THTR-Rundbrief

Newsletter XLIX 2024

1. Dezember bis ...

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Aktuelles+ Hintergrundwissen

Die PDF-Datei "Nuclear Power Accidents" enthält eine Reihe weiterer Vorfälle aus verschiedenen Bereichen der Atomindustrie. Einige der Ereignisse wurden nie über offizielle Kanäle veröffentlicht, so dass diese Informationen der Öffentlichkeit nur auf Umwegen zugänglich gemacht werden konnten. Die Liste der Zwischenfälle in der PDF-Datei ist daher nicht zu 100% identisch mit "INES und die Störungen in kerntechnischen Anlagen", sondern stellt eine Ergänzung dar.

 

2. Dezember 2009 (INES 2) Akw Cruas, FRA

2. Dezember 1949 (INES 4 NAMS 3,8Atomfabrik Hanford, USA

5. Dezember 1965 (Broken Arrow) Douglas A-4E Skyhawk, USA

6. Dezember 1972 (INES 3 NAMS 1,6Atomfabrik Windscale/Sellafield, GBR

7. Dezember 1975 (INES 3) Akw Greifswald, DDR

8. Dezember 1955 (INES 3) Atomfabrik Windscale/Sellafield, GBR

10 Dezember 1994 (INES 2) Akw Pickering, ON, CAN

10. Dezember 1968 (INES 4) Atomfabrik Majak, UdSSR

12. Dezember 1952 (INES 5) Akw Chalk River, Ontario, CAN

16. Dezember 1987 (INES 1) Akw Biblis A, DEU

21. Dezember 1972 (INES ? Klass.?) Pawling, NY, USA

27. Dezember 2009 (INES 1) Akw Fessenheim, FRA

27. Dezember 1999 (INES 2) Akw Blayais, FRA

30. Dezember 1958 (INES 4) Atomfabrik Los Alamos, NM, USA

31. Dezember 1978 (INES 4) Akw Belojarsk, UdSSR

 

Wir sind immer auf der Suche nach aktuellen Informationen. Wer helfen kann, sende bitte eine Nachricht an:
nukleare-welt@reaktorpleite.de

 


5. Dezember


 

GazakriegAmnesty InternationalGenozid

Amnesty International wirft Israel im Gazastreifen Genozid vor

Die Menschenrechtsorganisation listet in einem neuen Bericht dutzende "genozidale Aussagen" sowie 15 Angriffe auf, bei denen ausschließlich Zivilisten getötet wurden

90 Prozent der Bevölkerung vertrieben, 87 Prozent der Wohneinheiten beschädigt oder zerstört, mehr als 44.000 registrierte Tote: Die Konsequenzen des Kriegs im Gazastreifen sind verheerend. Seit dem Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023, bei dem etwa 1200 Menschen getötet wurden, geht die israelische Armee im Gazastreifen gegen die islamistische Hamas vor – laut einem neuen Bericht von Amnesty International mit genozidaler Absicht.

Die Menschenrechtsorganisation kommt in dem Bericht "You Feel Like You Are Subhuman: Israel's Genocide Against Palestinians in Gaza" zu dem Schluss, dass "Israel durch seine Politik, Handlungen und Unterlassungen einen Völkermord an den Palästinenser*innen im Gazastreifen begangen hat und weiterhin begeht". Für Amnesty International ist klar, dass Israels Handlungen unter den Geltungsbereich der Völkermordkonvention fallen, die 1948 angenommen und bisher von 153 Staaten ratifiziert wurde.

[...] Amnesty International hat 102 Stellungnahmen gesammelt, die zwischen Oktober 2023 und Juni 2024 von israelischen Vertretern abgegeben wurden, "in denen Palästinenser*innen entmenschlicht wurden beziehungsweise zu Völkermord oder anderen Verbrechen gegen sie aufgerufen oder diese gerechtfertigt wurden". 22 davon sind demnach von Personen getätigt worden, die direkte Befehlsverantwortung für die Offensive hatten.

Ex-Verteidigungsminister Yoav Gallant sprach etwa von einem Kampf gegen "menschliche Tiere" und sagte zu Soldaten am 10. Oktober 2023: "Keine Kompromisse! Gaza wird nicht zu dem zurückkehren, was es war, die Hamas wird nicht mehr existieren. Zerstört alles." Israels Präsident Yitzhak Herzog sprach von "keinen unschuldigen Zivilisten in Gaza". Ein Oberst sagte im israelischen Kanal 14: "Das wird Brachland, hier werden sie nicht mehr leben können."

"Diese und viele weitere dokumentierte Aussagen, auch vom israelischen Premier Netanjahu, der immer wieder mit biblischen Verweisen die totale Vernichtung fordert, zeigen eine erschreckende Entmenschlichung der palästinensischen Zivilbevölkerung durch höchste Regierungsvertreter", sagt Hashemi. "Das sind nicht nur rhetorische Entgleisungen, sondern Ausdruck einer Politik, die sich danach in konkreten Handlungen auch manifestiert." ...

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Naher OstenZweistaatenlösungUN-Vollversammlung

UN-Vollversammlung für Zweistaatenlösung

Nur USA und Israel dagegen. Gegenseitige Vorwürfe in UN-Sicherheitsrat zu Syrien

Die UN-Vollversammlung hat Israel zu einem Rückzug aus den besetzten palästinensischen Gebieten und zur Umsetzung einer Zweistaatenlösung aufgefordert. Am Dienstag (Ortszeit) verabschiedeten die Mitglieder mit 157 zu acht Stimmen eine Resolution, in der sie ihre »unerschütterliche Unterstützung« für eine Zweistaatenlösung im Einklang mit dem Völkerrecht zum Ausdruck brachten. Die USA und Israel sprachen sich dagegen aus, zudem gab es sieben Enthaltungen – Deutschland stimmte für die Resolution.

Israelis und Palästinenser sollten »Seite an Seite in Frieden und Sicherheit innerhalb der anerkannten Grenzen auf der Grundlage von vor 1967« leben, erklärte die Versammlung. Zudem rief sie für Juni 2025 zu einem internationalen Treffen unter dem Vorsitz von Frankreich und Saudi-Arabien auf, um die diplomatischen Bemühungen um eine Zweistaatenlösung voranzubringen. Die Vereinten Nationen erachten das Westjordanland, Ostjerusalem und den Gazastreifen als unrechtmäßig von Israel besetzt.

Weniger einig war man sich gleichentags im UN-Sicherheitsrat zur Lage in Syrien. Dort beschuldigten sich die Vertreter Russlands und der Vereinigten Staaten gegenseitig der Unterstützung des Terrorismus ...

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Verlust einer Atombombe (Broken Arrow)5. Dezember 1965 (Broken Arrow) Douglas A-4E Skyhawk, USA

Wikipedia en

1965 Philippine Sea A-4 incident

Der A-4-Absturz auf den Philippinen im Jahr 1965 war ein Broken Arrow-Zwischenfall, bei dem ein mit einer Nuklearwaffe bestücktes Kampfflugzeug vom Typ Douglas A-4E Skyhawk der United States Navy vom Flugzeugträger USS Ticonderoga aus ins Meer vor Japan stürzte. Das Flugzeug, der Pilot und die Waffe wurden nie geborgen.

Der Unfall

Am 5. Dezember 1965, 31 Tage nach dem Auslaufen der Ticonderoga vom US-Marinestützpunkt Subic Bay auf den Philippinen, wurde das Kampfflugzeug während einer Trainingsübung rückwärts über die Seite des Aufzugs Nummer 2 geschleudert, während es vom Hangar Nummer 2 zum Aufzug gerollt wurde. Der Pilot, Leutnant Douglas M. Webster, das Flugzeug, die Douglas A-4E BuNo 151022 der VA-56, und die B43-Atombombe wurden nie aus der Tiefe von 4.900 m (16.000 ft) geborgen ...

Übersetzung mit https://www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

Broken Arrow incidents

Das US-Verteidigungsministerium hat mindestens 32 "Broken Arrow"-Vorfälle zwischen 1950 und 1980 offiziell anerkannt.

Beispiele für diese Ereignisse sind:

1950 British Columbia B-36 crash
1950 B-50 Riviére-du-Loup, Kanada
1956 B-47 disappearance
1958 Mars Bluff B-47 nuclear weapon loss incident
1958 Tybee Island mid-air collision
1961 Yuba City B-52 crash
1961 Goldsboro B-52 crash
1964 Savage Mountain B-52 crash
1964 Bunker Hill AFB runway accident
1965 Philippine Sea A-4 incident
1966 Palomares B-52 crash
1968 Thule Air Base B-52 crash
1980 Damascus Titan missile explosion, Arkansas

Inoffiziell hat die Defense Atomic Support Agency (jetzt bekannt als Defense Threat Reduction Agency (DTRA)) Hunderte von "Broken Arrow"-Vorfällen detailliert beschrieben.

Übersetzung mit https://www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)
 

Wayback Machine en

The OOPS List

Ein Bericht der Sandia Laboratories aus dem Jahr 1973, der sich auf eine damals als geheim eingestufte Zusammenstellung der Armee beruft, besagt, dass zwischen 1950 und 1968 insgesamt 1.250 US-Atomwaffen in Unfälle oder Zwischenfälle unterschiedlicher Heftigkeit verwickelt waren, darunter 272 (22 Prozent), bei denen Umstände eintraten, die in einigen Fällen die Detonation des konventionellen Sprengstoffs der Waffe auslösten ...

 


4. Dezember


 

Vereinigte StaatenEnergiewendeSolaranlagen

Solarindustrie in den USA boomt: Rekordproduktion von 9,3 GW im dritten Quartal 2024

Mit Rekordwerten in Produktion und Installationen scheint die Energiewende in den USA unaufhaltsam. Im dritten Quartal 2024 stieg die lokale Solarproduktion auf einen Rekordwert von 9,3 GW.

In den letzten Tagen der Amtszeit der derzeitigen US-Regierung wurden in der Solarbranche einige Rekorde aufgestellt. Laut einem Bericht der Solar Energy Industries Association (SEIA) und Wood Mackenzie erreichte die Produktionskapazität für Solarmodule im dritten Quartal 2024 den Spitzenwert von 9,3 Gigawatt.

Dies kommt zur rechten Zeit, da die USA mit 8,6 GW an neu installierten Solaranlagen das drittbeste Quartal aller Zeiten verzeichneten. Dies ist ein signifikanter Anstieg von 21 % im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2023. Besonders bemerkenswert ist, dass im dritten Quartal erstmals seit 2019 wieder Siliziumzellen in den USA produziert wurden. Damit konnte die lokale Produktion von Solarzellen wieder in Gang gebracht werden ...

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KriegSozialdemokratPazifist

Eduard Bernstein und die sozialdemokratische Kriegsertüchtigung

Im Gefolge der reinen Lehre nach Marx-Engels können Kriege als „Geburtshelfer der Revolution“ betrachtet und Programme der Pazifisten unterschiedlichster Couleur als „Friedenswindbeuteleien“ verlästert werden (A. Klönne: „Die deutsche Arbeiterbewegung vor 1914 …“; W. Wette: Militarismus in Deutschland). Erst wenn der Kapitalismus auf dem ganzen Erdkreis überwunden sei, ließe sich der Völkerfrieden denken … Aufgrund solcher Anschauungen, an denen die Internationale im ‚langen 19. Jahrhundert‘ aber mehrheitlich nicht kleben blieb, kam es zu fürchterlichen Verirrungen.

Namentlich in der sich weltweit als führend dünkenden deutschen Sozialdemokratie konnte eine ursprüngliche Fundamentalopposition zum preußisch-deutschen Militarismus, der die Welt dann zweimal in Brand setzen wird, nicht zum Zuge kommen. Bürgerliche Nonkonformisten, die den Namen „linksliberal“ wirklich verdienten, oder „Tolstojaner“ mussten weithin die Leerstellen ausfüllen.

Innerhalb jener SPD-Kreise, die als Leitgestalten „wehrfreudige“ Patrioten wie Friedrich Ebert oder Gustav Noske aufs Podium setzten, brachte man es gar fertig, mit orthodoxen „marxistischen Argumenten“ den Internationalismus und das bahnbrechende Konzept des Antikriegsstreiks (nebst Wehrdienstverweigerung) abzutun – und später gar den deutschen „Kriegssozialismus“ der Militärdiktatur im Hohenzollernreich gleichsam als Meilenstein auf dem Weg zur Befreiung der Arbeiter zu würdigen.

Karl Liebknecht und der führende „Revisionist“

Für eine linke Kritik wider die „nationalmilitärische Loyalität der deutschen Sozialdemokratie“ steht vor allem Karl Liebknecht ein, der aber – wie Arno Klönne vermerkt – in seiner Schrift „Militarismus und Antimilitarismus“ (1907) „eher moralisch als ‚marxistisch‘“ argumentiert. Als die Mächtigen des ‚preußenfreundlichen SPD-Komplexes‘ sich 1914 anschicken, einem System zu Diensten zu sein, das hunderttausende Arbeiter in die Massengräber des Weltkrieges hineintreibt, kommt es zu Besinnung und Widerspruch noch in einem ganz anderen Lager: Ausgerechnet Eduard Bernstein (1850-1932), der geschmähte Vordenker der Revisionisten und Verfasser bedenklicher kolonialpolitischer Texte, durchschaut sehr bald die Kriegslüge der herrschenden Klasse im Kaiserreich, die sich u.a. die tradierte Russophobie innerhalb der Sozialdemokratie zunutze gemacht hat ...

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TürkeiSyrienKurden

Türkei versucht in Syrien einen Neustart zu erzwingen

Nach dem Vormarsch der Islamisten in Aleppo tritt die Türkei als neuer Akteur auf – und will das Schicksal Syriens mitbestimmen.

Die militante islamistische Gruppe Hayat Tahrir al-Sham (Organisation zur Befreiung der Levante, HTS) hat mit ihrer Militäroffensive auf Aleppo am vergangenen Wochenende so ziemlich jeden verblüfft.

Bärtige HTS-Kämpfer begannen ihre Grossoffensive aus der Provinz Idlib im syrischen Nordwesten. Innerhalb von nur zwei Tagen konnten sie ihre Flagge auf der mittelalterlichen Burg Aleppos, der zweitgrössten Stadt Syriens, hissen.

[...] Im Laufe der Jahre konnte die dschihadistische Hayat Tahrir al-Sham (HTS) nach blutigen Machtkämpfen unter Idlibs diversen oppositionellen Gruppierungen zuletzt die Macht an sich reissen. Es handelt sich um einen Al-Qaida-Ableger, der von den USA, Russland und selbst von der Türkei als Terrorgruppe eingestuft wird, gelang es, Idlib zu einer wahren Hochburg ausbauen.

[...] Kein Schritt von HTS oder einer anderen bewaffneten Gruppe in diesem Gebiet kann ohne Ankaras Unterstützung erfolgen.

Abgesehen davon bildet die Türkei die einzige Versorgungslinie für Hilfsgüter und Handel nach Idlib, sie ist förmlich die Lebensader für Idlib. Viele Beobachter der Region stimmen in einem überein: Nämlich, dass die Dschihadisten der HTS ohne das grüne Licht aus Ankara eine Offensive in Syrien nie gewagt hätten.

[...] Alarmiert berichtet die kurdische Nachrichtenagentur im Nordirak rudaw: «Das Schicksal von rund 500.000 Kurden und 5.000 Jesiden, die in den kurdischen Vierteln der Provinz Aleppo eingeschlossen sind, wird immer bedrohlicher. Die kurdischen Bewohner von Sheikh Maqsoud, Ashrafiyeh in Aleppo und der Region Shahba sind in grosser Sorge». Sie zitiert Ali Iso, Direktor von Ezdina, einer in Deutschland ansässigen jesidischen Rechtsorganisation, der gegenüber rudaw erklärte: «Es wird befürchtet, dass es zu gross angelegten Vergeltungsmassnahmen gegen die kurdische und jesidische Zivilbevölkerung in der Region kommen könnte».

Vergangenen Montag gab Mazloum Abdi, der Oberbefehlshaber der SDF, in einer Erklärung bekannt, dass seine Truppen versucht hätten, einen humanitären Korridor zwischen den belagerten Stadtteilen Aleppos mit Tal Rifaat und Rojava zu errichten, um die Zivilisten sicher evakuieren zu können, was allerdings von den von der Türkei unterstützten Kräften verhindert worden sei ...

Suche zum Thema: Kurden Türkei Syrien

Aleppo: Vom Al-Qaida-Ableger zum westlichen Partner?

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KonzerneSuperreicheSteuerhinterziehung

Geschäftsmodell: Wie Großbritannien und die USA beim Steuerraub mitmischen

Kaputtes System: Jedes Jahr verschwinden fast 500 Milliarden US-Dollar durch Steuerflucht. Besonders acht Länder ermöglichen den Raubzug. Die Wie die UNO nun reagieren will.

Einer Untersuchung von Tax Justice Network, ein internationales Netzwerk, das sich für ein gerechtes und transparentes Steuersystem einsetzt, zufolge entgehen den Ländern weltweit 492 Milliarden US-Dollar an Steuern – jedes Jahr.

Der Grund: Zwei Drittel gehen wegen multinationaler Unternehmen verloren, die ihre Gewinne ins Ausland verlagern, um dadurch Steuern zu vermeiden. Ein Drittel entfällt auf sogenannte Superreiche, die ihr Vermögen in Steueroasen verstecken.

Je geringer die Körperschaftssteuer ...

Tax Justice Network konnte einen erstaunlichen Zusammenhang zwischen der Höhe der Körperschaftssteuer und den Steuereinnahmen entdecken. Auch wenn generell die Körperschaftssteuersätze weltweit gesunken sind, haben multinationale Konzerne mehr Gewinne in Steueroasen verschoben.

Im Jahr 2021 waren es 1,42 Billionen US-Dollar und damit der bisher höchste Wert. Tax Justice Network kommentiert:

Die Daten zeigen, dass multinationale Konzerne, die weniger Steuern zahlen sollten, mehr betrogen haben. (…) Die Länder haben effektiv 32 Milliarden US-Dollar an Steuern an multinationale Konzerne abgetreten, und im Gegenzug haben multinationale Konzerne die Länder noch stärker geschröpft.

"Die schädlichen Acht"

Fast die Hälfte der Steuerverluste (43 Prozent) werden von acht Ländern ermöglicht, in denen acht Prozent der Menschheit lebt: Australien, Kanada, Israel, Japan, Neuseeland, Südkorea, das Vereinigte Königreich und die USA. Tax Justice Network berechnet den Anteil dieser besonderen Gruppe ...

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EnergiewendeCO2-ZertifikateBiokraftstoff

Treibhausgasminderungsquote

"Gewinner beim Betrug mit der THG-Quote ist die Mineralölindustrie"

Alle zu Unrecht ausgestellten CO2-Zertifikate und darüber angerechnete Treibhausgasquoten müssen zur Marktbereinigung aberkannt werden, fordert Sandra Rostek, Leiterin des Hauptstadtbüros Bioenergie. Für den Klimaschutz im Verkehr sei der Zertifikate-Handel aber weiter nötig.

Klimareporter°: Frau Rostek, Biokraftstoff-Unternehmen bereiten eine Milliarden-Klage gegen das Bundesumweltministerium vor. Der Vorwurf: Noch immer tue das Ministerium zu wenig dagegen, dass falsch deklarierter Biokraftstoff vor allem aus China nach Deutschland gelangt. Dieser muss aus Abfallstoffen hergestellt werden, tatsächlich aber steckt Palmöl darin. Lohnt es sich, eine Regierung zu verklagen, die bald aus dem Amt scheidet?

Sandra Rostek: Durch einen Wechsel der Regierung ändert sich nichts an möglichen Schadensersatzansprüchen, die betroffene Unternehmen für sich geltend machen. Zudem sind die Hauptakteure in diesem Skandal Referats- und Bereichsleiter in den zuständigen Ministerien. Diese werden auch in der nächsten Legislatur zum weit überwiegenden Teil noch im Amt sein.

Beim Streit um den Betrug bei der Treibhausgasminderungs- oder kurz THG-Quote geht es erstens um Emissions-Zertifikate aus sogenannten Upstream-Emission-Reduction-Projekten aus China. Ein Drittel dieser UER-Projekte hat das Umweltbundesamt schon rückabgewickelt sowie 45 von insgesamt 69 als "verdächtig" eingestuft. Reicht das Ihrer Branche noch nicht?

Wir begrüßen es, dass auf den großen politischen und medialen Druck hin nun endlich UER-Projekte als gesichert gefälscht oder zumindest verdächtig eingestuft werden und die Rückabwicklung eingeleitet wurde.

Dieser Prozess aber ist sehr langwierig und er zielt zunächst einmal nur auf die dubiosen Zwischenhändler der Zertifikate. Es ist leider gelebte Behördenpraxis, dass die THG-Quoten, die auf Basis der gefälschten Zertifikate von diesen Händlern an die quotenverpflichteten Mineralölunternehmen verkauft wurden, von der Rückabwicklung nicht erfasst werden.

Mit anderen Worten: Das Zertifikat wird zwar im Register gelöscht, die mit dem Zertifikat "erfüllte" THG-Quote wird jedoch nicht aberkannt. Sie verbleibt im Markt und verzerrt diesen nach wie vor.

Noch im August dieses Jahres hat sich die Mineralölwirtschaft für 2023 zwei Millionen Tonnen THG-Quote aus UER-Projekten anrechnen lassen. Diese Mengen stammen mehrheitlich aus eben diesen genannten rückabgewickelten oder als verdächtig eingestuften Projekten ...

 


3. Dezember


 

ErneuerbareStromversorgungGrundlastkraftwerke

Studie von Wissenschaftsakademien

Stromversorgung auch ohne Grundlastkraftwerke sicher

Kernkraftwerke, bestimmte Erdgaskraftwerke oder Geothermie: Durchgehend laufende Anlagen werden mit dem Ausbau von Solar- und Windenergie verzichtbar. Nur in Ausnahmen könnten sie als Ergänzung dienen.

Eine sichere Stromversorgung ist in Zukunft auch ohne durchlaufende, sogenannte Grundlastkraftwerke möglich – zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Projekts »Energiesysteme der Zukunft« (ESYS). Dahinter stehen die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina, die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften Acatech und die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften.

Durch ausreichend kostengünstig verfügbare Alternativen erreichten Grundlastkraftwerke ihre frühere, große Bedeutung nicht mehr, heißt es in dem Papier. Dies bedeute jedoch nicht, dass Grundlastkraftwerke künftig gar nicht mehr als Teil der Energieversorgung infrage kommen. »Wenn sie die wirtschaftlichen, sicherheitstechnischen und klimapolitischen Anforderungen erfüllen, könnten sie eine wertvolle Ergänzung der Energieversorgungsbasis darstellen«, so die Autorinnen und Autoren der Studie.

Untersucht wurde, ob der Einsatz von durchgehend laufenden Kraftwerken in einem klimaneutralen Energiesystem bis zum Jahr 2045 Vorteile für die deutsche und europäische Energieversorgung bringt. Bewertet wurden als treibhausgasarme Technologien Kernkraftwerke, Erdgaskraftwerke mit CO2-Abscheidung, Geothermie und Kernfusion. Den Autoren zufolge muss ein Grundlastkraftwerk wegen seiner hohen Investitionskosten fast durchgehend in Betrieb sein, um sich zu rentieren ...

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JülichZwischenlager Ahaus | Atommülltransporte

Gericht erlaubt Einlagerung von Atommüll aus Jülich in Ahaus

Brennelemente aus dem Forschungsreaktor Jülich dürfen im Zwischenlager Ahaus eingelagert werden. Das hat das Oberverwaltungsgericht NRW entschieden. Die Richter in Münster wiesen damit eine Klage der Stadt Ahaus und eines Bürgers aus Ahaus ab. Sie hatten argumentiert, die Sicherheit des Lagers sei nicht ausreichend geprüft worden, zum Beispiel der Schutz gegen mögliche Terroranschläge.

Konkret dürfen künftig 152 Castoren in Ahaus eingelagert werden. Bald will das zuständige Bundesamt nun über eine Transportgenehmigung für die Castoren entscheiden.

Natürlich bin ich enttäuscht und bedauere das auch, weil wir als Stadt die Bedeutung für Ahaus sehen. Ich bin aber dennoch froh, dass wir das jetzt mal grundsätzlich haben klären lassen. Wir wollen den Druck in Sachen Endlager-Suche hochhalten.

Karola Voß, Bürgermeisterin der Stadt Ahaus

Anti-Atom-Bürgerinitiativen demonstrieren

Mehrere Bürgerinitiativen hatten vor dem Prozess-Start demonstriert. Viele aufgestellte Blechdosen vor dem Eingang des Oberverwaltungsgerichts sollten Castor-Behälter symbolisieren. Die Bürgerinitiativen forderten, dass der hochradioaktive Abfall vom stillgelegten Forschungsreaktor AVR in Jülich bleiben soll bis es ein Endlager gibt.

Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung BASE hatte bereits 2016 die Genehmigung erteilt, dass der Atommüll künftig im Zwischenlager Ahaus eingelagert werden darf.

[...] Castortransporte frühestens in 2025

Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung will im kommenden Jahr über die Transportgenehmigung für den Atommüll aus Jülich entscheiden.

Liegt die Genehmigung vor, wird es aber mindestens noch zwei Monate dauern, bis die LKW-Fahrten mit den Castor-Behältern starten könnten. Das hat unter anderem mit der Vorbereitung des Großeinsatzes der Polizei zu tun.

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AfDVerfassung | Wehrhafte Demokratie

AfD-Parteitag hat eigene Verfassungsfeindlichkeit beschlossen

Gegen das, was die AfD Bayern da auf ihrem AfD-Parteitag beschlossen hat, sind vier Millionen Deutsche Anfang 2024 aus Protest auf die Straße gegangen: Die Vertreibung auch deutscher Staatsbürger aus Deutschland. Die AfD nennt es “obligatorische Rückführungsprogramme”. Während die Hochstufung der Gesamt-AfD als “gesichert rechtsextrem” verschoben wird, damit sie nicht der Partei schadet und die Widerstände in Berlin, überhaupt auch nur eine Prüfung eines AfD-Verbots endlich mal anzugehen, zu groß sind, können sich die Rechtsextremen ohne Konsequenzen immer weiter radikalisieren in ihrer Verfassungsfeindlichkeit.

AfD-Parteitag: Ein gefährlicher Beschluss

Die politische Landschaft Deutschlands steht vor einem entscheidenden Wendepunkt. Die Stimmen nach einem Verbot der rechtsextremen Alternative für Deutschland (AfD) werden immer lauter – denn die Partei wird immer radikaler. Vor kurzem hat sie einen weiteren Schritt in die Verfassungsfeindlichkeit getan. Die AfD Bayern hat auf ihrem AfD Parteitag in Greding, Bayern, eine Resolution zur sogenannten “Remigration” – der Euphemismus für Vertreibungen – verabschiedet, die nicht nur Asylbewerber und Nichtdeutsche betrifft, sondern auch deutsche Staatsbürger. Was vor einem Jahr in Potsdam besprochen wurde – und wohl auch mit aufwändiger Litigation PR vertuscht werden soll – wird auch in Teilen der Partei offizieller Plan. Der Geheimplan, den Correctiv aufdeckte, ist längst nicht mehr geheim

[...] Die Politik muss jetzt handeln

Die AfD hat nicht nur mit ihrem jüngsten Beschluss auf dem AfD-Parteitag in Bayern ihre eigene Verfassungsfeindlichkeit bestätigt. Man braucht keinen Verfassungsschutz, um selbst zu sehen, dass diese Partei vollends rechtsextrem ist. Aber umso fahrlässiger ist es, dass der Verfassungsschutz diese Hochstufung zurückhält. Die Partei verfolgt offen eine Politik, die auf Ausgrenzung, Diskriminierung und die Abschaffung grundlegender demokratischer Rechte abzielt. Auf Vertreibungen auch deutscher Staatsbürger. Wir können Reden schwingen und von “wehrhafter Demokratie” sprechen. Aber die Demokratie verteidigt sich nicht von alleine. Das müssen wir auch tun. Wann fangen wir endlich damit an?

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Treibhausgasemissionen | Arktis | Meereis

Modellrechnungen mit Tageswerten

Arktischer Ozean könnte schon 2027 eisfrei sein

Der Arktische Ozean ist das ganze Jahr über von Meereis bedeckt. Doch das könnte sich bald ändern, sagt ein Forschungsteam voraus. Schon 2027 könnte es zeitweise dazu kommen, dass das Eis dort komplett geschmolzen ist. Das hätte auch Auswirkungen auf das Klima in Europa.

Der Arktische Ozean rund um den Nordpol könnte Analysen zufolge schon 2027 tageweise nahezu eisfrei sein, wenn bestimmte Wetterlagen dies begünstigen. Das ergaben im Fachjournal "Nature Communications" vorgestellte Computersimulationen auf Basis von Tageswerten der Eisbedeckung. Bisher war demnach immer mit Monatsdurchschnittswerten gerechnet worden.

"Der erste eisfreie Tag in der Arktis wird nichts dramatisch verändern", erklärte Mitautorin Alexandra Jahn von der University of Colorado in Boulder. "Aber er wird zeigen, dass wir durch Treibhausgasemissionen eines der bestimmenden Merkmale der natürlichen Umwelt des Arktischen Ozeans - nämlich, dass er das ganze Jahr über von Meereis und Schnee bedeckt ist - grundlegend verändert haben."

Definition für "eisfrei"

Jahn und ihre Mitautorin Céline Heuzé von der Universität Göteborg gingen von der gängigen wissenschaftlichen Definition aus, nach der der Arktische Ozean als eisfrei gilt, wenn weniger als eine Million Quadratkilometer von Eis bedeckt sind. Für ihre Berechnung verwendeten sie Daten aus dem Sechsten Sachstandsbericht des Weltklimarates (IPCC) und Prognosen zur Entwicklung der Energiebilanz der Erde bei unterschiedlich hohen Treibhausgasemissionen ...

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PFAS | ChemieindustriePharmaindustrieKläranlagen

Klärwerke: Pharma-Industrie soll für sauberes Wasser blechen

Pharmabranche ist empört: Sie soll 80 Prozent der Kosten für bessere Kläranlagen tragen. Hersteller von Medikamenten wehren sich gegen die EU-Pläne.

Über 90 Prozent der in europäischen Gewässern gefundenen Mikroschadstoffe sollen laut Europäischer Union von Kosmetika wie Make-up und Arzneimitteln stammen. Pharma- und Kosmetikhersteller sollen daher zur Verantwortung gezogen werden und mindestens 80 Prozent der Kosten für die Erweiterung und den Betrieb von Kläranlagen mit einer vierten Reinigungsstufe übernehmen.

Die Mikroschadstoffe aus den Arzneimitteln kommen über die Ausscheidungen der Patienten ins Abwasser. Deren Ausscheidungen getrennt vom normalen Abwasserstrom zu sammeln, erscheint alleine schon aufgrund der schieren Menge nicht realisierbar.

Wenn jedoch die Pharma- und Kosmetik-Industrie wie gefordert, mindestens 80 Prozent von Bau und Betrieb der vierten Reinigungsstufen in deutschen Kläranlagen übernehmen soll, muss damit gerechnet werden, dass dies auf die Endverkaufspreise aufgeschlagen wird.

Während bei Kosmetika der Kunde sich entscheiden kann, sieht die Situation bei den meist ärztlich verordneten Medikamenten gänzlich anders aus. Entweder steigen die geforderten Zuzahlungen um die Mehrkosten oder die Beiträge der jetzt schon knapp finanzierten Gesetzlichen Krankenkassen gehen in die Höhe. In der Folge könnte sich die Pharmaindustrie auch aus dem deutschen Markt zurückziehen, was die Versorgung des deutschen Marktes deutlich behindern dürfte.

[...] Wenn sich der Verkauf pharmazeutischer Produkte in Deutschland aufgrund der Belastung mit den Kosten für die erweiterte Abwasserklärung nicht mehr lohnt, könnte der Markt entscheiden, dass die nicht mehr rentablen Unternehmenstätigkeiten hierzulande eingestellt werden. Kein Unternehmen kann hierzulande gezwungen werden, eine nicht kostendeckende Produktion aufrecht zu erhalten.

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AtomausstiegNeubauAtompolitik

Vorstoß der Union

Energiekonzern EnBW hält Wiederinbetriebnahme von Atomkraftwerken für ausgeschlossen

CDU und CSU wollen bei einer Übernahme der Regierung prüfen, ob und wie sich deutsche AKW wieder in Betrieb nehmen lassen. Der Kernkraftchef von EnBW hat da eine klare Aussage für die Freunde des Atomstroms.

Die Gedankenspiele geistern regelmäßig durch die Medien: Lässt sich Strom nicht doch günstiger und zuverlässiger mit Atomkraft erzeugen? Und würden AKW nicht helfen, den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern? Von der Union gibt es dazu gerade einen neuen Vorstoß. In einem Energie-Positionspapier fordert sie im Falle einer Regierungsübernahme nach der Neuwahl im kommenden Jahr zu prüfen, ob und wie die vom Netz gegangenen Meiler wieder in Betrieb genommen werden können.

Eine deutliche Antwort kommt schon jetzt von einem AKW-Betreiber: Der Energiekonzern EnBW hält die Vorstöße der Union für eine Wiederinbetriebnahme seiner stillgelegten Atomkraftwerke für technisch ausgeschlossen. »Der Rückbau-Status unserer fünf Kernkraftwerke ist praktisch gesehen irreversibel«, sagte EnBW-Kernkraftchef Jörg Michels der »Augsburger Allgemeinen« von Dienstag. »Eine Diskussion über die weitere Nutzung der Kernkraft hat sich für uns vor diesem Hintergrund erledigt.« Das deutsche Atomgesetz sehe eindeutig vor, dass in den Reaktoren kein Strom mehr produziert werden dürfe, betonte Michels.

[...] Der Ausstieg aus der Atomkraft war in Deutschland 1998 von der rot-grünen Bundesregierung beschlossen worden. 2009 verlängerte die schwarz-gelbe Koalition unter Merkel dann die Laufzeiten der Kraftwerke deutlich. Als es 2011 zur Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima kam, folgte die Kehrtwende und der Ausstieg wurde deutlich beschleunigt.

Die letzten Kraftwerke wurden schließlich im Frühjahr 2023 abgeschaltet, nachdem die Ampelkoalition ihre Laufzeiten nochmal um einen kurzen Zeitraum verlängert hatte ...

 


2. Dezember


 

Ukraine-KriegSoldatenMunition

"Was wir jetzt sehen, ist eine Kettenreaktion"

Der ukrainische Generalstab meldet für die russische Seite so hohe Verlustzahlen wie nie zuvor in diesem Krieg. Was bedeutet das für das Schlachtfeld? Oberst Reisner erklärt ntv.de, warum er den Ukrainern noch einen Überraschungsangriff zutraut.

ntv.de: Wie hat sich die Lage in der vergangenen Woche für die Ukraine entwickelt?

Markus Reisner: Wir sehen, dass Russland massiv den Druck aufrechterhält. Vor allem im Zentrum des Donbass greifen die russischen Truppen mit aller Kraft an, schwer gekämpft wird südlich von Pokrowsk. Hier ist der Kessel von Kurachowe bereits zur Hälfte eingedrückt, die Stadt ist bis zum Zentrum in russischem Besitz. Die letzten Aufnahmen zeigten die Eroberung einer Schule, der Schule Nummer 5, und die liegt direkt im Stadtzentrum. Im Süden sind die Russen zudem dabei, die Stadt bereits zu umgehen. Sie üben hier einen enormen Druck aus, und einer der Flankenstöße zielt auf eine wichtige Versorgungsroute in die Stadt selbst ab.

Ist das so gefährlich für die Ukrainer, wie es klingt?

Ja, wenn die Nachschubroute unterbrochen ist, dann können die Ukrainer ihre Truppen dort nicht mehr mit Munition, Waffen und Ausrüstung versorgen und auch keine Soldaten mehr rein- oder herausrotieren. Damit könnten die Russen ein weiteres Stück Gelände in ihren Besitz bringen, weil es nicht gelingt, die Versorgung aufrechtzuerhalten.

Wie ordnen Sie diese Kämpfe in die Gesamtlage ein?

Für den Betrachter macht es den Eindruck, als würden nur kleine Gebiete den Besitzer wechseln. Aber das Problem ist: Wenn die starke vorderste Verteidigungslinie einmal nachgibt, dann beginnt die Tiefe dahinter langsam zu zerbröseln.

[...] Was erwarten Sie für die kommenden Tage?

Interessant sind die letzten Entwicklungen. So hat Präsident Wolodymyr Selenskyj heute eingestanden, dass die ukrainischen Streitkräfte derzeit nicht in der Lage sind, die verlorenen Gebiete zurückzugewinnen. Er fordert aber eine Einladung in die NATO. Der ehemalige NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg lässt gleichzeitig mit der Aussage aufhorchen, dass die Ukraine Gebiete temporär aufgeben muss. Dies klingt bereits sehr nach dem Plan von Trumps US-Sondergesandtem für die Ukraine, Keith Kellogg. Möglicherweise ist ein Waffenstillstand so nahe wie schon lange nicht mehr.

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KlimaschutzErderwärmungVölkerrechtMeeresspiegel

Beginn der IGH-Anhörungen

Gibt es eine völ­ker­recht­liche Pflicht zum Kli­ma­schutz?

Vor dem IGH fordert Vanuatu, Versagen beim Klimaschutz als Verstoß gegen Völkerrecht anzuerkennen. Das Rechtsgutachten könnte weitreichende Folgen für die Klimapolitik haben – und für das Völkerrecht.

Welche Bedeutung der Fall für sein Land hat, machte Ralph Regenvanu, der Außenminister und auch Klimabeauftragter des kleinen Pazifikstaats Vanuatu ist, nach wenigen Augenblicken klar: "Wir stehen an vorderster Front einer Krise, die wir nicht verursacht haben, einer Krise, die unsere Existenz und die Existenz vieler anderer Menschen bedroht", sagte Regenvanu am Montag vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH).

Welche Bedeutung der Fall auch für die anderen Staaten und das internationale Recht als solches hat, zeigt sich nicht zuletzt an der Rekordzahl der Teilnehmenden: Bei den Anhörungen, die noch bis zum 13. Dezember 2024 in Den Haag stattfinden, werden 98 Staaten und 12 internationale Organisationen ihre Argumente vortragen.

Der IGH soll in einem Rechtsgutachten unter anderem die Frage klären, inwieweit Staaten rechtlich zum Klimaschutz verpflichtet und für die Folgen des Klimawandels vor allem in den ärmeren Staaten verantwortlich sind. Vanuatu hatte gemeinsam mit 17 anderen Staaten, darunter auch Deutschland, einen Resolutionsentwurf in die Generalversammlung eingebracht. Im März 2023 hatte die Generalversammlung die Resolution verabschiedet (A/RES/77/276), LTO berichtete.

Am Montag forderte Regenvanu den IGH auf, anzuerkennen, "dass das Verhalten, das meinem Volk und so vielen anderen bereits schwerwiegende Schaden zugefügt hat, rechtswidrig ist und dass seine Folgen behoben werden müssen". Die Staaten müssten zur deutlichen Reduzierung des Ausstoßes von Treibhausgasen und zu Reparationszahlungen für die von ihnen verursachten Schäden verpflichtet werden. Er will also die Feststellung erreichen, dass ein Versagen beim Klimaschutz auch ein Verstoß gegen internationales Recht ist ...

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RechtsextremismusMenschenwürdeAfD-Verbotsantrag

Initiativen unterstützen Verbotskampagne

„Der Antrag liegt auf dem Tisch“

50 zivilgesellschaftliche Organisationen schließen sich der Forderung nach einem AfD-Verbot an: Man dürfe nicht warten, bis es zu spät sei.

erlin taz | Am Montag hat ein Bündnis aus 50 zivilgesellschaftlichen Organisationen die Abgeordneten des Bundestags dazu aufgefordert, noch vor den Neuwahlen ein AfD-Verbotsverfahren auf den Weg zu bringen. Sie schließen sich damit der Kampagne „Menschenwürde verteidigen – AfD Verbot jetzt!“ an. Zu den Organisationen, die die Verbotskampagne unterstützen, gehören die Omas gegen rechts, der Chaos Computer Club, der Republikanische An­wäl­t*in­nen- und ­Anwälteverein (RAV) und das Netzwerk Polylux.

Bei einer Pressekonferenz vor dem Bundestag forderte Julia Dück, Pressesprecherin der Kampagne, die Bundesregierung müsse den Weg für das Verbotsverfahren jetzt frei machen: „Wir dürfen nicht zuschauen und warten, bis die AfD einmal an die Macht gekommen und es zu spät ist. Der Antrag liegt auf dem Tisch“.

Mitte November hatten 113 Abgeordnete von FDP, SPD, Grünen, Linken und CDU einen Antrag für das AfD-Verbot im Bundestag eingereicht. Zuletzt wurde der Antrag durch eine Stellungnahme von 17 Ju­ris­t*in­nen gestärkt, darunter unter anderem der Kasseler Professor Andreas Fischer-Lescano und die Rechtsprofessorin Kathrin Groh von der Bundeswehruniversität München. Sie attestierten, der Antrag habe durchaus „Aussicht auf Erfolg“ ...

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LandwirtschaftSubventionenLandnutzung

Uno-Bericht

»Wir sind auf Land angewiesen – und behandeln es wie Dreck«

Der Mensch macht Böden weltweit unbrauchbar und gefährdet damit seine eigene Lebensgrundlage, warnen die Autoren einer neuen Studie. Wie ist diese Entwicklung zu stoppen?

Indem er Böden zerstört, gefährdet der Mensch die Fähigkeit des Planeten, ihn mit Lebensmitteln zu versorgen. Bereits jetzt seien bis zu 40 Prozent der weltweiten Landflächen degradiert, wovon die Hälfte der Menschheit betroffen sei, schreibt das Sekretariat der Konvention der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Desertifikation (UNCCD) in einem aktuellen Report, den es Zusammen mit dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) erstellt hat. Der Konvention sind knapp 200 Staaten beigetreten.

»Wir sind für unser Überleben auf Land angewiesen. Und doch behandeln wir es wie Dreck«, sagte Uno-Generalsekretär António Guterres im Vorfeld der jüngsten UNCCD-Konferenz, die bis zum 13. Dezember in Saudi-Arabiens Hauptstadt Riad stattfindet.

Unter dem Begriff der Landdegradation verstehen Fachleute, dass immer weniger Böden nutzbar sind und ihre Fruchtbarkeit abnimmt. Eine der Hauptursachen sei die nicht nachhaltige Landwirtschaft; weitere Treiber seien die Abholzung von Wäldern und die Ausbreitung der Städte, erläutert das UNCCD-Sekretariat.

Nationale Berichte zeigten, dass von Landdegradation insgesamt eine Fläche von etwa 15 Millionen Quadratkilometern und mindestens 1,2 Milliarden Menschen weltweit betroffen seien, heißt es in dem Report. Der Verlust von Böden und Wäldern gefährde nicht nur die Ernährungssicherheit, sondern treibe auch Migration und Konflikte an, schwäche die biologische Vielfalt und beschleunige Folgen des Klimawandels.

[...] Wichtig sei zudem, Subventionen anders zu verteilen als bisher, so die Autoren. Geschätzt 540 Milliarden Dollar an Landwirtschaftssubventionen pro Jahr wurden dem Report zufolge von 2013 bis 2018 im Durchschnitt in insgesamt 88 analysierten Ländern ausgegeben. Knapp 90 Prozent davon förderten allerdings ineffiziente und schädliche Landwirtschaftspraktiken ...

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ChinaStromerzeugungEnergiegewinnung

Strom aus Ruß und Papiertüchern? Chinas neue Energierevolution

Neue Stromzelle aus China. Sie wandelt Umgebungswärme in Elektrizität – auch ohne Sonnenlicht. Die Hauptbestandteile sind erstaunlich simpel.

Chinesische Wissenschaftler haben einen Weg gefunden, in einem versiegelten Behälter kontinuierlich Elektrizität aus Wasser zu erzeugen, indem sie Wärme aus der Umgebung nutzen, um mittels spezieller Kapillareffekte Strom zu erzeugen.

Die Forscher nennen dies eine hydrovoltaische Stromerzeugung, weil die Energie aus der Interaktion von Wasser mit verschiedenen Oberflächen gewonnen wird. Damit haben sie eine weitere Quelle regenerierbarer Energie erschlossen, die helfen kann, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern.

Die Zelle wurde mit einer internen Stromerzeugungseinheit "aus Ruß und Papiertüchern" gebaut, wie die South China Morning Post schreibt.

"Aus Ruß und Papiertüchern"

Mittels Umgebungswärme wird in der Zelle Wasser durch die Kapillaren verdampft und in Form von Elektrizität abgegeben. Die Forscher nutzen dazu einen Zirkulations-Hydrovoltaik-Effekt, der die Energieernte innerhalb ihrer Zelle ermöglicht. In der Schweiz wird an einem ähnlichen System geforscht. Hier wird allerdings Meerwasser eingesetzt.

Wenn man Wasser in einem Nanokanal einschließt, bleiben darin nur Ionen mit einer Polarität übrig, die der Oberflächenladung entgegengesetzt sind. Sobald das Wasser durch die Kanäle diffundiert, um zu verdunsten, entstehen Strom und Spannung.

Temperaturschwankungen sind bei der Energiegewinnung oft nachteilig. Hier ermöglichen sie es aber, mit einem geschlossenen Kreislauf innerhalb einer Zelle stabil Energie zu erzeugen. Denn wenn die Außentemperatur wieder sinkt, kondensiert das Wasser in der Zelle zurück und kann bei Wiedererwärmung erneut durch die Nanoröhrchen diffundieren ...

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INES Kategorie 2 "Störfall"2. Dezember 2009 (INES 2) Akw Cruas, FRA

Vegetation blockierte den Einlass des Kühlsystems, die Anlage musste abgeschaltet und repariert werden.
(Kosten ca. 4 Millionen US$)

Nuclear Power Accidents
 

AtomkraftwerkePlag

Cruas_(Frankreich)

In der Nacht vom 1. auf den 2. Dezember 2009 musste einer der Cruas-Reaktoren wegen Problemen im Hauptkühlsystem abgeschaltet werden. Die Ursache war, dass eine Wasserleitung von Treibgut verstopft war, das durch die Rhône angeschwemmt wurde. Das Kühlsystem funktionierte am nächsten Morgen wieder. Der Zwischenfall wurde als Störfall der INES-Stufe 2 bewertet.

Wikipedia fr

Centrale nucléaire de Cruas

Am 2. Dezember sammelte sich im Block 4 des KKW s Cruas Laub und anderes Herbst-Schwemmgut im Fluss-Kühlwasserkreislauf und verstopfte ihn. Der Reaktor wurde abgeschaltet und mit der Fluss-unabhängigen Notspeisung über die Dampferzeuger in den Hot Standby gefahren. Der Reaktorkern muss jedoch auch nach diesem Vorgang mit dem Fluss-Kühlwasser - wegen des andauernden Nachzerfalls - im sog. Nachkühl-Betrieb weiter gekühlt werden, damit er nicht überhitzt und schmilzt ...

Übersetzung mit https://www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

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ines4Nuklearwaffen-Testgelände2. Dezember 1949 "Green Run" (INES 4 | NAMS 3,8) Atomfabrik Hanford, USA

Die Verantwortlichen setzten absichtlich u.a. 8.000 Curie (289 TBq) Jod-131 frei; dieses Experiment wurde erst viel später als "Green Run" bekannt.
(Kosten ca. 1100 Millionen US$)

Nuclear Power Accidents
 

Die Nukleare Kette

Hanford, USA

Im Atomkomplex Hanford produzierten die USA während des Kalten Krieges den größten Teil ihres waffenfähigen Plutoniums. Obwohl der Komplex 1988 stillgelegt wurde, handelt es sich weiterhin um den am stärksten radioaktiv verseuchten Ort der westlichen Hemisphäre ... 
 

Damals wussten nur ganz wenige was in Hanford geschah. Aber inzwischen haben wir alle etwas davon gehört, oder anders formuliert, wir haben alle etwas davon abbekommen!

Wikipedia de

Green Run

Das Experiment 'Green Run' sah die Freisetzung einer radioaktiven Wolke aus dem militärischen Nuklearkomplex Hanford Site vor. Schätzungen liegen im Bereich mehrerer 100 TBq Jod 131 und noch mehr Cäsium 133. Allein der Anteil Jod 131 betrug 5500 Curie; das entspricht ungefähr der 250-fachen Menge, die gemäß offiziellen Angaben 1979 beim Unfall im Kernkraftwerk Three Mile Island bei Harrisburg in die Umgebung gelangte. Die Gefährlichkeit von Jod 131 für die Schilddrüse war in den 1940er Jahren noch nicht erkannt, Jod 131 konnte auch im bestimmungsgemäßen Betrieb ungefiltert aus den Anlagen der Hanford Site entweichen. Im Normalbetrieb wurden täglich mehrere 10 TBq mittel- und langlebiger Nuklide in den Columbia River entlassen ...

Hanford Site

Die USA zahlen über zwei Milliarden US-Dollar jährlich an private Konzerne für die erforderliche Dekontamination der Anlage; zudem müssen etwa 200.000 Kubikmeter radioaktiven Abfalls entsorgt werden. Anfang 2014 wurde bereits zum dritten Mal ein Leiter der Dekontaminationsprojekte entlassen, nachdem er oder sie Bedenken wegen der Sicherheit der Maßnahmen und der Überwachungsverfahren geäußert hatten. Ein vorläufiger Plan sah als Ende der Arbeiten das Jahr 2047 vor, seit 2014 geht das Energieministerium von mindestens 2052 aus ...
 

AtomkraftwerkePlag

Hanford (USA)

Der militärische Komplex Hanford befindet sich am Columbia River nördlich der Stadt Richland im nordwestlichen Bundesstaat Washington und diente ab 1943 zur Herstellung von Plutonium für militärische Zwecke ...

Youtube - 07:00

Uranwirtschaft: Anlagen zur Verarbeitung von Uran

Wiederaufarbeitungsanlagen machen aus wenigen Tonnen Atommüll, viele Tonnen Atommüll

Alle Uran- und Plutoniumfabriken produzieren radioaktiven Atommüll: Uran-Aufbereitungs-, -Anreicherungs- und -Wiederaufarbeitungsanlagen, ob in Hanford, La Hague, Sellafield, Mayak, Tokaimura oder wo auch immer auf der Welt, haben alle das gleiche Problem: Mit jedem Bearbeitungsschritt entstehen mehr und mehr extrem giftige und hochradioaktive Abfälle ...

 


1. Dezember


 

RecyclingPlastikmüllÖlförderländer

Verhandlungen in Südkorea

Ölstaaten verhindern UN-Abkommen zum Plastikmüll

In Südkorea sind die UN-Verhandlungen zum Plastikmüll vorerst gescheitert. Einige Ölförderländer hatten zuvor Vorgaben zur Plastikproduktion abgelehnt. Kommendes Jahr soll dennoch weiterverhandelt werden.

Um 1.20 Uhr in der Nacht fällt in Busan der Hammer. Mit den Worten "Nichts gilt als vereinbart, so lange nicht in allen Punkten Einigkeit herrscht" schließt der Verhandlungsführer des UN-Plastikgipfels die Verhandlungen für ein internationales und verbindliches Plastikabkommen. Eigentlich hätte hier ab 17 Uhr Ortszeit ein Entwurf für ein solches Abkommen zur Abstimmung stehen sollen. Nun ist der einzige Beschluss, auf den sich die Vertreter von 178 Ländern einigen konnten, der, dass man sich nicht einigen konnte und dass die Verhandlungen im kommenden Jahr fortgesetzt werden.

Bereits vor Beginn der Verhandlungen in Busan war klar, dass es in vielen grundsätzlichen Punkten einen breiten Dissens gibt. Sogar die Frage, wo das Abkommen ansetzen soll, wurde bis zum Schluss debattiert. Reicht es, die Abfallsammelsysteme zu verbessern und mehr Plastik zu recyceln? Oder sollte es Regelungen zur Produktion von neuem Plastik enthalten? Derzeit werden weltweit rund 400 Millionen Tonnen Plastik jedes Jahr produziert, recycelt werden davon im weltweiten Schnitt weniger als zehn Prozent.

Fast 150 Millionen Tonnen werden nicht fachgerecht entsorgt oder landen in der Natur. Problematisch ist das auch deshalb, weil für die Plastikproduktion derzeit etwa 16.000 verschiedene sogenannte Additive in der Plastikproduktion eingesetzt werden. Ein Drittel davon wird als gefährlich eingestuft. Bei rund 10.000 ist noch nicht bekannt, wie und ob sie Mensch und Natur schädigen. Diese Vielzahl an Additiven verhindert auch eine höhere Recyclingquote ...

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AufklärungDesinformationKlimafolgenforschung

Vom Licht der Aufklärung ins Dunkel der Desinformation

Seit 200 Jahren wissen wir, dass der Treibhauseffekt ein wichtiger Faktor für die Temperatur der Erde ist. Und trotzdem wählen die USA 2024 einen Präsidenten, der die zweifelsfrei belegten Fakten zum Klimawandel einfach leugnet. Und auch in Deutschland verleugnen oder verharmlosen viele Politiker die Klimakrise. Wie konnte das passieren?

Ein typischer Wahlkampf-Auftritt von Donald Trump hörte sich so an wie in Wisconsin Anfang November:

„Früher hieß es globale Erwärmung, aber das hat nicht funktioniert, denn tatsächlich gibt es eine Abkühlung. Unser größtes Problem ist die nukleare Erwärmung. Sie reden die ganze Zeit davon, dass der Ozean in 500 Jahren um ein Achtel Zoll [=3 mm] steigen soll, wen zum Teufel soll das kümmern?“

Gelächter im Publikum. Aber warum lacht jemand, wenn ein Präsidentschaftskandidat kompletten Bullshit redet? Uns Klimaforscher nennt Trump „Idioten“, die „keine Ahnung haben“.

Das ist schon Realitätsverlust und Wissenschaftsleugnung in fortgeschrittenem Stadium. Der stetige globale Temperaturanstieg ist einfach eine Messtatsache, ebenso wie der Aufwärtstrend des globalen Meeresspiegels, der bereits jetzt jährlich mehr als 4 mm ansteigt und sich beschleunigt je wärmer es wird – schon bis 2100 werden wir je nach Emissionen bei einem halben bis einem Meter Anstieg landen, mit massiv zunehmenden Sturmflutproblemen für viele Küstenstädte und dem drohenden Untergang von tief liegenden Inselstaaten. Trumps Slogan „drill, baby, drill“ für mehr Ölbohrungen ist an Verantwortungslosigkeit kaum zu überbieten.

[...] Die britische Journalistin Carole Cadwalladr, die seinerzeit den Cambridge Analytica Skandal aufgedeckt hat, hat das Problem nochmals mit drastischen Worten auf den Punkt gebracht. Sie spricht vom Informationschaos, bei dem die Wahrheit auf der Strecke bleibt, und mit ihr die Belege, der Journalismus, die Wissenschaft. Wir rutschen vom Zeitalter der Aufklärung in einen trügerischen Sumpf von Falschinformation, Desinformation, Mikrotargeting. Wir waten durch stinkende Informationsabwässer, und Trump ist ein Bazillus, aber das tiefere Problem dahinter sind die Kanäle.

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Israel | KriegsverbrechenGazaNetanyahu

Krieg im Nahen Osten

Israels Ex-Verteidigungsminister Ya‘alon spricht von »ethnischer Säuberung« im Gazastreifen

Mit heftigen Worten hat der frühere Armeechef das Vorgehen seines Landes gegen die Palästinenser kritisiert: Im Gazastreifen werde »das Land von Arabern gesäubert«, sagte Netanyahus Ex-Verteidigungsminister Moshe Ya‘alon.

Israels Ex-Verteidigungsminister Moshe Ya'alon hat der Armee seines Landes eine »ethnische Säuberung« im Gazastreifen vorgeworfen. »Die Straße, die wir entlanggeführt werden, ist Eroberung, Annexion und ethnische Säuberung«, sagte Ya'alon am Samstag in einem Interview mit dem privaten Sender DemocraTV.

Auf die Nachfrage der Journalistin, ob er glaube, dass Israel sich in Richtung »ethnische Säuberung« bewege, sagte Ya'alon: »Was passiert dort? Es gibt kein Beit Lahija mehr, kein Beit Hanun, die Armee interveniert in Dschabalia und in Wahrheit wird das Land von Arabern gesäubert.«

Der Norden des Gazastreifens, in dem die von Ya'alon genannten Gebiete liegen, ist seit dem 6. Oktober Ziel einer israelischen Offensive, mit der eine Neugruppierung der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas verhindert werden soll.

[...] Netanyahus Likud-Partei verurteilte Ya'alons »unehrliche Bemerkungen« und bezeichnete sie als »Geschenk für den IStGH und das Lager der Israelfeinde«. Damit bezog sich die Partei auf den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH), der am 21. November einen internationalen Haftbefehl gegen Netanyahu und dessen ehemaligen Verteidigungsminister Yoav Gallant wegen des Vorwurfs der Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit erlassen hatte ...

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Energiewende | WärmepumpeFernwärme

Wärmepumpen im Großformat

Expertinnen: Gewässer für klimaneutrale Fernwärme nutzen

In Dänemark steht die größte Wärmepumpe der Welt, in Deutschland sind solche Anlagen bisher nicht installiert. Dabei könnten sie ganze Stadtviertel mit klimaneutraler Fernwärme versorgen. Zwei Forscherinnen erklären im Gespräch, welche Gewässer sich dafür eignen und wo es Probleme gibt.

Der Gebäudesektor verursacht in Deutschland laut Umweltbundesamt etwa 30 Prozent der CO2-Emissionen. Wenn wir die enormen Treibhausgasemissionen, die durch das Heizen entstehen, senken wollen, müssen wir Wärmepumpen einsetzen - sie sind eine Schlüsseltechnologie bei der Energiewende. Viele Jahre wurden Wärmepumpen in erster Linie als eine Lösung für das Beheizen von Einfamilienhäusern betrachtet.

Groß-Wärmepumpen haben aber ein riesiges Potenzial, ganze Stadtviertel mit klimaneutraler Fernwärme zu versorgen. Andere Länder haben das längst erkannt. In Dänemark steht die größte Wärmepumpe der Welt. Eine Meerwasser-Pumpe in Esbjerg versorgt 100.000 Menschen mit klimaneutraler Energie, nach Inbetriebnahme wurde dort ein ganzes Kohlekraftwerk abgestellt. Auch Deutschland hat viele Möglichkeiten, Wärmepumpen an Seen, Flüssen und dem Meer zu bauen. Wo stehen wir da, welche Chancen bieten Oberflächengewässer und was gilt es zu beachten? Carolin Peters und Bärbel Koppe von der Uni Wismar forschen auf diesem Gebiet und beantworten die Fragen dazu.

Warum eignen sich große Oberflächengewässer für Wärmepumpen?

Carolin Peters: Große Oberflächengewässer stellen große Energiespeicher dar, denn Wasser besitzt eine sehr hohe Wärmekapazität, das ist die Fähigkeit, thermische Energie zu speichern. Oberflächengewässer nehmen die Wärmeenergie der Sonne auf, speichern sie und geben sie im Winter zeitversetzt wieder ab. Im Winter kühlen sie sich ab und geben die Kälte im Sommer ab. Deswegen ist es an Gewässern im Sommer immer kühler als in der Umgebung. Und die Temperaturen sind relativ konstant im Vergleich zur Umgebungsluft. Auch das macht sie interessant für Wärmepumpen.

[...] Es gibt noch einen weiteren Vorteil, oder?

Bärbel Koppe: Wir haben in der Ostsee den Effekt, dass diese sich im Zuge der Erderwärmung übermäßig schnell erwärmt. Im wärmeren Wasser können sich zum Beispiel Bakterien wie Vibrionen vermehren und somit ein Gesundheitsrisiko darstellen. Mit einer thermischen Nutzung der Ostsee könnte das Problem der Erwärmung vermindert werden. Im Winter könnte durch die Einleitung des kühleren Wassers die Temperatur heruntergesetzt werden, womit das Wasser im Sommer länger bräuchte, um wieder in die hohen Temperaturen zu kommen. Das ginge dann in die richtige Richtung. Lokal müssen wir das aber ökologisch genauer betrachten ...

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Krieg | WaffenlieferungenDiplomatie

Westliche Diplomatie-Verachtung: Kriege in der Ukraine, Nahost könnten beendet werden

Hätte der Krieg in der Ukraine verhindert werden können? Und was ist mit Gaza und der Rolle der Medien? Ein Essay, Teil 2 und Schluss.

Der Verteidigungsakt in der Ukraine ist längst zu einem Stellvertreterkrieg geworden, in dem die USA und Nato indirekt gegen Russland kämpfen.

Das wird im Westen auch offen anerkannt. Man gibt als Kriegsziel aus, Russland zu schädigen und zu schwächen. Über die Gefahren, die darin stecken, muss nicht weiter gesprochen werden. Es dürfte klar sein, dass die russische Atommacht bei diesem Unternehmen nicht einfach zusehen wird.

Diplomatie-Blockade als Versagen

Daher verfehlt der Fokus auf Waffenlieferungen und auf die Frage, ob sie gerechtfertigt sind oder nicht, den eigentlichen Punkt. Denn es geht ja nicht darum, alle Waffenlieferungen für die Ukraine von heute auf morgen einfach einzustellen. Das würde die Ukraine wehrlos machen, die Konsequenzen kann sich jeder vorstellen.

Es geht vielmehr um den Rahmen, in dem die Waffenlieferungen stattfinden. Nämlich: Waffen ja, immer mehr, immer schwerere, egal, wie schlimm die Konsequenzen sind. Dabei sendet man an Moskau die Botschaft, dass bis zum letzten Ukrainer gekämpft werde, während es keine Verhandlungen mit Russland über eine Beilegung des Kriegs geben kann. Keine Kompromisse.

Diese Diplomatie-Blockade bzw. Diplomatie-Tabuisierung über zweieinhalb Jahre Krieg ist das eigentliche moralische Versagen des US-angeführten Westens. Und dieses Versagen geht weit in die Konfliktgeschichte zurück ...

 


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Aktuelles+

KlimawandelHitzewellenTemperaturrekorde

Klima: Unerklärliche Hitze-Hotspots mehren sich

Auch Deutschland liegt in einer Zone von die Prognosen übertreffenden Hitzewellen

Zu extrem für die Klimamodelle: Auf der Erde gibt es immer mehr unvorhergesehene Hitze-Hotspots – auch Deutschland gehört dazu, wie eine Studie enthüllt. In diesen Gebieten treten Extremtemperaturen und Hitzewellen auf, die die Vorhersagen der gängigen Klimamodelle übertreffen. Einer der ausgeprägtesten Ausreißer dieser Art liegt in Europa, aber auch Teile Asiens, Nordamerikas und Russland sind betroffen. Die Ursachen sind jedoch bisher unklar.

Ob im Westen Kanadas, im Mittelmeerraum, in Indien oder sogar in der Arktis und Antarktis: In den letzten Jahren gab es in vielen Regionen neue Temperaturrekorde und besonders intensive, anhaltende Hitzewellen. Prinzipiell kommt dies nicht unerwartet: Klimamodelle prognostizieren schon länger, dass sich mit den steigenden Durchschnittstemperaturen auch die Temperaturextreme mehren.

Heißer als die Modelle vorhersagen

Doch wie sich jetzt zeigt, geht die neue Hitze in einigen Regionen weit über das hinaus, was Klimamodelle erklären können. „Hier geht es um extreme Trends, deren physikalische Basis wir nicht ganz verstehen“, erklärt Erstautor Kai Kornhuber vom International Institute for Applied Systems Analysis (IASA) in Österreich. Für ihre Studie haben die Forscher regionale Maximaltemperaturen der letzte 65 Jahre ausgewertet und diese mit den Prognosen eines großen Satzes von Klimamodellen abgeglichen.

Das Ergebnis: Fast überall auf der Welt gibt es Hotspots mit Extremtemperaturen, die über das in den Modellen Prognostizierte hinausgehen. In Westkanada beispielsweise wurden die bisherigen Maximaltemperaturen im Juni 2021 um gleich 30 Grad übertroffen. An anderen Orten kommen solche Hitzewellen häufiger vor als sie es statistisch dürften. Klimaforscher sprechen von einem „Tail-Widening“ – einer überproportionalen Zunahme der Extreme in der Verteilungskurve. „Die Modelle unterschätzen die Landfläche, in der ein solches Tail-Widening um mehr als 0,5 Grad pro Jahrzehnt stattgefunden hat, um den Faktor vier“, konstatieren Kornhuber und sein Team.

Europa ist der stärkste Hitze-Ausreißer

Wie ein fiebriger Ausschlag verteilen sich diese roten Hotspots auf der Weltkarte der Modellabweichungen. „Diese Gebiete werden vorübergehend zu Treibhäusern“, sagt Kornhuber. Besonders ausgedehnt sind die roten Flecken im Süden Südamerikas und Australiens, in Europa, im Norden Nordamerikas, Grönlands und in Teilen Chinas und Russlands. Auch im Amazonasgebiet überschreiten die Hitzetage teilweise das von den Modellen Vorhergesagte. Es gibt aber auch einige Regionen, in denen die Hitze sich langsamer entwickelt als prognostiziert, darunter Nordafrika, Sibirien und Teile der USA.

Doch die am mit Abstand stärksten betroffene Region ist Nordwest- und Mitteleuropa: „Europa ist ein globaler Hitzewellen-Hotspot, in dem die heißesten Tage des Jahres doppelt so schnell wärmer werden als im Mittel“, berichten die Forschenden. Vor allem in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden gab es in den vergangen fünf bis zehn Jahren immer wieder außergewöhnliche Hitzephasen, die über dem von den Modellen prognostizierten lagen, wie Kornhuber und sein Team ermittelten.

Allein 2022 und 2023 starben insgesamt mehr als 100.000 Menschen durch die extremen Hitzesommer – auch, weil Klimaanlagen anders als in den USA oder Teilen Asiens bei uns noch wenig verbreitet sind. Im September 2024 gab es ebenfalls neue Rekordtemperaturen für diese Jahreszeit, unter anderem in Frankreich, Ungarn, Norwegen und Schweden.

Ursachen vielfältig und teils ungeklärt

Warum diese Hitze-Hotspots die Prognosen überholt haben, ist nicht eindeutig geklärt. Kornhuber und sein Team vermuten aber, dass eine Kombination mehrere Faktoren zu dieser regionalen Überhitzung beiträgt. In Europa und Russland gilt der Jetstream als ein ausschlaggebender Faktor. Durch die starke Erwärmung der Arktis wird dieses wellenartig über die Nordhalbkugel laufende Windband geschwächt und verlangsamt. Dies blockiert den Wetterwechsel und lässt tropische Warmluft häufiger bis weit in die gemäßigten Breiten strömen.

Allerdings kann dieser Effekt nicht alle jetzt identifizierten Hitze-Hotspots erklären. In anderen Regionen könnten daher weitere Strömungsmuster und die zunehmende Trockenheit die Erwärmung verstärken, so die Hypothese von Kornhuber und seine Kollegen. Bei diesem „dry gets hotter“-Mechanismus steigen die Temperaturen, weil trockenere Böden und Vegetation weniger Verdunstungskühle erzeugen. „Trockenen Böden und die damit verknüpften Feedbacks sind bedeutende Hitzewellen-Treiber“, so das Team.

„Wir sind für diese Extreme nicht gemacht“

Nach Ansicht der Klimaforscher demonstrieren diese Ergebnisse, dass die Folgen des Klimawandels noch lange nicht vollständig verstanden oder vorhersagbar sind. „Unsere Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, die Treiber der extremen Hitze besser zu verstehen und die Treibhausgas-Emissionen rapide zu senken, um weiteren Schaden durch solche nicht vorhergesagten Wetterveränderungen zu minimieren“, konstatieren Kornhuber und seine Kollegen.

Angesichts der gravierenden Folgen von Hitzewellen und Extremtemperaturen könne es sich die Menschheit nicht leisten, nichts zu tun. „Wir sind für diese Extreme nicht gemacht und möglicherweise können wir uns nicht schnell genug anpassen“, warnt Kornhuber.

 


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Hintergrundwissen

Die Karte der nuklearen Welt

Fossile und nukleare Kraftwerke treiben die globale Erwärmung an ...

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Die "Interne Suche"

KlimawandelHitzewellenTemperaturrekorde

7. September 2024 - Wissenschaftler: In Berlin wird es so heiß wie am Mittelmeer

10. Januar 2024 - Psychologische Erklärungen fürs Nichtstun: Warum viele die Klimakrise scheinbar kaltlässt

10. Juni 2023 - Erderwärmung beschleunigt sich

12. Mai 2023 - Hitzewellen treffen arme Stadtviertel besonders stark

21. März 2023 - Klima-Experten warnen: Wir kommen raus aus der Komfortzone

23. April 2023 - Klimawandel: Hier die Flut, dort die Dürre

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Die Suchmaschine Ecosia pflanzt Bäume!

https://www.ecosia.org/search?q=Klimawandel

https://www.ecosia.org/search?q=Hitzewellen

https://www.ecosia.org/search?q=Temperaturrekorde

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Umweltbundesamt

Grundlagen des Klimawandels

Seit der Industrialisierung steigt allmählich die globale Mitteltemperatur der Luft in Bodennähe. Wissenschaftliche Forschungen belegen, dass für einen bedeutenden Teil dieses Anstiegs wir Menschen verantwortlich sind. Deshalb sprechen wir von einer anthropogenen – vom Menschen verursachten – Klimaänderung.

Durch das Verbrennen fossiler Energieträger (wie zum Beispiel Kohle und Erdöl) und durch großflächige Entwaldung wird Kohlendioxid (CO2) in der ⁠Atmosphäre⁠ angereichert. Land- und Viehwirtschaft verursachen Gase wie Methan (CH4) und Distickstoffmonoxid (Lachgas, N2O). Kohlendioxid, Methan und Lachgas gehören zu den treibhauswirksamen Gasen. Eine Ansammlung dieser Gase in der Atmosphäre führt in der Tendenz zu einer Erwärmung der unteren Luftschichten.

Informationen zu den Ursachen von Klimaänderungen, zur Zunahme von Treibhausgasen in der Atmosphäre und zum ⁠Treibhauseffekt⁠ (natürlich und ⁠anthropogen⁠) finden Sie auf der Seite Klima und Treibhauseffekt ...

Bundesministerium für Gesundheit

Gesundheitsrisiko Hitze

Schwindel, Verwirrtheit, Erschöpfung, Hitzschlag: Die spürbaren gesundheitlichen Folgen der Hitze können in den Sommermonaten gravierend sein. Besonders betroffen: Menschen ab 65, Menschen mit Vorerkrankungen sowie Säuglinge und Kleinkinder.

In einigen Fällen kann das auch zum Tod führen. Nach Einschätzung des RKI führten die wiederholten Hitzewellen und ihr Auftreten über einen längeren Zeitraum im Jahr 2022 zu einer Übersterblichkeit von etwa 4500 Menschen. Erstmals im Jahr 2023 hat das RKI einen wöchentlicher Bericht zur hitzebedingten Mortalität des Robert Koch-Instituts (RKI) etabliert . Für die Sommermonate stehen damit aktuelle, mit dem Hitzegeschehen verbundene Informationen zur hitzebedingten Mortalität zur Verfügung. Insgesamt wurden für den Sommer 2023 rund 3.200 hitzebedingte Sterbefälle für Deutschland ausgewiesen Etwa 2.700 dieser Sterbefälle, also knapp 85 Prozent, waren Personen im Alter von 75 Jahren oder älter ...

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Wikipedia

Klimawandel

Klimawandel, auch Klimaveränderung, Klimaänderung oder Klimawechsel, ist eine weltweit auftretende Veränderung des Klimas auf der Erde oder erdähnlichen Planeten oder Monden, die eine Atmosphäre besitzen. Die mit einem Klimawandel verbundene Abkühlung oder Erwärmung kann über unterschiedlich lange Zeiträume erfolgen. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal besteht dabei zwischen jenen Witterungsverläufen, die im Rahmen eines Klimazustands beziehungsweise einer Klimazone erfolgen, und dem Klimawandel selbst, der die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten bestimmter Wetterlagen erhöht oder vermindert.

Die gegenwärtige, vor allem durch den Menschen verursachte (anthropogene) globale Erwärmung ist ein Beispiel für einen sehr rasch verlaufenden, aber noch nicht abgeschlossenen Klimawandel. Hierfür wird in der öffentlichen Diskussion oftmals der Begriff Klimawandel als Synonym genutzt (dann aber als „Der Klimawandel“). Die durch den aktuellen Klimawandel hervorgerufene oder prognostizierte ökologische und soziale Krise wird auch als „Klimakrise“ oder „Klimakatastrophe“ bezeichnet ...

Hitzewelle

Eine Hitzewelle ist in Meteorologie und Klimatologie eine ungewöhnlich lange Phase aufeinander folgender ungewöhnlich heißer Tage, auch Hitzeperiode genannt. Etwas abgeschwächt spricht man auch von Wärmewelle für Phasen abnorm hoher Temperaturen. Hitzewellen sind Extremwetterereignisse, die die menschliche Gesundheit, die Ökosysteme und die Infrastruktur schädigen können.

Gesundheitliche Folgen beim Menschen

Hitze und Hitzewellen haben eine Vielzahl negativer Auswirkungen auf die Gesundheit von Menschen. Zu diesen zählen u. a. Erkrankungen und Sterblichkeit aufgrund von Hitzestress und Hitzeschlag oder die Verschlimmerung von Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen.

Ältere Menschen sind stärker betroffen als jüngere und Frauen sind stärker betroffen als Männer, jedoch ist bei Männern die hitzebedingte Sterblichkeit auch schon in jüngerem Alter (< 64) deutlicher erhöht. Am stärksten betroffen sind ältere Menschen über 65 Jahre, Menschen mit Vorerkrankungen, Menschen, die im Freien oder in ungekühlten Gebäuden arbeiten, und solche, die in Regionen der Erde leben, die bereits an der Grenze der menschlichen Bewohnbarkeit angekommen sind.

Die Auswirkungen von Hitze können durch weitere Faktoren verstärkt werden. Beispielsweise belastet feuchte Hitze den Organismus stärker als trockene Hitze. Es wird zudem vermutet, dass sich Belastungen durch Hitze und durch Ozon in ihrer Kombinationswirkung verstärken können. Hitzewellen zählen zu den gefährlichsten Naturgefahren und können u. a. mit einem Anstieg hitzebedingter Todesfälle erhebliche gesellschaftliche Auswirkungen nach sich ziehen. Durch den Klimawandel nimmt die Hitzebelastung der Bevölkerung weiter zu ...

Hitzewellen in Europa 2019

In Europa herrschte Ende Juni 2019 verbreitet Hitze. Die Temperaturen überstiegen mancherorts 40 °C, mit einem neuen Allzeit-Rekordwert der Lufttemperatur in Frankreich (46,0 °C) und Andorra. Gegen Ende Juli 2019 setzte eine zweite Hitzewelle ein. Dieses Ereignis brachte mit neuerlich Temperaturen über 40 °C Allzeit-Rekorde für Deutschland, Luxemburg, die Niederlande, Belgien und das Vereinigte Königreich. Im frühen August herrschte eine Hitzewelle, die besonders Südeuropa betraf. Ende August 2019 setzte eine weitere Hitzewelle ein.

Insgesamt schloss der meteorologische Sommer (bestehend aus den Monaten Juni, Juli und August) 2019 als heissester je gemessene Sommer ab seit Messbeginn 1940. Infolge der globalen Erwärmung wurde dieser Sommertemperaturrekord bereits im Jahr 2023 gebrochen ...

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YouTube

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Wird in einem neuen Fenster geöffnet! - YouTube-Kanal "Reaktorpleite" Playlist - Radioaktivität weltweit ... - https://www.youtube.com/playlist?list=PLJI6AtdHGth3FZbWsyyMMoIw-mT1Psuc5Playlist - Radioaktivität weltweit ...

In dieser Playlist finden sich über 150 Videos zum Thema Atom*

 


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Newsletter XLVIII 2024 - 24. bis 30. November

Zeitungsartikel 2024

 


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