Newsletter XLVI 2023

12. bis 18. November

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Aktuelles+ Hintergrundwissen

Die PDF-Datei "Nuclear Power Accidents" enthält eine Reihe weiterer Vorfälle aus verschiedenen Bereichen der Atomindustrie. Einige der Vorfälle wurden nie über offizielle Kanäle veröffentlicht, so dass diese Informationen der Öffentlichkeit nur auf Umwegen zugänglich gemacht werden konnten. Die Liste der Zwischenfälle in der PDF-Datei ist daher nicht zu 100% identisch mit "INES und die Störungen in kerntechnischen Anlagen", sondern stellt eine Ergänzung dar...

4. November 2004 (INES ? Klass.?) Akw Balakovo, RUS

11. November 1983 (INES 3) Atomfabrik Sellafield, GBR

16. November 2001 (INES ? Klass.?) High Flux Reactor, Petten, NLD

19. November 2003 (INES 2 Klass.?) Atomfabrik La Hague, FRA

19. November 1975 (INES ? Klass.?) Akw Gundremmingen, DEU

20. November 1959 (INES 4) Atomfabrik Oak Ridge, Tennessee, USA

22. November 2002 (INES 2) Akw Tihange, BEL

28. November 2007 (INES 2) Akw Ascó, ESP

29. November 1970 (INES 3 | NAMS 2,5) Atomfabrik Sellafield, GBR

29. November 1955 (INES 4) Forschungsreaktor EBR-I, NTRS Idaho, USA

30. November 1975 (INES 5) Akw Sosnowy Bor, Leningrad, UdSSR

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Wir suchen aktuelle Informationen. Wer helfen kann, sende bitte eine Nachricht an: nukleare-welt@reaktorpleite.de

 


18. November


 

EU-Kommission | GlyphosatPestizid

Glyphosat: Skandalöse Wiederzulassung durch EU-Kommission

Ohne Rückendeckung durch Mitgliedstaaten – Sträfliche Vernachlässigung des EU-Vorsorgeprinzips!

Gestern hat der Berufungsausschuss der Mitgliedstaaten über die Wiederzulassung von Glyphosat abgestimmt. Obwohl auch diese zweite Abstimmung zu einem Misstrauensvotum gegen den Persilschein der EU-Behörden wurde, kündigte die EU-Kommission noch am selben Tag an, das umstrittene Pflanzengift trotz fehlender Unterstützung durch die Mitgliedstaaten im Alleingang zuzulassen.

„Dass die EU-Kommission trotz mangelnder Unterstützung durch die Mitgliedstaaten und trotz der erdrückenden Beweislast für die Gefahren durch Glyphosat das Pflanzengift im Alleingang für weitere 10 Jahre genehmigen will, trägt nicht dazu bei, das Vertrauen in die Europäischen Institutionen zu stärken”, sagt Helmut Burtscher-Schaden, GLOBAL 2000 Biochemiker: “Besonders brisant ist, dass erst vor wenigen Tage besorgniserregende erste Daten aus der ersten unabhängigen tierexperimentellen Krebsstudie mit Glyphosat vorgestellt wurden und die Kommission nicht einmal deren Prüfung durch die Behörden abgewartet hat.”...

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Vereinigte Staaten | Afrika | Terror

Das Pentagon erklärt seinen Krieg gegen den Terror in Afrika für gescheitert

Amerikas ewige Kriege haben zu einem 75.000%igen Anstieg der Terroranschläge geführt.

Amerikas globaler Krieg gegen den Terror hat seinen Anteil an Patt-Situationen, Katastrophen und Niederlagen gehabt. In mehr als 20 Jahren bewaffneter Interventionen haben die Vereinigten Staaten zugesehen, wie ihre Bemühungen vom Irak im Jahr 2014 bis nach Afghanistan im Jahr 2021 auf spektakuläre Weise scheiterten. Das größte Scheitern ihrer „Ewigen Kriege“ liegt jedoch möglicherweise nicht im Nahen Osten, sondern in Afrika.

„Unser Krieg gegen den Terror beginnt mit Al-Qaida, aber er endet nicht dort. Er wird erst enden, wenn jede Terrorgruppe von globaler Reichweite gefunden, gestoppt und besiegt ist“, erklärte Präsident George W. Bush dem amerikanischen Volk unmittelbar nach den Anschlägen vom 11. September 2001 und wies ausdrücklich darauf hin, dass diese Kämpfer „weite Regionen“ Afrikas im Visier hätten.

Um diese Front zu stärken, begannen die USA mit jahrzehntelangen Bemühungen, umfangreiche Sicherheitshilfe zu leisten, viele Tausende afrikanischer Militäroffiziere auszubilden, Dutzende von Außenposten einzurichten, eigene Kommandotruppen für alle möglichen Missionen zu entsenden, Proxy-Streitkräfte zu schaffen, Drohnenangriffe zu starten und sogar direkte Bodenkämpfe gegen Militante in Afrika zu führen. Die meisten Amerikaner, einschließlich der Mitglieder des Kongresses, sind sich des Ausmaßes dieser Operationen nicht bewusst. Infolgedessen erkennen nur wenige, wie dramatisch Amerikas Schattenkrieg dort gescheitert ist.

Allein die nackten Zahlen verdeutlichen das Ausmaß der Katastrophe. Als die Vereinigten Staaten in den Jahren 2002 und 2003 ihre Forever Wars begannen, zählte das Außenministerium insgesamt nur neun terroristische Anschläge in Afrika. In diesem Jahr haben militante islamistische Gruppen auf diesem Kontinent nach Angaben des Pentagon bereits 6756 Anschläge verübt. Mit anderen Worten: Seit die Vereinigten Staaten ihre Anti-Terror-Operationen in Afrika verstärkt haben, hat der Terrorismus um 75.000 % zugenommen...

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Rechtsextreme greifen Journalist an

Empörung über Angriff auf Journalisten bei AfD-Veranstaltung

Es war nicht das erste Mal, dass der Journalist in Thüringen angegriffen wurde. Dass er bei einer AfD-Veranstaltung geschlagen und beleidigt wurde, sorgte für Entrüstung.

Ein Angriff auf einen Journalisten am Rande einer AfD-Veranstaltung in Thüringen hat Empörung ausgelöst. Die Thüringer Linken-Co-Vorsitzende Ulrike Grosse-Röthig sprach von einem "Angriff auf unsere Demokratie und das grundgesetzlich verbriefte Recht der Pressefreiheit". Die Landespressekonferenz schrieb auf X: "Pressefreiheit ist nicht verhandelbar. Wer das anders sieht, der gefährdet die Demokratie."

Beleidigungen, Schläge und Schrauben im Reifen

Die Ostthüringer Zeitung hatte berichtet, dass ihr Reporter am Rande einer AfD-Veranstaltung in Plothen beim Verlassen des Veranstaltungssaals erst beschimpft und dann geschlagen worden sei. Zudem sei ihm die Kopfbedeckung abgezogen worden. Als er mit dem Auto losfahren wollte, habe er vier versenkte Schrauben in seinen Reifen entdeckt...

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Energiewende | Klimafolgen | Schuldenbremse

Nach dem Verfassungsgerichtsurteil

Ampel im Klimanotstand

Besser nichts ausgeben als richtig ausgeben? Nein, das 60-Milliarden-Loch bei den Energiewende-Investitionen kann durchaus gefüllt werden.

Richtig erholt hat sich vom "schwarzen Mittwoch fürs Klima" noch niemand. Die Ampel-Bundesregierung steht vor einem Scherbenhaufen ihrer Finanzpolitik. Die Verfassungsrichter haben ihr verboten, 60 Milliarden Euro aus der Corona-Zeit mit einem Voodoo-Trick in ihre Kassen zu zaubern, um die Schuldenbremse zu umgehen.

Es dürfte vor allem Projekte der Energiewende treffen, deren Finanzierung nun auf der Kippe steht. Es geht um so zentrale Dinge wie die Förderung des Erneuerbaren-Ausbaus, den Aufbau einer Ladeinfrastruktur für E-Autos, die Sanierung der maroden Deutschen Bahn oder den natürlichen Klimaschutz, etwa durch Wiederherstellung von Mooren.

[...] Der klimafreundliche Umbau des Energie-, Industrie- und Verkehrssystems kostet viel Geld, und das muss jetzt, in diesem kritischen Jahrzehnt, aufgebracht werden – zumal es mittel- und langfristig viel mehr davon einspart, weil die Klimafolgeschäden dadurch geringer ausfallen.

Was nützt eine schwarze Null in den Bundesetats der 2020er Jahre, wenn Extremwetterlagen in Serie Mitte des Jahrhunderts das Land und seine Menschen beuteln?

Umweltschädliche Subventionen abbauen

Die Ampel muss das Fiasko mit dem Klima- und Transformationsfonds, in dem nun das Milliardenloch gähnt, konstruktiv nutzen – nämlich zu einer Neukonzeption ihrer Finanzpolitik, vor allem im Umwelt- und Klimabereich, aber nicht nur dort.

Der wichtigste Punkt dabei: Abbau der umweltschädlichen Subventionen. Es ist doch hirnverbrannt, dass der deutsche Staat hier jedes Jahr viele Milliarden Euro ausgibt, um dann mit seiner Klimapolitik die unerwünschten Folgen wieder einzudämmen. Hier könnte Lindner Ernst machen mit seinem Postulat, der Staat müsse sein Geld clever ausgeben...

 


17. November


 

CO2-Emissionen | ZertifikateKlimaschutzprojekteGreenwashing

Betrug mit CO2-Zertifikaten?

Warum so viele Waldprojekte Schwindel sind

Rettet man einen Wald vor der Kettensäge, kann man CO₂-Zertifikate beantragen - und diese für viel Geld an Unternehmen verkaufen, die ihre Emissionen ausgleichen, sich grün rechnen wollen und plötzlich "klimaneutral" sind. Experten schätzen, dass dieser Markt mit Kompensationsprojekten bereits 2040 weltweit eine Billion US-Dollar umsetzen könnte. Doch bei genauerer Kontrolle entpuppen sich viele Waldprojekte als Schwindel, viele Zertifikate als wertlos. "Es gibt keine staatliche Regulierung", benennt Lambert Schneider vom Öko-Institut im "Klima-Labor" das größte Problem einer Branche, in der lediglich freiwillige Standards gelten. Außerdem fehlen objektive und klare Kriterien, was genau ein Projekt leisten muss, um CO₂-Zertifikate zu erhalten. Das Ergebnis sind Klimaschutzprojekte, bei denen Bilanzoptimierung zum Alltag gehört - und die neuerdings das Interesse von Belarus und Russland geweckt haben.

ntv.de: Gibt es auf dem Markt für CO₂-Zertifikate überhaupt Projekte, bei denen tatsächlich Emissionen reduziert werden?

Lambert Schneider: Ja, aber diese Projekte sind sowohl für Laien als auch für institutionelle Käufer schwierig zu identifizieren. Man muss genau suchen, denn bei Carbon-Credit-Projekten können sehr viele Dinge schiefgehen. Wenn ich etwa einen Wald pflanze, der später abbrennt, ist das CO₂ trotzdem in der Atmosphäre. Deswegen gilt: Das Projekt muss zusätzlich sein; die Minderungen müssen robust quantifiziert werden und dürfen nicht, wie es oft passiert, massiv überschätzt werden. Es müssen sehr viele Details beachtet werden, das macht es so komplex...

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Emirate | KlimakonferenzÖlkonzern

Gastgeber der nächsten Klimakonferenz

Vereinigte Arabische Emirate fackeln offenbar weiterhin routinemäßig Gas ab

Das Abfackeln von Gas auf Ölfeldern ist sehr klimaschädlich – und soll deshalb vermieden werden. Trotz eigener Richtlinien scheint der Ölkonzern Adnoc das weiter fast täglich zu tun, berichtet der britische »Guardian«.

Es hatte im Vorfeld der kommende Klimakonferenz in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) für reichlich Kritik gesorgt: Dass Gastgeber Sultan Al Jaber nicht nur Industrieminister, sondern gleichzeitig Chef des staatlichen Ölkonzerns Adnoc ist. Die Kritik dürfte angesichts neuer Recherchen des britischen »Guardian« nicht leiser werden.

Demnach wird auf den staatlichen Öl- und Gasfeldern praktisch täglich Gas abgefackelt. Das zeigen Satellitenbilder aus dem Zeitraum zwischen 2018 und 2022, die das Centre for Research on Energy and Clean Air (Crea) für die Zeitung ausgewertet hat.

Von den 32 analysierten Anlagen werden demnach 20 von Adnoc betrieben. Auf vier Feldern werde an mindestens 97 Prozent der beobachteten Tage Gas abgefackelt. Auf einem Feld, Adnoc LNG, sogar an mehr als 99 Prozent der Tage...

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Propaganda | KapitalismusZivilisation

Dysfunktion und Zerstörung

Unsere Zivilisation ist krank, weil alle ihre Systeme dafür sorgen, dass menschliches Verhalten von Profit bestimmt wird – und Gesundheit ist nicht profitabel.

Caitlin Johnstone hat im Westend Verlag ein »Kleines Erste-Hilfe-Büchlein gegen Propaganda« herausgebracht. Es hilft dabei, gegen den Schwachsinn unserer Zeit gewappnet zu sein.

Niemand wird reich, wenn alle immer gesund bleiben. Das Räderwerk des Kapitalismus wird sich auch dann noch weiterdrehen, wenn die Bevölkerung durch schlechte Bildung und miserable, auf Profit ausgerichtete Kunst seicht und stumpf wird. Milliardäre werden nicht dadurch reich, dass man Wälder und Meere unberührt lässt, weniger konsumiert, weniger abbaut, weniger bohrt, weniger Energie verbraucht. Die Wirtschaft blüht nicht auf, wenn die Welt in Frieden lebt und die Nationen in Harmonie zusammenarbeiten.

Wir tauschen die wirkliche Revolution gegen das Gefühl, revolutionär zu sein

Wenn man eine fortschrittliche KI so programmieren würde, dass sie das menschliche Verhalten einzig und allein darauf ausrichtet, mit den vorhandenen Technologien den größtmöglichen Profit zu erzielen, würde sich diese Welt nicht wesentlich von der realen unterscheiden. Wir werden von unreflektierten, gefühllosen Systemen gesteuert, denen das Wohl unseres Verstandes, unseres Herzens, unserer Gesundheit oder unserer Biosphäre egal ist und die alles opfern würden, um das eine Ziel zu erreichen, das sie sich gesetzt haben. Das ist einfach eine miese Art, eine Gesellschaft zu organisieren. Es funktioniert nicht und hat uns eine sterbende Welt voller verrückter Idioten beschert, die an mehreren Fronten auf ein nukleares Armageddon zusteuern. Unsere Systeme haben so spektakulär versagt, wie nur irgendetwas versagen kann...

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Asyl­recht | MigrationEntmenschlichung

Der Begriff »irreguläre Migration« und wie er zur Täuschung eingesetzt wird

Mittlerweile in aller Munde: Die »irreguläre« oder »illegale Migration«. Einer der neuen Lieblingsbegriffe deutscher Politiker*innen, wenn es darum geht, Geflüchtete zu diskreditieren und Abschottungsphantasien durchzusetzen. Wir erklären, warum die Verwendung nicht nur bedenklich, sondern auch falsch ist.

Schon 2017 schrieb die AfD in ihrem Papier zur Flücht­lings­po­li­tik davon, »irre­gu­lä­re Migra­ti­on über das Mit­tel­meer« stop­pen zu wol­len. Seit­her hat der Begriff sei­nen Weg in die ver­meint­li­che Mit­te der Bun­des­po­li­tik gefun­den. Jens Spahn und Fried­rich Merz ver­wen­den ihn zum Bei­spiel nur all­zu gern, schließ­lich fand er sogar sei­ne Auf­nah­me in den Koali­ti­ons­ver­trag der Ampel-Par­tei­en. Und spä­tes­tens seit die Debat­te rund um Flucht und Migra­ti­on Mit­te 2023 Fahrt auf­ge­nom­men hat, dient er längst nicht nur FDP, son­dern auch SPD und Grü­nen als Anker, um immer neue Ver­schär­fun­gen des Asyl­rechts und Auf­rüs­tun­gen der Gren­zen zu rechtfertigen.

»illegal« = gefährlich!?

Denn »irre­gu­lär« oder gar »ille­gal« – das klingt natür­lich gefähr­lich. Viel angst­ein­flö­ßen­der als »Flucht«. Jemand, der schon »ille­gal« kommt – so wol­len es die Politiker*innen sug­ge­rie­ren – der hat doch sowie­so Dreck am Ste­cken, und sol­che Leu­te kann ja wirk­lich kein anstän­di­ger Bür­ger wol­len. Und das Kal­kül geht auf: Mitt­ler­wei­le bekommt auch noch der absur­des­te und men­schen­rechts­wid­rigs­te Vor­schlag Applaus, wenn er sich nur gegen »ille­ga­le Migran­ten« richtet...

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Atommüll | Endlager | Castor

Er strahlt und strahlt und strahlt

Wohin mit dem Atommüll? Die Suche nach dem bestmöglichen Standort für ein unterirdisches Endlager verlängert die gefährliche Zwischenlagerung um Jahrzehnte.

Gesucht wird der "bestmögliche" Standort, ein Platz für die hochradioaktiven Hinterlassenschaften des Atomzeitalters. Seit fünf Jahren läuft die Suche, in einem "wissenschaftsbasierten und transparenten Verfahren", auf das sich Bund und Länder geeinigt hatten. Bis 2031 muss der geeignete Ort gefunden sein, so steht es im Gesetz. Danach müsste das Endlager gebaut und der Atommüll eingelagert werden.

Heute geborene Kinder könnten das noch erleben. Doch der Zeitplan ist überholt. Frühestens 2046 könne ein Endlager-Standort beschlossen werden, wenn es schlecht läuft, sogar erst 2068. Das hatte die für die Suche zuständige Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) vor einem Jahr mitgeteilt. Damit verschiebt sich die sichere Endlagerung bis weit ins 22. Jahrhundert hinein.

[...] 1900 Castorbehälter dienen als letzte Barriere gegen Gewalt oder Feuer. Die abgebrannten Brennstäbe werden in diese massiven, sechs Meter hohen Stahlcontainer umgepackt, bevor sie eingelagert werden. In jedem einzelnen Behälter steckt ein radioaktives Inventar, das vergleichbar ist mit dem, was 1986 bei der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl freigesetzt wurde. Was Radioaktivität, Neutronenstrahlung und Abwärme über die Jahre im Inneren der Castoren anrichten, ist unklar, bisher wurde keiner der beladenen Behälter wieder geöffnet...

 


16. November


 

AfD | Parteitag | Monitor | Pressefreiheit

Einstweilige Verfügung

AfD muss ARD-Magazin "Monitor" Zutritt zum Parteitag gewähren

Für den Parteitag der AfD Thüringen wurde einem Team von "Monitor" die Zulassung für die Berichterstattung verweigert. Andere Medien sind dagegen zugelassen. Der WDR ging per einstweiliger Verfügung dagegen vor - und bekam jetzt Recht.

Die Thüringer AfD muss nach einem vorläufigen Gerichtsbeschluss dem ARD-Politikmagazin "Monitor" Zutritt zu ihrem Landesparteitag gewähren. Der Antrag des öffentlich-rechtlichen Westdeutschen Rundfunks (WDR) auf eine einstweilige Verfügung sei stattgegeben worden, teilte das Landgericht Erfurt am Donnerstag mit.

Einem Gerichtssprecher zufolge hat die AfD in der Sache eine mündliche Verhandlung gefordert. Wie der Fall weitergeht und ob es zu einer Verhandlung kommt, ist offen.

[...] Der DJV-Bundesvorsitzende Mika Beuster hatte mitgeteilt, die AfD stelle "ihr gestörtes Verhältnis zur Pressefreiheit und zur kritischen journalistischen Berichterstattung unter Beweis". 

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EU-KommissionPestizid | Glyphosat

Unkrautvernichter:

EU-Kommission kündigt Glyphosat-Zulassung für weitere zehn Jahre an

Glyphosat auf europäischen Äckern – ja oder nein? Unter den EU-Staaten besteht dazu keine Einigkeit. Die Kommission entschied sich für eine Verlängerung der Zulassung.

Die EU-Kommission hat die Zulassung des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat für weitere zehn Jahre angekündigt. Vertreterinnen und Vertreter der Mitgliedstaaten konnten sich zuvor nach Diplomatenangaben erneut nicht auf eine gemeinsame Position einigen – die Kommission entschied deswegen im Alleingang.

Nach dem Vorschlag der Behörde wird der Einsatz von Glyphosat in der EU damit bis 2033 erlaubt, die Verwendung des Unkrautvernichters ist künftig jedoch an Bedingungen geknüpft. Unter anderem sollen Landwirte mindestens fünf Meter breite Pufferstreifen einhalten. Die Mitgliedstaaten sollen zudem die Menge und die Häufigkeit für den Einsatz des Mittels beschränken können...

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Assange | Pressefreiheit | Journalismus

Neue Vorstösse zur Freilassung von Julian Assange

Im US-Parlament gibt es einen weiteren Versuch aus beiden Parteien, die Verfolgung des prominenten Whistleblowers einzustellen.

Im US-Parlament gibt es neue Anläufe, die Haft von Julian Assange zu beenden. Unter den Parlamentariern zirkuliert ein offener Brief, der Präsident Joe Biden auffordert, die Haft des Australiers zu beenden. Verfasst haben diesen der demokratische Abgeordnete Jim McGovern und der Republikaner Thomas Massie.

Dem Wikileaks-Gründer werden mehrere Vergehen vorgeworfen, deren Strafe sich auf mehr als 170 Jahre Haft summieren. Der 52-Jährige sitzt seit April 2019 im britischen Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh ein und wartet auf seine Auslieferung in die USA. Die Jahre 2012 bis 2019 verbrachte er in der ecuadorianischen Botschaft in London, um der Auslieferung zu entgehen. Der Brief der beiden US-Abgeordneten folgt einem ähnlichen Vorstoss der US-Abgeordneten Rashida Tlaib im Frühjahr 2023.

«Journalismus ist kein Verbrechen.»

Jim McGovern, US-Abgeordneter

Die fortgesetzte Haft Assanges schade weltweit der Pressefreiheit, dem Ansehen der USA und damit jedem Einzelnen, schreiben die beiden Abgeordneten. «Das Entscheidende ist, dass Journalismus kein Verbrechen ist», zitiert der «Intercept» McGovern. Bei der Arbeit von Reportern gehe es um Transparenz, Vertrauen und darum, den Mächtigen auf die Finger zu schauen...

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Grüne | Rüstung | Klimaschutz | Kompromisse

Offener Brief an Parteispitze:

Die Grüne Basis protestiert

Über 400 Mitglieder der Grünen fordern vom Bundesvorstand eine Rückkehr zu den Grundwerten: offener Dialog statt Wegmoderation.

BERLIN taz | Kurz vor dem Bundesparteitag der Grünen fordern mehrere hundert Mitglieder von der Parteispitze eine Kurskorrektur. In einem offenen Brief sprechen sie sich für eine „wertegeleitete bundnisgrüne Politik und gelebte Basisdemokratie“ aus. Der Titel des Briefes: „Zurück zu den Grünen“. Unterschrieben haben innerhalb von zwei Tagen bundesweit mehr als 400 Mitglieder.

Nach der Bundestagswahl hätten sie darauf gehofft, dass die Beteiligung der Grünen wirklich einen Unterschied mache, heißt es in dem Brief. „Dann kam die Entscheidung zu Lützerath, kamen die 100 Milliarden für die Bundeswehr, kam GEAS. Es kam eine Kindergrundsicherung, die effektiv keinem Kind aus der Armut helfen wird, ein Bundeshaushalt, der insbesondere an der Jugend sparen wollte. Es kam ein zu kompliziertes, zu niedriges Bürgergeld. Die Sektorziele im Klimaschutzgesetz sollen abgeschafft werden. Abschiebegesetze werden verschärft.“

Natürlich müssten in einer Koalition Kompromisse gemacht werden, heißt es weiter. Schockiert aber sei man darüber, dass die getroffenen Kompromisse von den Grünen – „bei jedem dieser Themen“ – als Erfolg verkauft worden seien. „Manchmal erscheint es uns, als ob die Grünen von einer Partei für echte Veränderung zu einer Werbeagentur für schlechte Kompromisse geworden sind.“ Das ist ein harter Vorwurf an die eigene Spitze...

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Brasilien | Hitze | Trockenheit

Gefühlte Temperatur von 58,5 Grad

Hitzewelle in Brasilien erreicht Höhepunkt

Kopfschmerzen, Übelkeit, Kreislaufprobleme: In Brasilien leiden die Menschen unter Temperaturen von deutlich über 40 Grad. Das Amazonasgebiet erlebt die schlimmste Trockenheit seit Beginn der Aufzeichnungen.

Schon vor dem Beginn des Sommers auf der Südhalbkugel leiden weite Teile Brasiliens unter einer heftigen Hitzewelle. Diese wird voraussichtlich zwischen Donnerstag und Freitag ihren Höhepunkt erreichen. In der Millionenmetropole Rio de Janeiro stieg die gefühlte Temperatur am Dienstag auf 58,5 Grad, wie die staatliche Nachrichtenagentur Agencia Brasil berichtete.

Die gefühlte Temperatur beschreibt das Temperaturempfinden eines Menschen, das neben der eigentlichen Lufttemperatur etwa auch von der Luftfeuchtigkeit und dem Wind abhängt.

Auch in anderen Regionen vor allem im Zentrum und Süden des Landes wurden Temperaturen von deutlich über 40 Grad gemessen. Bereits am Mittwoch ächzten die Brasilianer unter hohen Temperaturen, die nächsten Tage soll es kaum anders werden.

Das Nationale Meteorologische Institut stufte die Lage in 15 Bundesstaaten und dem Bundesbezirk rund um die Hauptstadt Brasília als sehr gefährlich ein. Es bestehe die Gefahr von Dehydrierung, Kopfschmerzen, Übelkeit und Kreislaufproblemen...

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INES Kategorie ?16. November 2001 (INES ? Klass.?) High Flux Reactor, Petten, NLD

Wikipedia

Institut für Energie

Im Rahmen des EURATOM-Vertrages schlossen die Niederlande und die damalige EURATOM-Kommission 1961 den Vertrag zur Gründung des europäischen Forschungszentrums, das 1962 in Petten eröffnet wurde. Es übernahm den im Jahr zuvor in Betrieb gegangenen Hochflussreaktor für Materialforschung, der heute vor allem zur Produktion medizinischer Isotope verwendet wird ...

Laut Bericht des vormaligen IE-Direktors Frans Saris soll es am 16. November 2001 beim Hochflussreaktor (High Flux Reactor) einen offiziell verschwiegenen Störfall (englisch Station Blackout = totaler Stromausfall) gegeben haben, bei dem man nur knapp vor einer Kernschmelze stand. Durch einen Ausfall der externen Stromversorgung waren plötzlich die Pumpen ohne Strom, welche der Reaktor-Kühlung dienen. Danach sei auch die Notstrom-Versorgung ausgefallen, und die Operateure hätten aufgrund der ungenügenden Stromversorgung auch große Mühe gehabt, eine Armatur, die der passiven Notstands-Kühlung dient, zu öffnen...
 

AtomkraftwerkePlag

Niederlande

1955 wurde mit dem Bau des High Flux Reaktors (HFR) in Petten begonnen, mit dem man Erfahrungen mit der Atomenergie sammeln wollte ...

Im Dezember 2021 gab die neue Regierung bekannt, zwei neue Atomkraftwerke bauen und dafür fünf Mrd. Euro bereitstellen zu wollen. Außerdem soll die Laufzeit des AKW Borssele verlängert werden. Als Gründe wurden der Klimawandel und eine Erhöhung der Versorgungssicherheit mit Energie genannt...

 


15. November


 

Solidarität | Antisemit | Greta

Krieg ist Frieden, Abstand ist Nähe und Humanität ist Hass

Greta Thunberg vertritt erstmals eine Ansicht, die nicht medienkompatibel und staatstragend ist – und wird prompt von den Empörungspersern zur Antisemitin erklärt.

Auf einer Klima-Demonstration in Amsterdam hat sich die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg solidarisch mit den Palästinensern gezeigt. Ein Mann riss ihr dabei das Mikrofon aus der Hand, er sei nicht wegen ihrer politischen Ansichten gekommen, sondern wegen des Klimaschutzes, rief er. Mag sein, dass der Empörte nicht ganz falsch lag. Vielleicht war das die falsche Bühne für Frau Thunberg – aber was sich danach in den Netzwerken tat, hat die junge Frau bei aller Kritik, die man ihr entgegenbringen kann, nun wirklich nicht verdient.

[...] Wenn aber am Ende jeder jeden mit solchen Begriffen belegt, sind nicht alle Rechte oder Antisemiten. Im Grunde ist es gar keiner mehr, denn die Aussagekraft jener Begriffe gehen verloren, sie sind dann bloß noch Synonym für Arschloch, Idiot oder Wichser. Und zwischen Leuten, die Israel zur Waffenruhe auffordern und solchen, die Synagogen ins Visier nehmen, wird kein Unterschied mehr sein – wenn alle Antisemiten sind, tarnt man die, die wirklich antisemitische Pläne hegen. Hitler wäre stolz auf dieses blinde Empörungsvolk …

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KlimaschutzErderwärmungCO2-Emissionen

Wie vor fünf Millionen Jahren

Treibhausgas-Konzentrationen erreichen Rekordwerte

Trotz etlichen Klimakonferenzen, Warnungen und Berichten: Der Gehalt der Treibhausgase in der Atmosphäre steigt immer weiter an - und erreicht erneut Höchstwerte. Die Folge sei mehr Extremwetter, wie starke Hitze, Regenfälle und Eisschmelze, mahnt die Weltwetterorganisation WMO.

Die Konzentration der klimaschädlichen Treibhausgase in der Atmosphäre klettert von Rekord zu Rekord. Das wichtigste davon, Kohlendioxid (CO2), erreichte im vergangenen Jahr eine markante Marke: Die Konzentration lag 50 Prozent über dem vorindustriellen Niveau, berichtete die Weltwetterorganisation (WMO). In diesem Jahr habe sich der Anstieg fortgesetzt. Auch die Treibhausgase Methan (CH4) und Lachgas (N2O) erreichten im vergangenen Jahr Rekordwerte.

"Trotz jahrzehntelanger Warnungen der Wissenschaftsgemeinde, trotz Tausender Berichtsseiten und Dutzenden von Klimakonferenzen bewegen wir uns immer noch in die falsche Richtung", sagte WMO-Chef Petteri Taalas laut einer Mitteilung. So hohe CO2-Konzentrationen wie jetzt habe es zuletzt vor drei bis fünf Millionen Jahren gegeben, schreibt die UN-Wetterorganisation. Da lag die Durchschnittstemperatur zwei bis drei Grad höher und die Meeresspiegel waren zehn bis 20 Meter höher...

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KlimaschutzVerfassungsgericht | Umwelthilfe

Verfassungsbeschwerde gegen Bundesregierung

Umwelthilfe zieht vors Verfassungsgericht: „Vielen Politikern ist der Klimaschutz längst egal“

Die Deutsche Umwelthilfe zieht vor das Bundesverfassungsgericht, weil sie der Bundesregierung vorwirft, Klimaschutz zu verweigern. Im RND-Interview sagt Geschäftsführer Jürgen Resch, dass die Regierung nicht nur gegen geltendes Gesetz, sondern auch gegen Vorgaben aus Karlsruhe verstoße.

In der Verfassungsbeschwerde werfen Sie der Bundesregierung vor, mit unzureichenden Klimaschutzmaßnahmen die Freiheit der jungen Menschen in Zukunft einzuschränken. Was bedeutet das konkret?

Reisen und viele andere Dinge, die für uns heute ganz normal sind, werden in Zukunft nicht mehr möglich sein. Denn wenn wir uns zu lange Zeit mit der Umsetzung des Pariser Klimaschutzziels lassen, werden wir irgendwann so brutal abbremsen müssen, dass vieles verboten werden muss. Das Bundesverfassungsgericht hat bereits im Beschluss 2021 ausgeführt, dass die Freiheitsrechte junger Menschen dann massiv beeinträchtigt werden. Aus diesem Grund hat die Bundesregierung ihr Klimaschutzgesetz schon einmal nachbessern müssen, die Ziele wurden verschärft. Entscheidend sind aber nicht die Ziele, sondern die Maßnahmen. Und diese müssen durch die Bundesregierung im Klimaschutzprogramm festgelegt werden. Aber das im letzten Monat verabschiedete Klimaschutzprogramm weist noch immer eine Lücke von mehr als 300 Millionen Tonnen CO₂ bis 2030 auf, die eingespart werden müssen. Dies verstößt nicht nur gegen das Klimaschutzgesetz, sondern auch gegen die Vorgaben, die das Bundesverfassungsgericht gemacht hat...

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Fossile | Klimakrise1,5 Grad

Trotz Klimakrise

Fossile Konzerne investieren Hunderte Milliarden Dollar in neue Öl- und Gasfelder

Eigentlich sollen die weltweiten Emissionen deutlich sinken, trotzdem planen Hunderte Unternehmen, neue Ölquellen zu erschließen. Klimaschützer sind alarmiert. Das 1,5-Grad-Ziel droht endgültig zu scheitern.

Die internationalen Öl- und Gasmultis investieren Hunderte Milliarden Dollar in die Erschließung neuer Vorkommen – trotz weltweiter Rekordtemperaturen und den Versprechen vieler Staaten, mittelfristig treibhausgasneutral zu werden. Dies geht aus der »Global Oil & Gas Exit List« hervor, welche die Umweltschutzorganisation Urgewald und Partnerorganisationen an diesem Mittwoch veröffentlichen – und deren wichtigste Daten dem SPIEGEL vorab vorlagen.

[...] Klar ist: Sollten die Konzerne ihre Vorhaben in die Tat umsetzen, wird es unmöglich, globale Klimaziele wie eine Begrenzung des mittleren Temperaturanstiegs um 1,5 Grad zu erreichen. »Um das 1,5-Grad-Limit einzuhalten, ist ein schneller, kontrollierter Rückgang der Öl- und Gasproduktion essenziell«, sagte Bartsch. »Stattdessen sorgt die Industrie dafür, dass sich die Klimakrise immer weiter zuspitzt.« Vertreter der Energieindustrie haben sich zu der Liste bislang nicht geäußert. 

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Beton ohne Zement reduziert CO2-Emissionen

Innovativer Baustoff

Dieser Mittelständler revolutioniert mit seinen Öko-Pflastersteinen die Baustoffbranche

Ein Familienunternehmen aus dem Rheinland zeigt der Welt, wie man Beton-Pflastersteine und -Platten ohne Zement herstellt. Die Innovation macht es möglich, Plätze, Wege und Terrassen deutlich klimafreundlicher zu bauen.

Am Anfang stand nicht der Umweltgedanke, sondern ein Produktmangel, der seit Ewigkeiten unvermeidlich schien. „Beton-Pflastersteine und -Platten bekamen immer schon Kalkausblühungen, und die Farben wurden mit der Zeit blasser. Beides liegt an den ungebundenen Zementpartikeln“, sagt Michael Metten. Seit 2011 beschäftigt sich das Unternehmen mit dieser Thematik. 2015 begann das fünfköpfige Forschungs- und Entwicklungsteams von Metten Stein + Design konzentrierte die Forschung, um das Bindemittel Zement zu ersetzen. Zu rund 13 Prozent besteht herkömmliches Beton-Pflaster aus Zement.

[...] EcoTerra-Zero heißt bei Metten die Weiterentwicklung. Gegenüber herkömmlichen Produkten reduziert sie die CO2-Emissionen um bis zu 75 Prozent. Bei einer Fläche von 10.000 Quadratmetern und einer Steindicke von 10 Zentimetern spart EcoTerraZero 70 Tonnen CO2 ein“, rechnet Unternehmer Metten vor: „Um diese Menge in einem Jahr zu binden bräuchte man 5600 ausgewachsene Buchen.“...

 


14. November


 

Siemens | Bürgschaft | Windkraft

7,5 Milliarden Euro Bürgschaft:

Bund greift Siemens unter die Arme

Siemens Energy kriselt. Lange verhandelte der Energietechnik-Konzern mit dem Bund über mögliche Hilfen. Jetzt hat die Regierung eine Lösung präsentiert.

BERLIN dpa | Die Bundesregierung gewährt Siemens Energy eine Bürgschaft von 7,5 Milliarden Euro. Sie ist Teil von benötigten Garantielinien über insgesamt 15 Milliarden Euro, die unter anderem mit Privatbanken vereinbart wurden, wie das Bundeswirtschaftsministerium am Dienstag mitteilte. Dem waren wochenlange Verhandlungen vorausgegangen.

Im Einzelnen gewähren demnach private Banken Siemens Energy Garantielinien von insgesamt 12 Milliarden Euro, die teilweise durch die Bürgschaft des Bundes abgesichert werden. Weitere 3 Milliarden soll sich das Unternehmen in Verhandlungen mit anderen Beteiligten sichern. Der Bund wird die Bürgschaft nur eingehen, wenn auch die anderen Beteiligten ihre Beiträge erbringen...

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Israel | Antisemitismus | Meinungsfreiheit | Palästina

Kritiker der israelischen Regierung setzt Recht auf Vortrag durch

Verleger Georg Stein engagiert sich für Frieden in Nahost. Die Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg wollte dennoch einen Vortrag von ihm verhindern – erfolglos. Über einen beachtlichen Konflikt.

Ein Vortrag des Verlegers und Nahost-Kenners Georg Stein in der Universitätsstadt Heidelberg zum Thema "Eskalation im Nahen Osten" schlägt hohe Wellen. Erst hat die Hochschule für Jüdische Studien versucht, die Veranstaltung örtlicher Friedensgruppen mit dem Geschäftsführer des Palmyra-Verlages im Eine-Welt-Zentrum zu verhindern.

Nachdem sie damit gescheitert war, hat sie in der Sache das Innenministerium in Baden-Württemberg eingeschaltet. Jetzt verlangt Michael Blume, Beauftragter der Landesregierung gegen Antisemitismus die Prüfung des Vortrages.

[...] Seinem Vortrag im Eine-Welt-Zentrum "eine einseitige Ausrichtung" zu unterstellen, ohne dass seine Kritiker überhaupt wussten, worüber er sprechen würde, sei "einfach nur unseriös". Genauso die Feststellung, die geplante Veranstaltung könne "Israel-Hass" verbreiten. "Nichts liegt mir ferner", betont Stein.

Der Versuch, das Eine-Welt-Zentrum zu einer Veranstaltungsabsage zu bewegen, sei "anmaßend". Es gehe nicht an, dass die Hochschule für Jüdische Studien "quasi allein entscheidet", wer sich zum israelisch-palästinensischen Konflikt äußern dürfe und wer nicht. "Noch leben wir in einem Staat mit einer grundgesetzlich geschützten Meinungsfreiheit."...

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RWE | Gewinn | Investitionen

Wie RWE seinen Gewinn verdoppelt

Der Essener Stromversorger profitiert von Investitionen in Solar- und Windparks und von seinen Gaskraftwerken. Von diesen werden bald mehr gebraucht - aber da gibt es eine Hürde.

Weniger Elektrizität produziert, aber den Gewinn fast verdoppelt: Die ersten neun Monate des Jahres waren für den Essener Stromkonzern RWE äußerst lukrativ. "Unsere starke Investitionstätigkeit zahlt sich aus", sagte Michael Müller, der Finanzvorstand des Dax-Unternehmens, am Dienstag bei der Vorstellung der Quartalszahlen. Investiert hat die Firma in Ökostrom - mehr als zehn Milliarden Euro flossen seit Jahresanfang in grüne Energien. Etwa in den Kauf eines US-Solarparkbetreibers, eines britischen Solarparkentwicklers oder in eigene Wind- und Solaranlagen in Europa und den Vereinigten Staaten.

[...] In Deutschland wird RWE seine klimaschädlichen Braunkohlekraftwerke bis 2030 abschalten - wobei Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) gerade Zweifel am Kohleausstieg in diesem Jahr gesät hat. Bis dahin möchten die Essener Gaskraftwerke bauen, die genau wie in Großbritannien einspringen, wenn zu wenig Wind weht und zu wenig Sonne scheint. Diese Kraftwerke sollen auch klimafreundlich hergestellten Wasserstoff anstelle von Erdgas verfeuern können. Allerdings sollen diese Anlagen ja nur wenige Stunden laufen. Damit sich die hohen Investitionen in die Stabilität der Versorgung trotzdem lohnen, muss der Staat diese Projekte fördern. Die Bundesregierung hat dafür aber immer noch kein Konzept präsentiert. "Da muss nun zügig etwas kommen", sagte Müller, damit RWE Planungssicherheit habe und im kommenden Jahr die Investitionen anschieben könne...

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Demokratie | Militärisch-industrieller Komplex | Waffenhandel

Warum der militärisch-industrielle Komplex in Feierlaune ist

Biden preist Waffenhersteller als "Arsenal der Demokratie". Doch sie profitieren von Tod und Krieg. Über einen der größten Unsicherheitsfaktoren der Welt. 

Die Schlagzeile der New York Times sagt alles: "Middle East War Adds to Surge in International Arms Sales" ("Der Krieg im Nahen Osten führt zu einem Anstieg der internationalen Waffenverkäufe"). Die Konflikte im Gazastreifen, in der Ukraine und darüber hinaus mögen unermessliches und skrupelloses menschliches Leid verursachen, aber sie steigern auch die Gewinne der Waffenhersteller in aller Welt.

Es gab eine Zeit, in der solche Waffenverkäufe zumindest Anlass waren, von den "Händlern des Todes" oder "Kriegsgewinnlern" zu sprechen. Angesichts der Behandlung der Industrie durch die Mainstreammedien und das Washingtoner Establishment sowie der Art der aktuellen Konflikte ist diese Zeit jedoch eindeutig vorbei.

[...] Die Lobpreisung der US-Waffenindustrie als "Arsenal der Demokratie" verschleiert die zahlreichen Möglichkeiten, wie sie unsere Sicherheit untergräbt und unsere Steuergelder verschwendet.

Sollte es nicht langsam an der Zeit sein, den militärisch-industriellen Komplex einer stärkeren demokratischen Kontrolle zu unterwerfen, anstatt ihn zu romantisieren? Schließlich hängen so viele Leben von ihm ab.

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Israel | Siedler vertreiben Palästinenser aus dem Westjordanland

Gewalt gegen Palästinenser im Westjordanland nimmt zu

Inmitten der israelischen Vergeltungsschläge im Gazastreifen berichten Menschenrechtsgruppen von zunehmender Gewalt von Siedlern im Westjordanland. Ein Bericht aus den israelisch besetzten Gebieten.

[...] Am 7. Oktober wurden bei dem Angriff der Hamas auf Israel etwa 1200 Menschen in israelischen Gemeinden in der Nähe des Gazastreifens getötet. Rund 240 Menschen wurden gefangen genommen und werden noch immer in Gaza als Geiseln gehalten. Der Angriff führte auch dazu, dass Israel Vergeltungsschläge und eine Bodenoffensive im Gazastreifen startete. Nach Darstellung des von der Hamas geführten Gesundheitsministeriums sollen durch die israelische Bombardierung des abgeriegelten Gebiets seither mehr als 11.000 Palästinenser im Gazastreifen getötet worden sein. Nach wie vor werden auch Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert.

Siedlergewalt im Westjordanland

Der Krieg zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen wirkt sich auch auf Palästinenser im Westjordanland aus. Laut OCHA wurden dort seitdem 168 Palästinenser von israelischen Streitkräften und weitere acht von israelischen Siedlern getötet. Drei Israelis starben bei Angriffen von Palästinensern.

Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden 16 Beduinen- und Bauerngemeinschaften, in denen etwa 1150 Menschen leben, vertrieben und gezwungen, ihre Häuser und Viehställe zu räumen oder abzureißen.

[...] Einige der Bewohner sind jetzt auf die Anwesenheit israelischer Aktivisten angewiesen, die rund um die Uhr im Dorf Wache halten. Doch auch diese Aktivisten seien in mehreren Gebieten angegriffen und von Siedlern - einige von ihnen in Militäruniform - schikaniert worden, heißt es. Yehuda Shaul ist ein israelischer Aktivist und Mitbegründer der israelischen Nichtregierungsorganisation Breaking the Silence. Mittlerweile arbeitet er für eine andere Organisation namens Ofek und verbringt derzeit einen Großteil seiner Zeit in den südlichen Hebron-Hügeln, um den Dorfbewohnern zu helfen.

"Jahrelang hat das Militär nicht eingegriffen, um die Palästinenser zu schützen", sagt Shaul im Gespräch mit der DW, "aber seit dem 7. Oktober, als der Krieg begann, ist es so, dass die schnellen Eingreiftruppen der Siedlungen - bestehend aus örtlichen Siedlern - zum Reservedienst rekrutiert wurden und jetzt in Uniform mit Waffen und voller Ausrüstung mit der Autorität von Soldaten ausgestattet sind." Die Palästinenser hätten im Grunde nichts mehr, um sich zu schützen, fügt er hinzu...

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Zement | CO2-Emissionen | Betonmischung

Schlacke macht Beton klimafreundlicher

Abfallprodukt der Siliziummangan-Herstellung senkt CO2-Emissionen von Beton

Schlacke statt Zement: Eine bei der Erzverarbeitung anfallende Schlacke kann Beton klimafreundlicher machen und den Bedarf an CO2-intensivem Zement verringern. Denn bis zu 40 Prozent des Zements können durch ein feingemahlenes Abfallprodukt aus der Siliziummangan-Herstellung ersetzt werden, ohne dass die Beton-Stabilität leidet, wie ein Pilotversuch in Norwegen ergeben hat. Der Schlackenbeton spart bis zu 95 Prozent der CO2-Emissionen ein, die sonst durch den Zementanteil entstehen.

Die Zementherstellung ist neben der Stahlproduktion eine der größten Treibausgas-Schleudern unter den Industrien – rund acht Prozent des globalen CO2-Ausstoßes gehen auf ihr Konto. Der Grund: Beim Brennen des Kalksteins wird Caciumcarbonat in Calciumoxid umgewandelt und dies setzt CO2 frei. Zudem benötigt das Kalkbrennen große Energiemengen, die bisher primär aus fossilen Brennstoffen stammen.

Weltweit wird daher nach Methoden gesucht, um die Zementherstellung klimafreundlicher zu machen, beispielsweise durch Abscheiden des CO2 oder neue Produktionsprozesse. Parallel dazu wird damit experimentiert, den Anteil des Zements in Baustoffen wie Beton zu verringern. Dafür werden Teile des Zements durch Kohleasche, Abraum aus der Aluminiumproduktion oder sogar Plastikmüll ersetzt...

 


13. November


 

Klimaschutz | Sektor | Zertifikat

Klimaschutz: Deutschland riskiert Milliarden-Strafen aus Brüssel

Mit Novelle des Klimaschutzgesetzes können EU-Vorgaben ignoriert werden. Sektorziele werden in Deutschland abgeschafft. Warum drohen Strafzahlungen in Milliardenhöhe?

Die Angst der Ampel vor dem Wähler führt derzeit zu seltsamen Kapriolen in der deutschen Gesetzgebung. In der geplanten Reform des Klimaschutzgesetzes, die die Koalition nach langem Streit im Sommer auf den Weg gebracht hat, wurden die verbindlichen Vorgaben für einzelne Wirtschaftszweige und deren CO₂-Ausstoß, die sogenannten Sektorziele, wieder gestrichen. Dass man mit diesem Vorgehen gegen EU-Recht verstößt und damit Strafzahlungen in Milliardenhöhe auslöst, wurde offensichtlich im Interesse des Koalitionsfriedens in Kauf genommen.

[...] Die Bundesregierung kann zwar die sektoralen Ziele für Deutschland aufheben, auf EU-Ebene bleiben sie aber bestehen. Und dort gilt: Wenn ein Land seine Klimaziele in einem Sektor nicht einhält, muss es sogenannte Emissionszertifikate von anderen Ländern kaufen, die ihre Ziele erfüllt haben.

Für den Steuerzahler könnte das teuer werden. Schätzungen gehen derzeit von bis zu zweistelligen Milliardenbeträgen aus. Hinzu könnten Strafzahlungen der EU kommen, da Deutschland mit dem neuen Gesetz möglicherweise auch gegen EU-Recht verstößt...

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Vereinigte Staaten | SMR | NuScale | NRTS Idaho

"Small Modular Reactors"

Mini-Atomkraftwerk wird nicht gebaut

Rückschlag für die Verfechter der SMR-Technologien: Das als Vorzeigeprojekt geplante Klein-Atomkraftwerk im Westen der USA ist aus Kostengründen gecancelt worden. Gleichzeitig zeigt eine neue Studie, wie unrealistisch die Szenarien für die Klimarettung durch Atomkraft-Ausbau sind.

[...] Eigentlich sollten im Bundesstaat Idaho im Nordwesten der USA sechs der neuen AKW-Module mit je 77 Megawatt Leistung gebaut werden. Nuscale und das Stromunternehmen Utah Associated Municipal Power Systems (Uamps) gaben jetzt allerdings bekannt, man werde das gemeinsam geplante "Carbon Free Power Project" beenden.

[...] Weltweit sind derzeit 415 Atomreaktoren in Betrieb, laut DIW wird allerdings erwartet, dass die Hälfte davon bis 2030 aus Altersgründen abgeschaltet wird. Folge man einer Steigerung der AKW-Neubau-Rate um 59 Prozent, wie etwa im optimistischen Szenario des IPCC-Sonderberichts zum 1,5-Grad-Limit von 2018, müssten in den nächsten zehn Jahren mehr Atomkraftwerke gebaut werden, als aktuell überhaupt am Netz sind.

[...] Den Widerspruch zwischen zu optimistischen Szenarien und der Realität erklärt das DIW-Team mit politökonomischen, institutionellen und geopolitischen Faktoren. Vor allem die enge Verbindung zwischen militärischer und kommerzieller Nutzung von Atomenergie sowie das Interesse der Atomwirtschaft an der Selbsterhaltung spielten eine Rolle...

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Brasilien | Leukämie | Pestizide

Klagewelle gegen Bayer-Konzern: Krebs durch Pestizide?

Mit steigender Sojaproduktion werden mehr Agrochemikalien gespritzt. Eine Studie legt nahe, dass deshalb mehr Kinder an Krebs sterben. Welche Daten noch fehlen.

Der verstärkte Einsatz von Pestiziden aufgrund des wachsenden Sojaanbaus geht mit mehr Todesfällen bei Kindern unter zehn Jahren einher – das legt eine aktuelle Studie aus den USA nahe, deren Ergebnisse in den Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) veröffentlicht wurden.

Konkret untersuchte das Team um Marin Skidmore von der University of Illinois die Zunahme der Krebssterblichkeit bei Kindern unter zehn Jahren im Amazonas-Gebiet und in dem durch Feuchtsavannen geprägten Cerrado. In beiden Ökosystemen breitet sich der Soja-Anbau immer weiter aus. Zwischen 2008 und 2019 starben hier 123 Kinder an akuter lymphatischer Leukämie – der bei Kindern häufigsten blutbasierten Krebserkrankung.

Die Wissenschaftler sehen einen signifikanten Zusammenhang zwischen der Expansion der brasilianischen Sojaproduktion und den Todesfällen bei Kindern durch Leukämie in der Region...

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Marokko | BMW | Kobalt-Mine | Arsen

Hohe Arsenwerte in Kobalt-Mine

BMW in Not wegen Zulieferer in Marokko

Eine Kobalt-Mine, die dem marokkanischen Königshaus gehört, bereitet BMW Ärger. Investigativreporter stoßen auf hundertfach überhöhte Arsenwerte im Umkreis. Auch mit dem Schutz der Arbeiter sollen es die Betreiber nicht so genau nehmen. Der Autobauer braucht den Rohstoff für Batterien.

BMW bemüht sich nach eigenen Angaben nach einem Bericht über Umwelt- und Arbeitsschutzverstöße bei einer Kobalt-Mine in Marokko um Aufklärung. Das Unternehmen sei auf den Lieferanten Managem zugegangen und habe zusätzliche Informationen von dem Unternehmen eingefordert, sagte ein BMW-Sprecher. "Sollte es ein Fehlverhalten geben, muss es abgestellt werden." Bereits im Sommer seien erste Vorwürfe gegen Managem aufgekommen, sagte der BMW-Sprecher weiter. Das Unternehmen habe zu dem Zeitpunkt BMW Dokumente zur Verfügung gestellt, welche glaubwürdig ausgesehen hätten. Die Umweltzertifikate des Minenbetreibers seien auf dem aktuellen Stand, fügte er an. Eine Anfrage bei Managem mit Bitte um eine Stellungnahme blieb bislang unbeantwortet...

 


12. November


 

Westafrika | CO2-Zertifikate | Dubai

Dubioser CO₂-Emmissionshandel

Liberia verhökert seinen Tropenwald

Ende November beginnt der Weltklimagipfel am Persischen Golf. Die Gastgeber fädeln umstrittene Deals ein: Sie wollen große Teile von Liberia pachten – und stoßen im Tropenwald auf Widerstand.

[...] Eine Firma pachtet den Wald und schützt ihn vor Abholzung. Dafür kann sie sich Zertifikate ausstellen lassen. Diese Zertifikate kaufen dann, über Zwischenhändler, große Konzerne oder Staaten, um ihren eigenen CO₂-Ausstoß zu kompensieren. Die Konzerne dürfen sich dann als »klimaneutral« bezeichnen, die Staaten können ungestraft weiter verschmutzen – es wird ja anderswo angeblich wiedergutgemacht. Seit Langem ist dieses Prinzip hochumstritten, zahlreiche Projekte wurden des Schwindels überführt.

Doch vor allem in Afrika boomt der sogenannte Emissionsmarkt. Beim ersten Afrikanischen Klimagipfel im September wurde das Thema massiv vorangetrieben, vor allem die USA und arabische Länder haben sich dafür eingesetzt. Viele afrikanische Regierungen wittern das große Geld, so auch Liberia. Die liberianische Regierung hat im März eine spektakuläre Absichtserklärung mit der Firma Blue Carbon unterzeichnet; sie sitzt in Dubai und gehört einem Mitglied der Königsfamilie. Ein Zehntel des liberianischen Staatsgebiets sollen demnach unter Schutz gestellt werden, um CO₂-Zertifikate zu erstellen, auf Jahrzehnte verpachtet an die Firma aus den Emiraten...

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Atomausstieg | Erneuerbare | Strompreis | Atomstrom

Hat der Atomausstieg unsere Strompreise erhöht?

Und wie viel Atomenergie importiert Deutschland jetzt aus dem Ausland? Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Strommarkt 

[...] Trotz des Abschaltens der drei letzten deutschen Atomkraftwerke Mitte April sind die Strompreise heute niedriger als zu Jahresbeginn. Das zeigt: Auf den Preis wirken andere Faktoren stärker als der Ausstieg. Das liegt daran, dass Deutschland keine Insel ist, sondern Strom aus vielen Ländern bekommt und auch dorthin exportiert. Manch grenzüberschreitender Handel funktioniert zwar noch nicht reibungslos, es fehlt an Leitungen. Aber die werden nach und nach ausgebaut. Auf dem europäischen Markt mit einem Stromverbrauch von 3315 Terawattstunden fallen die 30 Terawattstunden der drei letzten stillgelegten deutschen Atomkraftwerke jedenfalls kaum ins Gewicht.

[...] Der Strom, der aus der Steckdose kommt, stammt immer häufiger aus erneuerbaren Quellen. So hat Bruno Burger vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme in Freiburg ausgerechnet, dass in der ersten Hälfte dieses Jahres 57,7 Prozent des verbrauchten Stroms mithilfe von Sonne, Wind, Wasser und Biomasse erzeugt wurden. Der weggefallene AKW-Strom wurde zum großen Teil durch Importe gedeckt, vor allem aus den nordischen Ländern. Aber auch aus Frankreich wurde Windstrom importiert – und Atomenergie. Beides ist deutlich billiger als der Strom, der von deutschen Kohle- oder Gaskraftwerken produziert wird. Denn die müssen viel Geld für Brennstoff und CO₂-Zertifikate ausgeben. Laut dem Freiburger Fraunhofer-Institut macht das allein rund 14 Cent pro Kilowattstunde in Steinkohle- und rund 12 Cent in Braunkohlekraftwerken aus. Bei der Windenergie hingegen gibt es deutlich geringere laufende Kosten, ist das Windrad erst einmal aufgestellt, ist die Stromerzeugung fast umsonst. Der französische Atomstrom ist vergleichsweise billig, weil die Konzerne verstaatlicht und mit Steuergeld saniert wurden, sie wären sonst bankrottgegangen. Man könnte also auch sagen: Frankreich subventioniert mit seinen Exporten die deutschen Verbraucher...

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Klimakonferenz | Dubai | Marketing | McKinsey

McKinsey und die Klimakonferenz

Die Untergangsberater

In knapp drei Wochen beginnt die Weltklimakonferenz in Dubai. Wird sie zur Farce? Der Konferenzpräsident ist Ölmanager – und er hat einen selbstmörderischen Plan für die Klimapolitik. McKinsey sei Dank.

[...] Es ist, als träfen sich Drogenabhängige zur Gruppentherapie, aber der vermeintliche Therapeut ist ein Großdealer mit professioneller Marketingunterstützung.

ExxonMobil muss sinken

McKinsey erbringt die Beratungsleistungen dem AFP-Bericht zufolge »pro bono«, also ohne Honorar. Das stimmt natürlich nicht ganz, denn McKinsey wird von jenen bezahlt, die an der Erderhitzung viele Billionen Dollar verdienen wollen. Zu McKinseys Kunden gehören AFP zufolge ExxonMobil, Saudi Aramco, BP und Shell; einige der größten Ölkonzerne der Welt.

[...] McKinsey erklärte auf AFP-Anfrage zu seiner Rolle: »Wir sind stolz darauf, COP28 zu unterstützen, indem wir strategische Einblicke und Analysen und sektorenspezifische und technische Expertise zur Verfügung stellen.«

[...] Um ein Gefühl für die Größenordnung der Gewinne zu vermitteln, um die es geht: Einer auf Weltbank-Daten basierenden wissenschaftlichen Studie von 2022 zufolge haben allein die Öl- und Gaskonzerne und die Petrostaaten von 1970 bis 2020 inflationsbereinigt etwa eine Billion US-Dollar pro Jahr Gewinn gemacht . Knapp drei Milliarden Dollar pro Tag. Jeden Tag, fünfzig Jahre lang. Gewinn, nicht Umsatz. Am meisten verdienten die Konzerne in den letzten 20 Jahren. 2022 stellten sie einen neuen Rekord auf...

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Energiewende | Wärmepumpe | Smart Meter

Energiewende-Index: Deutschland hinkt bei Smart Meter und Wärmepumpen hinterher

Beim Strommarkt-Umbau für die Erneuerbaren kommt die Bundesrepublik laut einer Studie im europäischen Vergleich kaum voran. Die Flexibilitätslücke ist groß.

Bei der Umsetzung der Energiewende liegt Deutschland im Vergleich mit 13 anderen europäischen Ländern nach wie vor ziemlich weit zurück. Dies geht aus dem vierten Bericht für den Index für die Bereitschaft zur Transformation des Strommarkts (Energy Transition Readiness Index) hervor, den der britische Fachverband Association for Renewable Energy and Clean Technology (REA) jetzt zusammen mit dem Energiemanagement-Unternehmen Eaton veröffentlicht hat. Die Bundesrepublik erreicht dabei auf der Skala von eins bis fünf, auf der fünf den höchsten Wert darstellt, mit einer Drei minus nur einen Platz im unteren Mittelfeld zusammen mit Italien und Spanien. Lediglich die Schweiz, Griechenland und vor allem Polen schneiden noch schlechter ab.

[...] Wärmepumpen sind in Deutschland laut der Analyse trotz deutlicher Bemühungen von Bundesregierung und Bundestag weiter vergleichsweise gering verbreitet. Hierzulande kommen demnach auf 1000 Haushalte lediglich 38 Geräte, während es in Norwegen 625, in Schweden 503 und in Finnland 438 sind. Diese skandinavischen Länder führen zusammen mit Dänemark die Rangliste in dem Index generell an.

[...] Intelligente Stromzähler und die zugehörigen Schnittstellen gelten als Schlüsselkomponenten für die Kontrolle und Abrechnung dezentraler Flexibilitätsoptionen wie etwa Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach. Die nordischen Länder erreichen hier eine Durchdringung von bis zu 100 Prozent. Zu Deutschland merken die Autoren an, dass die Politik eine Smart-Meter-Offensive gestartet habe und sich der Verbreitungsgrad bis 2030 auf 95 Prozent steigern solle...

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China | Offshore | Windenergie

Revolution in der Windenergie: Chinas Gigant übertrifft Siemens und Ørsted

Siemens Energy und Ørsted melden Verluste, während China mit einer Mega-Windkraftanlage auftrumpft. Die Anlage soll sogar Taifunen standhalten können.

Zuletzt gab es wieder Schock-Nachrichten aus Europas Windkraft-Branche und damit für die Energiewende: Siemens Energy musste die Bundesregierung um Kanzler Olaf Scholz (SPD) um milliardenschwere Staatsgarantien angehen, um im Geschäft mit den Riesen-Rotoren bleiben zu können. Und der dänische Windprojektentwickler Ørsted meldete einen Verlust von rund 2,7 Milliarden Euro für die ersten neun Monaten 2023, wegen aus dem Ruder laufender Kosten und Problemen mit der Lieferkette. Ganz anders die Neuigkeiten zu dem Sektor aus China. Der Hersteller Mingyang Smart Energy hat eine Mega-Windkraftanlage für den Offshore-Betrieb angekündigt, die alle bisherigen Entwicklungen in den Schatten stellt.

[...] Die aktuelle Rekord-Ankündigung von Mingyang passt daher zu der Einschätzung, die der Manager Martin Knops des belgischen Unternehmens ZF Wind Power auf der diesjährigen Husumer Windmesse äußerte. Er konstatierte, das „Herz“ der Windenergie schlage mittlerweile in China, so zitierte ihn das Fachmagazin „Neue Energie“.

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Unabhängigkeit | Kolonialismus | Sklaven

Mehr als nur Raubkunst: Der Westen und sein koloniales Erbe

Das Thema Kolonialismus ist alles andere als beendet. Was ein halbes Jahrhundert nach der Fremdherrschaft übrig geblieben ist. Ein Essay.

In Deutschland waren es zuletzt die Benin-Bronzen und ähnliche Museumsbestände, die uns an die eigene Kolonialgeschichte erinnerten. Dabei war das spät gewonnene Kolonialreich schon während des Ersten Weltkriegs von den Alliierten beendet oder besser übernommen worden.

Problematischer war die Aufarbeitung der Massaker an den Herero und Nama im heutigen Namibia zwischen 1904 und 1908. Durch die deutschen Kolonialarmee verloren Hunderttausende Afrikaner ihr Leben. Erst hundert Jahre später klagten Nachfahren der Herero und Nama in den USA gegen die Bundesrepublik Deutschland auf Entschädigung.

Die im Mai 2021 nach sechs Verhandlungsjahren versprochenen 1,1 Milliarden Euro Wiedergutmachung sollen in den nächsten 30 Jahren in Entwicklungsprojekte fließen, was bei vielen in Namibia aber als unzureichend empfunden wird. Für Deutschland gibt es also immer noch unangenehme Spätfolgen.

Für die großen historischen Kolonialmächte Portugal, Spanien, Niederlande, Frankreich, Belgien, Großbritannien und die USA schien das Thema Entkolonisierung nach den für beide Seiten verlustreichen Unabhängigkeitskriegen in vielen afrikanischen, asiatischen und lateinamerikanischen Ländern weitgehend erledigt.

Abgesehen von spektakulären Aktionen, in denen die Denkmäler von Sklaven- und Opiumhändlern gestürzt werden, gibt es gelegentlich erfolglose Rückgabeforderungen an das British Museum, wie für die als Elgin Marbels bekannten Skulpturen vom Athener Parthenon.

Aber es gibt auch Kritik am Neokolonialismus und einem "informellen Kolonialismus". Frankreich verliert gerade seinen Einfluss in den früheren Kolonien in Westafrika und zieht sich ganz aus Niger zurück, von wo es bis jetzt strategisch wichtige Rohstoffe wie Uran zu Vorzugspreisen beziehen konnte.

Abgesehen von solchen Spätfolgen bleibt aber noch ein kaum beachteter Rest der Kolonialgeschichte in Form von Territorien, die immer noch den alten Mächten gehören...

 


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Gewalt | Hitze | Klimawandel

Gewalt als Konsequenz des Klimawandels:

Keine kühlen Köpfe

Der Klimawandel ist neben einer ökologischen auch eine soziale Krise. Denn steigende Temperaturen bedeuten mehr Gewalt, sagen Wissenschaftler.

Hitzewelle in den Weltmeeren, Eisschmelze in der Arktis, Waldbrände in Kanada – laut einer Analyse des europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus wird 2023 das wärmste Jahr seit 125.000 Jahren.

Dass im Mittelmeer ein Medicane wütete und in der Wüste von Libyen tausende Menschen durch eine Flutkatastrophe starben, hat man vor lauter Kriegsnachrichten aus Nahost und der Ukraine fast vergessen, was auch deshalb so fatal ist, weil sich der Klimawandel wahrnehmungspsychologisch so schwer greifen lässt. Es gibt keinen lauten Knall oder Rauch, der signalisiert: Hey, das ist gefährlich!

Doch solche Extremwetterereignisse werden in Zukunft häufiger und heftiger – mit Folgen: Nahrungsmittelpreise werden weiter steigen, wenn Containerschiffe den Panamakanal wegen ausbleibender Regenfälle nicht passieren können und die Gemüsegärten verdorren, Menschen fliehen, wenn Ernten ausfallen und Häuser zerstört werden. Der Klimawandel ist neben einer ökologischen eine soziale Krise, die die Schwächsten der Gesellschaft am härtesten trifft.

Gewalt nimmt mit höherer Temperatur zu

Besonders drastisch zeigt das eine Studie internationaler Wissenschaftler. Sie haben herausgefunden, dass die Erderwärmung in südasiatischen Ländern mit erhöhter häuslicher Gewalt gegen Frauen einhergeht.

In der Langzeitstudie wurden knapp 200.000 Mädchen und Frauen im Alter zwischen 15 und 49 Jahren in Indien, Pakistan und Nepal im Zeitraum zwischen 2010 und 2018 über ihre Erfahrung mit emotionaler, physischer und sexualisierter Gewalt befragt. Ergebnis: Mit einem Grad steigender Durchschnittstemperatur nimmt die physische Gewalt um acht Prozent zu, die sexualisierte Gewalt um 7,3 Prozent.

Klar: Korrelation bedeutet nicht gleich Kausalität. Nur weil die Außentemperatur steigt, wird ein Mann nicht gleich gewalttätig. Doch die Forscher präsentieren eine schlüssige Kausalkette, die dieses Phänomen erklären kann: Extremereignisse vernichten Ernten, die Familien verlieren ihr Einkommen, die Männer bleiben zu Hause und reagieren dort ihren Frust ab – an Frauen.

Auch in Kenia, wo 75 Prozent der Menschen ihr Einkommen aus der Landwirtschaft beziehen, führt der Klimawandel zu ökonomischem Stress, der sich in häuslicher Gewalt entlädt. Der Zusammenhang zwischen Extremwetter und genderbasierter Gewalt ist sehr robust, wie eine Metastudie belegt.

Ökonomischer Stress wird zu häuslicher Gewalt

Gerade in den patriarchalischen Gesellschaften, wo Männer noch die Rolle des Familienoberhaupts und „Haupternährers“ einnehmen, verstärkt die durch die Erderhitzung hervorgerufene ökonomische Instabilität und Versorgungsunsicherheit die ohnehin schon starke Abhängigkeit von Frauen zu Männern.

Man kann den Zusammenhang zwischen der Erderwärmung und erhöhter Gewaltbereitschaft aber nicht nur auf soziologischer Ebene, also innerhalb von Familien, sondern auch in der gesamten Gesellschaft beobachten.

So haben die Ökonomen Marshall Burke, Solomon M. Hsiang und Edward Miguel in einer quantitativen Studie aufgezeigt, dass mit steigenden Temperaturen die Konflikte zwischen Gruppen zunehmen: So sind zum Beispiel Spannungen zwischen Hindus und Muslimen in Zentralasien wahrscheinlicher, wenn Regenfälle heftiger ausfallen und Ernten vernichten.

Es ist kein Zufall, dass sich die größten Volkswirtschaften der Welt mit einem robusten Konfliktmanagement in einem Temperaturoptimum von 13 Grad Celsius Durchschnitts­temperatur clustern.

Größte Volkswirtschaften bei 13 Grad Celsius

Wissenschaftler haben immer wieder auf die Verteilungskämpfe um knappe Ressourcen wie Wasser oder Getreide hingewiesen, die in multiethnischen Gesellschaften mit schwachen staatlichen Strukturen und fehlender sozialer Absicherung nicht mehr moderiert werden können und in kriegerische Auseinandersetzungen münden.

So ist womöglich die jüngste Putsch-Welle in der Sahel-Zone durch den Klimawandel verursacht worden: Die Ökonomen Ahmadou Aly Mbaye und Landry Signé zeigen in einem Paper auf, dass die Zahl der Konflikte in Subsahara-Afrika mit dem Anstieg der Temperaturen und unvorhersehbaren Regenfällen in den letzten Jahren massiv angestiegen ist. Auch der syrische Bürgerkrieg könnte nach Ansicht einiger Forscher durch eine klimabedingte Dürreperiode ausgelöst worden sein.

Natürlich kennt die Friedens- und Konfliktforschung viele Konfliktursachen wie Armut, Ungleichheit oder Nationalismus, und die Konfliktdynamiken in Bürgerkriegsregionen sind teilweise so komplex, dass es schwierig ist, zwischen einzelnen Auslösern und Ursachen zu differenzieren. Dürren scheinen einer dieser Auslöser zu sein.

Der Klimawandel wird die Verteilungskonflikte verschärfen und damit auch die Gefahr von kriegerischen Auseinandersetzungen erhöhen. Wasserkriege, wie sie sich bereits zwischen den Anrainerstaaten des Nils abzeichnen, werden in Zukunft häufiger.

Es werden notorische Klimaleugner gewählt

Obwohl die Folgen des Klimawandels evident sind, wurden zum Beispiel mit Jair Bolsonaro in Brasilien oder Donald Trump in den USA zwei notorische Klimaleugner ins Präsidentenamt gewählt. Der Umweltforscher Joel Millward-Hopkins hat in einem Essay auf die Paradoxie aufmerksam gemacht, warum die Auswirkungen des Klimawandels die Reduktion von Emissionen gerade nicht wahrscheinlicher machen.

Die Folgen des Klimawandels, die auch in den USA in Form von Hitzewellen, Überflutungen und Ernteausfällen zu spüren sind, führen zu mehr Ungleichheit, Flüchtlingsbewegungen und Kriminalität, was den Ruf nach starken Führern lauter werden lässt, die wiederum die Migration gegenüber der Klimapolitik priorisieren. Man baut lieber Mauern als Windräder.

Die globale Erderwärmung befeuert also eine Form des autoritären Populismus, was man auch hierzulande in der Debatte um das Heizungsgesetz beo­bachten konnte, wo die AfD mit aggressiven Wahlplakaten wie „Heizen wir der Ampel ein“ oder „Heizhammer stoppen“ Stimmung machte. Zu sagen, man müsse in der Schwüle des Deutens und Meinens einen kühlen Kopf bewahren, wäre psychopolitisch zu kurz gegriffen. Fakt aber ist: Die Erderwärumng beeinflusst längst auch das soziale Klima.

 


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Hintergrundwissen

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Die Karte der nuklearen Welt

Der Krieg braucht die erhitzten Gemüter verwirrter Menschen...

Die "Interne Suche"

mit den Suchbegriffen

Gewalt | Hitze | Klimawandel

brachte u.a. folgende Ergebnisse:
 

27. Mai 2023 - Haben in der FDP-Bundestagsfraktion Klimawandelleugner die Macht übernommen?

*

12. Januar 2023 - Klima-Betrug: Exxon wusste alles

*

24. September 2022 - Fridays for Future fordert: "100-Milliarden-Euro-Sondervermögen für den Klimaschutz!"

*

17. August 2022 - Was sich kein Politiker zu sagen traut

*

14. Dezember 2021 - Nobelpreisträger fordern zwei Prozent Abrüstung fürs Klima

 


Die Suchmaschine Ecosia pflanzt Bäume!

Suchwort = Hitze Gewalt

https://www.ecosia.org/search?q=Hitze%20Gewalt
 

Wikipedia

Aggression

Aggression (lateinisch aggressiō vom Deponens aggredī sich zubewegen auf [etw./jdn.]; heranschreiten; sich nähern; angreifen) ist eine feindselig angreifende Verhaltensweise eines Organismus. Sie ist ein biologisch in Tieren (und so auch Menschen) verankertes Verhaltensmuster zur Verteidigung oder Gewinnung von Ressourcen und zur Bewältigung potenziell gefährlicher Situationen. Diese ultimaten Ursachen werden beim Menschen durch proximate Ursachen in der Persönlichkeit oder der Umwelt ausgelöst, aktiviert oder gehemmt und durch verschiedene Emotionen motiviert.

Der amerikanische Physiologe Walter Cannon prägte 1915 den Begriff Fight-or-flight; der Mediziner Hans Selye schuf 1936 als Modell der menschlichen Reaktion auf chronische Belastungen das „Allgemeine Anpassungssyndrom“ (Näheres siehe Stressreaktion).

Zur Auslösung von Aggression bedarf es spezifischer Situationen und Reize. Bei Menschen wird emotionale Aggression häufig durch negative Gefühle hervorgerufen, also als Reaktion zum Beispiel auf Frustration, Hitze, Kälte, Schmerz, Furcht oder Hunger...
 

Mutmaßliche Auslöser von Aggression

Die größten Waffenlieferanten der Welt sind die Vereinigten Staaten von Amerika, gefolgt von Russland, Deutschland, Frankreich, China und Großbritannien. All diese Länder besitzen hochentwickelte Rüstungsbetriebe und stehen im gegenseitigen Konkurrenzkampf bei der Entwicklung neuer und wirkungsvollerer Waffensysteme. Die Zahlen der folgenden Tabelle entstammen der SIPRI-Datenbank 2016 und sind gerundet in Milliarden US-Dollar basierend auf den Preisen von 1990 angegeben...

 


YouTube

Suchwort = Hitze Gewalt Aggression

https://www.youtube.com/results?search_query=Hitze+Gewalt+Aggression
 

wettercom - 19. Juli 2022 - 3:02

Warum macht uns die Hitze so aggressiv?

*

ZDFheute Nachrichten - 28. Mai 2022 - 6:33

Tödliche Hitze: Fast 50 Grad in Indien

*

Sozialpsychologie mit Prof. Erb - 27. Juni 2019 - 12:57

Macht Hitze aggressiv?
 

Wird in einem neuen Fenster geöffnet! - YouTube - Kanal "Reaktorpleite" Playlist - Radioaktivität weltweit ... - https://www.youtube.com/playlist?list=PLJI6AtdHGth3FZbWsyyMMoIw-mT1Psuc5Playlist - Radioaktivität weltweit ...

In dieser Playlist finden sich über 150 Videos zum Thema

 


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Newsletter XLV 2023 - 5. bis 11. November

Zeitungsartikel 2023

 


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