Der THTR-Rundbrief

Newsletter XLIX 2023

3. Dezember bis ...

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Aktuelles+ Hintergrundwissen

Die PDF-Datei "Nuclear Power Accidents" enthält eine Reihe weiterer Vorfälle aus verschiedenen Bereichen der Atomindustrie. Einige der Vorfälle wurden nie über offizielle Kanäle veröffentlicht, so dass diese Informationen der Öffentlichkeit nur auf Umwegen zugänglich gemacht werden konnten. Die Liste der Zwischenfälle in der PDF-Datei ist daher nicht zu 100% identisch mit "INES und die Störungen in kerntechnischen Anlagen", sondern stellt eine Ergänzung dar.

2. Dezember 2009 (INES 2) Cruas, FRA

2. Dezember 1949 (INES 4 | NAMS 3,8) Atomfabrik Hanford, USA

5. Dezember 1965 (Broken Arrow) Douglas A-4E Skyhawk, USA

6. Dezember 1972 (INES 3 | NAMS 1,6) Atomfabrik Sellafield, GBR

7. Dezember 1975 (INES 3) Akw Greifswald, DDR

8. Dezember 1955 (INES 3) Atomfabrik Windscale/ Sellafield, GBR

10 Dezember 1994 (INES 2 Klass.?) Akw Pickering, ON, CAN

12. Dezember 1952 (INES 5) Akw Chalk River, Ontario, CAN

16. Dezember 1987 (INES 1) Akw Biblis A, DEU

19. Dezember 1989 (INES 3) Akw Vandellòs, ESP

21. Dezember 1972 (INES ? Klass.?) Pawling, NY, USA

27. Dezember 2009 (INES 1) Akw Fessenheim, FRA

27. Dezember 1999 (INES 2) Akw Blayais, FRA

30. Dezember 1958 (INES 4) Los Alamos, NM, USA

31. Dezember 1978 (INES 4) Akw Belojarsk, UdSSR, Rus

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Wir suchen aktuelle Informationen. Wer helfen kann, sende bitte eine Nachricht an: nukleare-welt@reaktorpleite.de

 


5. Dezember


 

Fossil | Lobby | Klimakonferenz | COP28

Einsatz für Öl, Gas und Kohle

Mehr als 2400 Lobbyisten sind auf der Uno-Klimakonferenz

Auf der COP gibt es mehr Fossil-Lobbyisten als Vertreter der durch die Erderwärmung verwundbarsten Staaten, zeigt eine NGO-Analyse. Auch die EU hat demnach Mitarbeiter großer Konzerne als Teil ihrer Delegation akkreditiert.

Auf der Weltklimakonferenz in Dubai sind nach einer Datenanalyse von Aktivisten mindestens 2456 Lobbyisten für Kohle, Öl und Gas ganz offiziell akkreditiert – viermal mehr als auf dem Treffen in Ägypten im vergangenen Jahr. Die Auswertung wurde am Dienstag von der Koalition »Kick Big Polluters Out« veröffentlicht, die unter anderem von Global Witness, Transparency International, Greenpeace und dem Climate Action Network getragen wird. Ausgewertet wurden öffentlich zugängliche Daten des Uno-Klimasekretariats UNFCC.

Der Analyse zufolge haben die Lobbyisten mehr Zugangspässe erhalten als alle Delegationen der zehn durch die Erderwärmung verwundbarsten Staaten ...

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Katastrophe | Weltklimakonferenz | COP28 | Carla Hinrichs

Klimatalk bei "Hart aber fair"

Hinrichs: "Wir werden verarscht"

"Bahnbrechend", "phänomenal" und "historisch" sei der Katastrophenfonds, der zu Beginn der Weltklimakonferenz auf den Weg gebracht wird. Das sagen diejenigen, die daran mitgearbeitet haben. Carla Hinrichs von der Letzten Generation hält das für Augenwischerei.

Die Weltklimakonferenz, die am vergangenen Donnerstag in Dubai eröffnet wurde, begann positiv: Die Staaten einigten sich auf einen Katastrophenfonds, aus dem Klimaschäden finanziert werden sollen. Deutschland zahlte 100 Millionen Dollar, die Vereinigten Arabischen Emirate auch, weitere Länder folgten dem Beispiel.

[...] Klimaaktivistin Carla Hinrichs von der Letzten Generation kann mit dem Fonds nicht viel anfangen. Bei "Hart aber fair" in der ARD macht sie ihrem Unmut deutlich Luft. "Wir werden verarscht", sagt sie: "Wir werden verarscht von dieser Konferenz, wir werden auch verarscht von der internationalen Gemeinschaft, aber insbesondere von unserer eigenen Regierung, von deren Entscheidungsträger:innen, die uns jetzt noch verkaufen wollen, dass es ein großer Coup ist, wenn man hundert Millionen - hundert Millionen - in den Fonds steckt." Zum Vergleich: Durch das Hochwasser im Ahrtal entstand laut einer Studie im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums ein Schaden von mehr als 40 Milliarden Euro ...

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Broken Arrow, am 5. Dezember 1965 gerieten zwei B43 Wasserstoffbomben außer Kontrolle und versanken vor Japan5. Dezember 1965 (Broken Arrow) Douglas A-4E Skyhawk, USA

 Wikipedia

1965 A-4-Zwischenfall im Philippinischen Meer

Der Absturz der A-4 auf den Philippinen im Jahr 1965 war ein Broken Arrow-Zwischenfall, bei dem ein mit einer Kernwaffe (Wasserstoffbombe) bestücktes Kampfflugzeug vom Typ Douglas A-4E Skyhawk der United States Navy vom Flugzeugträger USS Ticonderoga aus ins Meer vor Japan stürzte. Das Flugzeug, der Pilot und die Waffe wurden nie geborgen.

Der Unfall

Am 5. Dezember 1965, 31 Tage nach dem Auslaufen der Ticonderoga aus dem US-Marinestützpunkt Subic Bay auf den Philippinen, wurde das Kampfflugzeug während einer Trainingsübung rückwärts über die Seite geschleudert und fiel aus dem Aufzug Nr. 2, während es von der Hangarbucht Nr. 2 zum Aufzug Nr. 2 gerollt wurde. Der Pilot, Leutnant Douglas M. Webster, das Flugzeug, die Douglas A-4E BuNo 151022 der VA-56, und die B43-Kernwaffe wurden nie aus der Tiefe von 4.900 m (16.000 ft) geborgen. 68 Meilen (59 nmi; 109 km) vor der Insel Kikai in der japanischen Präfektur Kagoshima soll sich der Unfall ereignet haben ...

Anzahl der Waffen

Obwohl in den meisten Quellen von einer einzigen Waffe die Rede ist, geht aus einem Dokument des Los Alamos National Lab hervor, dass es sich um zwei Waffen handelte.

Enthüllung

Erst 1989 enthüllte das US-Verteidigungsministerium die Nähe der verlorenen Ein-Megatonnen-H-Bombe zu japanischem Territorium ...

Übersetzung mit https://www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version) 

 


4. Dezember


 

Israel | Börse | Spekulation

Welle von Leerverkäufen

Israel prüft verdächtigen Aktienhandel vor Hamas-Angriff

Zwei US-Professoren haben Hinweise gefunden, dass an Finanzmärkten massiv auf sinkende Kurse israelischer Aktien gewettet wurde – und das kurz vor Beginn der Angriffe aus dem Gazastreifen. Hat die Hamas so Millionen gemacht?

Die israelischen Behörden gehen einem Bericht von US-Wissenschaftlern nach, wonach einige Anleger möglicherweise im Voraus von dem Angriffsplan der radikalislamischen Hamas am 7. Oktober gewusst haben könnten. Untersuchungen der Rechtsprofessoren Robert Jackson Jr. von der New York University und Joshua Mitts von der Columbia University hatten ergeben, dass es im Vorfeld der Angriffe zu erheblichen Leerverkäufen von Aktien kam. Dabei handelt es sich um in der Regel hochgradig spekulative Wetten auf sinkende Kurse. »Schon Tage vor den Anschlägen schienen die Händler die kommenden Ereignisse vorauszusehen«, heißt es in einem Bericht der Wissenschaftler, in dem sie auf Leerverkäufe im MSCI-Israel-ETF verweisen, einem Anlagefonds, in dem vor allen Dingen Aktien israelischer Konzerne gebündelt sind. Diese Leerverkäufe seien am 2. Oktober nach Daten der US-Aufsichtsbehörde Finra »plötzlich und in erheblichem Umfang in die Höhe geschossen«. 

Hat die Hamas Milliarden gemacht?

An der Börse in Tel Aviv seien die Leerverkäufe von israelischen Wertpapieren dramatisch angestiegen, heißt es in dem 66-seitigen Bericht ...

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 Europaparlament | Korruptionsskandal | Katargate

EU-Korruptionsskandal überfordert Justiz:

Die große Verunsicherung

Ein Jahr nach dem größten EU-Korruptionsskandal hat die belgische Justiz keinen Plan, wie sie weitermachen soll. Alle Verdächtigen wurden entlassen.

BRÜSSEL taz | Das sogenannte Katargate wird ein Jahr nach den spektakulären Ermittlungen und Hausdurchsuchungen, bei denen bündelweise Bargeld bei prominenten Europaabgeordneten gefunden wurde, immer mysteriöser. Die Verdächtigen sind auf freiem Fuß, die belgische Justiz scheint überfordert.

Eva Kaili, die einst als Hauptverantwortliche betrachtet und schleunigst von ihrem Posten als stellvertretende Parlamentspräsidentin entfernt wurde, geht längst wieder in Brüssel und Straßburg ein und aus, als wenn nichts gewesen wäre. Sie sei Opfer eines Komplotts geworden, behauptet die 45-jährige prominente Griechin. Auch die sozialistische Europaabgeordnete Marie Arena, die als wichtige Mitwisserin gilt, wurde nicht belangt. Man werde keine Aufhebung der Immunität verlangen und auch keine Verhaftung vornehmen, teilte die belgische Staatsanwaltschaft mit. Das bedeute zwar nicht, dass die Ermittlungen eingestellt wurden, heißt es in Brüssel. Doch bisher sind sie weitgehend im Sande verlaufen. Kein einziger Abgeordneter wurde vor Gericht gestellt, Kaili und mehrere andere Verdächtige mussten aus der U-Haft entlassen werden. Seit der prominente Ermittlungsrichter Michel Claise den Fall im Frühjahr wegen Befangenheit abgeben musste, tritt die belgische Justiz auf der Stelle ...
 

IMHO

Die Gegner der EU lehnen sich entspannt zurück und brauchen wieder einmal nichts tun, denn die Europäische Union demontiert sich selbst ...

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Frankreich | EDF | Strompreis

Frankreich erhöht Preise für Atomstrom um über 60 Prozent und setzt auf Offshore Windenergie

In Frankreich werden die staatlich gedeckelten Preise für den Atomstrom in Zukunft drastisch erhöht. Darauf haben sich offenbar der französische Staat und der staatliche Energieversorger Electricité de France (EDF) geeinigt. Gleichzeitig werden die Konturen der zukünftigen französischen Energiepolitik deutlicher.

Die französische Regierung hat den kriselnden Energieversorger EDF 2023 komplett verstaatlicht und bestimmt zukünftig die Geschicke des Unternehmens selbst. Trotz hoher Schulden muss EDF zukünftig die milliardenschwere AKW-Laufzeitverlängerung und den Bau neuer Atomkraftwerke finanzieren. Die französische Regierung plant aber auch den Ausbau der Offshore Windenergie im großen Stil, allein 2025 sollen in Frankreich Offshore-Windparks mit einer Leistung von 10.000 MW ausgeschrieben werden ...

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Klimaschutzgesetz | Oberverwaltungsgericht | Sofortprogramm

Justiz zu Klimaschutzgesetz: "Lippenbekenntnisse zum Klimaschutz reichen nicht aus"

Nach dem Klima-Beschluss Verfassungsgericht urteilte ein Gericht in Berlin zu Umweltrecht. Wie sind beide Entscheide einzuordnen? Jurist Thomas Groß klärt auf.

In dem vorliegenden Interview mit Prof. Dr. Thomas Groß wird die jüngste Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts (OVG) Berlin-Brandenburg über die Sofortprogramme für den Klimaschutz in der Verkehrs- und Wohnungsbaupolitik diskutiert. Die Bedeutung dieses Urteils wird mit dem als "Klimaurteil" bekannten Beschluss des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) aus dem Jahr 2021 verglichen.

Groß, der den Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Europarecht und Rechtsvergleichung der Universität Osnabrück innehat, beleuchtet die Unterschiede zwischen den beiden Entscheidungen und erläutert, warum das OVG-Urteil möglicherweise noch größere Auswirkungen hat ...

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Rüstung | Sipri | Militärausgaben

Sipri-Bericht zur Rüstungsbranche

So viel Umsatz machen die größten Waffenkonzerne der Welt

US-Rüstungskonzerne dominieren den Weltmarkt für Waffen – aber ihre Umsätze schrumpfen einer aktuellen Studie des Sipri-Instituts zufolge. Langfristig dürfte die Branche hingegen kräftig zulegen.

Die hundert größten Waffenkonzerne der Welt setzten im vergangenen Jahr 597 Milliarden US-Dollar mit dem Verkauf von Waffen und militärischen Dienstleistungen um. Das geht aus Daten hervor, die das Stockholmer Institut für Friedensforschung Sipri nun veröffentlicht hat. Damit ist dem Report inflationsbereinigt ein Rückgang von 3,5 Prozent im Vergleich zu 2021 zu verzeichnen. Dennoch war der Gesamtumsatz der Branchenriesen im Jahr 2022 immer noch um 14 Prozent höher als 2015 – jenem Jahr, in dem Sipri erstmals chinesische Konzerne in seinen Bericht einbezog.

Der Rückgang ist demnach vor allem auf die sinkenden Rüstungsumsätze der großen Unternehmen in den USA zurückzuführen. In Asien und Ozeanien sowie im Nahen Osten stiegen die Umsätze dagegen erheblich. Ausstehende Aufträge und ein sprunghafter Anstieg neuer Verträge deuten laut dem Institut darauf hin, dass die weltweiten Rüstungsumsätze in den nächsten Jahren deutlich steigen könnten ...

 


3. Dezember


 

Klimakonferenz | CCS | Zertifikate | CO2-Preis

Klimakonferenz in Dubai

Der einzig wahre Preis für CO₂

Die Ölkonzerne, die bei der Klimakonferenz dafür kämpfen, einfach so weiterzumachen wie bisher, haben einen Vorschlag: Irgendwann holen wir das Kohlendioxid einfach wieder aus der Luft. Man sollte sie beim Wort nehmen – sofort.

Nehmen wir an, Sie möchten einen Kredit aufnehmen. Als der Bankberater Sie nach Sicherheiten fragt, erklären Sie, das sei gar kein Problem: Sie hätten vor, demnächst einen Weltbestseller zu schreiben, der Harry Potter locker in den Schatten stellt. Als der Bankberater ungläubig schaut, fügen Sie hinzu, dass sie bereits einen Gedichtband im Selbstverlag veröffentlicht hätten, der bei Ihren Freunden und Bekannten sehr gut angekommen sei.

In etwa so sieht derzeit die CO₂-Strategie der großen Ölkonzerne und -staaten aus, zu denen auch die Vereinigten Arabischen Emirate gehören, die derzeit die Weltklimakonferenz COP28 zu Besuch haben. Die Emirate wollen in den kommenden fünf Jahren 35 Milliarden Dollar in saubere Technologie investieren und gleichzeitig 150 Milliarden in weitere Ölförderung durch den Staatskonzern Adnoc. COP- und Adnoc-Präsident Sultan Al Jaber möchte die Emissionen limitieren, aber nicht die Ölförderung.

Mit dieser Behauptung – wir holen das CO₂ dann einfach wieder aus der Luft – kämpfen die Ölkonzerne derzeit um das Überleben ihrer für uns alle fatalen Geschäftsmodelle . Mit Direct Air Capture (DAC) und Carbon Capture and Storage (CCS) fischen wir die Treibhausmoleküle einfach aus der Luft oder Abgasen, dann können wir munter weiter Öl und Gas verbrennen, so das Narrativ ...

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Chemikalien | Bisphenol

Umgang mit Bisphenol A:

Mediziner fordern mehr Vorsorge

56 Me­di­zi­ne­r:in­nen fordern einen anderen Umgang mit Chemikalien. Sie kritisieren den Gesundheitsschutz der Bundesregierung.

BERLIN taz | Wis­sen­schaft­le­r:in­nen kritisieren den Umgang der Bundesregierung mit giftigen Chemikalien. In einem offenen Brief an Umweltministerin Steffi Lemke und Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (beide Grüne) bringen 56 Me­di­zi­ne­r:in­nen ihre „Besorgnis über die Weise, in der die deutschen Aufsichtsbehörden Bisphenol A und andere Bisphenole gehandhabt haben, zum Ausdruck“. Sie werfen den Ministerien vor, die Gesundheitsvorsorge in der EU zu behindern, weil sie zu wenig gegen die in allen Mitgliedstaaten zu hohe Belastung der Bevölkerung mit Bisphenol A unternehmen. Die Chemikalie wird zur Herstellung von Kunststoffen und Harzen verwendet und findet sich in zahlreichen Alltagsprodukten. Sie wird verdächtigt, die Fruchtbarkeit zu schädigen, Diabetes, Krebs oder Verhaltensstörungen auszulösen. Mit den im Brief kritisierten Aufsichtsbehörden wird vor allem das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) angesprochen. Dieses lehnt einen neuen Grenzwert, den die europäische Agentur für Lebensmittelsicherheit (Efsa) im Frühjahr für Bisphenol A festgelegt hatte, als zu hoch ab. Das BfR zweifelt die Methodik an, mit der die Efsa zu ihrer neuen Einschätzung gelangt ist; auf der BfR-Website legt die Behörde dar, die Studien seien schlecht ausgewählt, zum Teil nicht valide und nicht aussagekräftig. Sie veröffentlichte deshalb einen eigenen Grenzwert, der bis zu 1.000-mal höher ist als der der Efsa ...

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CO2 | WeltklimakonferenzCOP28

Indigene werden verdrängt

CO2-Handel auf Kosten der Afrikaner

Auf der UN-Klimakonferenz in Dubai bemühen sich die Afrikaner um einen gemeinsamen Standpunkt. Den internationalen CO2-Handel empfinden viele von ihnen als pure Abzocke des Westens.

Tansanias Präsidentin Samia Suluhu Hassan sprach aus, was vielen afrikanischen Klimaaktivisten und Umweltschützern auf dem Herzen liegt. Die derzeit diskutierten Ideen, wie der Klimawandel in den Griff zu bekommen sei, seien "nachteilig für Afrika", betonte sie in der Woche vor der UN-Klimakonferenz in Dubai. Sie erwähnte vor allem die international heiß diskutierten CO2-Handelsprogramme: "Damit ernten ausländische Unternehmen mehr als wir selbst."

Sie ermutigte ihre Amtskollegen aus den Nachbarländern, auf der Klimakonferenz in den Vereinigten Arabischen Emiraten eine gemeinsame Position dagegen einzunehmen, "damit wir einen gemeinsamen Weg finden, unsere Umwelt zu schützen". Allerdings nicht zum Vorteil internationaler Großkonzerne, sondern für die Afrikaner selbst.

CO2-Handel - das ist die große Lösungsidee, die auf der UN-Klimakonferenz (COP28) in Dubai in diesen Tagen debattiert wird. Vor allem die ölproduzierenden Länder und private Großkonzerne sind Verfechter, wenn sie ihrer freiwilligen Selbstverpflichtung nachkommen wollen, bis 2050 netto kein CO2 mehr ausstoßen zu wollen. Denn dies ermöglicht ihnen, wenn sie selbst keine Emissionen einsparen, anderswo auf der Welt Projekte zu unterstützen, die CO2 vermeiden oder reduzieren. Damit können sie ihre eigenen Emissionen quasi wieder wettmachen ...

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Klimawandel | Fakten | IPCC

Fakten zum Klimawandel:

Macht der Weltklimarat auch mal Fehler?

Wenn auf der Weltklimakonferenz verhandelt wird, sind Fakten die Grundlage. Die liefert der Weltklimarat IPCC. Aber wie arbeitet er eigentlich? Und wie solide sind dessen Berichte?

Wenn sich der Weltklimarat - offiziell als Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) bezeichnet - alle paar Jahre mit Daten, Warnungen und Empfehlungen zum Klimawandel zu Wort meldet, lässt das aufhorchen. Seine Berichte sind Basis für politische Entscheidungen und auch für die Verhandlungen auf den Weltklimakonferenzen (COPs). So auch in diesem Jahr in Dubai.

[...] Dem IPCC als wissenschaftliches und zugleich zwischenstaatliches Gremium gehören 195 Staaten an, die Expertinnen und Experten entsenden.

[...] Tatsächlich forscht der IPCC selbst nicht. Er wertet aber Tausende Studien aus aller Welt aus und trägt die Ergebnisse in seinen Berichten zusammen. Beteiligt sind daran Hunderte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Sie kommen aus der Klima- und Meeresforschung, aber auch aus den Bereichen Ökonomie, Statistik, Sozialwissenschaft und Gesundheit. Das Kernteam besteht jeweils aus 30 bis 40 Forschenden und Gutachtern.

Alle fünf bis sechs Jahre veröffentlicht der IPCC sogenannte Assessment Reports (AR), die umfassende Überblicke über den Stand der Forschung geben ...

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AfD | Unzufriedenheit | Veränderungen

Warum wählen immer mehr Arbeiter in Deutschland die AfD?

Arbeiter als Kernwähler der AfD: Ein unerwarteter Trend? Eine neue Studie zeigt, warum immer mehr von ihnen ihr Kreuz bei den Rechtspopulisten machen.

Arbeiter gehören zu den Berufsgruppen, die die AfD besonders stark unterstützen. Auch bei den diesjährigen Landtagswahlen in Hessen konnte die Partei unter Arbeitern deutlich an Zustimmung gewinnen. Hier wurde sie von 40 Prozent der Arbeiter gewählt, ein Zugewinn von 16 Prozent. Bei den Landtagswahlen 2019 in Brandenburg und Sachsen stimmten mehr als 40 Prozent der Arbeiter für die Rechtspopulisten.

In der Parteienforschung wird seit geraumer Zeit diskutiert, ob der besondere Erfolg der AfD diese zu einer neuen Arbeiterpartei macht. Weitgehend unstrittig ist, dass ihr Wahlprogramm nicht unbedingt als arbeiterfreundlich bezeichnet werden kann. Dass sie dennoch unter Arbeitern überdurchschnittlich erfolgreich ist, wird unter anderem darauf zurückgeführt, wie sie Unzufriedenheit und Protest aufgreift ...

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Wolfgang Neuss

100 Jahre Wolfgang Neuss

Heute wäre Wolfgang Neuss (1923-1989) 100 Jahre alt geworden: Eine Würdigung des Kabarettisten und Schauspielers.

[...] “An jenem Tag im Frühjahr 1943, als Professor Albert Hofmann in Basel das LSD entdeckte, schoß ich mir bei dem weißrussischen Ort Rshew in meine linke Hand,” antwortete Neuss Mitte der 80er Jahre auf die Journalistenfrage nach dem wichtigsten Ereignis in seinem Leben – und streckte dem Kollegen die zeigefingerlose linke Hand entgegen: “Symbol für Kunst statt Krieg. Selbstverstümmelung war und ist eine gute Friedensbewegung !”.

[...] Dass dieser frischfrechfröhliche Mann mit der Pauke und Tausendsassa der Medien, die Schandschnauze der Nation sich so einfach zurückzog und schwieg, wollte niemand so recht verstehen. Dabei tat er nichts anderes, als den Protest zu leben, den er zuvor hinausgeschrien hatte: der schnieke Playboy und “Jaguar E” – Fahrer übte Konsumverzicht, verschenkte seine Habe und ließ sich statt im Luxus-Penthouse auf dem Meditationskissen einer leeren Zweizimmerwohnung nieder. Und er kurierte seine 20-jährigen Tabletten-und Alkohol-Orgien mit Cannabis: “Ich rauche den Strick an dem ich hängen würde”, verkündete er und wurde nicht müde, den Hanf als Medizin für Körper und Geist zu preisen ...

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Windkraft | Subventionen | Stromproduktion

Offshore-Windpark:

Die Windparks sind zu teuer geworden

Inflation, Stornierungen, Lieferengpässe: Der Windkraftausbau im Meer kommt kaum voran. Europa fehlen dringend benötigte Strommengen, das gefährdet die Energiewende.

Sie heißen Baltic Eagle, Gode Wind 3 oder Nordlicht 1. Ihr Standort ist vor der Insel Norderney, vor Rügen oder Borkum. Und sie alle haben etwas gemeinsam: Sie produzieren noch keinen Strom. Bisher stehen sie nur auf der Liste zukünftiger Offshore-Windprojekte in Deutschland. Sind sie irgendwann fertiggestellt, sollen sie die Stromversorgung Deutschlands sichern.

[...] Von geplanten 30 Gigawatt Offshore-Stromkapazität im Jahr 2030 sind gerade mal 8,4 Gigawatt vor den deutschen Küsten installiert. Die EU-Zahlen klaffen noch etwas weiter auseinander: Die neun EU-Staaten und Großbritannien wollen im gleichen Zeitraum 120 Gigawatt an Offshore-Windparks bauen. Nur 30 Gigawatt sind bisher geschafft. 

[...] Geld sei aus Quaschnings Sicht ausreichend vorhanden, schließlich gebe der Staat jährlich mehr als 60 Milliarden Euro für klimaschädliche Subventionen aus. Auch Steuererhöhungen hält er für einen Weg. Alternativen zur Windkraft auf See gebe es nicht. "Windkraft an Land ist nur begrenzt möglich, die Fotovoltaik liefert im Winter nicht zuverlässig", sagt Quaschning. "Wir sind dringend auf die geplante Offshore-Windkraft angewiesen." 

[...] Vor allem der lange Zeitraum zwischen Antragstellung und Stromproduktion müsste verkürzt werden. Damit die Kalkulation von Baltic Eagle, Gode Wind 3 oder Nordlicht 1 nach der Entwicklungs- und Bauzeit nicht schon wieder überholt ist. Und damit die Windparks schnell das machen, wofür sie bestimmt sind: Strom erzeugen.

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Brasilien | Glyphosat | Krebs

Brasilien: Mehr Glyphosat führt zu mehr Todesfällen bei Kindern

Mit steigender Sojaproduktion werden immer mehr Pestizide gespritzt. Es erkranken immer mehr Kinder an Krebs, sagt eine Studie.

Der zunehmende Sojaanbau in Brasilien geht mit mehr Todesfällen bei Kindern unter zehn Jahren einher. Grund dafür ist der verstärkte Einsatz von Pestiziden. Das legt eine US-amerikanische Studie nahe, die in den Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) veröffentlicht wurde. Das Team um Marin Skidmore von der University of Illinois untersuchte die Zunahme der Krebssterblichkeit bei Kindern im Alter von unter zehn Jahren im Amazonas-Gebiet sowie in dem durch Feuchtsavannen geprägten Cerrado. In diesen Regionen breitet sich der Soja-Anbau immer weiter aus. Im Zeitraum von 2008 bis 2019 starben hier 123 Kinder an akuter lymphatischer Leukämie – der bei Kindern häufigsten blutbasierten Krebserkrankung. Noch viel mehr Kinder erkrankten an Krebs.

[...] Gesundheitsexperten aus aller Welt warnen seit Langem vor den katastrophalen Auswirkungen von Pestiziden auf Umwelt und menschliche Gesundheit. Allerdings – so räumen sie ein – sei der kausale Zusammenhang zwischen Pestiziden und chronischen Erkrankungen nicht leicht nachzuweisen, weil sich in der Regel erst nach vielen Jahren Symptome entwickeln und durch vielfältige Faktoren verursacht oder begünstigt werden können.

 


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Aktuelles+

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Autokrat | Demokrat | Konsequenz

Recep Tayyip Erdoğan:

Die Sprache der Autokratie

Autokraten wie Recep Tayyip Erdoğan bedienen sich einer Sprache, gegen die Staatschefs von Demokratien anscheinend nicht ankommen. Wann lernen letztere endlich dazu?

Autokratische Führungspolitiker haben eine ganz eigene Sprache, einen eigenen Sprachstil. Meist reden sie laut, zornig, provokativ und polarisierend in einfachen, allgemein verständlichen Worten. Sie hassen abweichende Ideen, die freie Presse, die unabhängige Justiz, die gleichgeschlechtliche Ehe, Flüchtlinge, Ausländer, ihre Gegner; und generieren aus dieser Feindschaft ihre Anhängerschaft. Untereinander verstehen Autokraten ihre Sprache und lernen voneinander.

Wenige Monate, nachdem der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan die Jugend seines Landes aufrief: "Seid nicht die Jugend von LGBT, seid die Jugend der Nation!", erklärte der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán: "Wir erlauben LGBTQ-Aktivisten nicht, unsere Schulen zu betreten." Derselbe Orbán ist imstande, zu Erdoğans Unterstützung zu sagen: "Sein Gegner bei der Wahl war Soros." Damit erschafft er einen gemeinsamen Gegner, die antisemitische Verschwörungserzählung von der angeblichen jüdischen Weltherrschaft.

Erklärt Donald Trump während seiner Amtszeit als US-Präsident die Medien zum "Volksfeind", hören wir dieselbe Zuschreibung bald darauf am anderen Ende der Welt aus dem Mund Sheich Hasinas, der Premierministerin von Bangladesch.

Bei Verständigung untereinander nutzen Autokraten die gemeinsame Sprache ebenso wie bei Konflikten. In internationalen Beziehungen zanken sie nicht in der im Laufe der Zeit ausgefeilten Sprache der Diplomatie, sondern in grober Weise, die wir beinahe als "Straßenjargon" bezeichnen können. Als die Türkei eine Militäroffensive in Syrien startete, schickte Trump Erdoğan einen kurzen Brief, in dem es hieß: "Spielen Sie nicht den harten Mann. Seien Sie kein Narr!" Der Brief begann mit folgender Drohung: "Ich möchte nicht für die Zerstörung der türkischen Wirtschaft verantwortlich sein – werde das aber tun. Ein kleines Beispiel habe ich Ihnen schon im Fall Pastor Brunson gegeben."

Tatsächlich hatte Trump mit scharfen Sanktionen gedroht, als der US-amerikanische Pastor Andrew Brunson im Jahr 2016 in der Türkei wegen angeblicher Spionage verhaftet wurde. Zunächst erklärte Erdoğan: "Solange ich lebe, bekommt ihr diesen Terroristen nicht zurück." Auf Washingtons Drohung hin, entweder der Pastor käme frei oder die Türkei hätte die Konsequenzen zu tragen, überstellte diese Brunson im Jahr 2018 aber dann doch ganz schnell an die USA.

In ähnlicher Weise ordnete Wladimir Putin im Jahr 2015 unverzüglich Maßnahmen gegen die Türkei an, nachdem diese einen russischen Kampfjet abgeschossen hatte, und lehnte es ab, mit Erdoğan zu telefonieren: "Ich spreche erst wieder mit ihm, wenn er sich entschuldigt." Als Tourismusunternehmen Türkei-Reisen stornierten und die Einfuhr einiger türkischer Exportwaren nach Russland untersagt wurde, entschuldigte Erdoğan sich notgedrungen.

Als derselbe Erdoğan 2017 behauptete, 680 deutsche Unternehmen würden den Terrorismus unterstützen, erließ Berlin eine Reisewarnung für die Türkei und riet Unternehmen von Investitionen dort ab. Daraufhin erklärte Ankara sofort, es habe sich um ein Missverständnis gehandelt, und zog die Liste zurück.

"Erdoğan macht Deutschland historische Ansage"

Betrachtet man den jüngsten Berlin-Besuch Erdoğans aus dieser Perspektive, zeigt sich auf der deutschen Seite ein eklatantes Sprachproblem. Erdoğans Aussagen zu Hamas und Israel vor der Reise würden unvermeidlich eine Krise auslösen. Doch die Bundesregierung hörte nicht auf die Appelle, den Besuch doch zu verschieben. Ganz offensichtlich wollte man den türkischen Präsidenten nicht verärgern. Man glaubte, eine Krise vermeiden zu können, indem man den Besuch auf einen Tag beschränkte, Erdoğan nicht ermöglichte, das Fußballländerspiel Deutschland gegen die Türkei im Berliner Olympiastadion zu verfolgen, und Kundgebungen seiner Anhänger verbot. Damit die Spannungen auf der Pressekonferenz nicht eskalierten, wurde den Journalisten beider Seiten nur eine Frage zugestanden. Die einzige Antwort aber reichte Erdoğan für seine Show aus. Es gelang ihm, die Hamas-Propaganda, die bei Kundgebungen auf Berliner Straßen verboten worden waren, im dortigen Kanzleramt zu verbreiten. Und Erdoğan ergriff die ihm gebotene Chance geschickt, um seine Botschaft seinen Anhängern und der islamischen Welt zu übermitteln. Dass sein in der Türkei errichtetes Repressionsregime mit keinem Wort erwähnt wurde, nutzte er, um sich als Verteidiger der Menschenrechte darzustellen. Noch bevor er zurück in der Türkei war, titelte die dortige, ihm hörige Presse: "Erdoğan macht Deutschland historische Ansage" …

Die türkische Presse stellte nicht die in diplomatischem Ton abgefassten kritischen Sätze des Bundespräsidenten heraus, oder dass Frank-Walter Steinmeier auf dem Händeschüttelfoto nicht lächelte, sondern dass er seinem Gast den roten Teppich ausgerollt hatte. Es wurde geschrieben, Kanzler Olaf Scholz habe keine Antwort auf Erdoğans Kritik gehabt. Bei der Pressekonferenz agierte Erdoğan entspannt, als handelte es sich um ein Heimspiel, obwohl es ja ein Auswärtsspiel war, genau wie das Fußballspiel am nächsten Tag. Erdoğan sprach nicht an sein Gegenüber, sondern an die Tribünen gerichtet, und kehrte, wenn auch ohne greifbare Ergebnisse, mit dem Habitus eines siegreichen Feldherrn heim. Das könnte ausreichen, seine Anhänger glücklich zu machen und die näher rückenden Kommunalwahlen in der Türkei zu gewinnen.

Es sieht danach aus, dass die Autokraten mit ihrem Straßenjargon weiter herrschen werden. Solange die demokratischen Regierungen Europas nicht lernen, mit dieser Sprache umzugehen, die sich in aller Welt rasant ausbreitet und immer mehr Abnehmer findet.

 


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Hintergrundwissen

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Die Karte der nuklearen Welt

Demokratien weltweit werden von autokratischen Horrorclowns übernommen ...

Die "Interne Suche"

mit den Suchbegriffen

Autokrat | Demokrat | Konsequenz

brachte u.a. folgende Ergebnisse:
 

15. September 2023 - Von einem Beamten an Neonazis verraten

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23. Juli 2023 - Mittel- und Südamerika: Machtelite torpediert freie Wahlen

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17. Juni 2022 - Die Pressefreiheit stirbt mit Julian Assange​

 


Die Suchmaschine Ecosia pflanzt Bäume!

Suchwort = Autokrat

https://www.ecosia.org/search?q=Autokrat
 

Wikipedia

Autokratie

Als Autokratie oder Selbstherrschaft (altgriechisch αὐτοκράτεια autokráteia ‚Selbstherrschaft‘, von αὐτός autós ‚selbst‘ und κρατεῖν krateín ‚herrschen‘) wird in der Politikwissenschaft eine Herrschaftsform bezeichnet, in der eine Einzelperson oder Personengruppe unkontrolliert politische Macht ausübt und keinen verfassungsmäßigen Beschränkungen unterworfen ist: eine durch den alleinigen Machtträger aus eigener Vollkommenheit selbst legitimierte Herrschaft. In der vergleichenden Regierungslehre wird der Autokratie zumeist die Demokratie als idealtypisches Konzept gegenübergestellt. Für dazwischen liegende Systeme gibt es mehrere Konzepte, bspw. defekte Demokratie und Hybridregime. Dagegen unterscheidet der Staatsrechtler Karl Loewenstein als den der Autokratie entgegengesetzten Idealtypus den Verfassungsstaat, in dem mehrere unabhängige Machtträger an der Ausübung der politischen Macht beteiligt sind und sich wechselseitig kontrollieren. Der Begriff der Diktatur, der lange als Antonym zu Demokratie gebraucht wurde, kommt demgegenüber in den Politikwissenschaften zunehmend außer Gebrauch. Nach Jürgen Hartmann konkurriert der Begriff Autokratie mit Bezeichnungen von gleicher Bedeutung wie Diktatur und autoritäres System (oder autoritäres Regime),  insoweit werden diese Begriffe in der Literatur auch synonym verwendet.

Als Autokraten (altgriechisch αυτοκράτης autokrátes ‚selbst Herrschender‘) bezeichnet man dementsprechend einen Allein- bzw. Selbstherrscher, der in einem bestimmten Gebiet die Herrschaftsgewalt aus eigener Machtvollkommenheit ausübt und in seiner Machtfülle durch nichts und niemanden eingeschränkt ist. Der Ausdruck Autokrat wird umgangssprachlich auch für einen selbstherrlichen Menschen verwendet (ähnlich Despot, Tyrann, Diktator).

Eine Autokratie, in der unfreie Wahlen durchgeführt werden, wird manchmal als Wahlautokratie („elektoraler Autoritarismus“) bezeichnet. Mögliche Beispiele für Wahlautokratien sind Russland unter Wladimir Putin, Ungarn unter Viktor Orbán sowie Benin und die Türkei unter Recep Tayyip Erdoğan.

 


YouTube

Suchwort = Autokrat

https://www.youtube.com/results?search_query=Autokrat
 

extra 3 - 29. April 2022 - 1:53

Abhängig von Autokratien

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phoenix plus - 13. April 2023 - 29:32

"Erdoğan - Vom Reformer zum Autokraten"
 

Wird in einem neuen Fenster geöffnet! - YouTube - Kanal "Reaktorpleite" Playlist - Radioaktivität weltweit ... - https://www.youtube.com/playlist?list=PLJI6AtdHGth3FZbWsyyMMoIw-mT1Psuc5Playlist - Radioaktivität weltweit ...

In dieser Playlist finden sich über 150 Videos zum Thema

 


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Newsletter XLVIII 2023 - 26. November bis 2. Dezember

Zeitungsartikel 2023

 


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