Newsletter XXXIII 2023

13. bis 19. August

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Aktuelles+ Hintergrundwissen

Nuclear Power Accidents

Diese PDF-Datei enthält eine Liste bekannt gewordener Zwischenfälle aus den verschiedenen Bereichen der zivilen und militärischen Atomindustrie. Einige dieser Informationen gelangten nur auf Umwegen an die Öffentlichkeit...

Auszug für diesen Monat:

1. August 1983 (INES ? Klass.?) Akw Pickering, CAN

2. August 1992 (INES ? Klass.?) Akw Pickering, CAN

4. August 2005 (INES ? Klass.?) Akw Indian Point, USA

6. August 1945 (1. Atombombenabwurf der USAHiroshima, USA

9. August 2009 (INES 1 Klass.?) Akw Gravelines, FRA

9. August 2004 (INES 1 Klass.?) Akw Mihama, JPN

9. August 1945 (2. Atombombenabwurf der USANagasaki, USA

10. August 1985 (INES 5) U-Boot K-31/K-431, UdSSR

12. August 2001 (INES 2) Akw Phillipsburg, DEU

12. August 2000, U-Boot K-141_Kursk, RUS

18. August 2015 (INES 2) Akw Blayais, FRA

19. August 2008 (INES 1) Akw Santa Maria de Garoña, ESP

21. August 2007 (INES 2) Akw Beznau, CHE

21. August 1945 (INES 4) Tödlicher Unfall in Los Alamos, USA

25. August 2008 (INES 3) IRE Fleurus, BEL

29. August 1949 (1. Atombombentest der UdSSRSemipalatinsk, KAZ

30. August 2003, U-Boot K-159, RUS

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Wir suchen aktuelle Informationen. Wer helfen kann, sende bitte eine Nachricht an: nukleare-welt@reaktorpleite.de

 


19. August


 

Ahaus | Jülich | Castor | Gronau

Kundgebung gegen Castor-Transporte

Das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, das Aktionsbündnis "Stop Westcastor" Jülich, der Arbeitskreis Umwelt Gronau, die Initiative SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster und das Bündnis AgiEL (Atomkraftgegner:innen im Emsland) rufen gemeinsam mit der Bürgerinitiative "Kein Atommüll in Ahaus" zur Teilnahme an der Protestkundgebung am jetzigen Sonntag, 20. August, um 14 Uhr am "Mahner" in der Ahauser Fußgängerzone auf.

2024 sind Transporte von 300 000 hochradioaktiven Brennelementkugeln in 152 Castor-Behältern vom Forschungszentrum Jülich über die Autobahnen von NRW zum Atommüll-Lager in Ahaus geplant, schreibt Marita Boslar vom Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ Jülich.

[...] Die Anti-Atomkraft-Initiativen unterstützen die BI „Kein Atommüll in Ahaus“ und kündigen von Jülich bis Ahaus entschiedene Proteste an, um die Castor-Transporte zu stoppen. „Atommüllfahrten nach Ahaus waren schon in der Vergangenheit hoch umstritten und von großen Protesten begleitet. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Die Atommüll-Lagerung in Ahaus verschafft keine Vorteile, sorgt aber für monatelange, erhebliche und völlig unnötige Risiken auf den Autobahnen in NRW – plus weitere Fahrten in ein noch zu bestimmendes Endlager. Die Bundesregierung und die NRW-Landesregierung sollten stattdessen in Jülich Plan A verwirklichen – nämlich den Bau eines neuen Zwischenlagers nach dem jetzigen Stand von Wissenschaft und Technik“, erklärte Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.

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Netzentgelte | Windkraft Bayern | Kini Jödler

Streit um Stromtarife: Sind Strompreiszonen Gift?

Unterschiedliche Tarife in Nord und Süd schaden der Industrie, behaupten manche – zu Recht? Ein kühler Faktencheck.

Bayerns Ministerpräsident und Wahlkämpfer Markus Söder (CSU) sagte kürzlich der Süddeutschen Zeitung: „Unterschiedliche Strompreiszonen wären ein großer Fehler. Wer solchen Zonen das Wort redet, legt die Axt an den Industriestandort Deutschland und gefährdet Süddeutschland als industrielles Herz der Republik.“

Söders Aussage ist maßlos übertrieben. Was in der Tat aber stimmt: Würde man den deutschen Stromgroßhandel in zwei oder mehr Zonen aufteilen – derzeit gibt es hierzulande an der Strombörse nur eine einheitliche Preiszone –, ergäben sich regional unterschiedliche Preise, auf Basis von örtlichem Angebot und Nachfrage.

[...] Zuletzt wurde das Thema Stromgebietszonen munter vermischt mit der Frage, wer künftig in Regionen mit viel Windkraft die nötige Verstärkung der Verteilnetze bezahlt. Sollen das – wie heute – nur die Verbraucher im betreffenden Netzgebiet sein? Oder will man die Kosten bundesweit auf alle Verbraucher umlegen? Dann würden auch Kunden von Stadtwerken, die keine oder kaum Windkraftanlagen in ihrem Netz haben, über ihre Netzentgelte den Ausbau der Infrastruktur in anderen Teilen Deutschlands mitbezahlen. Der Chef der Bundesnetzagentur befürwortete das jüngst.

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Trinkwasser | Ozean | Meerwasser Entsalzung

Wasser entsalzen:

Ozeane - die neue Quelle für Trinkwasser

Trinkwasser wird weltweit immer knapper. Klimawandel und Bevölkerungswachstum verschärfen das Problem. Ist Entsalzung von Meerwasser die Lösung?

Zwei Drittel der Erde sind mit Wasser bedeckt, was mehr als genug ist, um die Weltbevölkerung zu versorgen. Doch es ist zu salzig. Laut einer aktuellen Studie der United Nations University for Water, Environment and Health (UNU-INWEH) wird das Anzapfen von Fluss- und Grundwasser sowie das Sammeln von Regenwasser den weltweiten Wasserbedarf nicht mehr decken können.

Entsalzungsanlagen immer gefragter

Schon heute produzieren 22.000 Entsalzungsanlagen in etwa 170 Ländern der Erde Trinkwasser, Süßwasser und Betriebswasser aus Meerwasser. "Jährlich sehen wir in unseren Datenbanken einen stetigen Zuwachs, im Durchschnitt rechnen wir bis 2030 mit jährlich circa 15 Prozent Zuwachs weltweit", sagt Claus Mertes von der Gesellschaft Deutsche MeerwasserEntsalzung (DME). Bei der Anschubfinanzierung einer Anlage beteiligt sich auch Deutschland. "Wichtig ist es hierbei seitens der Entwicklungshilfe auf hohe Qualität und Energieeffizienz zu bestehen", meint Mertes...

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INES Kategorie 1 "Störung" 19. August 2008 (INES 1) Santa Maria de Garoña, ESP

Langsam aber sicher werden alle relevanten Infos zu Störungen in der Atomindustrie aus Wikipedia entfernt!

Wikipedia

Santa_María_de_Garoña

Liste der Störfälle

Am 15. Juli und am 19. August 2008 wurden die beiden Batterie-Systeme des Werks getestet. Deren ermittelte Kapazität war gemäß Behörde CSN ungenügend. Diese Gleichstrom-Systeme erfüllen bei Störfällen diverse Sicherheits-Funktionen, so etwa als Starthilfe für die Notstrom-Diesel oder Anzeige des Reaktor-Zustandes. Problematisch an diesem Ereignis ist vor allem auch, dass nach Feststellung der Fehlfunktion des ersten Systems am 15. Juli das zweite System vom Betreiber nicht sofort, sondern erst am 19. August 2008 getestet wurde ...
 

CSN - Consejo de Seguridad Nuclear

http://web.archive.org/web/20141122120320/http://www.csn.es/index.php/es/nuclear-power-plants/santa-maria-garona 

Meldepflichtige Ereignisse

Ereignis der Stufe I im Kernkraftwerk Santa María de Garoña, gemeldet am 18. August 2008, aufgrund der Feststellung eines Kapazitätsfehlers in den Versorgungsbatterien der Hauptbusse A und B ...

Übersetzen mit https://www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)
 

AtomkraftwerkePlag

Santa_Maria_de_Garona_(Spanien)

Im Februar 2012 wurde eine Laufzeitverlängerung von fünf Jahren bis 2018 beschlossen. Am 16. Dezember 2012 nahm nuclenor das AKW wegen mangelnder Rentabilität jedoch vorzeitig vom Netz. Ein Upgrade hätte 120 Mio. Euro gekostet, für 2013 wäre außerdem eine erhöhte Steuer von 153 Mio. Euro angefallen.

Am 19. Juni 2013 bestätigte der spanische Energieminister, dass der Reaktor zum 6. Juli 2013 offiziell endgültig stillgelegt würde...

 


18. August


 

Finnland | Olkiluoto | Luftfeuchtigkeit

Atomreaktor in Finnland wegen erhöhter Feuchtigkeit vom Netz genommen

HELSINKI (dpa-AFX) - Ein finnischer Atomreaktor ist vorübergehend vom Netz genommen worden. Wie der Betreiber Teollisuuden Voima Oyj (TVO) am Freitag mitteilte, wurde die Stromproduktion im Reaktorblock Olkiluoto 2 am frühen Morgen eingestellt, weil eine Zunahme der Luftfeuchtigkeit am Generator der Turbinenanlage festgestellt worden sei. Folgen für die nukleare Sicherheit habe der Vorfall nicht. (Standardmeldung)

Als Ursache sei ein Leck im Kühlsystem des wassergekühlten Generators ausgemacht worden, führte TVO später aus. Nach aktueller Schätzung könne die Stromproduktion von Olkiluoto 2 nach der Lokalisierung und Behebung der Störung am 28. August wieder aufgenommen werden...

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Netzentgelte | Strompreis | Erneuerbare

Strompreis-Eklat um erneuerbare Energien:

Norddeutschland zahlt, Bayern profitiert

Paradox: Obwohl hier der meiste Ökostrom produziert wird, zahlen Norddeutsche die höchsten Strompreise. Dabei geht die Energie in großem Stil in die südlichen Bundesländer.

Bremen – Der Ärger um Erneuerbare Energien geht in die nächste Runde. Diesmal kocht ein Streit hoch, der die Netzentgelte betrifft, die für den Ausbau der Stromnetze und den Anschluss neuer Wind- und Solaranlagen an die Verbraucher umgelegt werden. Diese sind seit 2022 gewaltig gestiegen – in manchen Regionen um fast 40 Prozent. Doch zur Kasse gebeten werden vor allem Norddeutsche, während der Süden fleißig Ökostrom importiert. Schleswig-Holsteins Umweltminister Tobias Goldschmidt sagt: „Wir werden dafür bestraft, die Erneuerbaren Energien ins Land zu stellen“...

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Plastik im Meer | Plastikmüll | Einwegplastik

Forschung zu Plastik im Meer:

Mehr als angenommen

Niederländische Forscher haben mit dem bislang größten Datensatz die Bewegungen von Plastik im Meer modelliert. Doch die Studie hat eine Schwäche.

Worum geht’s?

Um Plaste – besser gesagt, um viel zu viel davon. Noch im Jahr 2022 wurden 48,8 Prozent aller in deutschen Läden erworbenen Getränke in Einweg-Plastikflaschen verkauft, das zeigte eine Untersuchung des Umweltbundesamtes im Jahr 2022. Wie kann das sein? Nachfrage des Autors beim Personal des lokalen Supermarktes: Das Angebot des Marktes spiegele lediglich die Kundenwünsche wider – und das im Berliner Winsviertel, wo 40 Prozent der Menschen Bündnisgrün gewählt haben.

Nun ist es leider eine Mär, dass Einwegplastik ordentlich entsorgt oder gar recycelt wird. Greenpeace wies in einer Untersuchung nach, dass deutscher Plastikmüll beispielsweise in Vietnam, Thailand und Malaysia landet. Und dieses Plastik bleibt nicht auf den Müllkippen. Auf verschiedenen Wegen gelangt es in riesigen Mengen in die Ozeane – und dabei handelt es sich zu 95 Prozent um Einwegplastik, wie das Alfred-Wegener-Institut bilanzierte...

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INES Kategorie 2 "Störfall"18. August 2015 (INES 2) Blayais, FRA

Überexposition eines Arbeitnehmers über den gesetzlichen Grenzwert hinaus. (Kosten ?)

Nuclear Power Accidents
 

AtomkraftwerkePlag

Blayais

Im Juni 2015 mussten zweimal innerhalb einer Woche über 100 Personen aus dem Gebäude von Einheit 4 evakuiert werden, nachdem erhöhte Radioaktivität gemessen wurde.

Am 18. August 2015 wurde ein Arbeiter einer Strahlung ausgesetzt, die die Richtwerte überstieg. Das Ereignis wurde als Störfall der INES-Stufe 2 klassifiziert.
 

Wikipedia

Kernkraftwerk Blayais

Die französische Regierung hat 2020 eine Verlängerung für alle in Betrieb befindliche Reaktoren um weitere 10 Jahre von 40 auf 50 Jahre Laufzeit angekündigt. Diese wurde von der französischen Aufsicht 2021 genehmigt ...

 


17. August


 

Ahaus | Jülich | Castor | Gronau

Liebe Freundinnen und Freunde,

wir rufen nochmals zur Kundgebung in Ahaus am jetzigen Sonntag, 20. August, um 14 Uhr, am "Mahner" in der Fußgängerzone auf. Es geht darum, den Transport der 152 Westcastoren mit 300 000 hochradioaktiven Brennelementkugeln von Jülich nach Ahaus zu verhindern. Quer durch NRW und das Ruhrgebiet - immer über die Autobahnen - das wäre totaler Wahnsinn und würde nicht zur sicheren Entsorgung des Atommülls beitragen. Es geht nur darum, das Forschungszentrum in Jülich koste es, was es wolle, von seinen atomaren Altlasten zu befreien.

Dazu sagen wir nein und kündigen entschiedene Proteste an. Schon im Oktober soll die nächste Castor-Testfahrt von Jülich nach Ahaus stattfinden.

Dafür gibt es jetzt Sonntag um 12 Uhr vor der Kundgebung ein Vorbereitungstreffen im BI-Büro in Ahaus, Bahnhofstr. 29.

Apropos: Wenige Kilometer nördlich hat die Urenco nunmehr offiziell im Stadtrat angekündigt, die Kapazität der Urananreicherungsanlage um mehr als 20 % auszubauen - von 3700 t Urantrennarbeit auf 4500 t. Auch soll eine dubiose "Reststoffbehandlungsanlage" entstehen, u. a. zum Verschrotten alter Zentrifugen. Und auch die Uranmüll-Lagerhalle für abgereichertes Uranoxid soll in absehbarer Zeit in Betrieb gehen. Der Antrag wurde der Landesregierung schon angekündigt. Urenco spricht von einer "Mammutaufgabe" - da kommt also auch viel Arbeit auf uns zu.

Atomfreie Klimagrüße
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster

www.sofa-ms.de

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Moral von der Geschicht: Warnung vor Otto-Scherzen ist kontra-evolutionär

Otto Waalkes: WDR spricht Warnung wegen alter Show aus

Otto Waalkes feiert in diesem Jahr seinen 75. Geburtstag. Der Entertainer ist schon seit mehr als 40 Jahren auf deutschen Bühnen unterwegs. Dank Ski Aggu erlebte Otto zuletzt einen neuen Hype in den sozialen Netzwerken: Der Tiktok-Star hatte Ottos Erfolgshit "Friesenjung" in einem seiner Songs gefeatured, seitdem traten die beiden immer wieder gemeinsam auf.

Auch in den klassischen Medien will man Ottos Geburtstag angemessen feiern. Der WDR holte dafür die "Otto Show" aus den 70er Jahren wieder ins Programm. Doch das sorgt nun für Wirbel. Denn in der Mediathek des öffentlich-rechtlichen Senders sind die Folgen mit einem Warnhinweis versehen.

[...] Zitat Otto Waalkes:

Das ist nun ein halbes Jahrhundert her. Die Moralvorstellungen haben sich seit 1970 gewandelt, jede Zeit hat ihre eigenen Tabus. Komik hat ja immer etwas Anstößiges, weil sie alltägliche Regeln verletzt. Ich war damals Student und habe Scherze gemacht, von denen sich vor allem Autoritäten verletzt fühlten.

[...] "Vor Komik kann also gar nicht genug gewarnt werden", lautet sein humoristisches Fazit. Er ergänzt dann noch: "Als ob es keine anderen Probleme gäbe als alte Otto-Scherze."

IMHO

Beim WDR wird ein Journalist (Jürgen Döschner) von der Arbeit ferngehalten und damit die Pressefreiheit ad absurdum geführt. Klimakleber sorgen mit kontraproduktiven Aktionen für die Abschreckung der Bürger und deren erhöhte Zustimmung zu den Thesen der erzkonservativen Fans der Repression. Die Linke zerlegt sich von innen, noch bevor die Rechten zum Schlag ausholen können und der Einsatz des Springerchefs für die neoliberale FDP stärkt die Faschisten.
Ist uns die Fähigkeit zur Einschätzung von Ursache und Wirkung völlig abhanden gekommen? Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass derzeit unsere Demokratie gecancelt wird...

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Entsorgung | Rückbau | Unterweser

Rückbau von Atomkraftwerk Unterweser: Verschwindet Material ungeprüft?

Eine Atomkraftgegner-Gruppe weist in einem offenen Brief auf Vorwürfe im Umgang mit radioaktiven Reststoffen hin. Unter anderem soll Material falsch gekennzeichnet worden sein.

Das niedersächsische Umweltministerium prüft mögliche Verstöße im Umgang mit radioaktiven Reststoffen beim Rückbau des Kernkraftwerks Unterweser. Das teilte das Ministerium mit. Eine regionale Atomkraftgegner-Gruppe hatte in einem offenen Brief an das Ministerium auf entsprechende Vorwürfe hingewiesen.

Die Atomkraftgegner-Gruppe hat ihrem Brief zwei anonyme Schreiben angefügt, in denen detaillierte Vorwürfe erhoben werden – unter anderem, dass Material aus dem Kernkraftwerk beim Abbau falsch gekennzeichnet werde. Selbst Prüfer des TÜVs würden in die Irre geführt. Von vielen Containern auf dem Kernkraftgelände wisse niemand, was genau sie beinhalten...

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Klimawandel | Hitze | Städte versiegelt

Hitzewelle: Dies sind Deutschlands Betonwüsten

In diesen Tagen heizen sich einige Städte besonders unmenschlich auf. Der Grund: Ihr Boden ist versiegelt und nur selten von grünen Flächen und Bäumen durchbrochen. Wir zeigen die Top Ten der grauesten und heißesten Städte.

Wenn der Deutsche Wetterdienst für die nächsten Tage 30 bis 33 Grad vorhersagt, kann es an einigen Plätzen noch sehr viel heißer werden: Auf versiegelten Straßenzügen, Parkplätzen und Hochhaussiedlungen staut sich die Hitze. Dort steigt die Lufttemperatur um bis zu zehn Grad höher an als in der ländlichen Umgebung.

Aber welche Städte haben besonders viele graue und asphaltierte Böden? CORRECTIV zeigt die versiegeltsten Orte in Deutschland. Beispielsweise ist in der Industriestadt Ludwigshafen am Rhein, auf Platz 1 der Liste, fast 70 Prozent der gesamten Fläche mit Asphalt oder Beton verschlossen. Ähnlich sieht es in Mannheim und Rüsselsheim am Rhein aus...

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Solar China | Solarboom

Solar-Revolution: Wie China und Brasilien den globalen Energiemarkt prägen

Energie und Klima – kompakt: Solarboom in der Volksrepublik stellt den Rest der Welt in den Schatten. Brasilien holt auf, Deutschland verliert an Boden. Das sind die Trends.

Der Ausbau der erneuerbaren Energieträger nimmt weltweit und vor allem in China immer mehr Fahrt auf. Die Plattform Rethink Technology Research schätzt, dass allein im zweiten Quartal 2023 rund um den Globus Solaranlagen mit einer Leistung von 92 Gigawatt (GW) installiert wurden. Rund 55 Prozent entfielen davon auf China, wo 51,3 GW ans Netz gingen.

Der Anteil der anderen Weltregionen mit Ausnahme Lateinamerikas ist im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. Dort hat vor allem der Solar-Ausbau in Brasilien zugelegt, wo nach Angaben des brasilianischen Portals Solar in den ersten sieben Monaten mehr als 7,4 GW hinzukamen – eine beachtliche Steigerung, aber immer noch weit von den chinesischen Verhältnissen entfernt.

Zum Vergleich: In Deutschland sind derzeit 73,81 GW Leistung in Solaranlagen installiert.

Hierzulande sind von Januar bis Ende Juli rund 6,3 GW neu ans Netz gegangen...

 


16. August


 

Ampel | Ausbau Solar | Solarindustrie

"Solarpaket" der Ampel

Ende der Merkel-Delle

Der Solarstrom-Ausbau wird weiter boomen, auch dank des jetzt von der Ampel-Regierung beschlossenen Solar-Pakets. Doch beim Wiederaufbau der deutschen Solarindustrie hapert es.

Die Solarenergie boomt. Die "Solarteure", wie die Installateure der Photovoltaik-Anlagen genannt werden, haben alle Hände und Auftragsbücher voll zu tun.

Dieses Jahr dürfte sogar das bisherige Rekordjahr 2012 beim Ausbau in den Schatten stellen. Damals wurden Anlagen mit gut 8.000 Megawatt Nennleistung montiert, 2023 waren es in einem halben Jahr schon 6.500 Megawatt. Fachleute erwarten, dass bis zum Jahresende die 10.000-Megawatt-Marke fallen wird.

[...] Noch nicht geschafft haben Scholz und Co das beim Wiederaufbau der deutschen Solarindustrie, die damals fast komplett aus dem Land verschwand. Das aber wäre fast genauso wichtig.

Denn der "Solarboom zwei" sollte nicht von Modulen aus China abhängen. Und auch nicht von solchen aus den USA, wo gerade ein Solarmekka entsteht.

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Grundwasser | Trinkwasser | Regenwasser

Künstliche Grundwasseranreicherung Lösung bei Dürre?

Dürreperioden gefährden nicht nur die Natur, sondern auch das Grund- und damit unser Trinkwasser. Aufgefangenes Regenwasser könnte Abhilfe schaffen. Doch dafür braucht es bestimmte Bedingungen.

Berlin - Die Anreicherung von künstlichem Grundwasser bei Starkregen könnte der Berliner Hydrogeologin Irina Engelhardt zufolge in Zukunft während Dürreperioden für Abhilfe sorgen.

„In manchen Regionen sehen wir einen ordentlichen Abfall des Grundwasserspiegels“, sagte die Leiterin des Lehrstuhls für Hydrogeologie an der Technischen Universität Berlin der Deutschen Presse-Agentur. Dabei ist es für Menschen, Tiere und Natur unverzichtbar - etwa als Trinkwasser aus dem Hahn, zum Bewässern von Feldern oder dem Tränken von Tieren. Daher braucht es Engelhardt zufolge schon jetzt dringend Maßnahmen, um Wasser auch bei lang anhaltender Trockenheit weiterhin ausreichend zur Verfügung zu stellen...

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Vereinigte Staaten | Waldbrände | 1,5 Grad

Brände auf Hawaii:

In Rauch aufgelöst

Im tropischen Hawaii vernichtet ein Feuer eine ganze Stadt. Ist die Kontrolle über den Klimawandel längst entglitten?

Es war bislang ein halbwegs beruhigender Gedanke: Die Menschen können den Klimawandel, den sie verursachen, auch wieder bremsen. Wir könnten ihn sogar stoppen – zwar kaum noch bei einer globalen Erwärmung von 1,5 Grad Celsius im Vergleich zu vorindustriellen Zeiten, aber doch hoffentlich beim viel beschworenen Zwei-Grad-Ziel. Wenn alle sich genügend anstrengten, wäre die grüne Wende noch zu schaffen, bevor der Planet in weiten Teilen unbewohnbar wird.

Aber was ist, wenn das nicht stimmt? Wenn die Kontrolle über die entfesselte Naturgewalt in Wahrheit längst entglitten ist?

In der vergangenen Woche kam das Feuer nach Hawaii. Die grüne, wasserfallreiche Inselkette im Pazifik war so ziemlich der letzte Ort in den Vereinigten Staaten, an dem die Menschen mit der tödlichsten Feuerkatastrophe seit über hundert Jahren gerechnet hatten. Dass es in Kalifornien brennt, daran hatte man sich auf zynische Weise schon gewöhnt – aber auf Maui? Die Flammen vernichteten Lahaina, das Küstenstädtchen, wo einst die Könige Hawaiis residierten. Mindestens hundert Menschen starben; viele werden noch vermisst...

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DemokratieVerfassungsschutzMeinungsfreiheit

Haldenwang, Verfassungsschutz, die AfD und die vermeintliche Meinungsfreiheit

Sind die ständigen Übergriffigkeiten des Verfassungsschutzes nur Krankheitssymptom der Demokratie oder indizieren sie eine tieferliegende Ursache?

Der Fall scheint zunächst auf den ersten Blick lediglich ein wenig kurios, jedoch nicht von sonderlicher Wichtigkeit oder gar Brisanz:

Thomas Haldenwang, der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV), hatte im Zuge der Europawahlversammlung der AfD mehrfach auf rechtsextremistische Strömungen in der Partei und entsprechende Äußerungen auf dem Parteitag hingewiesen.

[...] Wenn aber die politischen Protagonisten dieser Demokratie mittlerweile unverhohlen, ungeniert und völlig offen nationales wie internationales Recht willkürlich jeweils so auslegen, wie es ihnen gerade passt (double standards), und dann noch Kritik am Regierungshandeln, übrigens unter kräftiger Mithilfe des weisungsabhängigen Verfassungsschutzes, wegen vorgeblichen nicht mehr „zulässig“ hinterfragbaren übergeordneten Interessen einschränken, weil ansonsten Verratsvorwurf, Framing, Stigmatisierung zu befürchten sind, stellt sich das Thema der Buchbeschreibung von „Wie Demokratien sterben“ von Levitsky/Zíblatt, Professoren für Regierungslehre an der Universität Harvard viel schneller als einer freiheitlichen Gesellschaft lieb sein kann: Wie weit ist diese Demokratie schon im Dahinsiechungsprozess fortgeschritten?...

 


15. August


 

Atomlobby | Greenwashing | SMR  | Wasserstoff

IP3 und GEP arbeiten für das Surry Green Energy Center zusammen

IP3 Corporation (IP3) und Green Energy Partners LLC (GEP) haben ein Joint Venture gegründet, um das Surry Green Energy Center (SGEC) in Surry County, Virginia, zu errichten. Das Immobilien- und Projektentwicklungsunternehmen GEP kündigte im April Pläne für den Bau des ersten integrierten grünen Energiezentrums der USA in der Nähe des Kernkraftwerks Surry von Dominion Energy an.

Das SGEC wird ein neues Datenzentrum sein, das mit kohlenstofffreier grüner Energie aus kleinen modularen Reaktoren (SMR) vor Ort betrieben wird. GEP hat sich 641 Morgen Land in Surry County gesichert, auf dem das Zentrum gebaut werden soll. Das Projekt umfasst eine Flotte von 4-6 SMRs, die 20-30 Rechenzentren mit Strom versorgen, Wasserstoff erzeugen und das Netz von Virginia mit Notstrom versorgen. Mit dem SGEC soll die Kapazität der Rechenzentren in Virginia erweitert und der steigende Energiebedarf ausgeglichen werden...

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator

IMHO

Am 1. April 2022 schrieb ich über die neuen Strategien der Atomlobby und einen ihrer Kongresse, bei dem ein Werbefachmann den „Freunden einer strahlenden Energieversorgung“ ausführlich erklärte, dass sie ihren Sprachgebrauch ändern müssen, weil die Menschen Angst bekommen wenn sie Atom… oder Nuklear… hören, denn sie denken dann unwillkürlich an Nuklearwaffen und Atombomben.

Heute, am 15. August 2023 finde ich in WNN den obigen Artikel, der die perfekte Umsetzung dieser Strategie ganz wunderbar veranschaulicht.

Da wird ein Standort für 4 bis 6 neue Small Modular Reactors (SMR) unweit des Kernkraftwerks Surry in Surry County im schönen Virginia zum "Surry Green Energy Center (SGEC)". Kein Wort über Atom..., Nuklear..., Reaktor oder ähnliches, solche bösen Wörter werden einfach nicht mehr benutzt.

Wollen die uns verarschen?

Ja!

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Demokratie | AfDnichts gewusst

"Das funktioniert wie 1933"

AfD-Stadträtin ist entsetzt - und kündigt Austritt an

Eine AfD-Stadträtin rechnet radikal mit ihrer Partei ab und sieht Parallelen zum Aufstieg der NSDAP. "Um an die Macht zu kommen, nutzen sie die Schwächen der Demokratie - jener Demokratie, die sie abschaffen wollen." Zugleich warnt sie vor der "Installation der Rechtsextremen in den Wahlkreisen".

Freia Lippold-Eggen, AfD-Stadträtin in der bayerischen Stadt Bad Kissingen, hat in einem Interview das Vorgehen der AfD mit dem der NSDAP im Jahr 1933 verglichen und ihren Austritt aus der Partei angekündigt. "Um an die Macht zu kommen, nutzen sie die Schwächen der Demokratie - jener Demokratie, die sie abschaffen wollen", sagte die Kommunalpolitikerin der "Saale-Zeitung". Und weiter: "Das funktioniert wie 1933, genau so wurde auch die NSDAP groß. Die AfD tut das ohne Anstand. Ich muss es so deutlich sagen, denn: Wer schweigt, stimmt zu."

[...] Auf die Frage, ob die AfD verboten werden müsse, sagte die 68-Jährige: "Wenn das so weitergeht, bin ich dafür." Sie hofft, dass es noch "mehr Anständige" gebe, die aus der Partei austreten. "Niemand braucht hinterher zu sagen: Ich habe von nichts gewusst."...

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Wasser | Landwirtschaft | Pestizid | Insekten

Kleingewässermonitoring:

Zu viele Pestizide gelangen ins Wasser

Kleine Bäche und Gräben sind in Deutschland in keinem guten Zustand. Durch mangelnden Gewässerschutz gelangen zu viele Spritzmittel ins Wasser, kritisiert das Umweltbundesamt.

Überall dort, wo viele Pestizide auf den umliegenden Äckern eingesetzt werden, ist die Belastung in den angrenzenden Bächen und Gräben besonders hoch. Das ergab jetzt eine Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA). Die Ergebnisse widersprechen der Einschätzung, dass sich Pflanzenschutzmittel nur auf die behandelten Äcker selbst auswirken. Allerdings lasse sich der Pestizideintrag verringern, zum Beispiel mit dauerhaft bewachsenen Pufferstreifen entlang der Gewässer. Sie könnten den oberirdischen Abfluss beispielsweise nach einem Regenguss verringern, heißt es in einer Mitteilung der Behörde.

Die Studie wurde von Fachleuten des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig durchgeführt. Für ihr bundesweites Kleingewässermonitoring erfassten sie in den Jahren 2018 und 2019 ökologische Daten zu mehr als 100 Gewässerabschnitten. Der aktuelle Bericht ordnet die älteren Befunde weiter ein. Dafür standen erstmals auch die tatsächlichen Aufzeichnungen der Landwirte in den Einzugsgebieten der Gewässer zur Auswertung zur Verfügung.

Sie zeigen, dass in der Realität weit höhere Mengen an Pestiziden in die Gewässer gelangen als vorhergesagt. In jeder zweiten Wasserprobe überschritten Wirkstoffe, die in Pflanzenschutzmitteln eingesetzt werden, die akzeptablen Konzentrationen. Zudem haben die Pestizidrückstände weit stärkere Auswirkungen auf die Tiere und Pflanzen im Gewässer als bislang angenommen. Die Lebensgemeinschaft der Insekten war in vier von fünf untersuchten Bächen nur in einem mäßigen bis schlechten Zustand, fasst das UBA zusammen...

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Erwärmung | Klimawandel | Waldbrände

Blick aufs Klima der „Zwei-Grad-Welt“

Zwei Grad Erwärmung schon in den 2040ern prognostiziert – was wären die Folgen?

Nahe Zukunft: Schon in den 2040er Jahre wird die globale Erwärmung die Zwei-Grad-Schwelle überschritten haben – selbst bei einem durch Klimaschutz gebremstem Klimawandel, wie eine neue Prognose zeigt. Damit verbunden werden Luftfeuchtigkeit und Hitze auch in unseren Breiten zunehmen, gleichzeitig schwächen sich die Winde ab. Im Amazonasgebiet und Teilen der Arktis wird es hingegen windiger, trockener und die Waldbrandgefahr steigt weiter. In Südasien mehren sich dafür Starkregen.

Inzwischen gibt es kaum noch Chancen, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad gegenüber präindustriellen Werten zu begrenzen. Stattdessen liegt die Erwärmung schon jetzt bei 1,14 Grad und Klimaforscher prognostizieren das Überschreiten der 1,5-Grad-Grenze schon in den nächsten Jahren. Die Folgen des Klimawandels sind auch bei uns in Europa nicht mehr zu übersehen: Wetterextreme nehmen zu und im Mittelmeerraum mehren sich auch in diesem Jahr wieder Hitze, Trockenheit und Brände.

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Desinformation | Energiekosten | Energiesparen | Verunsicherung

Wärmewende: Warum die Bereitschaft zum Energiesparen so gering ist

Energie und Klima – kompakt: Viele Haushalte haben Angst, steigende Energiekosten nicht zahlen zu können. Bereitschaft zum Energiesparen ist aber auch nur gering. Woran das liegt.

Vor dem Winter 2022 war die Sorge vor einer Gasknappheit groß, öffentliche Einrichtungen, Arbeitgeber und Privatleute wurden aufgefordert, mit niedrigeren Raumtemperaturen in den Winter zu gehen.

Tatsächlich wurden nach Angaben der Bundesnetzagentur im Jahr 2022 in Deutschland 17,6 Prozent weniger Gas verbraucht als im Vorjahr.

[...] Mögliche Erklärungen für die abnehmende Zustimmung zu Maßnahmen der Wärmewende im Gebäudesektor liefert das Panel nicht. Es kann lediglich festgestellt werden, dass viele Haushalte schlecht informiert sind.

Andererseits scheinen auch die Kampagnen der Bundesregierung hier wenig Wirkung zu zeigen. Während das breite Medienecho über die geplante und nicht umgesetzte Gasumlage oder das Einbauverbot für neue Gasheizungen – teilweise mit Fehlinformationen unterfüttert – weit mehr Menschen erreicht, aber eher Verunsicherung und Ablehnung ausgelöst hat.

 


14. August


 

Vereinigte Staaten | Treibhausgas | Gesetz verfassungswidrig

Urteil mit Signalwirkung

Historischer Erfolg für junge Kläger in Klimaprozess in den USA

Der US-Bundesstaat Montana verletzt das verfassungsmäßige Recht auf eine »saubere und gesunde Umwelt« – das urteilte eine Richterin nun und pflichtete damit 16 jungen Klägerinnen und Klägern in Sachen Klimakrise bei.

Im US-Bundesstaat Montana hat eine Gruppe junger Kläger in einem Klimaprozess einen historischen Erfolg erzielt. Eine Richterin urteilte, Montana verletze das verfassungsmäßige Recht der Kläger auf eine »saubere und gesunde Umwelt«. Richterin Kathy Seeley erklärte ein Landesgesetz für verfassungswidrig, demzufolge Behörden bei der Prüfung von Genehmigungsanträgen für Erdöl- und Erdgasprojekte nicht die Auswirkungen von Treibhausgasen beachten dürfen.

Die Entscheidung in dem Fall »Held v. Montana« hat große Signalwirkung und könnte ähnliche Verfahren im ganzen Land begünstigen.

[...] Hauptklägerin Rikki Held, deren Familie eine Ranch in Montana betreibt, sagte während des Prozesses aus, die Existenzgrundlage und das Wohlergehen ihrer Familie sei durch Waldbrände, extreme Temperaturen und Dürre zunehmend beeinträchtigt. Sie erinnere sich an Waldbrände, bei denen Stromkabel über Dutzende Kilometer hinweg verbrannt seien, »sodass wir einen Monat lang keinen Strom hatten«. Das Vieh sei gestorben, weil die Rancher kein Wasser pumpen konnten und das Gras wegen einer Dürre knapp gewesen sei, sagte sie...

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Erneuerbare heizen Fernwärme

Stromüberschuss: Statt Windräder abzuschalten, könnte Wärme produziert werden

Erneuerbare Energien produzieren ungleichmäßig Strom. So kommt es zu Zeiten, in denen die Stromproduktion die Nachfrage deutlich überschreitet – etwa wenn viel Sonnenschein und viel Wind zusammenkommen. Eine MDR AKTUELL-Nutzerin fragt sich, was mit der überschüssigen Energie passiert. Es gibt Methoden, unter anderem die Umwandlung von Energie in Wärme. In der Realität werden Windkraft- oder Photovoltaikanlagen jedoch meist abgeschaltet.

[...] Strom in Wärme umwandeln ist eine von vielen Möglichkeiten, überschüssigen Strom zu nutzen, an denen derzeit gearbeitet wird. Bislang passiert aber meist Folgendes, wenn die Gefahr besteht, dass zu viel Strom ins Netz kommt: "In solchen Fällen werden dann Windkraft oder auch Solaranlagen angehalten und vom Netz genommen", erklärt Christoph Kost. Er ist Wissenschaftler am Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme.

Denn die Balance zwischen Stromangebot und Nachfrage muss ausgeglichen sein – bezogen auf Mitteleuropa. Überschüssiger Strom kann also auch an Nachbarländer abgegeben werden. Wird er dort auch nicht gebraucht, könne es stundenweise vorkommen, dass bis zu 20 Prozent der Windräder stillstünden, erklärt Kost. In Zukunft werden deshalb Technologien zum Speichern ein wichtiger Teil der Lösung sein: "Wasserkraftwerke, Pumpspeicherkraftwerke: Inzwischen sind auch deutlich mehr Batterien installiert, sowohl in Gebäuden als auch im Stromnetz."...

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Klimawandel | Waldbrände | Copernicus

Risikofaktor Klimawandel

ESA World Fire Atlas offenbart globale Waldbrände

Der interaktive ESA World Fire Atlas zeigt die globalen Waldbrände und ihre Entwicklung im Zeitverlauf. In den letzten Jahren hat der Klimawandel zu einer deutlichen Zunahme der Häufigkeit und der Größe der Brände geführt.

Paris (Frankreich). Eine Studie der University of East Anglia (UEA) hat kürzlich belegt, dass der Klimawandel das Risiko für Wald- und Buschbrände signifikant erhöht hat. Im globalen Mittel ist die Brandsaison heute zwei Wochen länger als im Jahr 1979. Wie groß die globalen Waldbrandkrisen bereits sind, zeigt nun der World Fire Atlas der European Space Agency (ESA), der mit Beobachtungsdaten der Erdbeobachtungssatelliten Sentinel-3A und Sentinel-3B erstellt wurde.

Laut den Wissenschaftlern der ESA sind vor allem die höheren globalen Temperaturen und die zunehmende Häufigkeit von extremen Wetterereignissen für eine Zunahme an Waldbränden verantwortlich. Wie die Waldbrände in Griechenland und Italien in den vergangenen Wochen gezeigt haben, können diese schnell große Flächen von Vegetation und Waldland zerstören...

 


13. August


 

Subventionen | Globalisierung | Plünderung

Der neue wirtschaftliche Nationalismus hat auch grosse Vorteile

Der Welthandel wird pervertiert durch Milliarden an sozialisierten Kosten und Subventionen zu Lasten der Allgemeinheit.

Noch vor wenigen Jahren waren Globalisierungs-Kritiker verfemt. Zu Wort kamen vor allem Verfechter eines deregulierten Freihandels, der angeblich allen Ländern zu mehr Wohlstand verhilft. Doch Globalisierung und Freihandel waren von Anfang an pervertiert. Deshalb kann es zum Wohle aller gereichen, wenn jetzt wieder (Straf-)Zölle und gegenseitige Restriktionen für Importe und Exporte Konjunktur haben.

[...] Hohe Zölle können die Subventionen für den Warenverkehr sowie die sozialisierten Kosten wenigstens teilweise kompensieren. Die Konsequenz daraus: Für viele Produkte würde sich der Import aus fernen Ländern und der Export in andere Kontinente nicht mehr lohnen. Das Volumen des Welthandels würde reduziert, der Anteil der Versorgung mit Produkten erhöht, die in der Nähe oder der weiteren Umgebung erzeugt werden. Arbeitsplätze würden vermehrt in weniger ferne Gegenden und ins eigene Land verschoben, wo sie volkswirtschaftlich, unter Berücksichtigung aller Kosten, am produktivsten sind.
Gleichzeitig würde die Plünderung von Ressourcen und die ökologische Belastung unseres Planeten etwas vermindert. Der menschliche Anteil an der Klimaerwärmung ginge zurück.

Auch liessen sich Investitionen und Geld einsparen: Flughäfen müssten während einer längeren Zeit nicht mehr ausgebaut, die Zahl der Hochseefrachter auf den Meeren und die Zahl der Lastwagen im Fernverkehr nicht mehr erhöht werden.
Das würde die Lebensqualität vieler Menschen erhöhen...

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Chemie | PFAS Verbot | Ewigkeitsgift

Eine Welt ohne Teflon?

Die europäische Chemikalienagentur ECHA erwägt weit reichende Beschränkungen für fluorierte Chemikalien, die in Düsentriebwerken, Elektroautos, Kühlsystemen, Halbleitern und unzähligen Endprodukten verwendet werden. Das hätte Folgen für viele Lebensbereiche.

Im Februar 2023 hat die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) in Helsinki einen Vorschlag veröffentlicht, der die weltweite Produktion von Chemikalien so stark beschneiden könnte wie noch nie. Die Umweltbehörden aus fünf Ländern – Dänemark, Deutschland, den Niederlanden, Norwegen und Schweden – haben einen Plan vorgelegt, der die Herstellung von mehr als 12 000 Stoffen stark beschränken würde. Sie sind als per- und polyfluorierte Alkylverbindungen, kurz PFAS, bekannt und werden auf Grund ihrer Langlebigkeit oft als »Ewigkeits-Chemikalien« bezeichnet.

Vertreter dieser Stoffe sind überall in unserer Umgebung zu finden. Sie bilden Antihaftbeschichtungen auf Kochgeschirr, Smartphone-Bildschirmen, wetterfester Kleidung und Schmutz abweisenden Textilien. Man verwendet sie in Mikrochips, Düsentriebwerken, Autos, Batterien, medizinischen Geräten und Kühlsystemen.

PFAS sind außerordentlich nützlich. Ihre mit Fluor gespickten Kohlenstoffketten lassen Fett und Wasser von Textilien abperlen und schützen Industrieanlagen vor Korrosion und Hitzeschäden. Doch die starken Kohlenstoff-Fluor-Bindungen lassen sich durch natürliche Prozesse nicht aufbrechen. Wenn PFAS also aus Fabriken, Haushalten und Fahrzeugen in die Umwelt entweichen, häuft sich langsam, aber sicher eine stetig wachsende Verschmutzung an. Laut dem Vorschlag zur PFAS-Beschränkung vom Februar 2023 gelangen allein in Europa schätzungsweise mehrere zehntausend Tonnen solcher Chemikalien in die Umwelt – pro Jahr...

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Infrastruktur | Klimaziele | Transformation

Die ökologische Welle, Blockaden in der Klimakrise und die atomare Lektion

Kalenderwoche 32: Bei der notwendigen Transformation geht es nicht nur um einzelne Technologien, sondern um ein massives Zurückfahren menschlicher Eingriffe in die Natur, sagt Michael Müller, SPD-Vordenker und Mitglied im Herausgeberrat von Klimareporter°. Das werde zu wenig beachtet.

Klimareporter°: Herr Müller, der Klima-Projektionsbericht, den das Umweltbundesamt in Kürze veröffentlicht, dürfte verheerend ausfallen. Deutschland wird seine Klimaziele krachend verfehlen – sowohl für 2030 als auch 2045. Droht jetzt Fatalismus beim Klimaschutz, nach dem Motto: Wenn wir die Ziele ohnehin nicht mehr schaffen können, müssen wir uns auch nicht mehr anstrengen?

Michael Müller: Seit den Arbeiten von Joseph Schumpeter, speziell seiner Studie "Konjunkturzyklen", können wir wissen, dass tiefgreifende wirtschaftliche Umbrüche nur möglich werden, wenn frühzeitig eine entsprechende wirtschaftliche und gesellschaftliche Infrastruktur geschaffen wird. Dies umfasst verschiedene Bereiche – von der Bildung über den öffentlichen Sektor bis zu entsprechenden Finanzinstituten.

Das ist eng mit der Theorie der langen Wellen verbunden, für die frühzeitig die Voraussetzungen geschaffen werden müssen, um die wirtschaftlich-technische Entwicklung auf eine neue Basis zu stellen...

 


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Aktuelles+

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Uran aus Niger wird nach Frankreich geliefert, im Land bleibt der strahlende Müll

Militärputsch im Niger: Uran-Abbau und Umweltzerstörung als tiefere Gründe?

Frankreichs Atomkraftwerke wurden jahrelang mit Uran aus dem Niger betrieben. Die Umwelt- und Gesundheitsschäden in dem Land sind gewaltig. Was folgt daraus politisch?

Der Militärputsch im Niger hat die Sahelzone in Afrika weiter destabilisiert. Mit Gewalt haben Militärs die demokratisch gewählte Regierung von Präsident Bazoum abgesetzt. Große Teile der Bevölkerung unterstützen dies jedoch.

Nachdem bereits Mali und Burkina Faso durch Militärrevolten demokratisch gewählte Regierungen beendet haben, wird nun befürchtet, dass die von islamistischen Terrorgruppen überrannte Sahelzone noch stärker dem westlichen Einfluss entrückt.

Die Ausbreitung des islamischen Fundamentalismus, gepaart mit dem Wirken von russischen Wagner-Soldaten, stellt eine bedrohliche Entwicklung für die Stabilität der Region und somit für die Wahrung der Menschenrechte dar.

Es ist jedoch gut, dass sich die ECOWAS (Staaten der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft) nicht für eine kriegerische Intervention, wie ursprünglich angedroht, sondern für eine diplomatische Lösung ausgesprochen haben, um Niger wieder zur Demokratie zurückzuführen. Jeder Krieg hätte die Sahelzone noch weiter in den Abgrund gestoßen.

Sichere Uranversorgung für Frankreichs Atomkraft?

Die große Frage ist jedoch, warum ein großer Teil der Bevölkerung des Niger einen gewalttätigen Militärputsch inklusive Abschaffung der Verfassung und damit der Demokratie unterstützt.

Inwieweit die Atomkonzerne Frankreichs eine sich lange aufbauende Abneigung gegen Frankreich in Niger beförderten, wird aktuell in der Berichterstattung zum Militärputsch kaum analysiert.

Dabei dürfte dies eine zentrale Rolle spielen. Die Berichte und Analysen dieser Tage erschöpfen sich meist darin, dass die Uranversorgung der französischen Atomkraftwerke nicht gefährdet sei. Dies ist eine gewagte Behauptung der französischen Atomwirtschaft, da etwa 25 Prozent des Urans für die AKW in Frankreich aus dem Niger stammen.

Über die großen Umweltschäden und die jahrelangen Proteste der Bevölkerung wird hingegen aktuell nicht berichtet. Dabei spielen sie eine zentrale Rolle, wenn die Abneigung der Bevölkerung in Niger verstehen möchte.

Es soll wohl seitens der französischen Atomkonzerne und deren Besitzer, der französischen Regierung, weiterhin der Eindruck erweckt werden, dass Atomenergie nicht nur sauber, sondern auch eine verlässliche und sichere Energiequelle ist.

Doch der Militärputsch hat schlagartig gezeigt, dass die Uranversorgung Frankreichs und der EU insgesamt sehr abhängig von politisch instabilen und autokratisch regierten Ländern ist, wie zum Beispiel Niger, Kasachstan oder sogar dem kriegführenden Russland.

Von einer dauerhaft sicheren Uranversorgung kann also – allein aus geopolitischen Gründen – keine Rede sein. Es ist in diesem Zusammenhang bezeichnend, dass die Brennelemente für die EU-Atomkraft immer noch größtenteils aus Russland stammen und somit hohe Kriegseinnahmen für Russland generieren – allen Boykottmaßnahmen des Westens zum Trotz. Gerade in der Atomwirtschaft führen Abhängigkeiten der Verbraucherländer von den Lieferländern dazu, dass alle anderen politischen Ziele und Prinzipien der Verbraucherländer der Beschaffung von Uran und Brennelementen untergeordnet werden.

Umweltzerstörung führte zu Protesten und Aufständen

Die in Niger beheimateten Tuareg gründeten im Februar 2007 die nigrische Bewegung für Gerechtigkeit und griffen in den Jahren 2007 und 2008 mehrere militärische Ziele in der Nordregion Nigers an.

Ihre Forderung nach kollektiven Rechten als indigene Völker ergibt sich aus der Unterdrückung ihrer Rechte als Nomaden, zunächst während der Kolonialzeit und später durch den unabhängigen Staat Niger, der die Interessen der einstigen Kolonialmacht Frankreich, insbesondere im Uranbergbau, weiterführte (siehe International Journal for Social Studies, ISSN: 2455-3220, Volume 03, Issue 10, September 2017).

Im Jahr 2013 gab es dann Massenproteste der betroffenen Bevölkerung in den Uranabbaugebieten in Niger gegen den französischen Atomkonzern Areva, der heute Orano heißt.

Kein Wunder – hat der Uranabbau im Niger doch zu riesigen Umweltzerstörungen geführt. So liegen im Niger 20 Millionen Tonnen von radioaktivem Abfall auf Halde. Sie werden als radioaktiver Staub von Winden aufgewirbelt, verseuchen Böden und Grundwasser und gelangen so in die Atemwege und das rare Trinkwasser in der Sahelzone.

Insbesondere die radioaktive Verseuchung der schon seit Jahrhunderten von Tuaregs aufgebauten ausgeklügelten Brunnensysteme in der Wüstengegend ist existenzbedrohend – nicht nur für die Nomaden.

Die radioaktive Belastung in den Uranbergbaugebieten liegt weit über den internationalen gesundheitlich zugelassenen Grenzwerten, wie schon eine Untersuchung 2009 aufzeigte.

Zwei ehemalige Gewinner des globalen Nuclear Free Future Award, Bruno Chareyron von CRIIRAD und Almoustapha Alhacen von Aghirin’man, machten 2019 politische Entscheidungsträger in Frankreich und Brüssel auf die große Umweltverseuchung durch den Uranbergbau in dieser Wüstengegend aufmerksam.

Sie taten dies auf Einladung von Michèle Rivasi, einer französischen Europaabgeordneten der Grünen-Fraktion und legten schlimme Fakten auf den Tisch. So ist in der Stadt Arlit mit 200.000 Einwohnern in der Nähe der französischen Uranminen die Sterberate doppelt so hoch wie im Rest des Landes Niger.

Im Uranatlas des Nuclear Free Future Award werden zahlreiche weitere Fakten der Umweltzerstörung Nigers und auch anderer Weltregionen durch den Uranabbau aufgezeigt...

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Hintergrundwissen

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Die Karte der nuklearen Welt

Uran wird gefördert in Kasachstan, Kanada, Australien, Namibia, Niger, Russland, Usbekistan, VR China USA und vielen weiteren Ländern...

Die interne Suche nach

Uran aus Niger | Frankreich | Uranabbau

brachte u.a. folgende Ergebnisse:

3. August 2023 - In Niger geht es auch um Uran und Ausbeutung

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11. Dezember 2022 - Strahlende Sanierung im Erzgebirge: Wismut zieht Bilanz

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11. November 2021 - Uranabbau-Verbot in Grönland jetzt beschlossen

 


YouTube

Uranabbau in Afrika

https://www.youtube.com/results?search_query=Uranabbau in Afrika

Videos:

ARTE Reportage - 24. April 2023 - 24:46

Niger: Uran und die Folgen

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ARTE - 15. April 2023 - 11:52

Niger - Prekäre Stabilität

 

Wird in einem neuen Fenster geöffnet! - YouTube - Kanal "Reaktorpleite" Playlist - Radioaktivität weltweit ... - https://www.youtube.com/playlist?list=PLJI6AtdHGth3FZbWsyyMMoIw-mT1Psuc5Playlist - Radioaktivität weltweit ...

In dieser Playlist finden sich über 150 Videos zum Thema

 


Die Suchmaschine Ecosia pflanzt Bäume!

Uranabbau in Afrika

https://www.ecosia.org/search?q=Uranabbau in Afrika

 


Die nukleare Kette

Uran: gefährlicher Rohstoff

Das erste Glied in der nuklearen Kette

Zur Gewinnung von Atomenergie und für Waffen wird Uran abgebaut. Dennoch ist viel zu wenig über die Folgen des Uranabbaus bekannt. Jeder einzelne Schritt der nuklearen Brennstoffkette ist mit Unfallrisiken behaftet, erzeugt Atommüll und verseucht die Umwelt. Die Folgen eines Super-GAUs sind seit der Tschernobyl-Katastrophe vielen Menschen ein Begriff, über die Umweltzerstörungen und Gesundheitsschäden durch den Uranabbau wird dagegen in den Medien kaum berichtet.

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Uranabbau

Wie wird es gemacht?

Uran ist in Gestein gebunden. Im Uranerz hat das Natururan eine sehr geringe Konzentration. So wird in dem australischen Bergwerk Olympic Dam Erz mit einer Konzentration von nur 0,05 Prozent Uran ausgebeutet. Die meisten Vorkommen haben einen Uran-Gehalt von 0,1 bis 0,2 Prozent.

Eine Ausnahme: Im kanadischen Saskatchewan können Erze mit einem Gehalt von mehr als 20 Prozent Uran ausgebeutet werden. Jedoch ist seit 2006 die Schürfung durch einen Wassereinbruch behindert; wie die Förderung weitergehen kann, ist wegen der ökologischen und gesundheitlichen Konsequenzen des Wassereinbruchs unklar.

Zur Gewinnung des Urans bieten sich zwei Verfahren an: der konventionelle Abbau über und unter Tage sowie ein chemisches Verfahren, das In-situ-Leaching (ISL – Vor-Ort-Laugung)...

 


Wikipedia

Uranbergbau im Niger

Der Uranbergbau im Niger ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige des westafrikanischen Binnenstaates, denn Uran ist das wichtigste Exportgut. Der Uranbergbau im Niger entwickelte sich unter französischer Federführung und das Land gehört seit Förderbeginn 1971 zu den weltweit bedeutenden Uranlieferanten. Im Jahr 2015 betrug der nigrische Anteil (aus zwei aktiven Bergwerken) etwa 7 % der Welturanförderung...

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Belastungen durch den Uranbergbau

Der Abbau von Uran ist mit negativen Umwelteinflüssen verknüpft, die sowohl während des Bergbaus selbst auftreten als auch nach Abschluss der Bergbautätigkeit durch die zumeist ungenügend gesicherten bergbaulichen Hinterlassenschaften langfristig wirksam bleiben. Uran wird vorwiegend im Tage- und Untertagebau abgebaut, wobei der Großteil des Urans aus Staaten stammt, „deren Bergbau-Umweltstandards als unterentwickelt gelten“. In Staaten wie Russland, Kanada, Niger oder Kasachstan gibt es darüber hinaus keine Vorgaben zum Umgang mit Rückstandsdeponien. Damit einher gehen Flächeninanspruchnahme, Wasserverbrauch und -verschmutzung sowie generelle Umweltverschmutzung und gesundheitliche Gefährdung für Minenarbeiter und die betroffene Bevölkerung. Spezifisch für die Urangewinnung ist die dadurch verursachte Freisetzung von und Belastung durch Radioaktivität, die in der Geschichte des Uranbergbaus zu vermehrten (Lungen-)Krebsfällen geführt hat. Von Atomkraftgegnern wird kritisiert, dass die CO2-Emissionen im Uranbergbau in Betrachtungen zur Ökobilanz der Kernenergie nicht berücksichtigt werden.

In Australien sind Aborigines in der Nähe von Uran-Abbaustätten auffällig häufig von Krebs betroffen. Auch der Uranabbau in Deutschland (in der ehemaligen DDR, zur Wiedervereinigung 1990 eingestellt; siehe Wismut) führte zu Erkrankungen von Bergleuten. Durch Berichte, medizinische Dossiers und Prozessakten gilt dieser Uranbergbau als der weltweit am besten dokumentierte...

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Uran/Tabellen und Grafiken

Hier werden Tabellen und Grafiken mit Angaben zum Thema Uran dargestellt.

Obwohl Uran bereits im 19. Jahrhundert zum Färben von Glas und Keramik gefördert wurde, setzte ein intensiver Abbau erst im Zuge des atomaren Wettrüstens im Kalten Krieg ab 1945/46 sowie der beginnenden zivilen Nutzung der Kernenergie ab 1954 ein...

 


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Newsletter XXXII 2023 - 6. bis 12. August

Zeitungsartikel 2023

 


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