der PDF-Datei ist daher nicht zu 100% identisch mit "INES und die Störungen in kerntechnischen Anlagen", sondern stellt eine Ergänzung dar.

2. Dezember 2009 (INES 2) Cruas, FRA

2. Dezember 1949 (INES 4 | NAMS 3,8) Atomfabrik Hanford, USA

5. Dezember 1965 (Broken Arrow) Douglas A-4E Skyhawk, USA

6. Dezember 1972 (INES 3 | NAMS 1,6) Atomfabrik Sellafield, GBR

7. Dezember 1975 (INES 3) Akw Greifswald, DDR

8. Dezember 1955 (INES 3) Atomfabrik Windscale/Sellafield, GBR

10 Dezember 1994 (INES 2 Klass.?) Akw Pickering, ON, CAN

12. Dezember 1952 (INES 5) Akw Chalk River, Ontario, CAN

16. Dezember 1987 (INES 1) Akw Biblis A, DEU

21. Dezember 1972 (INES ? Klass.?) Pawling, NY, USA

27. Dezember 2009 (INES 1) Akw Fessenheim, FRA

27. Dezember 1999 (INES 2) Akw Blayais, FRA

30. Dezember 1958 (INES 4) Los Alamos, NM, USA

31. Dezember 1978 (INES 4) Akw Belojarsk, UdSSR, Rus

*

Wir suchen aktuelle Informationen. Wer helfen kann, sende bitte eine Nachricht an: nukleare-welt@reaktorpleite.de

 


16. Dezember


 

Landwirtschaft | Subventionen | Bauernverband

Die Abschaffung der Subventionen für fossilen Agrardiesel ist längst überfällig

Alternative Treibstoffe und Antriebe sind in der Landwirtschaft längst anwendungsreif.

Die Ampelkoalition hat beschlossen die Agrardiesel-Subvention abzuschaffen, was eine Entlastung des Bundeshaushalts um etwa 900 Millionen Euro zur Folge hätte. Dieser Schritt erscheint folgerichtig angesichts der von der CDU eingereichten Verfassungsklage gegen den Bundeshaushalt.

Wie zu erwarten war, opponiert der Bauernverband heftig. Der Vorsitzende Rukwied spricht von einer Kampfansage, kündigt für Montag Proteste in Berlin an und heizt damit Bauernproteste an. Er zeigt damit, dass er weiterhin nicht bereit ist an der Lösung zentraler gesellschaftlicher Aufgaben mitzuarbeiten: Klimaschutz und Abhängigkeit vom Erdöl, samt all seiner gravierenden Probleme.

Abschaffung des Agrardiesels seit Jahren überfällig

Klimapolitische Forderungen nach der Abschaffung fossiler Subventionen wie beispielsweise Agrardiesel bestehen schon seit vielen Jahren. Es war schon lange klar, dass die Landwirtschaft – ebenso wie andere gesellschaftliche Gruppen – ihren Beitrag leisten muss, um von Erdöl wegzukommen und sowohl den Klimaschutz als auch eine krisensichere Energieversorgung in der Landwirtschaft zu gewährleisten. Doch es gehört zu den großen Fehlleistungen der Regierungen unter Kanzlerin Merkel, genau die gegenteilige Politik zu gemacht zu haben ...

*

Fossile Investitionen sinken nach der Klimakonferenz

Historisch: Über 1.600 Institutionen mit 41 Billionen Dollar ziehen Geld aus Kohle, Gas, Öl

Fossiles Divestment funktioniert. Während Staaten bei der Energiewende versagen, lenken Kampagnen fossile Investitionen um. Über die Geschichte eines Riesenerfolgs.

Mehr als 1.600 Institutionen, darunter Universitäten, Pensionsfonds und Regierungen, die rund 41 Billionen Dollar an Vermögenswerten halten, haben sich inzwischen von fossilen Brennstoffen getrennt, teilte die Global Fossil Fuel Divestment Movement am Freitag mit.

Die Ankündigung erfolgt wenige Tage nach der 28. UN-Klimakonferenz in Dubai, die mit einem Aufruf zum "Übergang weg von fossilen Brennstoffen" endete, sich aber nicht auf den geforderten "Ausstieg" aus Öl, Gas und Kohle einigte, der von Wissenschaftlern, Klimaschützern und Gemeinschaften, die von den Klimafolgen besonders betroffen sind, unterstützt wird.

[...] Will Hares, Analyst bei Bloomberg Intelligence, führt die gegenläufige Entwicklung auf die Förderung der sogenannten "ökologischen und sozialen Governance" (ESG) bei Investitionen zurück.

Ölunternehmen haben es zunehmend schwer, angesichts der zunehmenden ESG- und Nachhaltigkeitsbedenken Finanzmittel zu beschaffen, während die Banken unter dem Druck ihrer eigenen Investoren stehen, die Finanzierung fossiler Brennstoffe zu reduzieren oder einzustellen ...

*

Gaza, drei israelische Geiseln wurden von israelischen Soldaten erschossen

Geiseln trugen weiße Fahne

Trotz eines erkennbaren Schutzzeichens wurden drei Hamas-Geiseln im Gazastreifen von israelischen Soldaten erschossen. Premier Netanjahu bedauert den Vorfall.

Noch mehr als hundert Geiseln in den Händen der Hamas

Von den rund 250 Geiseln, die bei dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel Anfang Oktober verschleppt wurden, befinden sich nach jüngsten israelischen Angaben noch 129 in der Gewalt der Palästinenserorganisation und ihrer Verbündeten im Gazastreifen. 110 Geiseln wurden mittlerweile freigelassen, zudem brachte die israelische Armee die Leichen von elf Verschleppten zurück ins Land. Unter ihnen sind auch die sterblichen Überreste der drei Männer, die am Freitag im Norden des Gazastreifens „versehentlich“ von israelischen Soldaten getötet wurden.

[...] Ein Soldat habe die drei Geiseln in mehreren zehn Metern Entfernung auftauchen sehen, sagt ein Militär-Sprecher. „Sie hatten alle keine Hemden an und hatten ein weißes Tuch an einen Stock gebunden. Der Soldat fühlte sich bedroht und hat geschossen.“ Der Soldat habe angegeben, es seien Terroristen und dann wurde das Feuer von mehreren Soldaten eröffnet. Zwei der Geiseln seien sofort tot gewesen, sagte der Sprecher.

Die dritte Geisel habe verwundet Schutz in einem Gebäude gesucht und auf Hebräisch um Hilfe gerufen, schilderte der Sprecher den Ablauf weiter. Zwar habe der Bataillonskommandeur sofort das Einstellen des Feuers befohlen, aber es sei weiter auf die dritte Geisel geschossen worden, die dann gestorben sei. „Das war gegen unsere Einsatzregeln“, erklärte der Militär-Sprecher ...

*

Klimakonferenz | CCS | OPEC

Bilanz von Dubai

"Die Ölstaaten werden nervös"

Ein Durchbruch war die UN-Klimakonferenz, die COP28, sicher nicht. Aber der Beschluss von Dubai macht deutlich, wohin die Reise geht, sagt Klimaexpertin Frauke Röser: "Für Kohle, Öl und Gas ist es der Anfang vom Ende." Selbst die Ölförderländer hätten mittlerweile verstanden, "dass sie auf einem Produkt sitzen, das in der Zukunft wahrscheinlich nicht mehr so stark nachgefragt wird".

ntv.de: Besiegelt die COP28 wirklich "de facto das Ende des fossilen Zeitalters", wie Bundesaußenministerin Annalena Baerbock sagte? Oder ist das Zweckoptimismus?

Frauke Röser: Annalena Baerbock ist Diplomatin, da spricht man anders über die Ergebnisse einer solchen Konferenz. Natürlich ist es gut, dass erstmals in einer Abschlusserklärung alle fossilen Energien erwähnt werden, neben Kohle auch Öl und Gas. Die Abschlusserklärung enthält zwar nicht die Festlegung auf einen Ausstieg, sondern nur auf eine Abkehr von fossilen Energieträgern. Aber es ist klar, wohin die Reise geht: Für Kohle, Öl und Gas ist es der Anfang vom Ende. Angesichts der klimapolitischen Lage ist nur die Frage, ob das schnell genug passiert. Es nützt uns ja nichts, wenn die COP die Abkehr von Kohle, Öl und Gas beschließt, die praktische Umsetzung aber in die weite Zukunft verschoben wird ...

*

Israel | Palästinenser | Völkermord

Israel-Krieg: Tod und Zerstörung in Gaza

Laut UN wurden in Gaza 18.800 Personen getötet und mindestens 50.000 verletzt. 90 Prozent der 2,3 Millionen Palästinenser im Gazastreifen sind auf der Flucht. John Mearsheimer über Dimension und Perspektive des Konfliktes. Ein Gastbeitrag.

Ich glaube nicht, dass irgendetwas, was ich über die Geschehnisse in Gaza sage, die israelische oder amerikanische Politik in diesem Konflikt beeinflussen wird. Aber ich möchte trotzdem meine Einschätzung zu Protokoll geben, damit Historiker, wenn sie auf diese moralische Katastrophe zurückblicken, sehen werden, dass einige Amerikaner auf der richtigen Seite der Geschichte standen.

Was Israel in Gaza der palästinensischen Zivilbevölkerung antut – mit Unterstützung der Biden-Regierung – ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, das keinem sinnvollen militärischen Zweck dient. Wie J-Street, eine wichtige Organisation in der Israel-Lobby, es ausdrückt: "Das Ausmaß der sich entfaltenden humanitären Katastrophe und der zivilen Opfer ist fast unvorstellbar."

Lassen Sie mich das näher ausführen ...

*

INES Kategorie 1 "Störung" 16. Dezember 1987 (INES 1) Akw Biblis A, DEU

AtomkraftwerkePlag

Biblis (Hessen)

In Biblis A kam es am 16. Dezember 1987 zu einem Störfall, bei dem aufgrund des Versagens von Ventilen und eines Fehlverhaltens der Betriebsmannschaft radioaktives Wasser außerhalb des Sicherheitsbehälters gelangte. "Dort war (...) die Außenwelt 15 Stunden lang nur noch durch eine Barriere, die sogenannte Zweitabsperrung, vor einer Verstrahlung durch hochradioaktives Kühlwasser aus dem Reaktor-Block A geschützt." Der Vorfall wurde nicht vom Betreiber gemeldet, sondern Tage später von der Aufsichtsbehörde bei einer Untersuchung eines anderen Fehlers am AKW entdeckt. Bei der nachfolgenden Untersuchung stellte der TÜV Bayern fest, dass nur knapp ein nicht mehr beherrschbarer Störfall vermieden wurde und es seit Jahren schwere Verstöße gegen die Sicherheitsvorschriften gegeben hatte.

Die Geschichte dieses Störfalls, der fast zur Schließung von Biblis geführt hätte, sowie die Verschleierung durch RWE und die deutsche Politik, an der auch der damalige Umweltminister Klaus Töpfer beteiligt war, ist durch den "Spiegel" 1988 detailliert aufgearbeitet worden ...
 

Spiegel 

11. Dezember 1988

»Wir haben sagenhaftes Glück gehabt«

Fast ein Jahr lang hielten die Betreiber des Atomkraftwerks Biblis und die Aufsichtsbehörden den bisher schwersten Zwischenfall in der Geschichte der bundesdeutschen Kerntechnik geheim. Der Hergang dieses Störfalls widerlegt die Sicherheitsphilosophie der Atomenergie-Erzeugung an ihrem schwächsten Punkt: Die Fehlhandlungen des Menschen gegenüber einem hochkomplexen Maschinensystem sind nicht vorhersagbar.
 

25. Dezember 1988

Große Schlamperei Neuer Höhepunkt der Pannenserie in Atommeilern

Brokdorf wurde ohne funktionstüchtige Notaggregate betrieben, in Biblis versagten extra entwickelte Schutzschaltungen - der Reaktor ist abgeschaltet...
 

Wikipedia

Kernkraftwerk Biblis

Beim Anfahren des Reaktors klemmte ein Ventil, das eine Anschlussleitung an dem unter 150fachem Atmosphärendruck stehenden Reaktorkreislauf absperren muss, und blieb offen. Erst nach 15 Stunden nahm das Betriebspersonal die aufleuchtende Warnlampe ernst, man hielt die Ansteuerlogik der Lampe für defekt. Das Personal fuhr den Reaktor nicht sofort herunter, sondern öffnete ein zweites, redundantes Sicherheitsventil, um das verklemmte Ventil durchzuspülen und so zu schließen. Das Ventil schloss nicht und 107 Liter radioaktiven Kühlwassers liefen in den Ringraum. Der Störfall kam erst nach einem Jahr durch einen Artikel in einer amerikanischen Fachzeitschrift (Nucleonic Weeks) an die Öffentlichkeit, wurde jedoch vom Betreiber fristgerecht an die Behörde gemeldet, die wiederum selbst keine Pressemitteilung veröffentlichte ...

Nuclear power accidents by country#Germany

Übersetzung mit https://www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

 


15. Dezember


 

Brasilien | Indigene | Landrechte

Parlament stimmt gegen indigene Schutzgebiete

Das brasilianische Parlament hat die Ausweisung indigener Schutzgebiete deutlich erschwert. Es überstimmte ein Veto von Präsident Lula und bestätigte damit weite Teile eines umstrittenen Gesetzes.

Der brasilianische Kongress hat ein Veto von Präsident Luiz Inácio Lula da Silva überstimmt, um ein Gesetz zur Aufhebung des Schutzes von Landrechten der indigenen Völker wieder in Kraft zu setzen. Lula da Silva hatte im Oktober sein Veto gegen wesentliche Passagen des vom Kongress verabschiedeten Gesetzes eingelegt, das Landrechte indigener Menschen bedroht. Abgeordnete und Senatoren stimmten mit deutlicher Mehrheit erneut für das Gesetz. Damit setzten sich Anhänger des früheren Präsidenten Jair Bolsonaro und dessen Verbündete in der mächtigen Agrarindustrie durch.

Nun kann künftig nur Land als Schutzgebiet ausgewiesen werden, das am Tag der Verkündung der Verfassung am 5. Oktober 1988 von indigenen Völkern bewohnt wurde. Kritiker bemängeln, dass Indigene so keine Stammesgebiete mehr zurückbekommen könnten, aus denen sie bereits zuvor vertrieben worden waren ...

*

AKW-Neubauten | Atommüll | CDU

Wiedereinstieg in die Atomkraft:

Warnzeichen Niedersachsen

Die CDU will die Atomkraft zurückhaben. Was ein Wiedereinstieg ökologisch und finanziell bedeuten würde, ist in Niedersachsen zu besichtigen.

Die CDU will wieder in die Atomkraft einsteigen. In ihrem Entwurf für ein neues Grundsatzprogramm kommt die Partei zu dem Schluss, dass Deutschland „zurzeit nicht auf die Option Kernkraft verzichten“ könne. Zur „Gesamtenergieversorgung von morgen“ gehörten auch AKW. Zur Erinnerung: Nach dem Reaktorunfall in Fukushima 2011 waren es die Christdemokraten, die unter Kanzlerin Angela Merkel das Ende der Atomenergie einläuteten.

Wie sie den Wiedereinstieg genau bewerkstelligen will, bleibt die CDU wohlweislich schuldig. Fragt man nach, wird diffus auf den angeblichen deutschen Sonderweg verwiesen: Während rundum in Europa und der Welt wieder oder immer noch auf Kernkraft gesetzt werde, verweigerten „wir“ uns aus ideologischen Gründen dieser umweltfreundlichen und klimaneutralen Technologie.

Abgesehen davon, dass Atomkraft alles andere als ökologisch und – betrachtet man den gesamten nuklearen „Kreislauf“ vom Uranabbau bis zur Atommüllentsorgung – auch bei weitem nicht klimaneutral ist, führt der Hinweis auf das vermeintlich einsichtige Ausland in die Irre. Denn weltweit hat die Atomenergie ihren Zenit längst überschritten. Mitte 2023 waren in 32 Staaten 407 Reaktoren am Netz, vor 20 Jahren waren es noch 438. Nennenswerte Neubauten gibt es lediglich in den USA und China ...

*

Brasilien | Regenwald | Konsum

Tropische Harthölzer oft aus illegalem Einschlag

Das beliebte Hartholz Ipe stammt grösstenteils aus illegaler Abholzung, stellt eine schwedische Studie fest.

Das Holz für Aussenmöbel und Terrassendielen stammt meist aus den Tropen und hat damit oft ein Nachhaltigkeitsproblem. Verwendet wird es, weil es sehr beständig ist. Einheimische Harthölzer wie Eiche oder Esche sind unter europäischen Witterungsbedingungen weniger haltbar.

Tropische Harthölzer andererseits wachsen langsam und finden sich oft nur vereinzelt in natürlichen Waldgebieten. Ihr Anbau in Plantagen ist meist nicht möglich, die Herkunft des Holzes oft unklar. Der Verdacht: Viele stammen aus illegalem Einschlag ...

*

EU-Staaten | Ungarn | Orbán

»Schmiergeld«-Eklat

Orbán macht Zustimmung zu Ukrainehilfen von Freigabe aller EU-Mittel für Ungarn abhängig

Um Hilfszahlungen an die Ukraine zu leisten, müssen die 27 EU-Staaten eine Konsensentscheidung treffen. Doch Ungarn stellt sich quer.

Zwar ist für die Ukraine der Weg für Beitrittsverhandlungen mit der EU frei, weitere Milliardenhilfen der 27 Mitgliedsländer sind jedoch vorerst am Widerstand Ungarns gescheitert. Nun hat Ungarns Regierungschef Viktor Orbán eine Zustimmung seines Landes an die Freigabe aller bislang blockierten EU-Mittel geknüpft.

Ungarn verlange »nicht die Hälfte, nicht ein Viertel, sondern alles«, sagte Orbán am Freitag in einem Interview im ungarischen Radio mit Blick auf EU-Gelder in Höhe von zwölf Milliarden Euro, die wegen Rechtsstaatsverfehlungen nach wie vor zurückgehalten werden ...

*

IEA | Fossile | Kohle

Internationale Energieagentur

Weltweiter Kohleverbrauch steigt auf Höchstwert

Die Nachfrage nach Kohle ist in diesem Jahr so hoch wie nie – das liegt vor allem an asiatischen Ländern. In Europa ging der Verbrauch um 23 Prozent zurück.

Der klimaschädliche Verbrauch von Kohle hat nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) in diesem Jahr weltweit einen neuen Höchstwert erreicht. Der Gesamtverbrauch sei um 1,4 Prozent auf 8,5 Milliarden Tonnen angestiegen, teilte die IEA mit. Eine stark sinkende Nachfrage in Europa und den USA stand demnach einem wachsenden Verbrauch in Asien gegenüber.

Allein in China wurden demnach 220 Millionen Tonnen Kohle mehr verbraucht als im Vorjahr, was einem Plus von 4,9 Prozent entspricht. In Indien wurde nach Angaben der IEA ein Anstieg von acht Prozent verzeichnet, der Verbrauch in Indonesien nahm um elf Prozent zu. Der Bedarf dort steige, weil mehr Strom erzeugt werde und Wasserkraftwerke weniger Energie lieferten.

In Europa ging der Kohleverbrauch laut der Internationalen Energieagentur um 23 Prozent zurück, in den USA sank er um 21 Prozent. Dies ist vor allem auf eine schwächere Industrietätigkeit und die Abkehr von der Kohleverstromung zugunsten der erneuerbaren Energie zurückzuführen ...

*

AsylpolitikMigration | Abschiebungen

Geheimer Migrationsdeal mit dem Irak

Die Bundesregierung hält eine Migrationsvereinbarung zwischen Deutschland und dem Irak geheim. NDR, WDR und SZ liegt die schriftliche Erklärung zu Migration und Abschiebungen beider Länder vor. Die Opposition verlangt Aufklärung.

Für Olaf Scholz sind sie "das Wichtigste", was man in der Migrationspolitik benötige. In "kurzer Zeit" schon würden sie die "wichtigste Veränderung" bedeuten. Was der Bundeskanzler derart auflädt, sind Vereinbarungen mit Staaten, aus denen viele Asylbewerber nach Deutschland kommen.

Für die Bundesregierung gelten sie als das zentrale Instrument in der Migrationspolitik. Der Irak wiederum gilt seit vielen Monaten schon als besonders interessanter Verhandlungspartner, da von dort außergewöhnlich viele abgelehnte Asylbewerber kommen.

[...] Seit Jahren schon versucht Deutschland, die Zahl der Abschiebungen in den Irak zu erhöhen. Ende Oktober lebten hierzulande laut Bundesinnenministerium etwa 26.000 ausreisepflichtige Iraker - die mit Abstand häufigste Nationalität unter den Ausreisepflichtigen. Im gesamten Jahr 2022 wurden allerdings nur 77 Personen direkt in den Irak abgeschoben. Von der im Koalitionsvertrag angekündigten "Rückführungsoffensive" ist bislang also wenig zu spüren ...

*

Krieg | Rüstung | RenditeRisikokapital

Von Ukraine bis Nahe Osten: Will das große Geld den ewigen Krieg?

Milliardäre investieren zunehmend in Rüstung-Start-ups. Sie spekulieren auf Krieg. Für das risikoreiche Geschäft ist der Frieden ein Hindernis. Gastbeitrag.

Angesichts der weltweiten Konflikte, dem Krieg, der sich in der Ukraine hinzieht, und der aufflammenden Gewalt im Nahen Osten, setzt das Risikokapital auf Rüstung.

Tatsächlich haben sich die in den USA getätigten Risikokapitalinvestitionen in Start-ups im Verteidigungsbereich innerhalb von vier Jahren verdoppelt. Investierten Venture-Capital-Gesellschaften (VCs, Risikokapitalgesellschaften) mit Sitz in den USA im Jahr 2019 noch rund 16 Milliarden US-Dollar, so schlossen sie allein in den ersten fünf Monaten des Jahres 2023 über 200 Deals in den Bereichen Verteidigung und Luft- und Raumfahrt im Wert von fast 17 Milliarden US-Dollar ab.

Der VC-Gigant Sequoia investierte Anfang dieses Jahres in seine erste Rüstungsgruppe, Mach Industries.

Wer sind die VCs im Bereich Verteidigung?

Durch ihre gemeinsamen Bemühungen gehören prominente Risikokapitalfirmen wie der Founders Fund des Milliardärs Peter Thiel, Andreessen Horowitz (a16z) und Lux Capital zu den heutigen aufstrebenden Stars im Verteidigungssektor, darunter Anduril, Hadrian und Rebellion Defense. Dabei erzielen VCs nicht nur hohe Investitionsrenditen, sondern gewinnen auch zunehmend Einfluss auf die US-Außenpolitik ...

 


14. Dezember


 

Südafrika | KohleausstiegKfW

Mit 500 Millionen Euro: Deutschland unterstützt Afrika bei Erneuerbarer Energie und Kohleausstieg

Das BMZ hat angekündigt, über die Förderbank KfW Südafrika mit 500 Millionen Euro bei der Reform des Energiesektors zu unterstützen. Doch das Land braucht wesentlich mehr Geld.

Der Kohleausstieg soll in Südafrika ökologisch nachhaltig und sozialverträglich vorangetrieben werden. Hierzu stellt die Bundesregierung über die KfW weitere Finanzmittel bereit, wie in der vergangenen Woche angekündigt wurde. Eine halbe Milliarde Euro stellt das BMZ für die Behebung der akuten Energiekrise bereit. Dabei sollen neue Jobs entstehen, und langfristig ein wettbewerbsfähiger und transparenter Strommarkt durch private Investitionen aufgebaut werden.

Das Geld fließt jedoch nicht etwa in den Bau neuer Kraftwerke. „Die Mittel der KfW werden in Form eines politikbasierten Finanzierungsansatzes bereitgestellt“, heißt es bei der KfW. „Das bedeutet, dass die Mittel als Anreiz für die Umsetzung eines mit der südafrikanischen Regierung vereinbarten Reformprogramms zur Verfügung stehen.“ Die südafrikanische Regierung habe die vereinbarten Reformschritte umgesetzt. Im Gegenzug erhalte die Regierung nun zur allgemeinen Finanzierung des nationalen Haushaltes die konzessionären Darlehensmittel der KfW und weiterer beteiligter Finanziers ...


Siehe auch: Südafrika beginnt mit der Beschaffung neuer Kernenergie

*

Atomkraft für Klimaschutz? COP28

"Ökonomisch eine absolute Nullnummer"

Bis zuletzt wurde hart verhandelt auf der Weltklimakonferenz COP28 in Dubai. Es ging um den Ausstieg aus Kohle, Gas und Öl und um den Ausbau der Erneuerbaren. Kernenergie spielte dabei zwar kaum eine Rolle. Trotzdem löste eine Initiative von rund 20 Ländern einiges Aufsehen aus.

Die Staaten, darunter Frankreich, die USA und Großbritannien, fordern, für das Klima die Kernenergie deutlich auszubauen. Der deutsch-australische Energieexperte Prof. Sven Teske hält davon nichts.

ZDFheute: Die Initiative behauptet in ihrer Erklärung, dass ohne Kernenergie bis 2050 Klimaneutralität nicht zu erreichen sei. Ist das so?

Teske: Nein, es ist nicht so. Wir haben schon seit über 15 Jahren einen abnehmenden Anteil von Strom aus Atomenergie und einen Anstieg aus erneuerbaren Energien. Wir haben über 400 alte Reaktoren, die nach und nach das Ende der Laufzeit erreicht haben. Es werden mehr vom Netz genommen als neu aufgenommen. Das hat einen Grund: die Kosten.

Die durchschnittliche Bauzeit für ein neues Atomkraftwerk liegt bei etwa zwölf Jahren. Das heißt, für die 2030-Klimaziele wäre es schon zu spät, für die 2035-Ziele eher auch.

Sven Teske, University of Technology Sydney

Bis dahin müssen wir im Strombereich eine Dekarbonisierung von fast 80 Prozent haben. Insofern ist das rein technisch, rein mathematisch und ökonomisch eine absolute Nullnummer. Da sieht man auch daran, was wirklich an Markt umgesetzt wird: 80 Prozent waren Solar und Wind in den letzten fünf, sechs Jahren. Das liegt an den niedrigeren Kosten und an den ganz schnellen Implementierungsmöglichkeiten ...

*

Großbritannien | EDFHinkley PointCGN

Strom noch teurer: Europäisches Vorzeige-AKW bekommt kein Geld mehr

Der Bau des Atomkraftwerks Hinkley Point C ist ein Schlüsselelement in der Strategie des Vereinigten Königreichs zur Reduzierung der CO₂-Emissionen und zur Erhöhung seiner Energieunabhängigkeit. Der Absprung eines wichtigen Investors bringt nun alle Pläne einer günstigen Stromversorgung durcheinander.

Ähnlich wie Frankreich setzt auch Großbritannien weiterhin auf den Bau moderner Atomkraftwerke. Die neue Anlage befindet sich in Somerset nahe den älteren Kernkraftwerken Hinkley Point A und B. Die Idee für eine dritte Anlage an diesem Standort entstand bereits in den 1980er-Jahren, aber verschiedene politische und wirtschaftliche Faktoren verzögerten den Baubeginn bis ins 21. Jahrhundert. Nun gibt es laut der Nachrichtenseite Bloomberg bei der Finanzierung einen weiteren Rückschlag.

Die China General Nuclear Power Corp. (CGN) stellte die Finanzierung des Kraftwerks ein, was Experten als neues Zeichen der Spannungen zwischen London und Peking werten. CGN hat in den letzten Monaten mehrere Zahlungen ausgelassen, was dazu führt, dass Electricite de France SA (EDF), die gemeinsam mit CGN die 40 Milliarden Euro teure Anlage baute, möglicherweise alleine für die Fertigstellung aufkommen muss ...

*

Verzicht | KlimakonferenzCOP28

Ganz langsam sickert die Wirklichkeit ein

Auf der Klimakonferenz haben die Delegierten die Abkehr von fossilen Energieträgern beschlossen. Das ist zäh. Das reicht nicht. Aber einen Erfolg gibt es doch. 

Symbolischer hätte diese Klimakonferenz nicht enden können. Da beschließen die Delegierten am Mittwochmorgen ein Abschlussdokument, der Konferenzpräsident lobt das "historische" Ergebnis, und alle applaudieren sich gegenseitig. Dann aber, ein paar Minuten später, sagt die Vertreterin von Samoa im Plenum: "Der Beschluss wurde gefasst, als die Vertreter der kleinen, bedrohten Inseln noch nicht da waren." Für sie reiche das alles nicht.

[...] In Dubai haben sich die Regierungen auf einen "Übergang weg von fossilen Energieträgern" geeinigt, und damit indirekt darauf, dass die Nutzung von Kohle, Öl und Gas ein Problem ist. Man kann über diese Selbstverständlichkeit müde lächeln. Man könnte sich aber auch an die Konferenz in Glasgow vor zwei Jahren erinnern: Damals schaffte es der Ausstieg aus der Kohle nur haarscharf ins Abschlussdokument.

[...] Der Elefant im Raum bleibt auch weiterhin der Verzicht. In Glasgow wurde der Ausstieg aus der Kohle eingeläutet, in Dubai nun der aus Öl. Fehlt noch der aus dem Gas. Könnte der möglicherweise in zwei Jahren in Brasilien – Präsident Lula arbeitet schon jetzt auf einen Konferenzerfolg hin – beschlossen werden? 

Möglich ist es. Schnell genug, um die globale Erderwärmung unter dem 1,5-Grad-Ziel zu halten, wird es nicht sein. Deswegen bleibt als Fazit von Dubai: Klimakonferenzen liefern immer noch nicht das, was nötig wäre. Ohne diese Konferenzen wäre es allerdings auch nicht besser, im Gegenteil: Die Welt würde auf eine durchschnittliche Temperaturerhöhung von fünf bis sechs Grad zulaufen ...

*

EU-Parlament | StrompreisLieferkettenReformen

EU einigt sich auf Strommarktreform und Lieferkettengesetz

Verbraucher in Europa sollen künftig besser vor hohen Strompreisen geschützt werden. Einen Durchbruch gibt es auch bei einem einheitlichen Lieferkettengesetz - damit will die EU weltweit Menschenrechte stärken

Die EU hat sich auf zwei wichtige Gesetzesvorhaben geeinigt: Der Strommarkt in Europa soll reformiert werden, außerdem bekommt die EU ein einheitliches Lieferkettengesetz. Darauf haben sich am Donnerstagmorgen Unterhändler der EU-Staaten sowie des Europaparlaments verständigt.

Das Gesetz zum Umbau des Strommarktes soll Verbraucher in Europa künftig besser vor ausufernden Strompreisen schützen. Neben stabileren Preisen soll mit den Neuerungen der Ausbau erneuerbarer Energien vorangetrieben werden. Der Kompromiss muss vom EU-Parlament und den Ländern noch formell bestätigt werden ...

*

Japan | KorruptionLDP

Partys, Schmiergelder und schwarze Kassen – für Japans Regierungschef wird es ungemütlich

Ministerpräsident Fumio Kishida ist schon lange unpopulär. Nun erschüttert ein Finanzskandal seine Partei. Mit einer Säuberungsaktion will er die Wende schaffen. Kann das gelingen?

Eigentlich wollte Japans Regierungschef Fumio Kishida am kommenden Wochenende den diplomatischen Höhepunkt seiner Asienstrategie feiern. In Tokio empfängt er die Staats- und Regierungschefs der südostasiatischen Staatengemeinschaft Asean, um die 50 Jahre alten Beziehungen neu auszurichten. Damit will Japan dem wachsenden Einfluss Chinas in der Region begegnen. Doch nun erschüttert ein Skandal um schwarze Kassen die Regierungspartei.

[...] Die Tatsache, dass die Abe-Faktion solche Aktivitäten unter verschiedenen Führern so lange betrieben hat, deutet laut Experten auf ein System der organisierten Korruption hin.

Offen ist, ob Kishida den Mut hat, den Schlüsselposten des Kabinettsministers mit einem überzeugten Reformer zu ersetzen, oder ob er auf das Parteiestablishment zurückgreift. Als Favorit gilt der ehemalige Aussenminister Yoshimasa Hayashi, ein Vertrauter Kishidas.

Ein klares Bekenntnis zu einem Neubeginn wäre eine Ernennung von Digitalminister Taro Kono oder des 40 Jahre jungen Shinjiro Koizumi, dessen Vater zwischen 2001 und 2006 Ministerpräsident war. Deren Ernennung wäre gewagt, meint Japan-Experte Tobias Harris vom German Marshall Fund. «Aber sie würde in der Öffentlichkeit auf Resonanz stossen.» Und genau das ist es, was Kishida jetzt braucht.

*

Saudi-Arabiens Atomprogramm destabilisiert den Nahen Osten

Will Biden mit Saudi-Arabien ein atomares Wettrüsten im Nahen Osten starten?

Washington scheint gewillt, Riad bei seinen nuklearen Ambitionen gegen den Iran zu helfen. Ein gefährlicher Kurswechsel. Wie kann die Eskalation verhindert werden? Eine Einordnung.

Zwar hat Israels Gaza-Krieg die Normalisierungsgespräche zwischen Saudi-Arabien und Israel, aufbauend auf den sogenannten Abraham Accords, auf Eis gelegt. Aber das Interesse Riads an einem Deal besteht weiter.

Denn gekoppelt daran ist eine nukleare Unterstützung und ein Sicherheitspakt vonseiten der Vereinigten Staaten. Normalisierung mit Tel Aviv wäre der Preis für das grüne Licht der USA für ein Atomprogramm.

Das wäre wiederum ein fataler Kurswechsel von Washington. Seit einem Jahrzehnt verhandeln die beiden Länder über die Grenzen eines solchen Programms, doch ohne Ergebnis.

Das hat dazu geführt, dass Saudi-Arabien immer wieder androhte, dass man sich Atomwaffen besorgen werde, falls der Iran sich auf demselben Weg befinde ...

 


13. Dezember


 

EU-Kommission | UngarnUkraine

Vor Ukraine-Gipfel

EU-Kommission gibt blockierte Milliarden für Ungarn frei

Die Fördergelder hatte die EU zurückgehalten, weil Orbán die Justiz im Land geschwächt hatte. Laut EU-Kommission soll die Rechtsstaatlichkeit nun auf dem der Besserung sein.

Die Europäische Kommission gibt zehn Milliarden Euro an eingefrorenen EU-Geldern für Ungarn frei. Die Brüsseler Behörde begründete den Schritt am Mittwoch damit, dass Ungarn die erforderlichen Voraussetzungen dafür erfüllt hat. Derweil hält die Kritik an der Rechtsstaatlichkeit in dem Land an. Weiter blockiert bleiben andere Haushaltsmittel in Höhe von knapp zwölf Milliarden Euro sowie milliardenschwere Coronahilfen.

EU-Justizkommissar Didier Reynders sagte, Ungarn habe mit den jüngsten Justizreformen alle vereinbarten Anforderungen erfüllt. Nun gebe es ausreichend Garantien dafür, dass die Unabhängigkeit der Justiz in Ungarn gestärkt werde. Die heutige Entscheidung sei jedoch nicht das Ende des Prozesses. Man werde die Lage weiterhin aufmerksam beobachten und frühzeitig reagieren, falls es Rückschläge geben sollte ...

*

Klimawandel | KlimakonferenzCOP

COP28 endet ohne klares Aus für Kohle, Öl und Gas

Die UN-Klimakonferenz in Dubai ist mit einem Kompromiss zu Ende gegangen. Ein unverbindlicher Aufruf zum Umbau der Energieinfrastruktur blieb das Hauptergebnis.

Nach zähen Verhandlungen ist am Mittwochmorgen in Dubai, in den Vereinten Arabischen Emiraten, die diesjährige UN-Klimakonferenz zu Ende gegangen. Lange war gerungen worden, ob nun von vom "Auslaufen" oder "Herunterfahren" ("phasedown" or "phaseout") der Nutzung fossiler Energieträger gesprochen werden soll.

Vor allem einige schon heute besonders hart vom Klimawandel betroffene Staaten und kleine Inselnationen hatten auf eindeutige Sprache und vor allem mehr Engagement in Sachen Klimawandel gedrängt ...

*

BfS | Radon

Karte zeigt regionale Radon-Belastung in Deutschland

Eine neue Karte des Bundesamts für Strahlenschutz zeigt die durchschnittliche Belastung mit dem radioaktiven Gas Radon in Deutschland. Vor allem in den Gebirgsregionen sind die Konzentrationen besonders hoch.

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat eine bundesweite Karte zur Verbreitung des radioaktiven Gases Radon erstellt. Wie die Bundesbehörde im niedersächsischen Salzgitter mitteilte, zeigt die Übersicht die durchschnittliche Radon-Konzentration, der Menschen in ihren Wohnungen schätzungsweise ausgesetzt sind.

Neuen Berechnungen des BfS zufolge liegt die bundesweit durchschnittliche Radon-Konzentration bei rund 65 Becquerel pro Kubikmeter (Bq/m3). Aus der neuen Karte lässt sich ablesen, ob der Durchschnittswert in der eigenen Kommune über oder unter diesem Mittelwert liegt. Regionale Schwankungen reichen von unter 35 im westlichen Niedersachsen bis weit über 150 in vielen Mittel- und Hochgebirgsregionen. BfS-Prognosen zufolge sind etwa 10,5 Millionen Menschen in Deutschland in ihren Wohnungen Radon-Konzentrationen von über 100 Becquerel pro Kubikmeter ausgesetzt. Bei knapp 2 Millionen übersteigen die Konzentrationen sogar den Wert von 300, vereinzelt sogar über 1.000 Becquerel pro Kubikmeter ...

*

Ampelkoalition | BundeshaushaltBundesverfassungsgericht

Etat für 2024

Ampel-Spitzen lösen ihren Haushaltsstreit

Die Spitzen der Ampelkoalition haben ihren Gesprächen über den Bundeshaushalt für 2024 eine Einigung erzielt. Zu welcher Lösung sie sich durchrangen, wollen sie am Mittag sagen.

Die Spitzen der Ampelkoalition haben sich in der Nacht über den Haushalt 2024 geeinigt. Ein Regierungssprecher bestätigte am Vormittag entsprechende Informationen des ARD-Hauptstadtstudios. Details sollen am Mittag bekanntgegeben werden. Dann wollen Bundeskanzler Olaf Scholz, Vizekanzler Robert Habeck und Finanzminister Christian Lindner vor die Presse treten. Für den Nachmittag ist nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa ein Koalitionsausschuss geplant ...

*

Fossile Energien | 1,5-Grad | COP28

Weltklimakonferenz ruft zur Abkehr von fossilen Energien auf

Kein Ausstieg, aber ein Umstieg: Erstmals ruft die Weltgemeinschaft bei einer Uno-Klimakonferenz zur Abkehr von fossilen Brennstoffen auf. Aus deutscher Perspektive fehlt ein wichtiger Teil in dem Text.

Bei der Weltklimakonferenz in Dubai hat die Präsidentschaft einen Kompromiss-Beschlussentwurf zur Abstimmung vorgelegt, der zu einem »Übergang« weg von fossilen Energien aufruft. Länder wie Deutschland hatten die Nachschärfung im Vergleich zum vorherigen Textentwurf erreicht, setzten sich aber nicht mit ihrer Forderung nach einem weltweiten Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas durch.

Der Konferenzpräsident Sultan Al Jaber sprach von einem »historischen Paket«. Es sei ein robuster Aktionsplan, um das 1,5-Grad-Ziel in Reichweite zu halten

*

Brokdorf | Windenergie | Batteriespeicher

Speicher statt Kernkraft:

AKW Brokdorf soll XXL-Akku bekommen

AKW-Betreiber PreussenElektra hat einen konkreten Vorschlag zur Nachnutzung des stillgelegten Kernkraftwerks in Brokdorf gemacht. Das Unternehmen will Europas größten Batteriespeicher errichten. So soll beispielsweise auch bei Flaute, wenn Windräder stillstehen, immer genug Strom zur Verfügung stehen.

Der Batteriespeicher soll in zwei Ausbaustufen gebaut werden. Zunächst in einem ersten Schritt auf einer ein Hektar großen Fläche in der Nähe des Infozentrums Brokdorf (Kreis Steinburg). Weil dieser Teilbereich unbebaut ist, kann PreussenElektra dort schon früher mit dem Bau beginnen. Die erste Ausbaustufe des Speichers mit einer Leistung von 100 Megawatt könnte 2026 fertig sein, so der Plan von PreussenElektra. Dann könnte die zweite Ausbaustufe auf dem insgesamt zwölf Hektar großen AKW-Gelände starten. Sie soll 2036 mit einer Leistung von 700 Megawatt fertig sein. Für Guido Knott, Vorstand von PreussenElektra würden die Pläne aus Sicht des Unternehmens sehr gut zu den Energiewende-Plänen der Landesregierung passen. "Schleswig-Holstein hat sich zum Ziel gesetzt, 2040 erstes klimaneutrales Bundesland zu werden. Wenn wir 2036 fertig wären mit dem Batteriespeicher, würde das ja gut in die Strategie passen", sagt Knott ...

 


12. Dezember


 

Südafrika | KernkraftKoeberg

Südafrika beginnt mit der Beschaffung neuer Kernenergie

Während der zweite Block des Kernkraftwerks Koeberg wegen längerer Wartungsarbeiten vom Netz geht, hat das südafrikanische Ministerium für Bodenschätze und Energie (DMRE) bestätigt, dass es die Beschaffung neuer Kernkraftkapazitäten mit einer Leistung von 2500 MWe in Angriff nehmen und bis März 2024 Ausschreibungen veröffentlichen wird.

Die Nationale Energieregulierungsbehörde Südafrikas (NERSA) hat mitgeteilt, dass das DMRE mit dem Beschaffungsprozess fortfahren kann, nachdem es eine Reihe von "aufschiebenden Bedingungen" erfüllt hat, die von der Regulierungsbehörde auferlegt wurden, teilte der für Elektrizität zuständige Minister im Präsidialamt, Kgosientsho Ramokgopa, auf einer live übertragenen Pressekonferenz mit.

Die DMRE habe der Regulierungsbehörde im Juli einen Bericht vorgelegt, der sich mit diesen Bedingungen befasse, sagte Ramokgopa. NERSA ist nun zu dem Schluss gekommen, dass diese Bedingungen zufriedenstellend erfüllt wurden, und hat am 2. September eine formelle Zustimmung erteilt. Dies bedeutet, dass die ministerielle Entscheidung von 2020, das Verfahren zur Beschaffung der neuen Kernkraftkapazitäten zu beginnen, nun veröffentlicht wird ...

Übersetzung mit https://www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

*

Israel | Waffenstillstand | Gaza

Krieg in Nahost

Uno-Generalversammlung fordert Waffenstillstand – USA sind dagegen

Die Uno-Vollversammlung dringt per Resolution auf eine sofortige humanitäre Feuerpause im Gazastreifen. Das Papier erreichte eine notwendige Zweidrittelmehrheit, Deutschland enthielt sich, die USA stimmten dagegen. 

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat sich mit großer Mehrheit für einen sofortigen humanitären Waffenstillstand im Gazakrieg ausgesprochen. 153 Mitgliedsländer stimmten für die Resolution, 23 enthielten sich. Zehn Staaten stimmten dagegen, darunter die USA und Israel.

[...] Die US-Botschafterin bei der Uno, Linda Thomas-Greenfield, hatte vor der Abstimmung erklärt, ihr Land unterstütze einige Aspekte der Resolution – unter anderem die Notwendigkeit, die katastrophale humanitäre Lage im Gazastreifen zu verbessern, Zivilisten zu schützen und Geiseln zu befreien. Ein Waffenstillstand indes »wäre gefährlich für die Israelis, die unerbittlichen Angriffen ausgesetzt wären, und auch gefährlich für die Palästinenser, die die Chance verdienen, sich eine bessere Zukunft aufzubauen, frei von der Hamas«.

[...] Der pakistanische Botschafter Munir Akram sagte, wenn man Menschen Freiheit und Würde verweigere, sie demütige und in ein Freiluftgefängnis sperre, »wo man sie tötet, als wären sie Bestien – dann werden sie sehr wütend und tun anderen das an, was ihnen angetan wurde« ...

*

Würgassen | AtommüllZwischenlager

Atommüll-Zwischenlager Würgassen kommt doch nicht

Das geplante Atommüll-Zwischenlager in Beverungen-Würgassen wird nicht gebaut. Das hat Bundesumweltministerin Steffi Lemke am Mittag im Rahmen einer Pressekonferenz bekanntgeben. 

Diese Nachricht kommt für alle überraschend: Das geplante Bereitstellungslager für Atommüll in Beverungen-Würgassen (Kreis Höxter) soll nicht gebaut werden. Das hat Bundesumweltministerin Steffi Lemke am Dienstag in Berlin bekannt gegeben.

Das Projekt lasse sich wegen "zu vieler rechtlicher und planerischer Risiken voraussichtlich nicht rechtzeitig und damit auch nicht wirtschaftlich umsetzen", hieß es aus dem Bundesumweltministerium. Angekündigte Klagen hätten eine Inbetriebnahme stark verzögert, für die Durchsetzung fehle es an der politischen Unterstützung und für die Suche nach einem anderen Standort fehle ebenfalls die Zeit.

Vorhaben wäre Milliardengrab

Da der Bund bis Ende des Jahres das Grundstück in Würgassen für einen zweistelligen Millionenbetrage hätte kaufen müssen, werden die Planungen nun endgülzig eingestellt. Das Ministerium vermutet, dass das Vorhaben zu einem Milliardengrab geworden wäre ...

*

FragDenStaat schafft Transparenz

Staatliche Vorschriften jetzt kostenfrei zugänglich

Wer Vorschriften des Staates lesen wollte, musste für die Dokumente bislang oft bei einem privaten Verlag zahlen. Die Transparenzinitiative FragDenStaat ändert das nun – und veröffentlicht sie zum freien Download.

FragDenStaat befreit wieder einmal staatliche Informationen, bei denen sich jeder Mensch fragt, warum diese Informationen nicht schon immer frei zugänglich gewesen sind. Ein solcher Fall ist das Gemeinsame Ministerialblatt (GMBl), in dem der Staat seit mehr als 70 Jahren etwa Verordnungen, Anordnungen, Rundschreiben oder Bekanntmachungen veröffentlicht. FragDenStaat hat 2.713 Ausgaben des Ministerialblatts ins Netz gestellt.

Das GMBl ist das amtliche Publikationsorgan der Bundesregierung, Herausgeberin ist das Bundesinnenministerium. Hier veröffentlichen nahezu alle Ministerien so genannte untergesetzliche Regelungen. Doch der Verlag, der das Ministerialblatt veröffentlicht, ist privat. So lässt sich der Konzerns Wolters Kluwer dafür bezahlen, wenn jemand die amtlichen Vorschriften herunterlädt.

[...] FragDenStaat ist mit dieser Praxis nicht einverstanden:

Wir glauben: Amtliche Dokumente von allgemeinem Interesse gehören an die Öffentlichkeit – nicht in die Hände privater Verlage. Der freie Zugang zu den Dokumenten ist aus unserer Sicht nicht nur rechtmäßig, sondern auch notwendig.

Deswegen habe man sich zur Veröffentlichung entschieden. Es ist nicht das erste Mal, dass FragDenStaat den Staat mit einem solchen öffentlichen Stunt zum Handeln zwingt ...

*

Klimaschutzgesetz | Solarausbau

Klimapolitik im Bundestag

Ampel verschiebt Solarpaket und Klimagesetz

Nicht nur der Bundeshaushalt 2024 wird dieses Jahr nicht mehr beschlossen, auch die seit Monaten vorliegenden Gesetzentwürfe zum Solarausbau und zur Änderung des Klimaschutzgesetzes werden ins neue Jahr verschoben.

Auf der Tagesordnung der jetzigen letzten Bundestags-Sitzungswoche 2023 stehen sie nicht und werden dort auch, wie inzwischen bekannt, nicht mehr auftauchen: das "Gesetz zur Steigerung des Ausbaus photovoltaischer Energieerzeugung", das sogenannte Solarpaket eins, sowie das "Zweite Gesetz zur Änderung des Bundes-Klimaschutzgesetzes", also das neue Klimaschutzgesetz.

Dabei war das Solarpaket bereits Mitte August vom Kabinett verabschiedet worden, der Entwurf des neuen Klimaschutzgesetzes sogar schon am 21. Juni. Die monatelange und nun vorerst ergebnislose Hängepartie sorgt unter Energiewende-Verbänden und Umweltschützern für erhebliche Verstimmung ...

*

ErdgasBlackout | Whistleblower

Gasnotstand und Panik: Putins fieser Plan

Enthüllungen: Deutschland entging Anfang 2022 knapp einem Blackout. Notstand gab es wohl schon vorher. Wieso wir Weltmeister im Verdrängen sind.

Deutschland entging im Frühjahr 2022 nur knapp einem Blackout mit dramatischen Folgen für Wirtschaft und große Teile der Haushalte. Das Handelsblatt berichtete vorige Woche und nannte Einzelheiten.

Demnach ist es zwei russischen Whistleblowern zu verdanken, dass es im April des Jahres nicht zum Chaos in der Energieversorgung kam. Eine ad hoc aufgestellte Taskforce der Bundesregierung konnte verhindern, dass (Zitat) "Wladimir Putin Deutschland ins Chaos stürzte" ...

*

RenaissanceErneuerbare Energien | Speicher

Der neue Unsinn zur Atomkraft

Politiker fordern die Renaissance der Kernenergie – weil nur sie das Klima retten könne. Welch ein Unsinn

Es ist schon merkwürdig: Alle Jahre wieder kommt das Christuskind. Und alle Jahre wieder hauen Politiker oder andere vermeintliche Experten die Forderung raus, endlich zur Atomkraft zurückzukehren, weil angeblich nur sie unsere Klimaprobleme lösen könne.

[...] Atomkraftwerke bauen vor allem die Staaten, die technisch gerade nicht anders können. Wer hierzulande für neue Atomkraftwerke plädiert, hat die größten Scheuklappen auf - nicht wer für erneuerbare Energie eintritt. Physikalisch, politisch und ökonomisch ist es viel sinnvoller, die Quellen zu nutzen, bei denen niemand eine Rechnung schickt: Wind, Sonne und Wasser. Diese können den gesamten globalen Energiebedarf jederzeit leicht stillen, und kein Schurke weltweit kann ihnen den Hahn abdrehen. 

Unsere Konzentration muss sich also darauf richten, Speichermethoden zur Marktreife zu führen, um diese Energie jederzeit verfügbar zu machen. Mit Batterien für Autos, vor allem aber mit dem Bau von Elektrolyseuren zu Gewinnung von grünem Wasserstoff, mit denen Gaskraftwerke betrieben werden, sind wir auf einem guten, einem richtigen Weg. Kein ernstzunehmendes Forschungsinstitut zweifelt daran, dass es billige Energie am Ende nur aus erneuerbaren Quellen geben kann ... 

*

INES Kategorie 5 "Ernster Unfall" 12. Dezember 1952 (INES 5) Akw Chalk River, Ontario, CAN

Eine Wasserstoffexplosion beschädigte das Innere des Reaktors und setzte 30 Kilogramm Uranoxidpartikel frei. (Kosten ca. 53 Millionen US$)

Nuclear Power Accidents
 

Wikipedia

Der erste ernste Reaktorunfall ereignete sich im sogenannten NRX-Reaktor in den Chalk River Laboratories in der Nähe von Ottawa, Kanada. Während eines Tests des Forschungsreaktors wurde durch Fehlbedienungen, Missverständnisse zwischen Operator und Bedienpersonal, falsche Statusanzeigen im Kontrollraum, Fehleinschätzungen des Operators und zögerliches Handeln der Reaktorkern bei einer partiellen Kernschmelze zerstört. Dabei warf eine Knallgas-Explosion im Reaktorkern die Kuppel eines vier Tonnen schweren Helium-Gasbehälters 1,2 m hoch, wodurch sie im Aufbau stecken blieb. Durch die Explosion wurden mindestens 100 TBq an Spaltprodukten in die Atmosphäre freigesetzt. Bis zu vier Millionen Liter mit etwa 400 TBq langlebigen Spaltprodukten radioaktiv kontaminiertes Wasser wurden aus dem Keller des Reaktorcontainment in eine sandige Sickergrube gepumpt, um eine Kontaminierung des nicht weit entfernten Flusses Ottawa zu verhindern. Der beschädigte Reaktorkern wurde vergraben. Der spätere US-Präsident Jimmy Carter, damals Nukleartechniker in der Navy, half bei den mehrere Monate dauernden Aufräumarbeiten ...

Chalk River Laboratories

NRX-Reaktor#Reaktorunfall

Liste von Unfaellen in kerntechnischen Anlagen

Nuclear power accidents by country#Canada

Übersetzung mit https://www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)
 

AtomkraftwerkePlag

Chalk River, Kanada 1952

Bei einem Experiment am 12. Dezember 1952 waren versehentlich vier Ventile unter dem Reaktor geöffnet worden, die zwar wieder geschlossen werden konnten. Dennoch hatten sich nach der Öffnung einige Regelstäbe verklemmt, die Radioaktivität stieg rapide an, und der Druckgefäßdeckel flog nach einer Explosion in die Luft. Nach Missverständnissen der Betriebsmannschaft geriet der Reaktor außer Kontrolle, und der Spaltstoff begann zu schmelzen. Um die Kettenreaktion zu stoppen, wurden hundertausende Liter hoch radioaktiven Wassers abgelassen, das sich im Untergeschoss des Reaktors sammelte. Die Evakuierung der Gebäude wurde eingeleitet. Da nur wenige Regelstäbe betroffen waren und der NRX nur eine geringe Leistung besaß, beruhigte sich der Reaktor nach einigen Stunden wieder, und der Schaden hielt sich in Grenzen ...

 


11. Dezember


 

IsraelNetanjahu | Geiseln

Moshe Zuckermann: „Wir erwarten in Israel eine Wirtschaftskatastrophe“

Im Gespräch über die wirtschaftlichen Folgen des Kriegs, der den Gazastreifen in eine unbewohnbare Mondlandschaft verwandelt, die Ziele der israelischen Regierung und eine mögliche Konfrontation Israels mit den USA.

Florian Rötzer: Nach den Waffenpausen geht unvermindert der Krieg im Gazastreifen weiter. Man hört immer wieder, dass Geiseln gestorben seien. Der Grund ist nicht klar. Sind sie wegen der Bombardierung gestorben, hat Hamas sie getötet, sind sie möglicherweise krank gewesen? Wie steht es denn im Augenblick die um die Angehörigen-Bewegung der Geiseln? Sie hat auch einen Rückhalt in der Bevölkerung und ist vermutlich weiterhin gegen eine Fortführung des Krieges, der das Leben der Geiseln gefährdet. Oder gibt es da Spaltungen innerhalb der Geiselangehörigen?

Moshe Zuckermann: Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass sich in Israel eine Spaltung aufgetan hat. Es gibt auf der einen Seite die Zielsetzung, dass die Hamas sowohl politisch als auch militärisch liquidiert werden soll. So weit ist man noch lange nicht. Dafür braucht man noch Monate, die man nicht unbedingt hat. Und auf der anderen Seite gibt es den Druck der Angehörigen der Entführten, auch der Eltern der gefangenen Soldaten, die auf jeden Fall ihre Kinder zurückhaben wollen. Es gibt in der Bevölkerung eine große Unterstützung für die Angehörigenbewegung, aber die Regierung geriert sich nicht immer so, als würde sie das als wirkliches Ziel verfolgen. Genau weiß das niemand, weil man nicht weiß, was diplomatisch geschieht. Gestern gab es die Nachricht, dass eine militärische Operation versucht hat, Geiseln zu befreien. Dabei sollen zwei israelische Soldaten schwer verletzt, aber keine Geisel gefunden worden sein.

Natürlich würde die Regierung gerne die Geiseln freikriegen, aber man merkt deutlich, dass ihr die weitere Kriegsführung eher am Herzen liegt. Das hat auch damit zu tun, dass derjenige, der an der Spitze der Regierung steht, also Netanjahu, ein persönliches Interesse hat, den Krieg endlos weiterzuführen, weil er damit seinen Prozess aufschiebt und im Grunde genommen auch seinen politischen Niedergang aufschieben kann. Denn wenn der Krieg zu Ende ist, wird es hier eine Bewegung geben, die dafür sorgt, dass keiner ungeschoren bleibt, der am 7. Oktober das Debakel zu verschulden hatte ...

*

Anklage | ReichsbürgerRechtsextrem

Maßnahmen gegen Rechtsextremismus:

Wo bleibt der Druck gegen rechts?

Die Bundesanwaltschaft erhebt Anklage gegen Reichsbürger. Die Grünen fordern mehr Engagement im Kampf gegen Rechtsextremismus.

BERLIN taz | Die Anklage ist gerade erst erfolgt. Vor einem Jahr war die Bundesanwaltschaft gegen eine Gruppe Reichsbürger um den Frankfurter Unternehmer Heinrich Prinz Reuß vorgegangen, hatte 27 Personen festnehmen lassen und fast 400 Waffen beschlagnahmt. Ihnen wird vorgeworfen, einen Umsturz geplant zu haben, inklusive Sturm auf den Bundestag.

Über die Anklage hatte zuerst der Spiegel berichtet, die Bundesanwaltschaft wollte sich dazu vorerst nicht äußern. Verhandelt werden soll wegen der Vielzahl der Angeklagten vor gleich drei Oberlandesgerichten, denen in Frankfurt/Main, Stuttgart und München. Es ist eines der größten Terrorverfahren in der Geschichte der Bundesrepublik.

Und besonders bedenklich: Unter den Beschuldigten waren auch mehrere Staatsbedienstete – Polizisten, Soldaten oder die Richterin und AfD-Politikerin Birgit Malsack-Winkemann ...

*

FossileWeltklimakonferenz | 1,5-Grad | COP28

Deutschland und EU lehnen Beschlussentwurf ab

"Eine Enttäuschung", "nicht akzeptabel": Mit deutlichen Worten hat Außenministerin Baerbock den Beschlussentwurf der COP28 in Dubai zurückgewiesen.

Deutschland und die EU haben den Beschlussentwurf der Weltklimakonferenz in Dubai abgelehnt. Der von der emiratischen COP-Präsidentschaft vorgelegte Text sei "eine Enttäuschung", sagte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne). Baerbock führt für die EU die Verhandlungen im Bereich Emissionsminderung.

Insgesamt ist er nicht ausreichend, wesentliche Elemente sind für uns als Europäische Union nicht akzeptabel.

Annalena Baerbock, Außenministerin

Dem Text fehlten vor allen Dingen die konkreten Instrumente zur Umsetzung, um überhaupt noch auf den 1,5-Grad-Pfad zu kommen.

Weiter sagte die Außenministerin, die Passage zu fossilen Energien suggeriere fälschlicherweise, dass Kohle, Öl und Gas in unserer Zukunft weiterhin eine entscheidende Rolle spielen könnten ...

*

RWE, Leag und Kohleausstieg:

Entschädigung vom Staat

Deutschland steigt aus der Kohle aus, das steht schon lange fest. Zu einer Milliardenzahlung Deutschlands an RWE gibt es nun eine Entscheidung.​

BRÜSSEL dpa | Deutschland darf dem Energiekonzern RWE 2,6 Milliarden Euro staatliche Hilfe für den Kohleausstieg zahlen. „Mit der Beihilfe wird RWE für die vorzeitige Stilllegung seiner Braunkohlekraftwerke im rheinischen Revier entschädigt“, teilte die EU-Kommission am Montag in Brüssel mit.

Nach dem deutschen Kohleausstiegsgesetz wird ab 2038 kein Strom mehr aus Kohle erzeugt. Die Ampel-Parteien SPD, Grünen und FDP hatten in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, den Kohleausstieg „idealerweise“ von 2038 auf 2030 vorzuziehen.

Die Entschädigungszahlung hatte Deutschland bereits 2021 bei der Kommission angemeldet, insgesamt geht es um 4,35 Milliarden Euro für zwei Betreiber. 2,6 Milliarden Euro waren für die RWE-Braunkohleanlagen im Rheinland und 1,75 Milliarden Euro für die Leag-Anlagen in der Lausitz vorgesehen ...

*

Israel | Vertreibung der Palästinenser aus Gaza

Israel will die Palästinenser aus Gaza vertreiben

Vieles deutet darauf hin: Das Kriegsziel der Regierung Netanyahu ist ein Israel vom Jordan bis zum Mittelmeer.

Der «totale Sieg» in Gaza, den Netanyahu nach eigenen Worten anstrebt, bedeutet für die Ultrakonservativen in Israel nicht bloss die Entmachtung der Hamas, sondern die Vertreibung der Palästinenser und die Annexion des Gazastreifens.

Viele Palästinenser befürchten seit Kriegsbeginn, dass Israel sie vertreiben wolle auf die ägyptische Halbinsel Sinai. «Genährt wird diese Furcht durch Äusserungen israelischer Politiker und Kommentatoren, die eine neue Nakba fordern oder androhen.» Das schrieb die «NZZ» am 15. November.

Netanyahus ultranationalistischer Minister für Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, hatte erklärt, dass der Gazastreifen «uns» gehören sollte und dass «die Palästinenser nach Saudi-Arabien oder an andere Orte wie den Irak oder den Iran auswandern können» ...

 


10. Dezember


 

Fakes: Kulturkampf voll entbrannt, Kini Jödler rettet Weihnachten

Der »Krieg gegen Weihnachten«, ein importiertes Märchen

Diese Woche traf es eine Hamburger Kita: »Bild«, »Focus« und Markus Söder behaupten, dort werde Weihnachten bekämpft. Das stimmt nicht – aber es illustriert die finsteren Themenideen deutscher Kulturkämpfer. 

[...] Ob Markus Söder in eine Kita ging, weiß ich nicht. Ich jedenfalls habe den Martin-Luther-Kindergarten in Würzburg besucht. Heute weiß ich, dass dort offenbar, unbemerkt von Kindern und Eltern, ein subversiver Kampf geführt wurde: der Kampf gegen Weihnachten. In unserer evangelischen Kita gab es nämlich keinen Christbaum.

[...] »Ihr Kind ist mit dem Baum umgekippt und hat sich den Arm gebrochen«, ist so ziemlich der letzte Satz, den Erzieherinnen und Erzieher gern am Telefon sagen möchten.

Es ist deshalb durchaus verständlich, dass eine Hamburger Kita dieses Jahr, wie auch in vielen Jahren zuvor, entschieden hat, keinen Christbaum aufzustellen, sondern sich auf Adventskalender, Tannenzweige, Christbaumkugeln und andere weihnachtliche Dekorationen zu beschränken. So weit, so normal und irrelevant, könnte man meinen.

[...] »Cancel Culture«! »Eltern empört!« Markus Söder, der ungern eine Vorlage für ungebremsten Populismus auslässt, reichte die abgeschriebene »Focus«-Meldung dann an seine 420.000 Follower auf X, ehemals Twitter, weiter. Versehen mit dem Kommentar: »Das ist absurd. Haben wir denn keine anderen Probleme? Zu Weihnachten gehört ein Weihnachtsbaum.« ...

*

Palästina | Vertreibungen aus dem Westjordanland

«Palästinenser haben kein Recht, im Westjordanland zu leben»

Israel nützt den Krieg aus, um die Annexionen im Westjordanland «unbemerkt» voranzutreiben. Die Zweistaaten-Befürworter schauen zu.

Eine 20-jährige Siedlerin in Westjordanland erklärte einem Reporter-Team von ARTE:

Ich glaube, dass es auf diesem begrenzten Territorium nur sie oder uns geben kann. Ein Frieden zwischen Juden und Nicht-Juden kann nie funktionieren […] Die Palästinenser haben kein Recht, hier zu sein. Wir können sie rauswerfen.

Dies tun die Siedler im Schatten des Kriegs im Gazastreifen in beschleunigtem Ausmass. Dabei geniessen sie Unterstützung der rechtsextremen Minister in der israelischen Regierung. 

Während die Welt auf den Krieg Israels gegen die Hamas in Gaza schaut, wurden seit dem 7. Oktober über 1000 Palästinenser aus ihren Dörfern im Westjordanland vertrieben ...

*

Ozean | Fische | Frohe Weihnachten

Tierleid und Tod

Für heimische Aquarien sterben Millionen Fische

Ein Meerwasseraquarium zu Weihnachten oder zum Geburtstag - das klingt wie eine schöne Idee. Und spätestens seit "Findet Nemo" wünschen sich viele Kinder Fische als Haustiere. Doch wer mit dem Gedanken spielt, sollte auch bedenken: Diese Mini-Ozeane bedeuten Tierleid und Millionen Fische sterben deswegen. 

Hübsch anzuschauen sind sie, die bunten Fische in Meerwasseraquarien. Viele Betrachter ahnen dabei nicht, wie viel Tierleid hinter diesem Hobby steckt. Fast die Hälfte der im Meer gefangenen Meerestiere sterben, bis sie im Einzelhandel im Becken schwimmen, heißt es in einer gerade im Fachmagazin "Science Advances" vorgestellten Studie. Der Großteil der Tiere in Meerwasseraquarien - rund 90 Prozent - stammt demnach aus der Wildnis.

Viele der aus dem Meer gefischten Lebewesen sterben direkt beim Fang oder in den Anlagen der Exporteure, auch die Länge der Lieferkette ist ein Einflussfaktor, wie das Forschungsteam erklärt. Schätzungen der Welternährungsorganisation FAO und des Umweltprogramms UNEP der Vereinten Nationen hatten vor einigen Jahren ergeben, dass bei marinen Zierfischen sogar bis zu 80 Prozent der Tiere bei Fang und Transport sterben ...

*

Klimagerechtigkeit | Weltklimakonferenz | COP28

"Ihr könnt von uns keinen Wandel fordern, den ihr selbst untergrabt"

Länder wie Deutschland müssen mit der Doppelmoral beim Klimaschutz aufhören, fordert Denise Ayebare. Ein Gespräch mit der ugandischen Aktivistin über die leeren Versprechen des globalen Nordens auf dem Klimagipfel in Dubai.

Klimareporter°: Frau Ayebare, als großen Erfolg für Klimagerechtigkeit feiern Politik und Medien die frühe Einigung über den Fonds für Klimaschäden auf der Klimakonferenz COP 28 in Dubai. Ist die Freude verfrüht?

Denise Ayebare: Das kann ein guter Anfang sein, aber bisher ist das alles nicht rechtsverbindlich.

Es wirkt wie ein Erfolg, dass einige Länder bereits Geld für den Fonds zugesagt haben. Aber bisher sind das eben alles nur Versprechen, die auch wieder zurückgenommen werden können. Ich hatte gehofft, dass dieser Weltklimagipfel kein Gipfel bloßer Versprechen wird, wie so viele vor ihm.

Klimaschäden sind schon heute Realität im globalen Süden. Deshalb braucht es dringend Lösungen. Menschen können sich nicht daran anpassen, zu verhungern, und kleine Inselstaaten können sich nicht an einen steigenden Meeresspiegel anpassen.

Der Fonds muss rechtlich bindend sein.

Klimareporter°: Deutschland hat 100 Millionen Dollar für den Fonds zugesagt, insgesamt gibt es Zusagen über 655 Millionen. Ist das nicht angesichts der Klimaschäden nur ein Tropfen auf den heißen Stein?

Denise Ayebare: Natürlich. Die Schäden weltweit beziffern sich auf Billionen Dollar

Wo bleiben also die ärmsten Länder? Man kann die Menschen in Tuvalu nicht damit hinhalten: "Wisst ihr was, das Geld wird in diesem oder jenem Jahr kommen." Diese Menschen sind tagtäglich mit der Krise konfrontiert, und das schon seit Jahren.

Es muss wesentlich mehr Geld in den Fonds fließen und Länder müssen unkompliziert darauf zugreifen können. Ein Land, das gerade von Hochwasser betroffen ist, kann nicht erst durch einen langsamen bürokratischen Prozess gehen ...

*

INES Kategorie 210 Dezember 1994 (INES 2 Klass.?) Akw Pickering, ON, CAN

Ein Unfall mit Kühlmittelverlust. Bei einem Rohrbruch traten 185 Tonnen schweres Wasser aus.

Nuclear Power Accidents
 

Langsam aber sicher werden alle relevanten Infos zu Störungen in der Atomindustrie aus Wikipedia entfernt!

Wikipedia en

Pickering Incidents

Am 10. Dezember 1994 ereignete sich ein Unfall mit Kühlmittelverlust. Der Ständige Senatsausschuss für Energie, Umwelt und natürliche Ressourcen bezeichnete ihn als den schwersten Unfall in der Geschichte Kanadas (Juni 2001). Das Notfall-Kernkühlsystem wurde eingesetzt, um eine Kernschmelze zu verhindern ...

Nuclear power accidents by country#Canada

Seite Nr. 8 - Safety Issues at the Pickering “A” Nuclear Station

Ontario’s Nuclear Generating Facilities - English - PDF-Datei

Übersetzung mit https://www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)
 

AtomkraftwerkePlag

Pickering_(Kanada)

Die Grassroot-Organisation Sierra Club Canada protestierte gegen die Laufzeitverlängerung im Jahr 2013 und forderte wegen Überalterung, steigender Strahlung und zunehmender Freisetzung von Tritium eine sofortige Stilllegung des Atomkraftwerks. So sei im Juni 2010 unerwartete Beta-Gamma-Strahlung der Reaktoren 5 bis 8 in Wasser freigesetzt worden.

Am 17. März 2011 flossen 73.000 Liter Wasser, leicht mit Tritium kontaminiert, wegen eines Dichtungsproblems an einer Pumpe in den Ontariosee. Betreiber und Aufsichtsbehörde bezeichneten die Risiken als "vernachlässigenswert".

Im Januar 2012 trat laut Sierra Club am "zerbrochenen" Reaktor 4 kontaminiertes Wasser wegen eines Lecks aus ...

 


Aktuelles+  Hintergrundwissen Seitenanfang

 

Aktuelles+

**

Medien | Propaganda | Populismus | WiP

Der Schwanz wedelt mit dem Hund und die Rechten führen uns am Nasenring „Zurück in die Zukunft“

  • Einzelne Minister sabotieren die dringend notwendigen nachhaltigen Umbau der Gesellschaft, aber geredet wird über die Fehler der anderen.
  • Auf der Weltklimakonferenz COP28 sprechen sich 22 von 197 Ländern für den Ausbau der Atomenergie aus und es rauscht im Blätterwald. Das 175 Länder dabei nicht mitmachen wollen, wird von der Presse kaum erwähnt.
  • „Hater in Chief“ Don Trumpl geifert täglich die übelsten Beleidigungen in die Mikrofone, doch statt einer „Roten Karte“ bekommt er dafür ein weltweites Echo in allen Medien.

Von Menschen und Mäusen

1. Einige der ehemaligen Mitgliedsstaaten des "Warschauer Paktes", die nach dem Fall des "Eisernen Vorhangs" unbedingt Mitglied der EU werden wollten, treiben die EU mit Gier, Korruption und destruktivem Verhalten zunehmend an die Grenzen ihrer Sinnhaftigkeit.

2. Die FDP verwandelt die Ampel immer mehr in eine wild flackernde Lightshow mit der verwirrenden Wirkung eines Stroboskops auf das vegetative Nervensystem des Publikums. Vereinbarungen des Koalitionsvertrages werden nicht eingehalten und/oder nach Belieben umgedeutet.

Zu den Punkten 1. und 2. stellt sich die immer gleiche Frage: Wer zahlt für diese Zersetzungsarbeit?

[…] 

Der Klimawandel ist zu großen Teilen menschengemacht und die Auswirkungen heute schon echt tierisch

"Wenn es dem Esel zu wohl ist, geht er aufs Eis"

Spätestens seit George Orwells Fabel "Animal Farm" wissen wir, dass die Parabel über die Tiere eine wahrhaft geniale Idee ist, um den Menschen einen Einblick in ihre eigene Natur zu ermöglichen. Mit diesem Trick vermeidet der Erzähler die sonst üblichen Abwehrreaktionen.

Die Geschichte, dass Straußenvögel bei Gefahr ihren Kopf in den Sand stecken, beruht auf Beobachtungen aus der Ferne und deren Fehlinterpretation. Aus der Nähe betrachtet, stellt sich heraus, dass der große Vogel seinen Kopf am Boden behält, um nach der Nistmulde zu schauen oder einfach um etwas zu fressen.

Schwarzer Schwan - Der Elefant im Raum

[…] 

Eine wehrhafte Demokratie sieht anders aus 

Was derzeit geschieht, erinnert sehr an das, was vor hundert Jahren geschah. Die Weltwirtschaft schwächelt und die Wähler machen die Rechten „Great again“. Propaganda ersetzt die Berichterstattung und Hasstiraden treten an die Stelle der demokratischen politischen Debatte.

In den frühen 1920er Jahren kam Mussolini in Italien an die Macht und nach Lenins Tod übernahm Stalin die Kontrolle über Russland. In den 1930er Jahren ergriffen dann Hitler, Franco und Mao die Alleinherrschaft.

Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf 

Wir Menschen hören gerne schöne Geschichten von weisen, gütigen Königen und leidenschaftlichen, starken Führern, die alles zum Besseren wenden würden, wenn sie nur genug Macht hätten. Und viele Menschen unterliegen dem Irrglauben, dass alles besser wird, wenn sich etwas ändert. Angestachelt von der Unzufriedenheit der Massen ergreifen wortgewandte Populisten die Gelegenheit und überzeugen die Menschen, dass sie nur brutal genug vorgehen müssen, um groß und mächtig zu werden. Wenn diese Verführer ihr Publikum erst einmal richtig in fanatische Begeisterung versetzt haben, machen sie sich daran, die demokratischen Strukturen zu zerstören.

Politische Gegner werden als Tiere abgestempelt und damit verbal entmenschlicht. In den Hassreden der Hetzer mutieren Andersdenkende zu Schweinen, Spinnen und Zecken. Fortschrittliche demokratische Kräfte werden erst als Volksfeinde diffamiert und dann von Militärs und anderen gewalttätigen Schergen nach Belieben verfolgt, eingesperrt oder ermordet. Diese finanziell gut ausgestatteten, faschistischen Gewalttäter und ihre führenden Scharfmacher am Mikrofon werden dann von einer eingeschüchterten und verängstigten Mehrheit an der Macht bestätigt.

Und wenn die Menschen später von der Realität aus ihren Träumen gerissen werden, ist es wieder einmal zu spät. Das Kind ist in den Brunnen gefallen und der Wein ist zu Essig geworden.

Übrigens weiß damals wie heute niemand genau, woher das Geld zur Finanzierung dieser rechten Horrorclowns kommt.

Keine Verschwörungstheorie, sondern nachweislich gängige Praxis! 

Die Hersteller von Atomkraftwerken wie EDF, Westinghouse etc. sind eigentlich schon seit Jahren pleite und wären ohne das Eingreifen von ehrenwerten Staatsmännern und deren milliardenschweren Subventionen aus Steuergeldern längst vom Energiemarkt verschwunden.

Mit Markt- oder Planwirtschaft hat das absolut nichts zu tun, aber "planlos" trifft es auch nicht wirklich, denn schließlich funktioniert alles wunderbar, wie nach einem ausgeklügelten Plan zur Umverteilung von Steuergeldern von unten nach oben. Genauer gesagt fließt das Geld aus dem zivilen in den militärischen Sektor der Wirtschaft, von den vielen Steuerzahlern zu den wenigen Aktionären der Uranwirtschaft.

Die "Friends of MiK" in den Regierungen der Atomstaaten sollten sich endlich ehrlich machen, die wahren Kosten ihrer Atompläne preisgeben und in den Staatshaushalten veröffentlichen ... 

 


Aktuelles+  Hintergrundwissen Seitenanfang

 

Hintergrundwissen

**

Die Karte der nuklearen Welt

Hasstiraden von rechten Horrorclowns waschen Gehirne weltweit ...

Die "Interne Suche"

mit den Suchbegriffen

PropagandaHass | Populismus

brachte u.a. folgende Ergebnisse:
 

15. November 2023 - Krieg ist Frieden, Abstand ist Nähe und Humanität ist Hass

*

18. März 2023 - Das Gift des Zweifels ist der Zucker für den Schweinehund

*

9. Mai 2022 - Kritik an deutschen Medien: Sie vermeiden Hintergründe

 


Die Suchmaschine Ecosia pflanzt Bäume!

Suchwort = Propaganda

https://www.ecosia.org/search?q=Propaganda
 

Wikipedia

Propaganda

Propaganda (von lateinisch propagare‚ „weiter ausbreiten“, „ausbreiten“, „verbreiten“) bezeichnet in ihrer modernen Bedeutung zielgerichtete Versuche, politische Meinungen oder öffentliche Sichtweisen zu formen, Erkenntnisse zu manipulieren und das Verhalten in eine vom Propagandisten oder Herrscher erwünschte Richtung zu steuern. Die verschiedenen Seiten einer Thematik nicht darzulegen sowie die Vermischung von Information und Meinung charakterisieren dabei die Propagandatechniken. Dies steht im Gegensatz zu pluralistischen und kritischen Sichtweisen, welche durch unterschiedliche Erfahrungen, Beobachtungen und Bewertungen sowie einen rationalen Diskurs geformt werden ...
 

Russische Einflussnahme auf den Wahlkampf in den Vereinigten Staaten 2016

Zu einer Störung des Präsidentschaftswahlkampfes in den USA 2016 kam es durch den Hack von Kommunikationsinfrastruktur, Angriffen auf das digitale Wahlsystem der USA und lancierte Falschmeldungen. Nach einer Studie im Auftrag des US-Senats wurden Millionen von Einträgen in sozialen Netzwerken wie Twitter, Facebook, YouTube und Instagram zugunsten Donald Trumps beeinflusst. Der frühere US-Präsident Donald Trump stand wegen möglicher illegaler Kontakte seines Wahlkampfteams nach Moskau seit Februar 2017 unter Druck. Die vorliegenden Ermittlungsergebnisse weisen darauf hin, dass hinter den Angriffen der russische GRU steht und das Land versucht hat, die US-Präsidentschaftswahl 2016 zugunsten des späteren Siegers Trump zu beeinflussen ...
 

Nationalsozialistische Propaganda

Die nationalsozialistische Propaganda (auch NS- oder Nazi-Propaganda) war eine der zentralen Aktivitäten der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP). Sie diente während der Weimarer Republik dem Ziel der Machtübernahme, in der Zeit des Nationalsozialismus im Deutschen Reich der „Verwirklichung des kulturellen Willens des Führers“ und der „Durchdringung des gesamten deutschen Volkes mit der nationalsozialistischen Weltanschauung“. Zum Zweck der Propaganda wurden Presse, Rundfunk und Film eingesetzt.

Zentrale Themen der nationalsozialistischen Propaganda waren die sogenannten Novemberverbrecher und das Versailler Diktat, die Konspiration des angeblichen Weltjudentums und der damit eng verbundene Antikommunismus (Kampf gegen den jüdischen Bolschewismus), die Ideologie der Volksgemeinschaft, die Verherrlichung der Gefallenen der Bewegung und das Heldengedenken, das nationalsozialistische Frauenbild sowie der bedingungslose Führerkult um Adolf Hitler als Diktator ...

 


YouTube

Suchwort = Propaganda

https://www.youtube.com/results?search_query=Propaganda
 

ARD Monitor - 14. August 2023 - 11:14

AfD und Europa: rechtsextreme Großmachtträume

*

MrWissen2go - 29. April 2021 - 15:36

Wie die Nazis so viele Deutsche überzeugten

*

ARTEde | TRACKS East - 18. Januar 2023 - 28:53

Ein Jahr Fake News: Das "Best Of" der russischen TV-Propaganda
 

Wird in einem neuen Fenster geöffnet! - YouTube - Kanal "Reaktorpleite" Playlist - Radioaktivität weltweit ... - https://www.youtube.com/playlist?list=PLJI6AtdHGth3FZbWsyyMMoIw-mT1Psuc5Playlist - Radioaktivität weltweit ...

In dieser Playlist finden sich über 150 Videos zum Thema

 


Zurück zu:

Newsletter XLIX 2023 - 3. bis 9. Dezember

Zeitungsartikel 2023

 


Für die Arbeit an 'THTR Rundbrief', 'reaktorpleite.de' und 'Karte der nuklearen Welt' braucht es aktuelle Informationen, tatkräftige, frische Mitstreiter und Spenden. Wer helfen kann, sende bitte eine Nachricht an: info@reaktorpleite.de

Spendenaufruf

- Der THTR-Rundbrief wird von der 'BI Umweltschutz Hamm' herausgegeben und finanziert sich aus Spenden.

- Der THTR-Rundbrief ist inzwischen zu einem vielbeachteten Informationsmedium geworden. Durch den Ausbau des Internetauftrittes und durch den Druck zusätzlicher Infoblätter entstehen jedoch laufend Kosten.

- Der THTR-Rundbrief recherchiert und berichtet ausführlich. Damit wir das tun können, sind wir auf Spenden angewiesen. Wir freuen uns über jede Spende!

Spendenkonto: BI Umweltschutz Hamm

Verwendungszweck: THTR Rundbrief

IBAN: DE31 4105 0095 0000 0394 79

BIC: WELADED1HAM

 


Aktuelles+ Hintergrundwissen Seitenanfang

***