Newsletter VIII 2023

19. bis 25. Februar

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Aktuelles+ Hintergrundwissen

Nuclear Power Accidents

Diese PDF-Datei enthält eine Liste von Unfällen und Freisetzungen von Radioaktivität. Einige dieser Informationen gelangten nur unter schwierigsten Bedingungen an die Öffentlichkeit. Sobald neue Informationen auftauchen, wird diese Liste erweitert und aktualisiert ...

Auszug für diesen Monat:

5. Februar 1958 (Broken ArrowTybee Island, USA

6. Februar 1974 (INES 5) Akw Sosnowy Bor, UdSSR

13. Februar 1950 (Broken ArrowPrincess Royal Island, CAN

16. Februar 2011 (INES 2) Akw Tricastin, FRA

22. Februar 1977 (INES 4) Akw Jaslovské Bohunice, SVK

Februar 2010 (INES ? Klass.?) Akw Vermont Yankee, USA

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Wir suchen aktuelle Informationen. Wer helfen kann, sende bitte eine Nachricht an: nukleare-welt@reaktorpleite.de

 

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25. Februar

 

Aufstand für FriedenSchwarzerWagenknecht

Tausende demonstrieren bei „Aufstand für Frieden“ für Verhandlungen mit Russland

Vor dem Brandenburger Tor in Berlin haben nach Polizeiangaben mindestens 13.000 Menschen für ein Ende des Krieges in der Ukraine und für Verhandlungen mit Russland demonstriert. Die Veranstaltung verlief demnach größtenteils störungsfrei.

Aufgerufen zu der Kundgebung unter dem Motto „Aufstand für Frieden“ hatten die Linken-Politikerin Wagenknecht und die Frauenrechtlerin Schwarzer. Schwarzer sprach vom Beginn einer Bürgerbewegung, die bitter nötig sei. Wagenknecht kritisierte die Diskussionskultur in Deutschland und beklagte Kampagnen gegen die Initiative. Sie warf der Bundesregierung – wörtlich – „kriegsbesoffenheit“ vor. Schwarzer warnte in ihrer Rede, man könne die große Atommacht Russland nicht besiegen ...

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Völkerrecht | Kriegsverbrechen | Doppelmoral

Die Doppelmoral des Westens beim Umgang mit dem Völkerrecht

Der Westen schiebt das Völkerrecht auch in Bezug auf Putin vor, um dahinter eigene Interessen, wenn nötig auch mit militärischen Mitteln, ungestört verfolgen zu können.

Putin vor Gericht – an dieser elektrisierenden Perspektive wurde bereits unmittelbar nach dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 gearbeitet. Schon am 28. Februar hatte der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) Karim Khan eine Untersuchung zur Situation in der Ukraine angekündigt. Hier geht es um die mögliche Verfolgung von Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

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Für die möglichen Kriegsverbrecher Scholz, Fischer, Bush, Rumsfeld, Cheney, Blair, Obama und Trump wären internationale Tribunale durchaus in Frage gekommen. Doch damals rief niemand nach dem Völkerrecht und der IStGH war allenfalls gegen afrikanische Despoten und Kriegsverbrecher aktiv. Angesichts dieser Einäugigkeit stellt sich aber die Frage, was insbesondere die USA, aber auch die NATO-Staaten legitimiert, nun nach dem Richter zu fragen. Und hier setzt der Göttinger Straf- und Völkerrechtler Kai Ambos mit seinem schmalen Band „Doppelmoral. Der Westen und die Ukraine“ im Westend-Verlag an ...

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UN-Charta | Pflicht zum Frieden | Krieg verboten

Der Ukraine-Krieg und unsere Pflicht zum Frieden

Hierzulande wird nur der Krieg Russlands gegen sein Nachbarland als Verstoß gegen die Weltordnung verstanden. Doch auch der Westen trägt eine Mitschuld. Das zeigt ein Blick in die UN-Charta.

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In der Präambel der UN-Charta heißt es: "Die Völker der Vereinten Nationen (sind) fest entschlossen, künftige Geschlechter vor der Geißel des Krieges zu bewahren, die zweimal zu unseren Lebzeiten unsagbares Leid über die Menschheit gebracht hat."

Leider scheint dieser Appell der UN-Charta heute vergessen. Das liegt vor allem daran, dass die eigentlichen Schutzmächte (und UN-Gründungsmitglieder) der UN-Charta – die USA, Großbritannien, Frankreich und nun auch Russland – die Prinzipien der UN-Charta kontinuierlich erodiert, ja, sie wiederholt gänzlich ignoriert haben ...

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Februar 2010 (INES Klass.?!) Akw Vermont Yankee, VT, USA

AtomkraftwerkePlag

Vermont Yankee (USA)

https://atomkraftwerkeplag.fandom.com/de/wiki/Vermont_Yankee_(USA)

2010 stellte sich heraus, dass radioaktives Wasser mit Tritium ins Grundwasser ausgetreten war. Dem Betreiber entstanden Kosten in Höhe von 821 Mio. US-Dollar. Darüber hinaus wurde Cäsium-137 auf dem Gelände nachgewiesen. Infolge der Verseuchung des Bodens beschloss der Bundesstaat Vermont im gleichen Jahr, aus der Atomkraft auszusteigen und Vermont Yankee abzuschalten ...

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US-Atomkraftwerk - Radioaktive Substanzen verseuchen Boden:

https://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/us-atomkraftwerk-radioaktive-substanzen-verseuchen-boden-a-686621.html

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Wikipedia

Kernkraftwerk Vermont Yankee

https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Vermont_Yankee

Im Februar 2010 wurden Spuren von 137Cs auf dem Gelände des Kernkraftwerks festgestellt, deren Konzentration nach Angaben der Regierung von Vermont drei- bis zwölfmal höher lagen, als durch den Eintrag von Atomwaffentests und der Tschernobylkatastrophe zu erwarten wäre. Der Betreiber Entergy kündigte daraufhin an, den Boden abtragen und als Atommüll entsorgen zu wollen.

Am 27. August 2013 kündigte der Eigentümer Entergy trotz der verlängerten Lizenz an, dass das AKW im Jahr 2014 stillgelegt werden soll, da der Weiterbetrieb sich ökonomisch nicht mehr lohne. Grund für den Senatsentscheid war ein Tritium-Leck in den Untergrund des Werks ...

 

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24. Februar

 

WNISR | Sicherheit AKW Krieg | Ukraine Akw | IAEO

Energieexperte über AKW-Sicherheit im Krieg:

„Handelsbeziehungen sind wichtiger“

Der Energieexperte Mycle Schneider kritisiert die UN-Atomagentur IAEO. Wegen ihrer Arbeit in der Ukraine werde es zur Normalität, im Krieg ein AKW zu betreiben.

taz: Herr Schneider, wie sehen Sie die Rolle der Internationalen Atomenergieagentur IAEO in diesem Konflikt?

Mycle Schneider: Ich finde sie sehr problematisch. Nirgendwo in der Auslegung von Sicherheitsstandards für Atomanlagen steht etwas dazu, wie man damit umgeht, wenn rund um eine Atomanlage Krieg geführt wird. Oder dass ein Atomkraftwerk von feindlichen Truppen besetzt wird. Dass das Personal von der gegnerischen Seite gezwungen wird, ein Kraftwerk mit mehreren Reaktoren weiterzubetreiben. Dass deren Angehörige angeblich entführt und gefoltert werden.

Warum finden Sie die Rolle der IAEO dabei so problematisch?

In einem aktiven Krieg kann niemand für die Sicherheit eines AKWs garantieren. Sie basiert auf einem System von komplexen Vorschriften, Inspektionen, Wartungen, regelmäßigen Kontrollen und gesundem, ausgeruhtem Personal. Aber in Saporischschja gibt es seit Monaten keine Kontrollen. Die Bedienungsmannschaften tun sicher, was sie können, aber sie arbeiten ohne normale Aufsicht und externe Kontrolle unter enormem Stress. Über die Bedingungen von Ersatzteillieferungen und Wartung ist nichts bekannt ...

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Friedenskundgebung | Schwarzer | Wagenknecht

Reinen Herzens

Die Initiatoren der Kundgebung für den Frieden verprellen lieber Linke als Anhänger der AfD

Seit einem Jahr herrscht Krieg in der Ukraine und diejenigen, die das massenhafte Schlachten und Verstümmeln, das Leid der Zivilbevölkerung und die Verwüstung eines ganzen Landes nicht mit noch mehr Waffen beantworten wollen, sind in der Defensive. Es fehlt schon lange eine große Demonstration gegen Kriegslogik und Aufrüstung, für Waffenstillstand, Verhandlungen und den Rückzug der russischen Truppen. Doch die Friedenskundgebung von Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht ist es nicht.

Denn aus dem Initiatorenkreis wurde bewusst so widersprüchlich kommuniziert, dass die AfD sich eingeladen fühlen kann. Das bringt Gegner von Waffenlieferungen und Aufrüstung in eine beklemmende Lage: Entweder sie bleiben einer Veranstaltung fern, deren Anliegen sie im Kern unterstützen oder sie demonstrieren zusammen mit der AfD.

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Dabei wäre es für die Initiatoren so einfach gewesen, die Grenze nach rechts zu ziehen. Frage Interview: Sind AfD-ler willkommen? Antwort: Nein. Stattdessen: »Alle sind willkommen.« »Keine Gesinnungsprüfung.« »Ehrlichen Herzens.« Nur Fahnen sollen sie bitte zuhause lassen und sich möglichst nicht in die erste Reihe drängeln ...

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Russland | Ukrainekrieg | UN-Resolution

UN-Resolution zum Ukrainekrieg: Kein großer Triumph

141 Staaten fordern Russlands Abzug aus der Ukraine. Aber von einer breiten internationalen Isolation Russlands kann weiterhin nicht die Rede sein.

Es mag als diplomatischer Erfolg des Westens gelten, dass erneut eine große Mehrheit von 141 Staaten in der UN-Generalversammlung einer Resolution zugestimmt hat, die den sofortigen Abzug der russischen Truppen aus dem gesamten Staatsgebiet der Ukraine verlangt.

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Dennoch aber kann auch dieses Ergebnis nicht darüber hinwegtäuschen, dass von einer globalen Isolation Russlands nicht die Rede sein kann. China, Indien, Südafrika und 29 weitere Staaten enthielten sich, elf weitere stimmten gar nicht erst mit. Von den sieben Diktaturen, die dagegen stimmten, ganz zu schweigen.

Aber auch von denen, die zugestimmt haben, sind längst nicht alle bereit, weitergehende Konsequenzen zu ziehen, um die Forderungen der Resolution auch durchzusetzen. Selbst Nato-Mitglied Türkei hat die Wirtschaftsbeziehungen zu Russland seit Kriegsbeginn eher ausgebaut ...

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Stromausfälle Ukraine | Umweltschäden | Klimaschäden

Giftige Gase, Waldbrand, Ölteppich

Eine erste Bilanz der Umwelt- und Klimaschäden in der Ukraine ein Jahr nach Kriegsbeginn hat Greenpeace in Zusammenarbeit mit ukrainischen Umweltschützern vorgelegt. Während das Klima auf eine zynische Weise profitiert, sind die ökologischen Auswirkungen verheerend.

Vor knapp einem Jahr begann Putins brutaler Angriffskrieg auf die Ukraine. Inzwischen wird immer deutlicher: Nicht nur die Menschen leiden unter den militärischen Attacken, es gibt auch verheerende Natur-, Umwelt- und Klimaschäden.

Ein aktueller Greenpeace-Report zeigt das Ausmaß davon. Allerdings könnte der Konflikt, der die Energiemärkte weltweit durcheinandergebracht hat, indirekt den schnelleren Umstieg auf CO2-freie Energien fördern. Das wäre ein Push für den Klimaschutz.

Der Greenpeace-Bericht dokumentiert knapp 900 Fälle schwerer Umweltschäden, darunter großflächige Waldbrände, das Austreten von giftigen Gasen aus Kraftwerken und Ölverschmutzungen in Gewässern. Er basiert auf einer Dokumentation der ukrainischen Umweltorganisation Ecoaction ...

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Greenpeace | AufrüstungWehretat

Alexander Lurz zu Zeitenwende und Aufrüstung:

„Es herrscht gerade Goldgräberstimmung“

Im Gespräch Die sogenannte Zeitenwende bedeutet inzwischen vor allem eines: Aufrüstung. Der Greenpeace-Experte Alexander Lurz warnt vor hektischer, fataler Geldverschwendung

Ein Jahr ist seit dem russischen Angriff auf die Ukraine vergangen. Bundeskanzler Olaf Scholz hat damals die Zeitenwende ausgerufen: Was bedeutet das seitdem für die deutsche Rüstungsindustrie und für die Bundeswehr? Ein Gespräch mit dem Experten für Abrüstung Alexander Lurz von Greenpeace Deutschland..

der Freitag: Herr Lurz, Sie sind Experte für Abrüstung. Doch seit der sogenannten Zeitenwende, die Bundeskanzler Olaf Scholz als Reaktion auf den russischen Überfall auf die Ukraine ausgerufen hat, hat ein neues Zeitalter der Aufrüstung begonnen.

Ich betrachte das auf mehreren Ebenen mit Sorge. Wir wissen: Aufrüstung führt in der Regel zu noch mehr Aufrüstung und erhöht damit die Gefahr von Eskalation und Gewalt. Und sie verschlingt enorme finanzielle Mittel. Dieses Geld kommt nicht aus dem Nichts, was bedeutet: Es muss an anderer Stelle eingespart werden. Schon heute haben wir in Deutschland, aber auch darüber hinaus erhebliche soziale Ungleichheiten und Verwerfungen. Um dem zu begegnen, ist angeblich kein Geld da. Ähnlich ist es mit dem Klimaschutz. Wenn man, wie diese Bundesregierung, zugleich die Schuldenbremse einhalten möchte, muss Aufrüstung also dazu führen, dass am Kampf gegen soziale Ungerechtigkeit, am Klimaschutz und anderen wichtigen Dingen gespart wird ...

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China | Waffenstillstand VerhandlungenUkraine-Krieg beenden

Zwölf-Punkte-Plan

Verhaltene Reaktionen auf Chinas Vorschlag zur Beendigung des Ukraine-Kriegs

China hat seinen Plan zur Beilegung des Kriegs in der Ukraine veröffentlicht. In dem zwölf Punkte umfassenden Papier werden Russland und die Ukraine aufgefordert, die Waffen ruhen zu lassen und Verhandlungen aufzunehmen. Erste Reaktionen aus Deutschland fallen verhalten aus.

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China fordert Waffenstillstand und Dialog

Wörtlich ist in dem chinesischen Vorschlag von einer „politischen Lösung“ die Rede. Dialog zwischen Russland und China sei der einzige Weg zur Lösung der „Krise“, heißt es in dem Zwölf-Punkte-Plan. Es dürften weder Atomwaffen noch biologische oder chemische Waffen eingesetzt werden.

Weiter heißt es in dem Papier, Souveränität, Unabhängigkeit und territoriale Integrität aller Länder müssten bewahrt und legitime Sicherheitsinteressen ernst genommen werden ...

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Ukraine KriegFossile | Waffenhersteller

Gewinner und Verlierer des Ukraine-Kriegs

Nach einem Jahr Krieg: Wer leidet, wer profitiert? Eine Auflistung, die nur eine Schlussfolgerung zulässt: Jeder weitere Tag ist eine Katastrophe, für die Ukraine und die Welt.

Wie jeder Krieg produziert auch der Ukraine-Krieg viele Verlierer. Es gibt aber auch Profiteure, die aus den Kriegshandlungen ihren Vorteil ziehen und an Einfluss gewinnen.

Ein Überblick über die Gewinner und Verlierer nach einem Jahr Krieg ...

 

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23. Februar

 

Atomausstieg | Anti-Atom Frühling

Aufruf zu einem „Anti-Atom-Frühling“ 2023

Atomausstieg jetzt!

Eigentlich hätte die Atomkraft in Deutschland an Silvester Geschichte sein sollen. Doch statt die letzten drei AKW Neckarwestheim 2, Emsland und Isar 2 wie geplant am 31.12.2022 abzuschalten, dürfen sie noch bis zum 15. April 2023 im sogenannten Streckbetrieb weiterlaufen.

Namhafte Politiker*innen von FDP, CDU und CSU aber fordern bereits weitere, langfristige Laufzeitverlängerungen. Sie wollen den Atomausstieg doch noch kippen. Dagegen werden wir mit aller Kraft protestieren. Wir rufen einen heißen Anti-Atom-Frühling aus, um den gesellschaftlichen Druck gegen längere AKW-Laufzeiten zu erhöhen. Spätestens am 15. April muss endlich Schluss sein mit der Atomkraft in Deutschland!

Der Winter hat klar gezeigt, dass die drei AKW für unsere Stromversorgung auch in Krisenzeiten nicht benötigt werden ...

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Widerstand | BlackoutAngst Kampagne

Atomausstieg, Blackout & perfekte Angstkampagnen

„Wenn das AKW Wyhl nicht gebaut wird, gehen in Baden-Württemberg die Lichter aus“, sagte Ministerpräsident und Marinestabsrichter a.D. Hans Filbinger 1975. „Wenn wir die letzten drei AKW abschalten, gehen in Deutschland die Lichter aus“, drohen die atomar-fossilen Seilschaften heute. Die Zeiten ändern sich, aber die perfekt organisierten und immer wirksamen Angstkampagnen bleiben ...

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Chemie Lobby | Kältemittel | Propan

Lobbykampf

Wie viel Gift braucht die Wärmepumpe?

Die Wärmepumpe gilt als wichtiger Hebel gegen den Klimawandel und die Abhängigkeit von Gasimporten. Doch in vielen Geräten schlummert Gift - für manche ein notwendiges Übel.

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Das Kältemittel ist entscheidend für die Wirksamkeit einer Wärmepumpe. Es fließt in einem Kreislauf, nimmt Wärme von außen auf, wird dann komprimiert - und dadurch erhitzt. Die gewonnene Wärme gibt es anschließend an das Heizsystem des Hauses ab. Kühlt es schließlich ab, beginnt der Kreislauf von vorne.

Doch es gibt ein Problem: In den meisten Fällen beinhaltet das Kältemittel heute künstliche Gase der Stoffgruppe der Per- und Polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS). Diese F-Gase werden für so giftig und persistent erachtet, dass sie in Europa bereits in wenigen Jahren ganz überwiegend verboten sein sollen.

[...]

Tatsache ist, dass mittlerweile fast alle großen Pumpenhersteller Pumpen mit natürlichen Kältemitteln im Angebot haben. Besonders beliebt ist Propan - das Gas, das man etwa vom Gasgrill im Garten kennt. Es ist umweltfreundlich und quasi unbegrenzt verfügbar ...

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Wasserstoff | Effizienz | Wärmepumpe

Studienreihe zu Potentialen und Grenzen von grünem Wasserstoff - erste Veröffentlichung analysiert Wärmesektor

[...]

Um verschiedene Heiztechnologien vor dem Hintergrund des prognostizierten Markthochlaufs von Wasserstoff ökonomisch zu bewerten, haben die Autoren in der Studie die tatsächlich anfallenden Kosten im Zeitverlauf verglichen. Dabei kommen sie zu dem Schluss, dass auf Wasserstoff ausgerichtete Gas-Brennwertthermen nicht sinnvoll sind: „Aus Effizienzgründen ist der Einsatz von Wasserstoff für die dezentrale Wärmebereitstellung nicht zu priorisieren, da hier ein Vielfaches an grüner elektrischer Energie für die Elektrolyse im Vergleich zu einem Szenario mit Wärmepumpen notwendig wäre”, so Felix Doucet, Autor der Studie und Wissenschaftlicher Mitarbeiter am CC4E. Der direkte Vergleich zeige, dass der Einsatz von erneuerbarem Strom pro kWh zu erzeugender Wärme bei der Verbrennung von grünem Wasserstoff in Brennwertthermen fünf- bis sechsmal höher ist als bei der direkten Nutzung in einer Wärmepumpe.

Wenn alle Gebäudenutzer auf Wärmepumpen setzen würden und es keine Restriktionen im Stromnetz gäbe, könnten große Teile der bestehenden Gasnetzinfrastruktur in Wohngebieten obsolet werden, heißt es in der Studie weiter ...

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Wasserstoff | Wasserstoff Farbenlehre

Goldgräberstimmung: Auf der Suche nach verstecktem Wasserstoff in der Erde

Laut einer amerikanischen Untersuchung ist tief unter der Erde so viel natürlicher Wasserstoff verborgen, dass dieser uns tausende von Jahre mit Energie versorgen könnte. Wie konnte das bisher übersehen werden und wo kann man ihn finden?

Wasserstoff gilt als wichtiger Treiber für die Energiewende – doch stellt man ihn aus Öl oder Gas her, ist er schmutzig. Grünen Wasserstoff herzustellen ist bislang noch recht teuer. Nun kommt auf einmal natürlicher Wasserstoff ins Spiel, eben solcher, der sich in der Erde versteckt. Bislang sind Forschende davon ausgegangen, dass die Förderung sich nicht lohnt, da es zu wenig davon gibt oder weil er zu schwierig zu fördern sei. Das war vielleicht ein Trugschluss, möglicherweise verfügt die Erde über riesige Vorräte von dem erneuerbaren, kohlenstofffreien Brennstoff. Überall auf der Welt wird mittlerweile danach gesucht. Es kommt Goldgräberstimmung auf. Auch Deutschland ist dabei und beteiligt sich an der Erforschung natürlicher Vorkommen von Wasserstoff in mehreren afrikanischen Ländern ...

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PFAS | Ewigkeitsgift | Lobby | Anreicherung | Chemie Industrie

Wie Bayer, BASF & Co für PFAS lobbyieren

Erstmals könnte die EU eine ganze Stoffgruppe mit mehr als 10.000 Chemikalien verbieten. Entsprechend massiv ist der Widerstand: Laut NDR, WDR und SZ kämpfen mehr als 100 Industrieorganisationen dagegen - mit teils fragwürdigen Argumenten.

Vor gut zwei Wochen haben fünf Länder - darunter auch Deutschland - ein Verbot der sogenannten PFAS vorgeschlagen. Diese Wasser-, fett- und schmutzabweisenden Alkylsubstanzen haben sich schon auf der ganzen Welt verteilt und reichern sich immer mehr an, denn sie sind praktisch unverwüstlich. Nicht umsonst werden sie auch als "Ewigkeitschemikalien" bezeichnet. Sie wurden selbst in der Antarktis gefunden, in Regenwasser, Muttermilch und in bedenklich hohen Dosen im Blut von Kindern ...

Wo PFAS überall Deutschland verschmutzen - Interaktive Karte

 

IMHO

Auffällig ist, dass die dunkelroten Punkte (>100.000 Nanogramm pro Kilogramm) auf der interaktiven Karte häufig auf eine militärische Nutzung hinweisen. Große Mengen an PFAS finden sich demnach im Boden und Grundwasser von Kasernen, Truppenübungsplätzen und Militärflugplätzen.

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Menschenleben | Waffenstillstand | UN-Sicherheitsrat

"Kein einziges ukrainisches oder russisches Leben darf mehr geopfert werden"

Der britische Musiker und Aktivist Roger Waters über den Krieg Russlands gegen die Ukraine. Appell für Waffenstillstand vor UN-Sicherheitsrat. Rede hatte für Debatten gesorgt.

Telepolis dokumentiert in deutscher Übersetzung eine Rede des britischen Musikers und Aktivisten Roger Waters vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen. Der Mitbegründer der Band Pink Floyd war dem Gremium am 8. Februar 2023 per Video zugeschaltet. Eingeladen hatte ihn zur Debatte "Bedrohungen für den internationalen Frieden und die Sicherheit" die Delegation der Russischen Föderation.

Dies sorgte in westlichen Staaten für teils harsche Kritik. Beanstandet wurde von politischer Seite und in Medien auch Waters These, der Angriff Russlands auf die Ukraine vor knapp einem Jahr sei "nicht unprovoziert" gewesen.

[...]

Was sind eigentlich Ihre Ziele?

Und jetzt richte ich meine Fragen vermutlich besser an die fünf ständigen Mitglieder dieses Rates.

Was sind Ihre Ziele, was ist der Goldtopf am Ende des Regenbogens? Mehr Profit für die Kriegsindustrie, mehr Macht auf globaler Ebene, ein größeres Stück des globalen Kuchens? Ist Mutter Erde ein Kuchen, den es zu verschlingen gilt? Ein größeres Stück des Kuchens für die einen bedeutet weniger für alle anderen.

Was wäre, wenn wir heute, an diesem sicheren Ort, neue Wege beschreiten würden, um unsere Fähigkeit zur Empathie zu entwickeln, um uns zum Beispiel in andere hineinzuversetzen, zum Beispiel in die andere Seite? Wenn wir Verständnis für die sprachlose Mehrheit aufbringen würden, der Mitgefühl fremd ist?

Die Mehrheit ohne Stimme ist besorgt, weil sie Ihre Kriege – ja, Ihre Kriege –, diese ewigen Kriege, nicht gewollt hat. Sie ist besorgt, dass Ihre Kriege den Planeten zerstören. Dass unsere Heimat, die wir mit allen anderen Lebewesen teilen, auf dem Altar zweier Götter geopfert wird: den Kriegsgewinnen, die in die Taschen sehr, sehr weniger fließen, und dem hegemonialen Streben des einen oder anderen Imperiums nach unipolarer Weltherrschaft ...

 

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22. Februar

 

Verhandlungen | Ukraine-Krieg | Manifest für Frieden

Krieg in der Ukraine: Stopp aller Waffenlieferungen und Kapitulation?

Das "Manifest für Frieden" fordert weder das eine noch das andere, sagt Erstunterzeichner Trabert. Die Debatte um die Initiative sieht er kritisch. Er verweist auf ein zentrales Problem.

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Gerhard Trabert: Im Vorfeld des Krieges hat die Nato ganz offensichtlich gravierende Fehler begangen. Putin hatte bereits vor Jahren dargelegt, wo für ihn rote Linien sind. Die vielleicht entscheidende Frage nach der militärischen Neutralität der Ukraine lag als Option auf dem Tisch. All das wurde auch noch nach Monaten des russischen Truppenaufmarschs vor der ukrainischen Grenze ignoriert. Dem Ernst der Lage angemessene Verhandlungen hätten vielleicht zigtausende Menschenleben retten können.

Diese Feststellung relativiert den, wie das im Manifest ganz klar benannt wird, "brutalen Überfall auf die ukrainische Bevölkerung" in keiner Weise. Um aber Zukunft zu gestalten, müssen wir die eigenen Fehler erkennen. Aus diesen Fehlern kann man lernen – und Lernen bedeutet hier, dass man eben jetzt das Thema "Verhandlungen" ganz oben auf die Agenda setzt ...

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Atomausstieg | Laufzeit | Schleswig-Holstein

Landtag mit großer Mehrheit gegen längere AKW-Laufzeiten

Mit breiter Mehrheit hat sich der Landtag am Mittwoch gegen eine Laufzeitverlängerung der drei letzten noch laufenden deutschen Atomkraftwerke ausgesprochen - nur die FDP war anderer Ansicht. «Es ist eine Industrie in der Abwicklung», sagte Energieminister Tobias Goldschmidt (Grüne). Ein solche Debatte stifte nur Verunsicherung. Weil der Beitrag der Meiler verschwindend gering sei, gebe es aus der Energiewirtschaft keinen Ruf nach Verlängerung. «Denn die Anlagen sind alt, sie sind auf den Abbau ausgerichtet.» ...

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StadtwerkeGaslobby | CORRECTIV

Erdgas: Wie Stadtwerke die Gaslobby finanzieren

Ausgerechnet Stadtwerke finanzieren die Arbeit des einflussreichen Lobbyverbandes Zukunft Gas. Wie viel Geld sie an den Verband zahlen, wollen die kommunalen Unternehmen allerdings nicht offenlegen – nach Recherchen von CORRECTIV geht es um Millionen.

Wer bei Stadtwerken anfragt, mit wie viel Geld sie Kampagnen und Werbe-Events der Gas-Industrie unterstützen, erhält Ausflüchte. „Bitte haben Sie Verständnis, dass wir dazu keine Auskünfte geben“, schreibt die Mainova, die Tochterfirma der Stadtwerke Frankfurt am Main. Auch die Stadtwerke Meerbusch hoffen auf Verständnis für ihre Intransparenz und schreiben: „Auf eine weiterreichende Stellungnahme möchten wir nach Rücksprache mit der Geschäftsleitung verzichten.“

So oder so ähnlich reagierten viele kommunale Unternehmen auf die Fragen von CORRECTIV: Fast 70 Stadtwerke in ganz Deutschland sollten offenlegen, warum sie beim größten Lobbyverband der Gasindustrie, Zukunft Gas, Mitglied sind oder waren. Und mit welchen jährlichen Beiträgen sie den Verband finanzieren ...

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Vereinigte Staaten | ZugunglückVerursacher sollen zahlen

Krebserregende Chemikalien ausgetreten

Bahngesellschaft soll für Säuberung nach Zugunglück in Ohio zahlen

Anfang Februar entgleiste in Ohio ein Zug, der giftige Chemikalien transportierte, und geriet in Brand. Anwohner wurden zwischenzeitlich evakuiert. Nun will die US-Umweltbehörde die Bahngesellschaft zur Kasse bitten.

Nach der Entgleisung eines mit giftigen Chemikalien beladenen Güterzugs im US-Bundesstaat Ohio haben die Behörden die Bahngesellschaft Norfolk Southern angewiesen, für die Kosten der Säuberungsarbeiten aufzukommen. »Norfolk Southern wird zahlen für die Säuberung der Schweinerei, die sie angerichtet haben, und für das Trauma, das sie dieser Gemeinde zugefügt haben«, erklärte der Leiter der Umweltschutzbehörde EPA, Michael Regan, am Dienstag.

Laut der verbindlichen EPA-Anordnung muss Norfolk Southern verschmutzte Böden und verseuchte Wasserquellen identifizieren und säubern. Auch muss das Unternehmen der EPA die Kosten für die Säuberung von Häusern und Geschäften in der betroffenen Gemeinde East Palestine erstatten. Sollte die Bahngesellschaft die Umweltschäden nicht beseitigen, werde die EPA die Arbeiten übernehmen und von Norfolk Southern das »Dreifache« der Kosten zurückverlangen, erklärte die Behörde ...

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ErneuerbareGasimporte | einsparen

Strom aus Wind- und Solarenergie

Erneuerbare Energien sparen der EU Milliarden durch vermiedene Gasimporte

Von März 2022 bis Ende Januar produzierte die EU zehn Prozent mehr Wind- und Solarstrom als im gleichen Zeitraum von 2021 bis 2022. Das ist Rekord – und verhilft den Mitgliedsstaaten zu Einsparung von mehreren Milliarden Euro. Denn Gasimporte wären deutlich teurer gewesen.

Brüssel. Durch mehr Strom aus Wind- und Solarkraft hat die EU einer Untersuchung zufolge seit Ausbruch des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine zwölf Milliarden Euro für Gasimporte einsparen können.

„Dank wachsender Kapazitäten und günstiger Wetterbedingungen haben Wind- und Solarenergie seit Beginn des Krieges eine Rekordmenge an EU-Strom produziert“, heißt es in der am Mittwoch veröffentlichten Analyse der Denkfabrik Ember Climate ...

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Manifest für FriedenAlice Schwarzerrote Linie

Alice Schwarzer: „Auf der politischen Seite hat man noch nicht das ganze Ausmaß der Gefahr verstanden“

Im Gespräch über das Manifest, das politische Klima im Land, kriegerische Frauen und die geforderte Abgrenzung nach rechts.


Alice Schwarzer (Journalistin, Autorin, Feministin und Verlegerin und Chefredakteurin der Zeitschrift Emma, hat zusammen mit Sahra Wagenknecht das „Manifest für Frieden“ zur Beendigung des von Russland begonnenen Kriegs in der Ukraine veröffentlicht. Die Petition haben bislang fast 600.000 Menschen unterzeichnet. Aufgerufen wird zu einer Kundgebung „Aufstand für den Frieden“ am 25. Februar ab 14 Uhr am Brandenburger Tor. Sprechen werden u.a. Alice Schwarzer, Sahra Wagenknecht und Brigadegeneral a. D. Erich Vad.


Florian Rötzer: Sie haben mit Sahra Wagenknecht ein neues „Manifest für Frieden“ veröffentlicht und rufen zu einer Kundgebung auf. Im April des letzten Jahres hatten Sie bereits einen offenen Brief an Scholz veröffentlicht, den auch schon 500.000 Menschen unterschrieben hatten. Bis auf zornigen Widerspruch ist aber wenig passiert, glaube ich. Warum jetzt der nächste Anlauf?

Alice Schwarzer: Warum jetzt diese Initiative? Zum einen, weil der Krieg auf das Bedrohlichste eskaliert für die Menschen in der Ukraine selbst, für die Soldaten auf beiden Seiten, für die Zivilisten, und weil das Land zerstört wird. Auf der anderen Seite droht unübersehbar die Gefahr eines Weltkrieges. Ich kann gar nicht verstehen, dass man einen so ernst zu nehmenden Gegner wie Putin nicht auch in diesem Punkt ernst nimmt. Wo die rote Linie ist, entscheidet ja nicht der Westen, das entscheidet Putin. Wir haben schon mehrere rote Linien überschritten und nähern uns jetzt ganz tief roten Linien wie der Krim und einer immer schwereren Bewaffnung.

Im Januar dachte ich, da muss was passieren, das geht so nicht weiter. Der offene Brief war zwar sehr stark beachtet worden, aber man darf auch nicht größenwahnsinnig sein: Deswegen ändert sich nicht die Regierungspolitik. Ich habe das Gefühl, dass man auf der politischen Seite noch nicht das ganze Ausmaß der Gefahr verstanden hat. Das ist ein sehr beunruhigendes Gefühl. Und vor allem begreift man nicht, dass über die Hälfte der deutschen Bevölkerung gegen diese Politik ist. Mit dem Manifest und auch der Kundgebung möchten wir diese bisher ignorierte und stumme Mehrheit sichtbar machen ...

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INES Kategorie 4 22. Februar 1977 (INES 4) Akw Jaslovské Bohunice, SVK

AtomkraftwerkePlag

https://atomkraftwerkeplag.fandom.com/de/wiki/Bohunice

Partielle Kernschmelze in Bohunice A1

Die beiden gefährlichsten nuklearen Zwischenfälle in den Jahren 1976 und 1977, die sich noch in der damaligen Tschechoslowakei im Reaktor A1 ereigneten, brachten das Land zweimal an den Rand einer Katastrophe.

Im Frühjahr 1976 (5. Januar 1976 - Keine INES-Klassifizierung?!) kamen drei Arbeiter ums Leben, nachdem sich der Deckels eines Brennelementekanals gelöst hatte und eine Brennstoffkassette herausgeschossen war. Nur aufgrund einer provisorischen Abdichtung des offenen Kanals wurde eine großer Unfall vermieden.

Noch gefährlicher war eine partielle Kernschmelze am 22. Februar 1977, die als Unfall der INES-Stufe 4 bewertet wurde. Ursache des Unfalls war, dass "das Verpackungs- und Feuchtigkeitsabsorptionsmaterial Silikagel nicht von einem Brennelement entfernt worden war und dann den Kühlkanal verstopfte." Mit dem Wasserdampf wurde radioaktive Strahlung in der Umgebung freigesetzt. Dies war nur der letzte in einer langen Reihe von Vorfällen in diesem Reaktor. Laut Aussage der deutschen Bundesregierung von 1994 wurde aufgrund der Störfälle "ein großer Teil der Anlage und des Reaktorgebäudes kontaminiert." Der Reaktor wurde noch am Tag des großen Unfalls im Jahr 1977 für immer abgeschaltet ...

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Wikipedia

https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Bohunice

 

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21. Februar

 

Indien | HitzewelleEl Niño

Indien erlebt Hitzewelle schon im Februar

Indien erlebt einen Temperatur-Rekord - das Phänomen El Niño könnte die Lage verschärfen

Indien droht erneut ein „Jahr ohne Frühling“, nachdem im Wintermonat Februar in einigen Regionen bereits Rekordtemperaturen erreicht wurden. So zeigte das Thermometer in der Stadt Bhuj im Bundesstaat Gujarat an der Westküste des Subkontinents am vergangenen Donnerstag 40,3 Grad Celsius – die früheste Temperatur von über 40 Grad, die Indien je erlebt hat. Die Situation erinnert an das vorige Jahr, als das Land mit seinen 1,4 Milliarden Einwohner:innen unter einer der heftigsten Hitzewellen in der Geschichte des Landes litt. Und in diesem Jahr könnte das pazifische Klimaphänomen El Niño die Lage noch verschärfen ...

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Erdgas Lobby | StrompreiseGreenwashing

Die Erdgaslobby hat Deutschland weiter voll im Griff

Die Erdgaslobby mit ihren großen Konzernen wie beispielsweise BASF, Wintershall Dea, Uniper, RWE oder Total haben die EU und Deutschland in die starke Abhängigkeit russischer Energielieferungen gebracht.

Zudem beförderte die Lobby dort den Niedergang der Erneuerbaren Energien und ist damit eine der Hauptschuldigen was die heute damit verbundenen Krisen – wie hohe Erdgaspreise, hohe Strompreise, Inflation, Kriegsfinanzierung Russlands, Erdaufheizung u.a. – betrifft.

Erdgas als die Ursache der Krisen wird als Lösung propagiert

Doch selbst in den durch sie ausgelösten Krisen beeinflussen die genannten Konzerne mit ungeheurer Lobbymacht auch jetzt wieder Politik auf allen Ebenen. Sie erdreisten sich nun sogar Erdgas als Teil der Lösung darzustellen, obwohl die Probleme dadurch ja erst entstanden sind ...

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GreenpeaceBatterie Speicher | Meeresgrund

Batterien kommen ohne Tiefsee-Metalle aus

Speicher und andere grüne Technologien benötigen keine Metalle aus der Tiefsee. Das zeigt eine Studie von Greenpeace, die zugleich vor Zerstörungen durch Tiefseebergbau warnt.

Weder für Batterien noch andere potentiell grüne Technologien sind Tiefsee-Metalle notwendig. Das zeigt eine neue Studie, die Greenpeace anlässlich der UN-Konferenz in New York zum internationalen Meeresschutzabkommen (BBNJ) veröffentlicht hat. Die Studie zeige laut Greenpeace unter anderem, dass Manganknollen in der Tiefsee keine zentralen Batterie-Rohstoffe wie Lithium und Graphit liefern können. Zwar seien relevante Mengen für Mangan, Kobalt und Nickel möglich. Dies allerdings erst nach 2030. Der Trend für Batterien entwickele sich jedoch weg von Kobalt und Nickel. Für die Batterieherstellung ist im Bezug auf Mangan zudem keine Knappheit zu erwarten.

„Die Tiefseebergbau-Lobby missbraucht die Energiewende, um ihre klima- und umweltschädlichen Pläne zu rechtfertigen,” sagt Greenpeace-Meeresexperte Till Seidensticker ...

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FrankreichFlamanville | EDF Zukunft

Nukleare Energiepolitik

Milliardengrab AKW

Staatlicher französischer Stromriese EDF schreibt für 2022 Verlust von 18 Milliarden Euro. Regierung hält unverdrossen an Atomkraftnutzung fest

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Seit rund 15 Jahren verfolgen die Franzosen mit ungläubigem Staunen, wie an der normannischen Kanalküste der erwähnte Reaktor Flamanville 3, Typ EPR, die technischen und finanziellen Möglichkeiten des Konzerns erschöpft. Die Bauarbeiten am Nordwestzipfel des Départements Manche begannen 2007, in Betrieb gehen sollte das Energiemonster mit einer geplanten Kapazität von 1.650 Megawatt fünf Jahre später. Inzwischen hat sich die Fertigstellung um zwölf Jahre verspätet, die ursprünglich auf 3,3 Milliarden Euro veranschlagten Kosten des EPR haben sich auf 13,2 Milliarden Euro vervierfacht. Die privatwirtschaftliche Industrie verfolge Macrons Gesamtprojekt dennoch »mit großem Interesse«, ließ EDF-Boss Rémont wissen.

Für Wirtschaftsanalysten ist dieses Interesse keine Überraschung; sobald der Staat die Entstehungs- und Instandsetzungskosten bezahlt haben wird, könnten private Betreibergesellschaften – mit irgendeinem neuen neoliberalen Regierungschef – in Gespräche über eine Privatisierung des Atomenergiesektors eintreten.

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Russland | Belarus

Russlands Pläne

Will sich der Kreml Belarus einverleiben?

Ein internes Strategiepapier des Kreml, das WDR, NDR und SZ vorliegt, beschreibt detailliert Pläne Moskaus für eine schleichende Übernahme des Nachbarlandes Belarus. Westliche Sicherheitskreise halten das Papier für authentisch.

Alexander Lukaschenko ist vergangenen Freitag nach Moskau gereist. Russlands Präsident Wladimir Putin bedankte sich vor laufenden Kameras für den Besuch des Staatschefs von Belarus. Der wiederum entgegnete grinsend: "Als hätte ich nicht zustimmen können." ...

 

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20. Februar

 

Vereinigte Staaten | Zugunglück | Güterzug entgleist

Zugunglück mit Chemikalien in den USA:

Profite statt Sicherheit

Vor zweieinhalb Wochen ging im US-Bundesstaat Ohio ein Güterzug mit giftigen Chemikalien in Flammen auf. Nun mehrt sich die Kritik am Betreiber.

NEW YORK taz | Niemand in East Palestine weiß, ob das Dorf auf halber Strecke zwischen Cleveland und Pittsburgh noch eine Zukunft hat. Anwohner klagen über Symptome, die von Kopfweh, über Atembeschwerden bis zu Hautausschlag reichen. Tiere – darunter Fische, Hühner und Füchse – sterben. Die Luft riecht nach Nagellackentferner ...

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Russland Atomgeschäft | Rosatom | Sanktionen

Staatskonzern Rosatom

Russlands Nuklearexporte steigen offenbar stark an

Der Westen hat Russlands Energiesektor mit Sanktionen überzogen, doch mit Ausnahme des Atomsektors. Nun zeigen neue Zahlen: Die Branche verdient prächtig – auch dank Kunden in Europa.

Der Energieträger-Export ist eine der wichtigsten Einnahmequellen des Kreml – und nicht in allen Sektoren ist es dem Westen gelungen, diese durch Sanktionen zu begrenzen. So zeigt eine neue Auswertung der Nachrichtenagentur »Bloomberg« und des Londoner Royal United Services Institute (RUSI) für das vergangene Jahr sogar einen Anstieg der russischen Nuklearexporte ...

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Verbrenner Verbot | Dienstwagen

Großunternehmen fordern Verbrennerverbot für Dienstwagen

Ab dem Jahr 2030 sollten in der EU nur noch E-Dienstfahrzeuge neu zugelassen werden dürfen. Die Forderung nach einem Verbrennerverbot für Dienstwagen kommt von 30 Unternehmen, die an die EU-Kommission einen offenen Brief geschrieben haben.

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In der Elektrifizierung von Flotten sehen sie eine riesige Chance. „6 von 10 in Europa verkauften Autos sind Firmenwagen, wobei diese Fahrzeuge doppelt so viel wie Privatfahrzeuge fahren“, heißt es im Brief. Dabei haben die Verfasser des Briefes (darunter SAP, Coca-Cola, Ikea, Tesco, Unilever, Uber und Vattenfall) darauf hingewiesen, dass die Kaufentscheidungen von Flotten einen signifikanten Effekt auf den Rest des Marktes haben, da die Fahrzeuge im Allgemeinen nach nur 3-5 Jahren in den Gebrauchtwagenmarkt gelangen ...

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IranUran AnreicherungIAEA

Bericht: IAEA weißt offenbar auf 84 Prozent angereichertes Uran im Iran nach

Das Uran soll einen fast waffentauglichen Reinheitsgrad haben. Die UN-Atomenergiebehörde prüfe nun, wie das zustande gekommen sei.

Die UN-Atomenergiebehörde hat einem Medienbericht zufolge im Iran Uran nachgewiesen, das fast auf einen waffentauglichen Reinheitsgrad angereichert worden ist. Die Agentur Bloomberg meldete am Sonntag unter Berufung auf zwei hochrangige Diplomaten, die IAEA versuche nun herauszufinden, wie die Anreicherung auf 84 Prozent zustande gekommen sei ...

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BrasilienÜberschwemmungenErdrutsche

Überschwemmungen und Erdrutsche: Tote in Brasilien wegen Starkregen

Im Bundesstaat São Paulo sind Dutzende Wohnhäuser von Wassermassen zerstört worden. Seit Samstag hatte es schwere Regenfälle gegeben.

SãO PAULO dpa | Überschwemmungen und Erdrutsche haben in Brasilien am Karnevalswochenende mindestens 36 Menschenleben gefordert. Allein in São Sebastião im Südosten des Landes starben 35 Menschen, wie die Regierung des Bundesstaates São Paulo am Sonntag (Ortszeit) mitteilte. Ein weiterer wurde aus Ubatuba gemeldet. Schwere Regenfälle hatten seit Samstag Überschwemmungen und Erdrutsche an der Atlantikküste des Bundesstaates verursacht ...

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Manifest für FriedenWagenknechtQuerfront

Sahra Wagenknecht: „Die meisten Journalisten leben in der grünen Blase, in der Kriegsbegeisterung en vogue ist“

Im Gespräch über das „Manifest für Frieden“, die Forderungen nach Verhandlungen und die mögliche Teilnahme von Rechten an der Kundgebung.


Sahra Wagenknecht hat mit Alice Schwarzer das „Manifest für Frieden“ zur Beendigung des Kriegs in der Ukraine veröffentlicht, in dem der Bundeskanzler aufgefordert wird, „die Eskalation der Waffenlieferungen zu stoppen. Jetzt! Er sollte sich auf deutscher wie europäischer Ebene an die Spitze einer starken Allianz für einen Waffenstillstand und für Friedensverhandlungen setzen. Jetzt! Denn jeder verlorene Tag kostet bis zu 1.000 weitere Menschenleben – und bringt uns einem 3. Weltkrieg näher.“

Die Petition haben bereits mehr als 550.000 Menschen unterzeichnet. Aufgerufen wird zu einer Kundgebung „Aufstand für den Frieden“ am 25. Februar ab 14 Uhr am Brandenburger Tor. Sprechen werden u.a. Alice Schwarzer, Sahra Wagenknecht und Brigadegeneral a. D. Erich Vad.


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Florian Rötzer: Von der linken Seite wirft man Ihnen vor, zur Kundgebung den „Schulterschluss mit der Rechten“ zu suchen oder es wird eine Querfront beschworen. Sind AfD und Rechte zur Teilnahme eingeladen, wie es in manchen Medien heißt? Oder distanzieren Sie sich davon?

Sahra Wagenknecht: Das ist eine aberwitzige Debatte. Natürlich ist auf unserer Kundgebung jeder willkommen, der ehrlichen Herzens für Frieden und gegen Waffenlieferungen demonstrieren möchte. Dass Rechtsextremisten und Nazis, die in der Tradition eines Regimes stehen, das den schlimmsten Weltkrieg seit Menschheitsgedenken vom Zaun gebrochen hat, auf einer Friedensdemo nichts zu suchen haben, versteht sich von selbst. Deshalb werden wir auch konsequent gegen rechtsextreme Flaggen und Symbole jeder Art vorgehen. Vielleicht sollte unsere Kritiker allerdings nicht vergessen, dass nicht der Ruf nach Frieden, sondern die Unterstützung von Militarismus und Krieg seit ewigen Zeiten Kennzeichen rechter Politik ist ...

 

IMHO

Der Weg zur Hölle ist gepflastert mit guten Absichten.

 

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19. Februar

 

Ukraine Akw BeschussSaporischschja | Katastrophe

Russen militarisieren AKW-Gelände

Saporischschja: Ukraine warnt vor „Katastrophe, wie sie Europa noch nie erlebt hat“

Russland soll den Wechsel der unabhängigen IAEA-Experten im Atomkraftwerk Saporischschja blockieren und das Gebiet weiter militarisieren. Die Ukraine warnt nun vor eine Katastrophe, wie es sie in Europa noch nie gegeben hat. Erst am Wochenende sollen Marschflugkörper der Atomanlage gefährlich nahe gekommen sein.

Das ukrainische Außenministerium wirft Russland vor, im besetzten Atomkraftwerk Saporischschja den Wechsel der Experten der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) zu verhindern. „Moskau muss die Rotation der IAEA-Experten unverzüglich ermöglichen und dafür sorgen, dass sie sofort sicher durch die vorübergehend besetzten Gebiete der Ukraine zum Kernkraftwerk gelangen“, heißt es in einem Schreiben, das dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vorliegt.

Russland setze die Militarisierung des Kernkraftwerks fort und stationiere auf dem Gelände militärische Ausrüstung und Soldaten, so das Außenministerium. „Wenn das kriminelle Vorgehen Russlands im ukrainischen Atomkraftwerk nicht gestoppt wird, könnte es zu einer Katastrophe kommen, wie sie Europa noch nie erlebt hat.“ ...

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Frieden DemoWagenknecht | Querfront

Manifest für die Querfront - Wir werden sie jagen

Am 25.02. wollen Nazis wie Elsässer, Chrupalla & Co. sich der rechtsoffenen "Friedensdemo" von Wagenknecht & Schwarzer anschließen. Als Teile der antifaschistischen Bewegung in Berlin rufen wir dazu auf, den Faschos auch an diesem Tag keinen Quadratmeter in Berlin zu überlassen.

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Die Mobilisierung (der rassistischen und queerfeindlichen Initiator*innen) Wagenknecht und Schwarz am nächsten Samstag kann kein Standpunkt einer linken Friedensbewegung sein. Ihr Aufruf ist zu dem keiner, der in Solidarität mit der Bevölkerung und den Menschen steht, die unter dem Krieg am meisten leiden. Aber wenn wir darüber streiten können, können wir nicht darüber streiten, dass mit Rechtsextremen keine Politik gemacht wird.

Nicht nur inhaltlich befinden sich die beiden Iniator*innen mit ihrer plumpen nationalen Kriegsposition komplett auf einer Spur mit den Forderungen der Rechten. Oskar Lafontaine, dessen linke Position schon vor langem verloren gegangen ist, ruft auch noch offen AfD-Faschos auf, zur Demo zu kommen ...

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EnergiepolitikArbeitsplätzeCO2 RekordVerbrenner

»Konservative« Energiepolitik

Mit Vollgas in die falsche Richtung

Das sogenannte bürgerliche Lager kennt in Sachen Energie und Mobilität nur eine Richtung: zurück in die Vergangenheit. Das hat sich diese Woche wieder auf dramatisch-komische Weise gezeigt. Lustig ist es nicht.

Das Jahr 2011 war ein Rekordjahr – was den Ausstoß von Kohlendioxid angeht: 34 Milliarden Tonnen wurden damals emittiert, mehr als je zuvor. Unglücklicherweise halten CO₂-Rekorde auf dem Planeten Erde nie länger als ein Jahr. 2022 war der Ausstoß schon auf über 40 Milliarden Tonnen gestiegen ...

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ErneuerbareLandwirtAgrar | Landgrabbing

Ausverkauf von Agrarbetrieben:

Landgrabbing stoppen!

Mit Agrarland lässt sich Rendite machen. Deshalb versucht eine Immobilienfirma, in Brandenburg Flächen aufzukaufen. Die Politik muss das verhindern.

Das Landgrabbing in Ostdeutschland geht weiter: Gerade versucht eine Finanzbeteiligung des Immobilienkonzerns Deutsche Wohnen, einen großen Agrarbetrieb in Brandenburg zu kaufen. Immer noch steigen die Preise für Äcker und Weiden rasant, weil man auch da Solaranlagen installieren kann, die eine hohe Rendite versprechen.

Für die Allgemeinheit ist die Landnahme von Konzernen und auswärtigen Reichen vor allem deshalb problematisch, weil so Geld aus wirtschaftlich schwachen ländlichen Regionen in Metropolen und wohlhabende Gegenden abfließt. Gewinne, die etwa in Sachsen-Anhalt erwirtschaftet werden, landen letztlich in Starnberg, Hamburg oder Leipzig. Dabei beruhen diese Profite oft zu einem großen Teil auf Agrarsubventionen der Europäischen Union, die den ländlichen Raum stärken sollen. Den Regionen der Agrarbetriebe gehen auch Steuern verloren. Am Ende profitieren Menschen, die schon auf Millionen oder Milliarden sitzen. Landgrabbing verteilt den Reichtum in unserer Gesellschafter noch ungleicher ...

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SchweizAtomlobbyAbstimmung kostet

Schweizer Atomlobby kauft Stimmen:

7,50 Franken pro Unterschrift

Die Atomlobby in der Schweiz will das AKW-Verbot im Land kippen. Die Stimmen für eine Abstimmung organisiert ein Dienstleister.

FREIBURG taz | In der Schweiz will eine Volksinitiative mit dem Namen „Blackout stoppen“ das bestehende AKW-Neubauverbot kippen. Dafür sind ihr offenbar auch zweifelhafte Mittel recht. Nun wurde bekannt, dass die Verantwortlichen sich die dafür notwendigen Unterschriften zum Preis von 7,50 Schweizer Franken durch einen Dienstleister beschaffen lassen ...

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GletscherAntarktisKipppunkt

Klima-Kipppunkt: Unterwasserdrohne findet im „Doomsday-Gletscher“ Risse

Ein Unterwasserroboter hat im „Weltuntergangsgletscher“ in der Antarktis Spalten und Risse entdeckt. Dort schmilzt der Koloss schneller. Aber es gibt auch gute Nachrichten.

Der Thwaites-Gletscher in der westlichen Antarktis schmilzt an verschiedenen Stellen unterschiedlich schnell. Mithilfe einer Torpedo-Drohne konnten Wissenschaftler:innen der Cornell Universität unter der Leitung von Britney Elyce Schmidt diese Prozesse genauer studieren. Dabei kam heraus, dass Spalten und Risse den Gletscher durchziehen. An diesen Stellen schmilzt der Koloss schneller.

Insgesamt gehe die Eisschmelze jedoch langsamer vonstatten als berechnet, heißt es in der Studie bei Nature. Der Thwaites besitzt den Beinamen „Doomsday Gletscher“ (Deutsch: Weltuntergangsgletscher) wegen seiner Bedeutung für einen entscheidenden Kipppunkt des Klimawandels ...

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FrankreichFlamanvilleHinkley PointEDF Schulden

Frankreichs Pleitemeiler

Atomkonzern tief in den roten Zahlen. Für die Schulden soll der Steuerzahler haften, während das Warten auf den nächsten GAU beginnt.

Neues von der billigen Atomkraft, von der auch hiesige Liberale, Rechte und Rechtsradikale nicht genug bekommen können: Der französische, mehrheitlich im Staatsbesitz befindliche Atomkonzern EDF (Electricité de France) hat im vergangenen Jahr einen Verlust von 17,9 Milliarden Euro eingefahren. Das berichtet unter anderem der Spiegel.

Damit seien die Schulden des Unternehmens auf 64,5 Milliarden Euro gestiegen. EDF gehören unter anderem die 56 meist altersschwachen französischen Atomkraftwerke. Im britischen Hinkley Point in der Nähe von Cardiff baut der Konzern an einem neuen Meiler, obwohl seine Dauerbaustelle in Flamanville an der Westküste südlich der Bretagne auch nach 15 Jahren noch immer nicht abgeschlossen ist.

Von dort hieß es kurz vor Weihnachten 2022: weitere Verzögerungen um noch einmal ein Jahr. Zugleich wurde bekannt, dass die Summe für den Bau um eine halbe Milliarde Euro auf nunmehr 13,2 Milliarden gestiegen war. Dennoch hält die Regierung eisern an ihren Plänen für den Bau von 14 neuen AKW fest ...

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Kapitalismus | KommunismusSozialismus | soziale Marktwirtschaft

Missing Link: Warum überhaupt noch Marktkapitalismus?

Die Probleme des Kapitalismus sehen wir jeden Tag. Seine Vorteile nehmen wir als gegeben. Kann es der Kommunismus vielleicht doch besser?

Die USA stehen im "Fragile States Index" zwischen Barbados und Panama, mit zuletzt steigender staatlicher Fragilität. Kürzlich hat die Coronakrise diesem unseren Hegemon westlicher Kultur stark zugesetzt, jetzt drückt die Rezession. Der Streit darüber, wie mit der Erderwärmung am sinnvollsten umgegangen werden sollte, teilt die Gesellschaft in ideologisch geprägte Lager. Die USA erlebt aber nur das, was auch Europa (in vielleicht etwas schwächerer Form) durchmacht. Viele junge Menschen sind unter diesen schwierigen Umständen der Ansicht, dass die kapitalistische Marktwirtschaft ausgedient habe. Sie entdecken für sich zum Beispiel den Sozialismus neu, der mit gerechter Verteilung, menschlichen Werten und reduzierter Ressourcenintensität lockt. Wer en détail wissen möchte, wie diese Bewegung aussieht, kann einmal vom Google-Suchbegriff "Millennial Socialism" aus über eine weite bunte Bucht paddeln. Doch bevor wir über den Sozialismus sprechen können, müssen wir das betrachten, was ist: den Kapitalismus mit Marktwirtschaft ...

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Propaganda | Medien | HorrorclownTrumpl

Trumps Lügen verbreitet - Moderatoren von Fox News geben privat alles zu

Ein Medienskandal erschüttert die USA. Mittendrin die Stars von Fox News: Tucker Carlson, Sean Hanity und Laura Ingraham. Und natürlich Donald Trump.

New York - Das größte Medienimperium der USA steckt tief in einer Glaubwürdigkeitskrise. Wie nun veröffentlichte Gerichtsdokumente zeigen, wussten die Protagonistinnen und Protagonisten des rechtskonservativen Nachrichtensenders Fox News sehr genau, dass Donald Trumps Vorwürfe des Wahlbetrugs 2020 Unsinn waren - dennoch boten sie den Verschwörungstheorien eine Plattform und verbreiteten die Lügen weiter.

Textnachrichten, die sich Stars von Fox News hin und hergeschrieben haben, werfen kein gutes Licht auf den Umgang mit der Wahrheit bei dem konservativen Sender. Star-Moderator Tucker Carlson beispielsweise schrieb seiner Kollegin Laura Ingraham, dass er wisse, welchen Unsinn Donald Trumps Anwältin Sydney Powell in Sachen Wahlbetrug erzählen würde. „Sidney Powell lügt übrigens“, schrieb Carlson. „Ich habe sie erwischt. Es ist wahnsinnig.“ Ingraham antwortete: „Sidney ist eine totale Spinnerin. Niemand wird mit ihr arbeiten. Das Gleiche gilt für Rudy.“ Gemeint ist dabei Rudy Giuliani. Der ehemalige Bürgermeister New Yorks galt als Trumps Rechtsberater und enger Vertrauter. Er war sowohl bei Tucker Carlson als auch bei Laura Ingraham gern gesehener Gast. Das gilt auch für Powell. Doch kritische Fragen wurden dort weder ihr noch Giulianui gestellt ...

 

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Aktuelles+ Hintergrundwissen

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Aktuelles+

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Mönch von Lützerath | Fossile Lobby | Emission Treibhausgas

Wird in einem neuen Fenster geöffnet! - Matsch happens! - YouTube - Lützerath Police Academy - Der Videobeweis, 1 1/2 Minuten nichts als die Wahrheit - https://www.youtube.com/watch?v=Q2t5_ZD0B0kStoi Polipop ..., haltet den Schlammmönch!

Mönch von Lützerath: Sympathieträger der Klimabewegung

Der »Schlamm-Magier« spricht darüber, warum er ins rheinische Braunkohlerevier kommt, was ihn inspiriert und was ihn zum Weinen bringt


Interview Niels Siebert

Der Mönch von Lützerath nennt sich auch Schlamm-Magier. Er kämpft an verschiedenen Orten in Europa für den Erhalt der Natur und des Ackerlandes. Er selbst ist Gemüsebauer. Da er anonym bleiben möchte, wurde das Interview schriftlich über verschlüsselte Kommunikation geführt.

Wenn es am 3. Juni 2023 in Bure im Nordosten Frankreichs eine große Demonstration gegen das dort geplante Atommüllendlager gibt, wird er wieder in Mönchskutte dabei sein. Er lädt alle hierzulande ein mitzukommen, da die vorherrschenden Winde überwiegend von West nach Ost wehen und somit Deutschland stärker als Frankreich betroffen sein wird, falls es zum Beispiel bei der Anlieferung zu einem Atommüllunfall kommen sollte. Er gehört zu den Unterzeichnern des Demo-Aufrufs, den es auch in deutscher Sprache gibt: dasnd.de/bure


Niels Siebert: Das Video der im Schlamm feststeckenden Polizisten, um die Sie herumgetänzelt sind, ging um die Welt. Wie fühlt es sich an, ungewollt im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen?

Ich bin froh, dass meine Identität anonym geblieben ist. Oscar Wilde sagte einmal: »Der Mensch ist am wenigsten er selbst, wenn er in seinem eigenen Namen spricht. Gib ihm eine Maske und er wird dir die Wahrheit sagen.« Die Gelegenheit und plötzliche Bekanntheit wollte ich nutzen, um Botschaften zu verbreiten, über die wir wenig hören. Also richtete ich das Twitter-Konto @MonchLutzi ein, auf dem ich ein erstes Video veröffentlichte, in dem es um den Abbau von Kohle in Kolumbien geht. Sie wird von dort sogar nach Deutschland exportiert. Das alles geschieht auf Kosten der indigenen Völker, deren Angehörige Opfer von Vertreibungen, Verschwindenlassen und Tötungen sind.

Sie sind nicht im Schlamm versunken. Haben Ihnen beim Gehen über den Matsch übernatürliche Kräfte geholfen, ähnlich wie Jesus, der über das Wasser ging?

Nur wenige konnten sich so leicht bewegen. In einem Video, das aus einem anderen Blickwinkel aufgenommen wurde, sieht man die Person, die die Szene gefilmt hat. Sie steckte ebenfalls im Schlamm fest, direkt hinter mir. Ich weiß nicht, ob an diesem Tag übernatürliche Kräfte gewirkt haben. Ich denke, es war eher eine Frage des Gewichts.

Sind Sie eigentlich religiös?

Religion ist eine menschliche Erfindung. Man darf nicht in Dogmen verfallen, sondern muss aufgeschlossen bleiben und mehr hinterfragen. Wir leben in einer Gesellschaft der Illusionen, wie es der Science-Fiction-Film »Snowpiercer« gut darstellt. Erst wenn man alle Dinge unvoreingenommen in Frage stellt, werden sich sowohl Lügen als auch Wahrheiten offenbaren. Wir müssen uns auf so eine anarchistische Suche begeben. Dabei können uns Autoren wie Lew Tolstoi, der ein christlicher Anarchist war, Ivan Illich oder Jacques Ellul inspirieren.

Warum tragen Sie eine Mönchskutte?

Die trug ich zum ersten Mal 2018 bei der versuchten Räumung des ZAD (deutsch: »zu beschützende Zone«) Notre-Dame-des-Landess. Dort sollte auf landwirtschaftlichen Flächen ein Flughafen entstehen, der nach zahlreichen politischen Kämpfen und Besetzungen staatlicherseits aufgegeben wurde. Mich bewegt die Zeit des Bauernkriegs um 1525. Große Teile dieser Geschichte wurden von den Siegern ausgelöscht. Religiöse Strukturen hatten sich mit den Mächtigen der Welt verbündet, um die Schwachen zu unterdrücken. Martin Luther beging Verrat an den armen Bauern und äußerte sich ausgesprochen gewalttätig: »Man muss sie in Stücke reißen, sie erwürgen, ihnen die Kehle durchschneiden, heimlich und auch öffentlich, wie man tollwütige Hunde erschießt! Deshalb, meine lieben Herren, schneidet ihnen die Kehle durch, erschießt sie, würgt sie, befreit sie hier, rettet sie dort! Wenn ihr im Kampf fallt, so werdet ihr nie einen heiligen Tod haben.« Das sind die Worte eines Fanatikers. In den theologischen Sphären, die von den Erzählungen der Sieger geprägt sind, wird uns aber vermittelt, dass Thomas Müntzer ein solcher Fanatiker gewesen sei. Dabei hatte dieser anfangs an friedlichen Demonstrationen teilgenommen und mit den Bauern Loblieder gesungen. Sie forderten eine Gesellschaftsordnung, die in den berühmten »Zwölf Artikeln der Bauernschaft« skizziert war. Die Ritter der deutschen Fürsten schlachteten diese Bauern mit Luthers Segen blutig ab. 


Lesen Sie auch: »Der mediale Diskurs ist überhitzt« – Bewegungsforscher Sebastian Koos über Strategien der Klimabewegung und ihre Wahrnehmung.


Das Wort »Mönch« steht für Alleinsein. Auch der Mönch von Lützerath war auf den Aufnahmen individuell unterwegs. Wie wichtig ist das Zusammensein mit anderen?

Ich bin tatsächlich oft allein. Ich möchte die Welt lieben, auch wenn das leicht gesagt ist. Das ist es, worauf ich hinarbeiten möchte. Eine Gruppe kann sektiererisch werden. Sie baut ihre Identität oft in Abgrenzung zu der Gruppe der anderen auf. Es gibt auch gute Zusammenschlüsse, aber selten solche, die für alle offen sind, sei es aus Angst, Hass oder Desinteresse. Zur Veranschaulichung: Eine Gruppe von Gleichgesinnten könnte auf der gemeinsamen Kritik an einer anderen Person gründen, die sie beispielsweise »zu klein« findet. Jede Gruppe sollte sich deshalb die Frage stellen: Worauf beruhen eigentlich unsere Verbindungen? Abgesehen davon ist ein Kollektiv wichtig, um unsere Existenz zu erleichtern und sich gegenseitig zu helfen.

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Hintergrundwissen

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Karte der nuklearen Welt:

Jeder dieser fast 1200 Punkte auf der Karte ist Grund genug für Widerstand ...

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Die interne Suche nach

AKW - WAK - WKA

Widerstand Klima Atom

brachte u.a. folgende Ergebnisse:

 

05. Januar 2023 - Wir haben schon jetzt gewonnen

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06. November 2022 - Strafen für Ak­ti­vis­t:in­nen: Und was ist mit dem Klima?

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14. Dezember 2021 - Nobelpreisträger fordern zwei Prozent Abrüstung fürs Klima

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01. November 2021 - Ab sofort, unverzüglich

 

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YouTube

Stichwortsuche: politischer Widerstand

https://www.youtube.com/results?search_query=politischer Widerstand

 

Videos:

 

Aufnahmedatum: 11. September 1967 - 3:26

Tom Lehrer - We Will All Go Together When We Go

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klima:neutral - 11:24

Krieg: Fatal für Mensch und Klima!

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engel fragt - hr - 29:32

Gesetze brechen fürs Klima?

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phoenix - 2017 - 44:08

Wildwest bei der Wismut - Atombomben aus dem Erzgebirge

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arte - 59:48

Die wahre Geschichte des 1. Golfkrieges

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Rohdatenhalde - arte Doku - 01:38:43

Doku: Why We Fight - Amerikas Kriege - Der militärisch-industrielle Komplex

 

Wird in einem neuen Fenster geöffnet! - YouTube - Kanal "Reaktorpleite" Playlist - Radioaktivität weltweit ... - https://www.youtube.com/playlist?list=PLJI6AtdHGth3FZbWsyyMMoIw-mT1Psuc5Playlist - Radioaktivität weltweit ...

In dieser Playlist finden sich über 150 Videos zum Thema

 

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Ecosia

Diese Suchmaschine pflanzt Bäume!

 

Stichwortsuche: AKW - WAK - Widerstand Klima Atom

https://www.ecosia.org/search?q=Widerstand Klima Atom

 

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Wikipedia

 

Widerstand (Politik)

Als Widerstand wird die Verweigerung des Gehorsams oder das aktive oppositionelle Handeln gegenüber der Obrigkeit oder der Regierung bezeichnet.

Dabei ist es zunächst von nachgeordneter Bedeutung, ob die Machthaber, gegen die Widerstand geleistet wird, die Herrschaft legal, legitim oder aber illegal ausüben. Bewertungen wie „gerechtfertigter Widerstand“, Ziele und Mittel des Widerstands, moralische und rechtliche Belange setzen einen Betrachter-Standpunkt voraus: es kommt darauf an, von wem, an welchem Ort und zu welcher Zeit die Bewertung vorgenommen wird. Der Widerständige wird den Widerstand immer anders bewerten als der, gegen den sich der Widerstand richtet. Letzterer aber ist in der Regel die „Obrigkeit“, die gleichzeitig die Definitionsmacht über Recht und Gesetz innehat. Widerstand befindet sich entsprechend außerhalb der gesetzten Ordnung.

Hintergrund und Abgrenzung

Widerstand als Form der gesellschaftlichen und politischen Auseinandersetzung ist in der politischen Kultur Europas schon seit der Antike verankert. In fast allen Gesellschaftsformen bestand oder besteht ein Konsens, dass Widerstand in bestimmten Fällen notwendig und legitim sein kann. In konkreten Fällen gehen die Meinungen darüber zuweilen auseinander.

Widerstand ist von der Revolution abzugrenzen, weil er nicht grundsätzlich auf die Neuformierung der gesellschaftlichen Ordnung abzielt. So kann unter Umständen die Wiederherstellung eines alten Rechts oder einer aufgehobenen Rechtsordnung das zentrale Anliegen sein. Dennoch kann eine als Widerstand begonnene Bewegung in einer Revolution münden ...

 

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Newsletter VII 2023 - 12. bis 18. Februar

Zeitungsartikel 2023

 


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