Newsletter XXXIV 2022

22. bis 31. August

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Aktuelles+ Hintergrundwissen

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Nuclear Power Accidents

Diese PDF-Datei enthält eine Liste bekannt gewordener Zwischenfälle aus den verschiedenen Bereichen der zivilen und militärischen Atomindustrie. Einige dieser Informationen gelangten nur auf Umwegen an die Öffentlichkeit...

Auszug für diesen Monat:

1. August 1983 (INES ? Klass.?) Pickering, CAN

2. August 1992 (INES ? Klass.?) Pickering, CAN

4. August 2005 (INES ? Klass.?) Indian Point, USA

6. August 1945 (1. Atombombenabwurf der USA) Hiroshima, USA

9. August 2009 (INES 1 Klass.?) Gravelines, FRA

9. August 2004 (INES 1 Klass.?) Mihama, JPN

9. August 1945 (2. Atombombenabwurf der USA) Nagasaki, USA

10. August 1985 (INES 5) U-Boot K-431, UdSSR

12. August 2001 (INES 2 ) Phillipsburg, DEU

12. August 2000, U-Boot K-141_Kursk, RUS

18. August 2015 (INES 2) Blayais, FRA

19. August 2008 (INES 1) Santa Maria de Garoña, ESP

21. August 2007 (INES 2) Beznau, CHE

21. August 1945 (INES 4) Atombombenforschung in Los Alamos, USA

25. August 2008 (INES 3) IRE Fleurus, BEL

29. August 1949 (1. Atombombentest der UdSSR) Semipalatinsk, KAZ

30. August 2003, U-Boot K-159, RUS

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Wir suchen aktuelle Informationen. Wer helfen kann, sende bitte eine Nachricht an: nukleare-welt@reaktorpleite.de

 

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31. August

 

Frankreich | Atomstrom | Strompreis

AKW-Betreiber unter Hochdruck

Frankreich bangt um seinen Atomstrom

Inmitten der größten Energiekrise Europas seit Jahrzehnten fallen in Frankreich 30 Prozent der Atomkraftwerke aus: Wartungen und Reparaturen setzen die Betreiber unter Zugzwang. Der Strompreis explodiert. Experten bezweifeln die versprochene Besserung zum Winter.

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Treibhausgas | Klimakiller | Windräder

Treibhausgas SF6 in Windrädern – was du dazu wissen musst

Ohne Windenergie kann eine schnelle Energiewende nicht funktionieren, darin sind sich Expert:innen einig. Doch ist Windenergie tatsächlich so klimafreundlich wie gedacht – oder macht das Treibhausgas SF6 in den Schaltanlagen der Windräder die positiven Eigenschaften zunichte?

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Offshore | Ostsee

Energiesicherheit in Europa:

Ostsee-Anrainer starten siebenfache Erhöhung von Offshore-Windenergie bis 2030

Deutschland und Dänemark teilen sich in einem neuen Windpark in der Ostsee sowohl die Kosten als auch den erzeugten Strom. Das Projekt ist Teil eines massiven Ausbaus von europäischer Offshore-Windenergie.

 

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30. August

 

Agri-Photovoltaik | Landwirt | Obst

Strom von der Obstplantage: Doppelte Ernte oder Ausfall?

Es ist eine unkonventionelle Idee – und eine, die nach hinten losgehen könnte: eine Photovoltaik-Anlage über der Obstplantage. Schließlich brauchen die Bäume und Früchte darunter viel Licht. Die erste Zwischenbilanz fällt aber positiv aus.

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Olkiluoto | Probebetrieb

Wiederholt Probleme bei Probebetrieb in finnischem AKW

Bei dem derzeit im Probebetrieb laufenden neuen Reaktorblock 3 in dem bereits mit zwei Reaktorblöcken ausgestatteten finnischen Atomkraftwerk Olkiluoto hat es erneut Probleme gegeben. Wie die Betreibergesellschaft TVO gestern Abend mitteilte, hatte der Reaktor wegen eines Turbinenschadens kurz nach dem erneuten Start des Probebetriebs wieder heruntergefahren werden müssen ...

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Erneuerbar | bezahlbar

Erneuerbare Energiesysteme weltweit möglich und bezahlbar

Allen Zweiflern zum Trotz: Ein weltweiter Umstieg auf ein erneuerbares Energiesystem ist machbar und würde sogar preisdämpfend wirken. Das ist das Ergebnis einer Studie, in der für 145 Länder Gegebenheiten und Szenarien bis 2050 untersucht wurden.

Eine hundertprozentige Versorgung mit Energie aus Wind, Sonne und Wasser in Kombination mit Speichern und flexiblen Verbräuchen ist keine Fata Morgana, sondern machbar und bezahlbar. Geschätzte 62 Billionen Dollar seien für die Erneuerung der Systeme in den 145 Ländern, die 99,7 Prozent des weltweiten Kohlendioxids emittieren, notwendig. Doch dem gegenüber stünden sofortige Einsparungen von 11 Billionen Dollar pro Jahr ...

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Elektroauto | Treibhausgas

Wie E-Auto-Fahrer von den Ölkonzernen 400 Euro im Jahr kassieren können

Wer ein Elektroauto kauft, befreit sich aus den Fängen der Öl-Multis. Und nicht nur das: Er kann bei Shell, Aral und Co. sogar richtig abkassieren, berichtet Finanzexperte Matthias Urbach. Wie, das verrät er in seiner RND-Kolumne „Der Haushälter“.

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30. August 2003, U-Boot K-159, RUS

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Wikipedia

Untergang des U-Bootes K-159

Am 28. August 2003 sollte das Abschleppen des U-Bootes beginnen. Es befanden sich zehn Seeleute an Bord. Am 30. August wurde das Boot durch über die verrotteten Stopfbuchsen eindringendes Wasser plötzlich hecklastig. Später riss die See einen der noch aus dem Zweiten Weltkrieg stammenden Pontons weg, worauf das Boot einige Stunden später in das 238 Meter tiefe Wasser versank. Mit ihr gingen sieben Mann der Besatzung unter, zwei weitere wurden tot geborgen, ein Seemann überlebte.

Verurteilung des Befehlshabers

Im Mai 2004 wurde der damalige Befehlshaber der Nordflotte, Gennadi Sutschkow, von einem Militärgericht wegen fahrlässiger Tötung zu vier Jahren Haft, mit einer Bewährungsfrist von zwei Jahren, verurteilt. Trotzdem wurde er schon im April 2005 zum Berater des Verteidigungsministers Iwanow in Fragen der Seekriegsflotte ernannt.

Bergung

Im Juli 2007 gab die russische Marine bekannt, das versunkene Boot bergen zu wollen. Dies ist bisher (Stand April 2021) nicht geschehen – jedoch hat die russische Marine die Umgebung des Wracks im Jahr 2014 auf radioaktive Kontamination untersuchen lassen. Es wurde keine erhöhte Radioaktivität festgestellt, obwohl sich noch immer 800 kg Kernbrennstoff an Bord befinden.

Im Dezember 2019 wurde ein Konzept zur Bergung vorgestellt. Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung hat daraufhin ihre Bereitschaft signalisiert, sich an den geschätzten Kosten in Höhe von 300 Millionen Euro zu beteiligen.

 

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29. August

 

Subventionen | fossile Energien

Subventionen für fossile Energien haben sich 2021 fast verdoppelt

Die OECD und IEA kritisieren fehlende Nachhaltigkeit, die Staaten würden falsche Anreize setzen. Dieses Jahr dürften die Subventionen noch weiter steigen.

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NRW | Freifläche | Solarenergie

Ausbau der Freiflächen-PV

NRW-Landesregierung nutzt Länderöffnungsklausel für Solarenergie

Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen will den Photovoltaik-Ausbau im Bundesland beschleunigen und hat dazu eine Verordnung auf der Grundlage der Länderöffnungsklausel im Erneuerbare-Energie-Gesetz (EEG) erlassen.

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Solar | Trinkwasser | Erneuerbar

Kalifornien: Solarplatten überdachen Kanal, um Wasser zu sparen und Energie zu gewinnen

Mit Solarzellen überdachte Kanäle sollen Energie erzeugen und Wasser sparen. Kalifornien testet einen Forschungsbericht in der Praxis.

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Noam Chomsky | Vereinigte Staaten | China

Chomsky: US-Außenpolitik angetrieben von Angst vor Chinas Aufstieg

Noam Chomsky sagt: Die USA versuchen China einzukreisen, um ihre Macht in Eurasien zu sichern. Ein gefährliches Projekt, das einen Angriff auf Taiwan auslösen könnte. Wie positionieren sich Europa, Russland und Indien geopolitisch?

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IPPNW | Atomtest

Internationaler Tag gegen Atomtests

Atomwaffen: die Folgen für den Menschen in den Vordergrund!

Anlässlich des heutigen Internationalen Tags gegen Atomtests kritisiert die ärztliche Friedensorganisation IPPNW die Vertragsstaaten des Atomwaffensperrvertrags. Nach vier Wochen Verhandlungen in New York hatten diese keinen Konsens über künftige Abrüstungsvereinbarungen gefunden. Schlussendlich war es Russland, das formell die Passage über den Betrieb des Atomkraftwerks Saporischschja blockierte. Zuvor hatten sich die Atomwaffenstaaten und ihre Alliierten jedoch gegen andere wichtige Vereinbarungen gesperrt.

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Die IPPNW stellt die humanitären Folgen der Atomwaffen in den Vordergrund und fordert von der deutschen Bundesregierung auch im Hinblick auf dieses Thema zu handeln. Auf der Konferenz hatten 145 Staaten eine Erklärung zu den humanitären und ökologischen Folgen von Atomwaffen abgegeben. Sie betonten die Dringlichkeit ihrer Abschaffung. Deutschland hingegen beteiligte sich daran nicht, obwohl Außenministerin Annalena Baerbock in ihrer Rede zu Anfang der Konferenz die Wichtigkeit des Themas betont hatte.



Der Atomteststoppvertrag (CTBT) bleibt auch nach 25 Jahren weiterhin außer Kraft. Noch immer sind die USA, China, Nordkorea, Indien, Israel, Pakistan, Iran und Ägypten nicht beigetreten ...

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Kasachstan | Atom test gelände | Gesundheit

29. August 1949 (1. Atombombentest der UDSSR) Semipalatinsk, KAZ

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Atomwaffen A-Z

Semipalatinsk

Atomwaffentestgelände, Kasachstan

Die Geschichte des sowjetischen Atomwaffentestgeländes in Semipalatinsk ist eine Mahnung, wie angebliche „nationale Sicherheitsinteressen“ dazu benutzt werden können, die Bevölkerung bewusst zu täuschen und die Gesundheit der Menschen für viele zukünftige Generationen zu gefährden. Genau dies geschah in Semipalatinsk, wo die örtliche Bevölkerung durch Atomexplosionen wissentlich über mehrere Jahrzehnte großen Mengen an Radioaktivität ausgesetzt wurde.
Hintergrund

1949 führte die Sowjetunion UdSSR) ihren ersten Atomwaffentest in Semipalatinsk durch, einem 19.000 m großen Testareals in der Steppe Kasachstans. Über einen Zeitraum von 40 Jahren detonierte die UdSSR 467 Atombomben in Semipalatinsk, davon 120 oberirdisch und 347 unterirdisch – stets ohne Rücksicht auf die Gesundheit und Sicherheit der Lokalbevölkerung oder der Umwelt. 1990 schlossen sich die Internationalen Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkriegs (IPPNW) mit dem kasachischen Dichter Olzhas Suleimenov und seiner Nevada-Semipalatinsk Bewegung zusammen, um Präsident Gorbatschow durch Demonstrationen zu überzeugen, dass er ein Atomtest-Moratorium erlässt. Nach dem Zusammenbruch der UdSSR und der Unabhängigkeit Kasachstans im Jahre 1991 ließ die kasachische Regierung das Testgelände schließen und verschrottete das viertgrößte Atomwaffenarsenal der Welt, welches Kasachstan als Erbe der UdSSR übernommen hatte ...

 

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28. August

 

Wasserentnahme | Dürre | Grundwasser

Warum fehlt das Wasser? Landwirte und BUND fordern Beweissicherung

Immer deutlicher wird, wie wertvoll Wasser ist. Konflikte entstehen im Zusammenhang mit der Förderung in den Wasserwerken und den konkurrierenden Bedürfnissen der Landwirtschaft. Das Thema wird den Fachausschuss des Kreistags Anfang September beschäftigen. Landvolk und BUND fordern eine Beweissicherung.

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Ausbau | Erneuerbare | Repowering

Absurde Gasumlage, unsinnige Ausschreibungen und freies Repowering

Der Solarboom lässt auf sich warten – wegen unsicherer Flächen, Engpässen, Inflation, Bürokratie und mehr, klagt Matthias Willenbacher, Geschäftsführer der nachhaltigen Investing-Plattform Wiwin und Mitglied im Klimareporter°-Herausgeberrat. Gegen hohe Strompreise schlägt er vor, dass Windräder und Solarparks ohne Genehmigung erneuert werden dürfen.

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Argumente | Klimaschutz | Leugner

Mit welchen Argumenten Politik und Industrie den Klimaschutz bremsen

Kaum jemand traut sich heute noch, den menschengemachten Klimawandel zu leugnen. Stattdessen versuchen einige Unternehmen und Politiker, den Klimaschutz zu verzögern. Ihre Argumente sind meist ähnlich

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Strommarkt | Merit Order | Erneuerbare | Strompreis

Habeck will Strommarkt grundlegend reformieren

Erneuerbaren Energien produzieren deutlich günstigeren Strom als konventionelle Energieträger. Davon sollen Bürgerinnen und Bürger zukünftig stärker profitieren, plant der Grünen-Chef.

 

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27. August

 

Frankreich | russisches Uran | Abhängig

Macron stimmt einfache Franzosen auf Verzicht ein

"Keine Schwäche und keine Kompromissbereitschaft" will der französische Präsident gegenüber Russland zeigen. Angereichertes russisches Uran wird aber weiter importiert - Über ein "energiesouveränes" Land in Nöten.

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Klimawandel | Hitze | Dürre

„NRW trocknet aus“: Umweltminister warnt vor Folgen des Klimawandels

Der Klimawandel trifft auch NRW hart. Umweltminister Krischer spricht von einer „Klimakrise“ – und warnt vor gravierenden Folgen.

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CSU | Laufzeit | Wiedereinstieg

Scheuer fordert Bau von drei neuen AKW

Angesichts der Befürchtungen, im Winter könnte Deutschland einen Energieengpass erleben, dringt insbesondere die CSU auf eine Fortführung der Atomkraft. Ex-Verkehrsminister Scheuer fordert nun sogar den Bau dreier neuer AKW.

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IMHO

Andreas Scheuer, der klebrige Andi, durfte ja im Chor der Atomlobbyisten auf keinen Fall fehlen.

Wenn Andi Scheuer den Mund aufmacht, kommt meist ein schlechter Witz heraus, über den nur er selber lachen kann.

Der Scherz mit seiner Doktorarbeit, die Fördermaßnahmen-Späße für seinen eigenen Wahlkreis, erwähnt seien in dem Zusammenhang die Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft (MIG), von Spöttern Funklochamt genannt, sowie die 5,5 Millionen für den Breitbandausbau. Der Scherz mit der für den Steuerzahler sehr teuren PKW-Maut wird ihn nun wohl doch noch vor Gericht bringen, und auch das Lob vom König aller Bajuwaren Kini Jödler wird ihm da nicht mehr weiterhelfen:

Du hast uns viel Geld nach Bayern gebracht. Und bei allem, was der ein oder andere kritisiert an dem Andi Scheuer: Ich kenne wenig Minister, die so viel Geld nach Bayern holen wie der Andi Scheuer. Auch das muss man einfach mal in der Bilanz ehrlicherweise bitte nach außen sagen.

Sein größter Coup war jedoch, dass er trotz all seiner Skandale und Fehltritte nie vom Amt des Verkehrsministers zurücktreten musste. Selten hat man jemanden gesehen, der so fest an seinem Stuhl klebte. Ein würdiger Nachfolger für den alten Kini ...

Zum Ende des Sommerlochs und der sogenannten Laufzeitdebatte fehlen jetzt nur noch die Stimmen von Frau Merkel und Ex-Wirtschaftsminister Altmeier, deren Politik des ausgebremsten Ausbaus der erneuerbaren Energien maßgeblich für das Energiechaos der letzten Jahre verantwortlich ist.

 

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26. August

 

Ungarn | Russland | Rosatom

Ungarn kündigt Baustart von Atomkraftwerk Paks II an

Das 12,5 Milliarden Euro teure Vorhaben wird zu einem großen Teil über ein Darlehen aus Russland finanziert.

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Klimawandel | Ressource | Trinkwasser

Streit um Wasser - auch in Deutschland

Der blaue Planet trocknet aus. Wasser ist unsere wichtigste Ressource. Aber es wird knapper - und die Konkurrenz darum härter. Konflikte häufen sich.

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Gundremmingen | Zwischenlager

Aus für das AKW Gundremmingen: Was wird aus dem Zwischenlager?

Ende des Jahres ist Schluss gewesen: Mit Block C ist das AKW Gundremmingen endgültig vom Netz gegangen. Was sagen Menschen und Verantwortliche zum Zwischenlager, das es noch auf Jahrzehnte hin geben wird?

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Schiedsgerichte | TTIP | CETA

Millionenstrafe wegen Umweltschutz

Die Rache der Klimasünder ist heiß und teuer

Energiekonzerne verlassen sich auf juristische Knüppeltrupps, um ihr klimaschädliches Geschäft zu schützen. Das Geld dafür ziehen sie den Steuerzahlern aus der Tasche.

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Gasumlage | Energiemarkt | Gaspreis

Wegen „Trittbrettfahrern"

Habeck kündigt Überprüfung der Gasumlage an

Der Energiekonzern RWE hat angekündigt, auf eine Erstattung aus der Gasumlage zu verzichten. Laut Wirtschaftsminister Robert Habeck gibt es Gespräche mit weiteren Unternehmen über einen solchen Schritt. Nun soll Habecks Ministerium die Regelungen für die Umlage nochmals prüfen.

 

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25. August

 

Frankreich | Korrosion | Risse

Korrosion als neues Problem

Frankreich hat nur 24 von 56 Reaktoren am Netz

Frankreich deckt 70 Prozent seines Energiebedarfs mit Atomkraft. Doch nicht einmal die Hälfte der fast 60 Reaktoren liefert Strom. Bei vier Reaktoren steht nun fest, dass sie frühestens Ende dieses Jahres wieder Energie produzieren.

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Atomausstieg | Stresstest | Atomgesetz

Atomkraft? Keinen Tag länger!

Der 31. Dezember 2022 ist der Abschalttermin für die letzten drei deutschen AKW. Dabei muss es allen Widerständen zum Trotz bleiben

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Erdgas | Energiesparen

Gasverbrauch der Industrie im Juli stark gesunken

Die Bundesnetzagentur hält eine Gasnotlage in Deutschland für vermeidbar. Anlass geben aktuelle Zahlen aus der Industrie. Es komme aber auch auf die Privathaushalte an.

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Slowakei | Betriebserlaubnis | Mochovce

Umstrittenes Atomkraftwerk

Slowakische Atombehörde bestätigt Betriebserlaubnis für AKW Mochovce 3

Der dritte Reaktorblock des Kraftwerks in der Westslowakei ist wegen baulicher Mängel umstritten

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Alpen | Klimawandel | Gletscherschwund

Schweizer Alpen: Eisvolumen halbiert

Historische Photogrammetrie dokumentiert drastischen Eisschwund seit 1931

Alarmierender Schwund: Die Gletscher der Schweizer Alpen haben seit 1931 gut die Hälfte ihres Eisvolumens und 35 Prozent ihrer Fläche verloren. Dies enthüllt eine erste umfassende Rekonstruktion der vergangenen Gletscherausdehnung auf Basis von mehr als 21.000 historischen Photogrammetrie-Aufnahmen. Die Daten zeigen auch, dass der Eisverlust in den letzten Jahren noch einmal rapide zugenommen hat. Allein von 2016 bis heute haben die Gletscher zusätzliche zwölf Prozent verloren.

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IMHO

Von 1931 bis 2016 haben wir 50 % der Gletscher verloren, und seit 2016 weitere 12 %. Das bedeutet, dass wir nur noch 38 % des in den Gletschern gespeicherten Süßwassers zur Verfügung haben. Bei einem Verlust von 12 % in 6 Jahren sind das 2 % pro Jahr, so dass die Gletscher laut Adam Riese in 20 Jahren (2042) verschwunden sein werden, nicht erst im Jahr 2100.

Gletscherschwund bedeutet also vor allem den Verlust von Trinkwasser, wir verlieren unsere Wasserreserven bzw. wir haben sie bereits aufgebraucht. Dieses Süßwasser ist längst die Bäche und Flüsse heruntergeflossen und wird uns in Zukunft nicht mehr zur Verfügung stehen. Dürreperioden und ausgetrocknete Flussläufe werden uns in Zukunft vor immer größere Probleme stellen.

Wir sollten besser schon heute damit beginnen, Entsalzungsanlagen an Nord- und Ostsee zu bauen und Wasserleitungen bis in den Süden zu verlegen.

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Belgien | Jod | Messgerät

25. August 2008 (INES 3) IRE Fleurus, BEL

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Wikipedia

Fleurus

Radiochemische Industrieanlage

Fleurus geriet in den letzten Jahren in die Schlagzeilen wegen zwei schwereren Unfällen im Institut national des RadioElements (IRE), einer Anlage zur Herstellung von radiopharmazeutischen Präparaten.

2006

Durch ein Hydraulikversagen wurde eine Kobaltquelle aus einem strahlenabschirmenden Wasserbecken gehoben, obwohl kein Bestrahlungsvorgang stattfand und die Tür zum Raum offen stand. Aufgrund des ausgelösten Alarms betrat ein Techniker den Raum. Während des Aufenthaltes von nur 20 Sekunden erhielt er eine Strahlen-Dosis von rund 4,6 Sievert, die mittelfristig lebensbedrohlich sein kann (INES 4).

2008

Nach Abschluss eines Produktionsvorgangs wurden drei kleinere Sammeltanks in einen größeren Abwassertank umgefüllt. Dabei kam es zu einer unerwarteten chemischen Reaktion mit Entstehung von radioaktivem Jod-131. Dieses konnte aufgrund eines defekten Messcomputers während einiger Tage langsam und unbemerkt über einen Kamin in die Umgebung austreten. Als das Problem bemerkt wurde, wurde auf Anweisung der belgischen Aufsichtsbehörde die Produktion in der ganzen Anlage gestoppt und ein Kreissektor von 5 Kilometern in nordöstlicher Richtung für einige Tage mit einem Verzehrverbot für landwirtschaftliche Produkte belegt (INES 3).

 

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24. August

 

Frankreich | Preis deckel | Strompreis

Wie Frankreich den Strompreis in Deutschland nach oben treibt

Weil Atomkraftwerke ausfallen, kauft Frankreich massiv Strom. In Deutschland bekommen Verbraucher die höheren Preise zu spüren - in Frankreich allerdings nicht.

Ironischerweise bekommen die französischen Verbraucher die Preisexplosion kaum zu spüren, die deutschen allerdings schon. Denn im Nachbarland hat die Regierung unter Präsident Emmanuel Macron die Preise bis mindestens zum Jahresende gedeckelt. Das führt dazu, dass französische Kunden keinen Anreiz haben, Strom zu sparen.

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Biogas | erneuerbar

Teuer und wenig umweltfreundlich

Biogas statt Gas aus Russland?

Deutschland sucht fieberhaft nach Alternativen zu russischem Erdgas. Hersteller von erneuerbarem Biogas wollen die Lücke stopfen. Die Bundesregierung will ihren Produktionsdeckel aufheben. Doch Biogasanlagen können kurzfristig kaum mehr Energie produzieren. Und es gibt noch ein Problem.

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Tempolimit | Düsseldorf

Düsseldorfer FDP für Tempolimit - für Radfahrer

Die FDP in Christian Lindners Heimatstadt Düsseldorf macht sich für ein Tempolimit stark. Doch ein Machtwort des Parteichefs, passionierten Porschefahrers und Tempolimit-Gegners Lindner wird nicht notwendig sein: Es soll nur für Radfahrer gelten.

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Österreich | Nachhaltig | Gefährlich

Kernenergie - Nachhaltige Energiequelle oder gefährliches Umweltrisiko?

Österreich gilt seit jeher als großer Gegner dieser Art der Energiegewinnung. Ändert sich diese Meinung angesichts der aktuellen Umbrüche im Energiemarkt langsam oder hält die heimische Bevölkerung weiterhin an "Atomkraft, nein, Danke!" fest? Dieser Frage ging das Online Marktforschungsinstitut Marketagent in einer aktuellen Studie nach.

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Japan | Laufzeit | Generation IV

Japan erwägt Berichten zufolge den Bau neuer Atomkraftwerke

Die Laufzeit bestehender Kraftwerke soll zudem auf über 60 Jahre verlängert werden. Es ist eine Abkehr von der bisherigen Linie Tokios

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Russland | Ukraine | Saporischschja

Russland und die Ukraine machen sich erneut gegenseitig für Akw-Beschuss verantwortlich

Russland und die Ukraine haben sich vor dem UN-Sicherheitsrat erneut gegenseitig für den Beschuss des von der russischen Armee besetzten Atomkraftwerks Saporischschja im Süden der Ukraine verantwortlich gemacht. Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensia warf der Ukraine am Dienstag bei einer Sicherheitsratssitzung in New York vor, das Gebiet des Akw "weiterhin praktisch jeden Tag" zu beschießen. Das würde das "reale Risiko eines radioaktiven Unfalls mit katastrophalen Folgen für den gesamten europäischen Kontinent" bergen.

 

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23. August

 

Umwelt | Frieden | Klima

Die Spaltung zwischen Klima- und Friedensbewegung muss überwunden werden!

Auch aus der Umweltbewegung wird ein Gasembargo gegen Russland gefordert. Mit US-Gas aus Fracking ist man gnädiger. Das schreit nach einer Debatte.

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DUH | Goldener Geier | Umweltlüge

Schmähpreis "Goldener Geier"

DUH sucht "dreisteste Umweltlüge"

Von der angeblichen Müllreduzierung bis zum verschwenderischen Recycling - die Deutsche Umwelthilfe (DUH) vergibt erneut den Schmähpreis "Goldener Geier" für die "dreisteste Umweltlüge" und hat dafür sechs Unternehmen nominiert. In allen Fällen würden Kundinnen und Kunden "durch die grünen Versprechen dazu angeregt, umweltschädliche Produkte zu konsumieren", erklärte die DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz am Dienstag. "In der Realität leistet keines der nominierten Produkte einen positiven Beitrag zum Klima- und Umweltschutz, sie treiben uns nur noch tiefer in die Klimakrise hinein."

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Strompreis | Merit Order

Revolution an der Strombörse: Hat das Merit-Order-Prinzip ausgedient?

Am 22. August 2022 brach der Strompreis einen neuen Rekord: An der Leipziger EEX-Börse betrug der Wert einer Megawattstunde im tagesaktuellen Handel 700 Euro. Ein Jahr zuvor lag der Wert noch bei rund 23 Euro – eine astronomische Steigerung! Als besonders einflussreicher Verursacher erweist sich der Preisbildungsmechanismus, welcher auf dem Merit-Order-Prinzip beruht. Nach dieser Logik definiert stets der teuerste Erzeuger – gegenwärtig die Gaskraftwerke – den Preis für alle anderen Anbieter am Day-Ahead Markt. Doch das Modell zur Preisfindung beleuchtet längst nicht alle relevanten Facetten und treibt zudem die Energiekosten für Verbraucher:innen in die Höhe. So drängt sich zunehmend die Frage auf, ob wir an Merit-Order wirklich festhalten sollten.

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Pilzbericht | Cäsium

Pilzsaison: Wo und welche Pilze weiterhin mit radioaktivem Cäsium belastet sind

Wildpilze zum Teil noch immer mit Cäsium belastet

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Bayern | Atommüll | Vulkan

Endlager für Atommüll in der Fränkischen Schweiz: Darum ist es gefährlich

Ein Endlager für Atommüll steht in Deutschland schon seit längerem auf der Agenda – und in der Fränkischen Schweiz zur Debatte.

 

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22. August

 

Schweiz | Italien | Klimawandel | Gletscherschwund

Schweiz meldet massiven Gletscherschwund

Der Klimawandel macht vielen Gletschern zu schaffen. Neue Daten aus der Schweiz zeichnen ein düsteres Bild. Auch Glaziologen in Italien schlagen Alarm.

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Milliardengewinne | Gasumlage

Milliardengewinne durch Gasumlage

„Das ist skandalös“

Einen Milliardengewinn einfahren und trotzdem Geld aus der Gasumlage mitnehmen? Geht, auch wenn Verbraucherschützer die Lücke und das Verhalten einiger Firmen geißeln. Die THE hat nun eine Liste aller betroffenen Importeure veröffentlicht. Doch nicht nur der wohl größte Profiteur EnBW steht darauf, sondern auch RWE. Warum?

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Atomkraft, nein danke

»Atomkraft – nein danke!«:

Der lange Atem des Atomkraft-Widerstands

Misthaufen, Hüttendörfer, Stromrebellen und blockierende Schafe: die kleinen und den großen Arten des Widerstands gegen Atomkraft in 50 Jahren. Eine Rezension

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Ukraine | Ängste | Atomkatastrophe

Warten auf eine Atomkatastrophe in der Ukraine?

Die Ukraine und Russland werfen sich weiter gegenseitig den Beschuss des Atomkraftwerks Saporischschja vor; Kämpfe finden auch in der Nähe des Kraftwerks statt, eine Netzabtrennung birgt Gefahren eines Super-GAUs.

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CO2 | Photosynthese | Kraftstoff

Dieses künstliche Blatt entzieht der Umwelt CO2 und produziert Kraftstoff

Forschende der Cambridge Universität haben ein künstliches Blatt entwickelt, das Kraftstoffe aus CO2 und Wasserstoff produzieren kann. Es könnte einen wesentlich Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel darstellen.

 

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Aktuelles+ 22. August

 

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Neckarwestheim | Risse | verschleiert

AKW Neckarwestheim 2: Hunderte Schäden an Rohren verschleiert

Reaktorsicherheitsexpert*innen warnen, dass schon ein Bruch nur eines einzigen der mehr als 16.000 dünnwandigen Rohre einen Störfall auslösen könnte.

Untersuchungen im AKW Neckarwestheim‑2 haben laut Ausgestrahlt im Juni 2022 zum sechsten Mal in Folge Korrosionsschäden in den Dampferzeugern aufgedeckt. Damit wurden inzwischen an mehr als 350 Rohren zum Teil tiefgehende und lange Risse nachgewiesen. Die Ursache der Risse sei bis heute nicht behoben. Es bestehe daher noch immer die akute Gefahr, dass weitere Risse entstehen und wachsen – bis dahin, dass die Rohre spontan bersten oder abreißen können. Dies haben laut Ausgestrahlt unter anderem auch zwei vom Umweltministerium Baden-Württemberg selbst beauftragte Gutachter bestätigt. Reaktorsicherheitsexpert*innen warnen, dass schon ein Bruch nur eines einzigen der mehr als 16.000 dünnwandigen Rohre einen Störfall bis hin zur Kernschmelze auslösen könne ...

Gutachten des Reaktorsicherheitsexperten Dipl.-Ing. Dieter Majer, Ministerialrat a.D.

 

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Hintergrundwissen

 

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reaktorpleite.de

 

Karte der nuklearen Welt:

Unverantwortlich, gefährlich und definitiv kein Spiel ...

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Die interne Suche:

Kühlsystem Riss

brachte u.a. folgende Ergebnisse:

 

15.07.2022 - Belgien nimmt zwei Atommeiler vom Netz

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14.01.2022 - Probleme auch im französischen AKW Penly

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17. Februar 2015 - Tausende Risse in belgischen Atomkraftwerken

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14.11.2002 - Risse in Dampferzeuger-Leitungen des AKW Unterweser festgestellt

 

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YouTube-Kanal - Reaktorpleite

 

WDR Aktuelle Stunde - 03:37

Atomkraft Deutschland: Sollten AKWs in den Streckbetrieb?

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ZDF planet e. - 28:38

Risiko Atomkraft - Europas Pannenmeiler

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ARD Quarks - 43:46

Atomkraftwerk Tihange – Wann knallt es?

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Deutsche Fernsehgeschichte - 01:06:28

Von wegen, wir haben nichts davon gewusst! Diese Sendung ist von 1958.

Atomstaub über uns - Gefahren radioaktiver Strahlung (Dokumentation, 1958)

 

Wird in einem neuen Fenster geöffnet! - YouTube-Kanal "Reaktorpleite" Playlist - Radioaktivität weltweit ... - https://www.youtube.com/playlist?list=PLJI6AtdHGth3FZbWsyyMMoIw-mT1Psuc5Playlist - Radioaktivität weltweit ...

In dieser Playlist finden sich über 150 Videos zum Thema

 

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Ecosia

Diese Suchmaschine pflanzt Bäume!

 

Stichwortsuche: Akw Kühlsystem Riss

https://www.ecosia.org/search?q=Akw Kühlsystem Riss

 

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Wikipedia

 

Kühlmittelverlust

Ein Fehler, der zur Beeinträchtigung der Nachwärmeabfuhr und damit zu einer Kernschmelze führen könnte, ist ein Wasserverlust durch Austreten von Wasser aus einem Leck, z. B. durch Bruch einer Rohrleitung oder Bersten des Reaktordruckbehälters. Durch ausreichende Nachspeisung von Wasser muss ein solches Leck beherrscht werden. In der Frühzeit der Kernenergienutzung ging man davon aus, dass das schlimmste zu berücksichtigende Ereignis zur Gefährdung der Nachwärmeabfuhr der doppelendige Bruch der größten Rohrleitung sei: Ein solcher Auslegungsstörfall wäre also definitionsgemäß ein Ereignis, das noch beherrscht werden sollte, ohne schwerwiegende Auswirkungen auf die Umgebung zu haben ...

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Spannungsrisskorrosion

ist die transkristalline (durch das Gefügekorn) oder interkristalline (entlang der Korngrenzen des Gefüges) Rissbildung in Werkstoffen unter dem gleichzeitigen Einfluss einer rein statischen Zugspannung oder mit überlagerter niederfrequenter Zugschwellspannung sowie eines speziellen Korrosionsmediums. Auch Zugspannungen in Form von Eigenspannungen sind wirksam ...

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Schwingungsrisskorrosion

ist die transkristalline oder interkristalline Rissbildung in Werkstoffen aufgrund mechanischer Schwingungen. Das Auftreten dieser Korrosion hängt von der Beanspruchung ab und tritt meistens oberhalb eines spezifischen Grenzwertes auf. Im Gegensatz zur Spannungsrisskorrosion ist die Belastung zyklisch oder periodisch. Die Schwingungsrisskorrosion tritt plötzlich auf und ist äußerlich meistens nicht sichtbar ...

 

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Newsletter XXXIII 2022 - 14. bis 21. August | Zeitungsartikel 2022

 

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- Der THTR-Rundbrief wird von der 'BI Umweltschutz Hamm' herausgegeben und finanziert sich aus Spenden.

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