Newsletter XIV 2023

2. bis 8. April

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Aktuelles+ Hintergrundwissen

Nuclear Power Accidents

Diese PDF-Datei enthält eine Liste von Unfällen und Freisetzungen von Radioaktivität. Einige dieser Informationen gelangten nur unter schwierigsten Bedingungen an die Öffentlichkeit. Sobald neue Informationen auftauchen, wird diese Liste erweitert und aktualisiert ...

Auszug für diesen Monat:

3. April 1960 (INES 4) Akw WTR-2 Reaktor, Waltz Mill, USA

5. April 1968 (INES 5 | NAMS 5) Atomfabrik Majak, UdSSR

6. April 1993 (INES 4 | NAMS 4,8) Atomfabrik Tomsk 7, RUS

7. April 1989 (Broken ArrowU-Boot K-278 sank südlich der Bäreninsel, UdSSR

10. April 2003 (INES 3 | NAMS 3,9) Akw Paks, HUN

10. April bis 15. Mai 1967 (INES ? Klass.?Atomfabrik Majak, UdSSR

10. April 1963, U-Boot SSN-593 sank 350 km vor Cape Cod, USA

11. April 1970 (Broken ArrowU-Boot K-8 sank im Golf von Biskaya, UdSSR

11. April 1968, U-Boot K-129 sank 2900 km nordwestlich von Hawaii, UdSSR

19. April 2005 (INES 3) Atomfabrik Sellafield, GBR

21. April 1957 (INES 4) Atomfabrik Majak, UdSSR

26. April 1986 (INES 7 | NAMS 8) Akw Tschernobyl, UdSSR

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Wir suchen aktuelle Informationen. Wer helfen kann, sende bitte eine Nachricht an: nukleare-welt@reaktorpleite.de

 

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8. April

 

Atmosphäre | Wetterextreme | Niederschläge

Ananas-Express sorgt für Unwetter

Atmosphärische Flüsse als gigantische Wassermassen unterwegs

Flüsse schlängeln sich gerne durch Landschaften, aber auch weit über uns gibt es Flüsse, die gigantische Wassermassen transportieren. Sie bringen klatschnasse Luft über die Meere und können an Land für extreme Niederschläge sorgen.

Von fliegenden Taxis bis hin zu erneuerbaren Energien

Weit über uns findet in der Atmosphäre ein dauerhafter Feuchtestrom aus den Tropen in den Norden statt. Dieser riesige atmosphärische Fluss, auf Englisch „atmosperic river“, ist ein etwa 500 Kilometer breites und 2000 Kilometer langes Band klatschnasser Luft, das von Winden angetrieben wird. In 1000 bis 2500 Meter Höhe transportiert dieses Förderband gigantische Mengen Wasserdampf und kommt Hunderte oder Tausende Kilometer weiter als Schnee oder Regen wieder zur Erde hinunter.

Ananas-Express verantwortlich für kalifornische Unwetter

Ein einzelner Atmosphärenfluss kann eine Wassermenge mit sich führen, welche in etwa der 7,5 bis 15-fachen Menge entspricht, die der Mississippi an seiner Mündung normalerweise führt. In Kalifornien sind diese Feuchtebänder schon länger als Ananas-Express bekannt, weil diese feuchte Luft aus dem Seegebiet vor Hawaii für 30 bis 50 Prozent des gesamten Regens an der Westküste verantwortlich ist. In den letzten Monaten hat dieser atmosphärischer Fluss in Kalifornien zu erheblichen Wetterextremen geführt ...

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Ostermarsch | Frieden Verhandeln | Ukraine-Krieg

Ostermärsche und Ukraine-Krieg

Friedensappelle an NATO, Kiew und Moskau

Verhandlungen statt weiterer Waffenlieferungen an die Ukraine - so lautet in diesem Jahr die Kernforderung der Ostermarsch-Bewegung. Bundesweot gingen dafür Tausende Menschen auf die Straße.

Russlands Krieg gegen die Ukraine hat der Ostermarsch-Bewegung auch in diesem Jahr Zulauf beschert: Bundesweit demonstrierten Tausende Menschen für einen Frieden zwischen Moskau und Kiew, ein Ende der Waffenhilfe für die Ukraine und den Verzicht auf die Aufrüstung der Bundeswehr.

Den wohl größten Ostermarsch mit bis zu 2000 Friedensbewegten gab es in Berlin. Dort warnten die Veranstalter vor einer Eskalation des Ukraine-Kriegs. Deutschland trage daran eine Mitschuld - durch Waffenlieferungen an die von Russland überfallene Ukraine, "permanente Kriegsrhetorik und durch Schüren von Feindbildern". Auf Bannern und Plakaten waren Sätze wie "Frieden, Heizung, Brot statt Waffen, Krieg und Tod" und "Die NATO ist der Aggressor - Frieden mit Russland" zu lesen ...

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Endlager | Million Jahre | Atompriester

Atompriester und Quarzkristalle

Wie bewahrt man Informationen für mehr als 500 Jahre?

Am 15. April gehen die letzten drei Kernkraftwerke in Deutschland vom Netz. Doch das Kapitel Atomenergie ist damit noch lange nicht zu Ende, der nukleare Abfall muss noch einen langen Zeitraum sicher gelagert werden.

Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) hat den Auftrag, die Informationen über den deutschen Atommüll für mindestens 500 Jahre aufzubewahren, besser für eine noch deutlich längere Zeit. Die Aufgabe ist anspruchsvoll: Die Sprache wird sich verändern, die Gesellschaft wird sich verändern, und es ist völlig unklar, ob es überhaupt noch Staaten geben wird, die in der Lage sind, Archivbestände zu erhalten, sagt Jochen Ahlswede im Interview mit ntv.de.

ntv.de: Ihr Job beim Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung ist es unter anderem, dafür zu sorgen, dass aktuelles und künftiges Wissen zur Entsorgung radioaktiver Abfälle in Deutschland nicht verlorengeht. Um welche Zeiträume geht es da?

Jochen Ahlswede: Hochradioaktive Abfälle sind in Zeiträumen gefährlich für Menschen, Tiere und Umwelt, die nach menschlichem Ermessen unendlich sind. Das gesetzliche Ziel lautet, für diese hochradioaktiven Abfälle Sicherheit für einen Zeitraum von einer Million Jahre herzustellen. Und für mindestens fünfhundert Jahre soll es möglich sein, den radioaktiven Abfall aus dem verschlossenen Endlager zu bergen. Zu den Aufgaben des BASE gehört deshalb auch, möglichst alle Informationen für nachfolgende Generationen aufzubewahren, die mit den Fragen der Sicherheit des Endlagers zusammenhängen ...

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Medien | Demokratie | Faschismus

Das ohrenbetäubende Schweigen der Intellektuellen inmitten globaler Konflikte

Progressive Kommentatoren sind in den großen Medien immer seltener anzutreffen. Konservative Meinungsmacher dominieren die politischen Bühnen im Westen und rechtfertigen Verbrechen. Was ist da los? (Teil 1)

Die Intellektuellen haben kein Monopol auf Kultur, Werte oder Wahrheit und schon gar nicht auf die Bedeutung, die einem dieser "Domänen des Geistes", wie sie früher genannt wurden, zugeschrieben werden.

Aber die Intellektuellen sollten deswegen nicht davor zurückschrecken, das anzuprangern, was sie als zerstörerisch für Kultur, Werte und Wahrheit ansehen, vor allem, wenn diese Zerstörung im Namen des Geistes betrieben wird. Die Intellektuellen dürfen sicherlich auf das Positive verweisen, die Sonne schon vor Tagesanbruch gewissermaßen begrüßen, aber sie müssen zugleich vor den Wolken warnen, die sich vor Einbruch der Dunkelheit bedrohlich am Himmel zusammenziehen und uns daran hindern, das Tageslicht später zu genießen.

Europa ist Zeuge einer beunruhigenden (Wieder-)Auferstehung zweier Entwicklungen, die die Domänen des Geistes zerstören: die Eliminierung der Demokratie durch das Erstarken extremer rechter Kräfte und die Unterwanderung des Friedens durch die Erklärung des Kriegs zu einer Naturgewalt.

Beide Zerstörungsprozesse werden durch Werte legitimiert, die sie eigentlich unmöglich machen sollen. Der Faschismus wird im Namen der Demokratie gefördert; der Krieg wird im Namen des Friedens gutgeheißen. All das ist möglich geworden, weil die politische Initiative und die Medienpräsenz den konservativen Kräften der Rechten und der extremen Rechten überlassen werden ...

 

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7. April

 

Slowakei | Mochovce | Steuerzahler zahlen Verlust | Leag

Recherche der Organisation Global 2000:

Dubioser Deal mit Atomstrom

Der Kohlekonzern Leag soll nie erzeugten Strom des AKW Mochovce gekauft und damit Gewinn gemacht haben – auf Kosten des slowakischen Staats.

FREIBURG taz | Das Atomkraftwerk Mochovce in der Slowakei hat dem ostdeutschen Energieunternehmen Leag offenbar zu enormen Gewinnen verholfen – und dies auf Kosten der slowakischen Steuerzahler. Das geht aus Recherchen der österreichischen Umweltorganisation Global 2000 hervor, die alle Vorgänge rund um den nur gut 100 Kilometer von ihrer Landesgrenze entfernten Reaktor russischer Bauart seit Jahren genau verfolgt.

[...]

Obwohl die technischen Probleme des AKW seit Jahren bekannt sind, habe der Firmenchef der Betreibergesellschaft Slovenské elektrárne, Branislav Strýček, bereits frühzeitig die gesamte im Jahr 2022 hypothetisch erzielbare Produktion des Reaktors verkauft, heißt es in einem Papier der österreichischen Umweltorganisation, das der taz vorliegt. Dabei habe zum Zeitpunkt des Verkaufs längst festgestanden, dass der Reaktor bis dahin technisch gar nicht einsatzbereit sein werde.

Verflochtene Unternehmen

Der Strom soll an den deutschen Stromkonzern Leag gegangen sein, das wisse man von Informanten, heißt es von Global 2000. Damit stehen die nicht erzeugten Strommengen im Zentrum eines delikaten Deals: Die Leag gehört nämlich jeweils zur Hälfte dem tschechischen Braunkohle-Oligarchen Daniel Křetínský und seiner EPH-Holding sowie deren Finanzpartner PPF Investments. Eben diese EPH besitzt aber auch ein Drittel des AKW-Betreibers Slovenské elektrárne.

Wie die österreichische Umweltorganisation weiter berichtet, habe die Leag mit dem günstig eingekauften Strom enorme Profite gemacht, als die Börsenpreise anschließend stark anstiegen. Umgekehrt musste Slovenské elektrárne den billig verkauften, aber nie erzeugten Strom selbst dann offenbar teuer zukaufen, um den eingegangenen Lieferverpflichtungen nachzukommen. Da sich die privaten Eigentümer des Unternehmens weigerten, für die Verluste aufzukommen, müssten am Ende „wohl die slowakischen Steuerzahler die Zeche zahlen“, so Global 2000. Der slowakische Staat hat an dem Unternehmen nämlich auch einen Anteil von einem Drittel. Weder die Leag noch Slovenské elektrárne beantworteten Anfragen der taz zu diesem Vorfall ...

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Großbritannien | Verschmutzung Wasser | Abwasser Meer

Großbritanniens Kläranlagen leiten massenhaft Abwasser ins Meer

Kotklümpchen beim Baden, gesperrte Strände: Vergangenen Sommer sorgte offensichtliche Wasserverschmutzung an den britischen Küsten für Empörung. Laut Opposition gab es 2022 mehr als 140.000 solche Vorfälle.

In Großbritannien leiten Kläranlagen massenhaft ungereinigtes Abwasser ins Meer.

2022 seien insgesamt rund eine Million Stunden lang ungeklärte Abwässer an britischen Küsten in die See geflossen, teilte die oppositionelle Labourpartei unter Berufung auf Daten der Umweltbehörde Environment Agency mit. Es habe 141 777 Vorfälle gegeben – das sei einer alle 3 Minuten und 45 Sekunden. So gut wie alle Küstengemeinden in England und Wales seien betroffen gewesen ...

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Sanierung Gebäude

"Aerogel" aus Osnabrück

Der neue Super-Dämmstoff

Ein deutsches Start‑up entwickelt ein Material aus dem nachwachsenden Rohstoff Lignin, das die energetische Gebäudesanierung revolutionieren könnte. Die Wirkung ist doppelt so gut wie bei einem herkömmlichen Dämmstoff. Zurzeit arbeitet das Team daran, den Herstellungspreis zu senken.

Wer klimafreundlich wohnen und möglichst wenig für das Heizen ausgeben will, dessen Haus oder Wohnung muss mit einer guten Wärmedämmung ausgestattet sein. Daran führt kein Weg vorbei, weil sonst die Beheizung auch mit erneuerbaren Energien auf Dauer zu ineffizient und teuer wäre.

[...]

Ein neuartiger Hochleistungs-Dämmstoff, der von einem Entwicklerteam in Osnabrück und Hamburg derzeit zur Marktreife entwickelt wird, könnte hier eine Revolution auslösen. Es handelt sich um ein "Aerogel", ein extrem leichtes und fast komplett aus mikroskopisch kleinen Luft-Poren bestehendes Material, das Wärme nur sehr schlecht transportiert und daher den Verlust an die Umgebung des Gebäudes minimiert.

Die Wirkung ist in etwa doppelt so gut wie die eines herkömmlichen Dämmstoffs. Entsprechend muss die Dämmstoff-Lage nur noch halb so dick sein, um denselben Standard zu erfüllen.

Weiterer Vorteil: Das neue Aerogel wird aus einem nachwachsenden Pflanzen-Rohstoff hergestellt, nämlich Lignin. Dieses fällt in großen Mengen als Abfallprodukt unter anderem bei der Herstellung von Papier an ...

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07. April 1989 (Broken Arrow) U-Boot K-278 sank südlich der Bäreninsel

Der Atomreaktor und zwei nuklear bestückte Torpedos befinden sich noch immer an Board und rosten vor sich hin.

Wikipedia

https://de.wikipedia.org/wiki/K-278_Komsomolez

Die K-278 Komsomolez war ein sowjetisches Atom-U-Boot. Es wurde 1984 in Dienst gestellt und sank am 7. April 1989. Der Untergang kostete 42 Besatzungsmitglieder das Leben ...

Das Schicksal der Komsomolez

https://de.wikipedia.org/wiki/K-278_Komsomolez#Das_Schicksal_der_Komsomolez

Am 7. April 1989 brach im Heckraum der Komsomolez ein Feuer aus. Das Boot befand sich in einer Tiefe von 150 bis 380 Metern, als ein Ventil einer Hochdruckluftleitung, welche die Hauptballasttanks des Bootes verband, platzte und austretendes Öl (vermutlich aus dem Hydraulikventil) auf einer heißen Oberfläche Feuer fing. Die Ausbreitung des Feuers konnte nicht durch das Abschotten der Abteilungen gestoppt werden, da sich das Feuer durch die Kabelschächte des Bootes ausbreitete. Als direkte Folge wurde die automatische Notabschaltung des Reaktors eingeleitet, um eine Überlastung zu verhindern. Dies führte dazu, dass der Antrieb versagte. Der Energiemangel führte zum Systemversagen im ganzen Boot, darunter auch zum Ausfall der meisten Sicherheitssysteme. Dem Boot gelang es nach elf Minuten aufzutauchen, aber der Riss im Druckluftsystem schürte das Feuer weiter. Ein Großteil der Besatzung verließ das Boot. Nach einigen Stunden brach die Hülle, und das Boot sank. Der Kommandant sowie vier weitere an Bord verbliebene Besatzungsmitglieder versuchten, sich mit der Notfallkapsel zu retten. Diese war jedoch zum Teil geflutet und mit giftigen Gasen gefüllt – nur einer von ihnen überlebte den Aufstieg zur Oberfläche. Zwar hatte die Besatzung um Hilfe gefunkt, und beim Notausstieg aus dem Boot waren schon Rettungsflugzeuge vor Ort, um Rettungsinseln abzuwerfen, allerdings waren nicht genug für die 50 Männer vorhanden. Von den 69 Besatzungsmitgliedern starben 42 während und nach dem Unglück, die meisten von ihnen durch Unterkühlung im kalten Wasser, da sie es nicht geschafft hatten, vor dem Notausstieg ihre Rettungsanzüge anzulegen.

[...]

Zum Zeitpunkt des Untergangs trug das Boot zwei nuklear bestückte und acht konventionelle Torpedos. Es wurden zwei Untersuchungen eingeleitet, eine von der Regierung der UdSSR, die andere später von unabhängiger Stelle. Beide konnten die genauen Umstände, die zum Verlust des Bootes führten, nicht vollständig klären; die zweite Untersuchung sah den Hergang jedoch in Konstruktionsmängeln des Bootes bedingt. Ebenso wurde der schlechte Ausbildungsstand der Besatzung kritisiert. Norwegen erklärte später, dass man das Boot zwei Stunden vor dem Untergang per Luft oder See hätte erreichen können, allerdings sei man zu spät benachrichtigt worden.

 

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6. April

 

Krieg | Klimawandel | Chomsky | Kapitalismus

Noam Chomsky: Wilder Kapitalismus

Vom Klimawandel über Bankenzusammenbrüche bis zum Krieg

Auszug aus einem Interview, das David Barsamian kürzlich mit Noam Chomsky bei AlternativeRadio.org geführt hat.

David Barsamian: Am 20. März veröffentlichte der Zwischenstaatliche Ausschuss für Klimaänderungen der UN seinen neuesten Bericht. Die neue IPCC-Bewertung von hochrangigen Wissenschaftlern warnte, dass wir bei der Bewältigung der Klimakrise keine Zeit mehr verlieren dürfen. UN-Generalsekretär Antonio Guterres sagte: „Der Temperaturanstieg im letzten halben Jahrhundert ist der höchste seit 2000 Jahren. Die Kohlendioxid-Konzentration ist so hoch wie seit mindestens zwei Millionen Jahren nicht mehr. Die Klima-Zeitbombe tickt.“ Auf der COP 27 sagte er: „Wir befinden uns auf einem Highway in die Klimahölle und haben den Fuß noch auf dem Gaspedal. Es ist das entscheidende Problem unserer Zeit. Es ist die zentrale Herausforderung unseres Jahrhunderts.“ Meine Frage an Sie lautet: Man sollte meinen, dass das Überleben ein Thema ist, das die Menschen aufrüttelt, aber warum gibt es kein größeres Gefühl für die Dringlichkeit, dieses Problem auf eine substanzielle Weise anzugehen?

Noam Chomsky: Es war eine sehr starke Aussage von Guterres. Ich denke, sie könnte noch stärker sein. Es ist nicht nur die entscheidende Frage dieses Jahrhunderts, sondern der Menschheitsgeschichte. Wir sind jetzt, wie er sagt, an einem Punkt, an dem sich entscheidet, ob das menschliche Experiment auf der Erde in irgendeiner erkennbaren Form fortgesetzt wird. Der Bericht war klar und deutlich. Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem unumkehrbare Prozesse in Gang gesetzt werden. Das bedeutet nicht, dass alle Menschen morgen sterben werden, aber wir werden Kipppunkte überschreiten, an denen nichts mehr getan werden kann, an denen es nur noch in die Katastrophe geht.

Ja, es ist eine Frage des Überlebens jeder Form von organisierter menschlicher Gesellschaft. Schon jetzt gibt es viele Anzeichen für extreme Gefahren und Bedrohungen, bislang fast ausschließlich in Ländern, die die geringste Rolle bei der Verursachung der Katastrophe gespielt haben. Es wird oft und zu Recht gesagt, dass die reichen Länder die Katastrophe verursacht haben und die armen Länder ihre Opfer sind, aber in Wirklichkeit ist es ein wenig differenzierter. Es sind die Reichen in den reichen Ländern, die die Katastrophe verursacht haben, und alle anderen, einschließlich der Armen in den reichen Ländern, sind mit den Problemen konfrontiert ...

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Atomaufsicht Japan | Daten Manipulation | Atomkraftwerk Tsuruga

Daten erneut fehlerhaft

Japans Atomaufsicht stoppt erneut Sicherheitsbewertung eines Atomreaktors wegen Datenmanipulation

Die japanische Atomaufsichtsbehörde hat die Sicherheitsbewertung des Atomreaktors des Kraftwerks Tsuruga erneut gestoppt, da das Betreiberunternehmen erneut fehlerhafte Dokumente eingereicht hatte.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Dokumente, die der Betreiber eingereicht hat, voller Fehler und Datenmanipulationen sind.

Atomreaktor 2 soll wieder ans Netz

Die Atomaufsichtsbehörde erwog bereits, den Betreiber zu zwingen, seinen Antrag auf Sicherheitsüberprüfung zurückzuziehen, entschied sich dann aber für eine weitere Aussetzung.

Das Atomkraftwerk Tsuruga besteht aus zwei Blöcken, wobei der Reaktor Nr. 1 verschrottet werden soll. Japan Atomic Power reichte 2015 den Antrag auf Sicherheitsüberprüfung für den Atomreaktor 2 ein ...

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Arktis | Permafrost | Atommüll

Giftmüll durch tauenden Permafrost?

Diesel, Schwermetalle, Industrieabfälle - in der Arktis lagert viel giftiger Müll, oft einfach auf oder im Permafrostboden. Doch durch die Erderwärmung taut dieser auf. Forscher warnen vor Gefahren für die Natur.

Durch das Tauen von Permafrostböden unter Industrieanlagen in der Arktis steigt Fachleuten zufolge das Risiko großflächiger Umweltschäden erheblich. In den arktischen Regionen seien über Jahrzehnte hinweg giftige Abfälle in Kleindeponien im oder auf dem bislang dauerhaft gefrorenen Erdreich abgelagert worden, erklärte das Alfred-Wegener-Institut (AWI) in Bremerhaven.

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Diesel, Schwermetalle, radioaktive Abfälle

Die Bandbreite der Substanzen reicht demnach von Dieselkraftstoff über hochgefährliche Schwermetalle bis hin zu radioaktiven Abfällen. In der Arktis gibt es insgesamt eine große Zahl stillgelegter und aktiver Anlagen zur Öl- und Gasförderung sowie Bergwerke. Zu diesen gehören nach Angaben der AWI-Experten lokale Deponien mit giftigen Schlämmen, Seen voller aufgestauter Industrieabwässer oder Schutthalden aus dem Minenbetrieb.

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Müll wieder wegräumen

Als Konsequenz kann sich Langer vorstellen, dass die Menschen den Müll auch wieder wegräumen. "Das wäre natürlich das Optimale, dass wir den Müll, den wir über sehr lange Zeit in der Arktis hinterlassen haben, auch wieder wegräumen, oder heraustransportieren aus der Arktis. Zumindest an den Standorten, wo wir wissen, dass es Probleme geben wird mit dem Auftauen." Dafür brauche es aber erstmal eine bessere Übersicht darüber, wo in den vergangenen Jahren überhaupt wie viel und was entsorgt worden sei.

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Photovoltaik | Windenergie | Anti-Atomkraft-Bewegung

Atomkraft? Nein danke!

Deutschland schaltet endlich die letzten AKW ab. Ein riesiger Erfolg der Bewegung, die aber weiter kämpfen wird für eine nuklearfreie Welt

Am 15. April gehen die letzten drei deutschen Atomkraftwerke (AKW) endlich vom Netz. Ein großartiger Erfolg der Anti-Atomkraft-Bewegung, die über Jahrzehnte auf die Gefahren der Hochrisikotechnologie hingewiesen hat. Und das trotz massiver Gegenwehr von Politik, Konzernen und Polizei. Nicht ohne Grund wurden die großen Demonstrationen auch als Schlachten bezeichnet.

Dabei führten die Protestierenden nie nur einen reinen Verhinderungskampf, sondern zeigten schon früh Alternativen in der Energieerzeugung und im gemeinsamen Miteinander auf. Das erste Windrad, Bürger*innenenergie, die ersten Photovoltaikanlagen und Bestrebungen, sparsamer mit Energie umzugehen, gehen auf diese Bewegung zurück. Vieles, was damals belächelt oder als Nische abgetan wurde, hat sich zu einer stabilen Säule der Energiewende entwickelt. Auch das ist ein Erfolg der Anti-AKW-Bewegung ...

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Glyphosat | DUH | foodwatch

Deutsche Umwelthilfe und foodwatch leiten Rechtsverfahren gegen die Zulassung von fünf Pestiziden ein

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und foodwatch gehen erstmals juristisch gegen die Zulassungen von Pestizid-Produkten vor. Dazu hat die DUH Widersprüche beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit gegen die Zulassungen mehrerer Pflanzenschutzmittel, unter anderem mit Glyphosat, eingereicht.

Die DUH kündigt an zu klagen, sollte den Widersprüchen nicht abgeholfen werden. Ziel der zunächst fünf Musterverfahren ist es, den Verkauf von ausgewählten Produkten mit besonders giftigen und umweltschädlichen Wirkstoffen zu stoppen.

Bislang hindert die Bundesregierung deutsche Umweltverbände daran, die Zulassung von Pestiziden zum Schutz der Chemiekonzerne gerichtlich zu überprüfen. Bereits im November vergangenen Jahres hatte die DUH durch den Europäischen Gerichtshof klären lassen, dass Umweltverbände in Deutschland basierend auf der Aarhus-Konvention gegen alle Typ- und Produktzulassungen mit schädlichen Umweltauswirkungen vorgehen dürfen. Das im aktuellen Umweltrechtsbehelfsgesetz enthaltene Verbot solcher Klagen sei schlicht EU-rechtswidrig und ab sofort nichtig ...

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EnergiekonzernGreenwashing | Deutsche Umwelthilfe

DUH klagt gegen Total Energies

Urteil zur Verbrauchertäuschung mit vermeintlicher Klimaneutralität

Berlin - Das Landgericht Düsseldorf hat einer Klage der Deutschen Umwelthilfe (DUH) gegen Total Energies wegen der vermeintlichen „Klimaneutralität“ ihres „CO2-kompensierten Heizöls“ stattgegeben.

Das Urteil ist das erste in den juristischen Verfahren der DUH gegen irreführende Werbeversprechen, in denen auf der Basis unglaubwürdiger Klimaschutzprojekte behauptet wird, Produkte seien „klimaneutral“, so die Deutsche Umwelthilfe.

„Total Energies konnte die Verbraucher nur deshalb so dreist täuschen, weil Landes- wie Bundesregierung keinen wirklichen Verbraucherschutz betreiben. Liebe Ministerinnen Lemke und Gorißen: So wird das nichts mit dem Klimaschutz, wenn Sie zulassen, dass Verbrauchern eingeredet wird, mit 40 Euro Ablasszahlung an einen Ölkonzern pro Jahr lasse sich eine Ölheizung klimaneutral betreiben“, so DUH-Bundesgeschäftsführer Resch.

Der Energiekonzern Total Energies darf nun nicht mehr wie bisher sein Heizöl als „CO2-kompensiert“ bewerben ...

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Urananreicherungsanlage Gronau | Energiewende | Ostermarsch

Ostermärsche fordern Frieden und Energiewende

Bonn (dpa/lnw) - In Nordrhein-Westfalen werden an den Ostertagen insgesamt mehrere Tausend Menschen zu Friedensdemonstrationen erwartet. Das zentrale Thema ist der Ukrainekrieg. In Nordrhein-Westfalen sind nach einer Übersicht des Netzwerks Friedenskooperative in Bonn mindestens 16 Veranstaltungen zwischen Bielefeld und Düren geplant.

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Bereits an Karfreitag geht das Aktionsbündnis Münsterland an der Urananreicherungsanlage in Gronau auf die Straße. Etwa 150 Teilnehmer werden am Mittag zu der traditionellen Protestaktion erwartet. Die Forderung lautet "Energiewende und Frieden statt Uranmüll und Krieg" ...

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INES Kategorie 4 "Unfall" 06. April 1993 (INES 4 | NAMS 4,8) Atomfabrik Tomsk 7, UdSSR

Wikipedia

https://de.wikipedia.org/wiki/Kerntechnische_Anlage_Tomsk

Am 6. April 1993 wurden in der Wiederaufarbeitungsanlage, die prioritär für die Produktion von waffenfähigem Plutonium genutzt wurde, durch eine Explosion große Mengen vor allem kurzlebiger radioaktiver Stoffe freigesetzt ...

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Nuclear power accidents by country#Russia

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AtomkraftwerkePlag

https://atomkraftwerkeplag.fandom.com/de/wiki/Sewersk/Tomsk-7,_ehemalige_Sowjetunion_1993

Am 6. April 1993 trat in einem Tank mit einer Lösung von 8.773 kg Uran und 310 g Plutonium ein Überdruck auf, der daraufhin explodierte. "In die Atmosphäre geschleuderte radioaktive Partikel kontaminierten ein Gebiet von über 120 Quadratkilometern. Zahlreiche Dörfer mussten evakuiert werden, sie sind dauerhaft unbewohnbar. Noch heute leiden die Menschen in der Region an den Folgen. Viele zeigen dieselben Symptome wie die Opfer von Tschernobyl und Majak: Krebs, Blutkrankheiten, Schädigung des Erbguts." ...

 

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5. April

 

Italien | Uranmunition | Gesundheitsschäden

Gesundheitsschäden durch abgereichertes Uran: "Lawine hat begonnen"

Die Entscheidung Großbritanniens, mit abgereichertem Uran hergestellte Granaten in die Ukraine zu schicken, hat für Aufsehen gesorgt. Der Einsatz ähnlicher Munition während der NATO-Bombardierung Jugoslawiens 1999 ist Gegenstand mehrerer Studien über die Gesundheitsrisiken, die von dem giftigen Material ausgehen.

Allein in Italien starben 400 Militärangehörige und weitere 8000 sind schwer erkrankt, nachdem sie während der Nato-Bombardierung Jugoslawiens 1999 abgereichertem Uran ausgesetzt waren. Der Nachweis des Zusammenhangs zwischen dem giftigen Material und der Zunahme von Krebserkrankungen ist nicht einfach. Der Einsatz von abgereichertem Uran ist durch kein internationales Abkommen verboten, und Italien ist nicht das einzige europäische Land, in dem die Debatte über den Einsatz solcher Waffen noch nicht abgeschlossen ist.

Obwohl zahlreiche Studien zu diesem Thema durchgeführt wurden, bleibt die Kontroverse über die Auswirkungen der Exposition gegenüber abgereichertem Uran bestehen, wobei das italienische Verteidigungsministerium jede Verantwortung abstreitet.

Angelo Fiore Tartaglia weiß eine Menge darüber. Der italienische Anwalt verteidigt seit 20 Jahren Militärangehörige, die abgereichertem Uran ausgesetzt waren und darunter leiden. Er hat einen beispiellosen Rekord aufgestellt, indem er über 300 Gerichtsverfahren gewonnen hat, die den Zusammenhang zwischen dem Einsatz von abgereichertem Uran und einer Reihe von Krankheiten beweisen ...

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Brennelemente | Sanktionen | russisches Uran

Nach Besuch in Kiew

Habeck will Importeure von russischem Uran sanktionieren

Der Import zahlreicher russischer Rohstoffe und Produkte ist bereits sanktioniert, Uran allerdings nicht. Daran will Wirtschaftsminister Habeck nun etwas ändern. Die Umstellung für Länder mit Atomkraft sein zwar groß, aber zumutbar, findet er.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will sich für Sanktionen gegen Länder einsetzen, die trotz des Kriegs in der Ukraine Uran aus Russland beziehen. Bei seinen Gesprächen zu diesem Thema in der Ukraine sei es vor allem um "die Lieferung von Uran für Atombrennstäbe nach Europa aus Russland" gegangen, sagte der Vizekanzler auf der Rückfahrt von seinem zweitägigen Besuch in Kiew.

Er sei von ukrainischen Gesprächspartnern gefragt worden, warum der Bezug von russischem Uran noch immer nicht sanktioniert werde, sagte Habeck. "Und ich finde, darauf gibt es keine gute Antwort." Irgendwann müsse das aber passieren, "auch wenn das für die Länder, die Atomkraftwerke mit russischem Uran noch bestücken, eine Umstellung bedeutet. Aber die erscheint mir zumutbar, dafür werde ich mich also einsetzen" ...

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Frieden Ukraine | Waffenstillstand | Ostermarsch

Ostermärsche: Waffenstillstand und Frieden für die Ukraine

IPPNW fordert verstärkte internationale Anstrengungen, um dem Krieg zugrundeliegende Konflikte zu lösen.

Die ärztliche Friedensorganisation IPPNW ruft am Osterwochenende zu bundesweiten Demonstrationen auf. Anlässlich der Ostermärsche fordern die Mediziner*innen die Bundesregierung auf, sich verstärkt für einen Waffenstillstand und Frieden in der Ukraine einzusetzen. Nur durch internationale diplomatische Bemühungen könne ein jahrelanger Zermürbungskrieg oder eine Eskalation bis hin zum Atomkrieg verhindert werden.

„Um Lösungen für ein Kriegsende zu erarbeiten, müssen aus Sicht der Friedenslogik alle zugrundeliegenden Konflikte betrachtet werden. Dazu gehören der zwischenstaatliche und der territoriale Konflikt um die Souveränität der Ukraine. Aber auch der Streit um fossile Ressourcen und die Rivalität zwischen den Atommächten USA, China und Russland sowie die Frage nach den unterschiedlichen Sicherheitsinteressen in Europa spielen entscheidende Rollen“, betont die Vorsitzende der IPPNW, Dr. med. Angelika Claußen ...

Ostermärsche mit IPPNW-Beteiligung

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Wasser Speicher | KlimawandelTrockenheit

Deutschland hat 15,2 Milliarden Tonnen Wasser verloren

Klimawandel und Wetterextreme haben Wasserspeicher in den letzten 20 Jahren dezimiert

Negative Bilanz: Deutschland hat in den letzten 20 Jahren rund 15,2 Milliarden Tonnen Wasser aus seinen natürlichen Wasserspeichern verloren – das entspricht jährlich 760 Millionen Tonnen Wasser, wie Analysen ergeben haben. Dieser Verlust aus Gewässern, Grundwasser und Boden entsteht, weil seit 2002 weniger Wasser durch Zuflüsse und Niederschläge dazugekommen ist, als durch Verdunstung und Abflüsse verloren ging. Vor allem seit 2015 ist die Bilanz der deutschen Wasserressourcen daher negativ.

Der Klimawandel geht auch an Deutschland nicht spurlos vorüber: Die Mitteltemperaturen steigen, die Winter werden milder und im Sommer mehren sich Hitzetage und Trockenperioden. Besonders ausgeprägt ist dies seit dem Hitzesommer 2018, der auch europaweit eine historisch beispiellose Dürreperiode einleitete. Dies wirkte sich auch auf Bodenfeuchte und Gewässer aus: Sie haben ihr Wasserdefizit auch nach dem regenreicheren Jahr 2021 noch nicht wieder ausgleichen können ...

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INES Kategorie 5 "Schwerer Unfall"05. April 1968 (INES 5 | NAMS 5) Atomfabrik Majak, UdSSR

Es wurden etwa 5600 TBq Radoaktivität freigesetzt. Ein Techniker starb an den Folgen der Strahlenbelastung.

Nuclear Power Accidents.pdf

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AtomkraftwerkePlag

Die Plutoniumfabrik Majak 

1957 ereignete sich bereits ein erster großer Unfall bei der Nutzung der Atomenergie, der in seinen Ausmaßen mit den Katastrophen von Fukushima und Tschernobyl vergleichbar ist, aber erst 1989 in der Weltöffentlichkeit bekannt wurde.

Der Atomkomplex Majak, 15 Kilometer östlich der Stadt Kyschtym in der Oblast Tscheljabinsk an der Ostseite des südlichen Urals gelegen, war 1945 wichtiger Bestandteil der Pläne Stalins, schnell waffenfähiges Plutonium herzustellen und den Rückstand der Sowjetunion bei nuklearen Waffen aufzuholen. 1948 wurde der erste Reaktor angeschaltet, 1949 die erste Atombombe gezündet, und Stalin hatte mit den USA gleichgezogen.

In Majak ereigneten sich 235 radioaktive Störfälle mit schwerwiegenden Folgen für die Umwelt ...

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Vergleichbare Atomfabriken gibt es überall auf der Welt:

Uran-Anreicherung und Wiederaufarbeitung - Anlagen und Standorte

Bei der Wiederaufarbeitung lässt sich das Inventar abgebrannter Brennelemente in einem aufwändigen chemischen Verfahren (PUREX) voneinander separieren. Abgetrenntes Uran und Plutonium können danach erneut verwendet werden. Soweit die Theorie ... 

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Youtube

Uranwirtschaft: Anlagen zur Verarbeitung von Uran

Alle Uran- und Plutoniumfabriken produzieren radioaktiven Atommüll: Uran-Aufbereitungs-, -Anreicherungs- und -Wiederaufarbeitungsanlagen, ob in Hanford, La Hague, Sellafield, Mayak, Tokaimura oder wo auch immer auf der Welt, haben alle das gleiche Problem: Mit jedem Bearbeitungsschritt entstehen mehr und mehr extrem giftige und hochradioaktive Abfälle ...

 

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4. April

 

Brennelementefabrik Lingen | RosatomFramatome | Advanced Nuclear Fuels

Zögerlicher Abschied von russischen Atomen

Tschechien nutzt künftig keine AKW-Brennelemente aus Russland mehr, die Slowakei, Ungarn und Bulgarien verwenden sie weiter. Eine Tochter des russischen Staatskonzerns Rosatom will Brennstäbe für Osteuropa künftig in Niedersachsen produzieren.

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Wie stark die Marktmacht Russlands im Bereich Atombrennstoffe aber weiterhin ist, illustriert eine aktuelle Nachricht zur Brennelementefabrik in Lingen im Emsland, die einer Tochter der französische Atomfirma Framatome, Advanced Nuclear Fuels (ANF), gehört.

ANF will dort künftig zusammen mit der Rosatom-Tochter TWEL auch Brennstäbe für russische Meiler älterer Bauart in Osteuropa produzieren. Dazu haben beide Unternehmen ein Joint Venture in Frankreich gegründet.

Bisher produziert Lingen vor allem für AKW in westlichen Ländern. Rosatom besitzt das Monopol für die sechseckigen Brennstäbe, wie sie in den Alt-Reaktoren benötigt werden ...

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China | erneuerbarschwimmende Solaranlagen

China: Auf der solaren Überholspur

Energie und Klima – kompakt: Im Land der Mitte werden mehr Solar- und Windkraftanlagen ans Netz angeschlossen, als irgendwo sonst auf der Welt.

Eines von fünf Solarpaneelen, die letztes Jahr ans Netz gingen, schreibt die Nachrichtenagentur Bloomberg, wurde auf einem chinesischen Dach installiert.

Beachtliche 51 Gigawatt (GW) Leistung seien im vergangenen Jahr mit den unzähligen Kleinanlagen hinzugekommen. Mit denen lässt sich in China – grob geschätzt – so viel elektrischer Strom gewinnen, wie in fünf bis sieben großen Atomkraftwerken oder in etwa zehn modernen Kohlekraftwerken ...

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Klimaschutz | fossileVerkehr GebäudeEmissionshandel

FDP drängt zum Handeln mit CO₂

Schon im kommenden Jahr soll nach dem Willen der FDP ein neuer Emissionshandel für Verkehr und Gebäude starten. Doch das Instrument hat Schwächen: Für die Transformation von Gebäuden und Verkehr braucht es mehr als hohe CO2-Preise.

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Verkehr und Gebäude gelten als Sorgenkinder beim Klimaschutz, weil hier noch immer zu viele fossile Brennstoffe eingesetzt werden. Wenig überraschend haben beide Sektoren in den vergangenen zwei Jahren ihr Klimaziel gerissen.

Damit die Sektoren auf Kurs kommen, will die FDP nun den Emissionshandel vorziehen. Seit 2021 gibt es in Deutschland in beiden Bereichen einen festen CO2-Preis. Unternehmen, die Benzin, Diesel, Erdgas oder Heizöl in Umlauf bringen, müssen dafür CO2-Zertifikate erwerben – zu einem gesetzlich festgelegten Preis.

Ein Zertifikat berechtigt zum Ausstoß einer Tonne CO2 und kostet derzeit 30 Euro. Viel zu wenig, um den Marktteilnehmern und Verbraucher:innen zu signalisieren, dass sie fossile Brennstoffe vermeiden sollen.

Deshalb soll nach dem Willen der FDP der nationale CO2-Preis schon ab dem nächsten Jahr in einen echten Emissionshandel überführt werden. Dabei soll sich der Preis für CO2 frei nach Angebot und Nachfrage bilden und so den Marktteilnehmern Anreiz zur Emissionsminderung geben ...

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Emissionen | Chemie Ersatz Stoffe | OzonFCKW

Neues Rekordhoch bei „Ozonkillern“

Emissionen von fünf ozonabbauenden Substanzen erreichen neue Höchstwerte

Verboten, aber nicht gestoppt: Die Emissionen von fünf ozonzerstörenden Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW) haben im Jahr 2020 neue Höchstwerte erreicht, wie Messungen enthüllen. Obwohl diese FCKW nach dem Montreal-Protokoll nicht mehr in Produkten enthalten sein dürfen, ist ihre Konzentration seit 2010 teils rapide angestiegen. Der zerstörerische Effekt auf die Ozonschicht ist zwar noch gering, aber diese FCKW heizen das Klima auf: Ihr Treibhauseffekt entspricht dem der gesamten CO2-Emissionen der Schweiz.

Schon seit dem Montreal-Protokoll von 1987 sind Produktion und Freisetzung von ozonschädigenden Fluorchlor-Kohlenwasserstoffen (FCKW) weltweit verboten. Seit 2010 gilt dies auch für die Freisetzung von Tetrachlormethan (CCl4). Diese chlorhaltigen Chemikalien setzen eine Kettenreaktion in der Stratosphäre in Gang, die die schützende Ozonschicht zerstört. Doch trotz des Verbots werden in den letzten Jahren vermehrt wieder „Ozonkiller“ freigesetzt, darunter das verbotene Trichlorfluormethan (CFC-11) sowie neue Fluorchlor-Kohlenwasserstoffe ...

 

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3. April

 

BrennelementeRosatom | Framatome | Westinghouse

Tschechien und Slowakei wollen Atomkraft-Unabhängigkeit von Russland

Tschechien und die Slowakei pochen auf Einhaltung der EU-Sanktionen, auch bei der Atomkraft. Das betonen die beiden Premiers nach einer gemeinsamen Sitzung.

Tschechien und die Slowakei wollen sich auch bei der Atomkraft aus der Abhängigkeit von Russland lösen. Das betonten die beiden Premiers nach einer gemeinsamen Kabinettssitzung am Montag im slowakischen Trenčín. Man suche nach Wegen, um so schnell wie möglich AKW-Brennstoff aus "nicht-russischen Quellen" zu bekommen, sagte der slowakische Premier Eduard Heger. Russisches Uran steht bisher nicht auf der EU-Sanktionsliste, weil es von Atomländern wie Frankreich benötigt wird.

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Der tschechische Energiekonzern CEZ hatte erst in der Vorwoche mitgeteilt, dass das AKW Dukovany ab dem nächsten Jahr mit Brennstäben aus amerikanischer Produktion betrieben werde. Bisher hatte der Meiler seinen Brennstoff vom russischen Staatskonzern Rosatom erhalten. Das US-Unternehmen Westinghouse wird auch gemeinsam mit der französischen Framatom künftig das AKW Temelin versorgen ...

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Vereinigte Staaten | Klimakatastrophe | Extremwetter

Darum sind die USA Spitzenreiter bei Unwetterkatastrophen

New York · Wieder haben Tornados in Teilen der USA Menschenleben gefordert - das ist nur die jüngste der vielen Unwetterkatastrophen, die alljährlich die Vereinigten Staaten treffen. Woran liegt das eigentlich?

Die USA sind der Punchingball der Welt, was schwere Unwetter betrifft. Zwei Ozeane, der Golf von Mexiko, die Rocky Mountains, ins Wasser ragende Halbinseln wie Florida, aufeinander prallende Sturmfronten und der Jetstream - das alles verbindet sich zu einem üblen Gebräu, das massive Wetterauswüchse wie die jüngste tödliche Tornado-Serie im Süden und mittleren Westen der USA fördert, wie Experten sagen ...

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Atomkraft? Nein danke! | Wyhl | militärisch-industrieller Komplex

«Das war's» - Deutschland und die Atomkraft

Am 15. April gehen die letzten drei deutschen AKW vom Netz. Damit endet auch eine Ära von enormer gesellschaftspolitischer Bedeutung, in der alle Formen des bürgerlichen Widerstands einstudiert wurden.

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Doch in der Anti-Atomkraft-Bewegung fanden erstmals breite Schichten der Bevölkerung zusammen. Das aus Dänemark importierte Logo «Atomkraft? Nein danke!» mit lachender roter Sonne wurde zum wohl bekanntesten Aufkleber einer ganzen Generation.

«Die Kontroverse über die Kernenergie war die größte öffentliche Kontroverse in der bisherigen Geschichte der Bundesrepublik», sagt der Umwelthistoriker Joachim Radkau, Autor des Standardwerks «Aufstieg und Krise der deutschen Atomwirtschaft» (1983).

So brachte der geplante Bau eines Kernreaktors im badischen Wyhl Mitte der 70er Jahre sowohl linke Freiburger Studenten als auch konservativ eingestellte Winzer und Bauern auf die Beine. Es existierten dort auch enge Verbindungen zur französischen Anti-Atomkraft-Bewegung, die Jahre früher entstanden war. «In Frankreich war der militärisch-industrielle Komplex aber einfach zu stark», sagt Radkau. «Da wurden Demonstrationen noch viel brutaler niedergeknüppelt als bei uns.» ...

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Atomausstieg | FDP | Atomlobby | Energiepolitik

FDP will Atomkraftwerke weiter nutzen

Angesichts der energiepolitischen Lage sei das Aus für Atomkraftwerke ein strategischer Fehler, sagt der FDP-Generalsekretär. Die letzten AKW gehen am 15. April vom Netz.

Kurz vor dem endgültigen Ausstieg aus der Atomkraft in Deutschland hat die FDP sich entgegen den Plänen von SPD und Grünen für den Weiterbetrieb von Atomkraftwerken ausgesprochen. Das AKW-Aus sei "ein strategischer Fehler in einer weiterhin angespannten energiepolitischen Lage", sagte FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai am Montag dem Nachrichtenportal t-online.

Deutschland verpasse damit "bedauerlicherweise die Chance, ohne größeren Aufwand für mehr Klimaschutz und niedrigere Energiepreise zu sorgen". Aus Sicht der FDP bleibe die Laufzeitverlängerung "sinnvoll", sagte der FDP-Politiker ...

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Fossil Lobby | Klimaschutz verhindert | Golfstrom

Hurra, wir lassen die Ozeanzirkulation kollabieren!

Studie zeigt, dass wir buchstäblich Erdgeschichte schreiben. Den Weltmeeren – und damit uns – droht der Kollaps. Doch in Deutschland freuen sich Lobbys, Politiker und Journalisten, Klimaschutz verhindert zu haben. Ein Kommentar.

Während die globalen Treibhausgase weiter jährlich steigen, in neue fossile Projekte auf der ganzen Welt investiert wird, in Deutschland LNG-Terminals gebaut und das unzulängliche Klimaschutzgesetz weiter beschnitten wird, in den USA die Biden-Regierung die hochumstrittene Willow-Ölbohrung im Norden Alaskas genehmigt (enorme 95 Milliarden Liter Erdöl sind dort gelagert. Die texanische Ölfirma ConocoPhillips muss wohl für die Exploration den Boden zuvor erst wieder gefrieren, den man durch eigene Treibhausgase zum Erweichen gebracht hat. Ironie der Klimakrise!), die Öl-, Gas- und Kohlekonzerne Rekordgewinne einfahren, in Wien das große Gaslobby-Treffen polizeilich mit Pfefferspray und Hundestaffeln von Protesten abgeschirmt wird sowie Klimadesaster ganze Regionen vor allem in ärmeren Ländern zunehmend verwüsten, viele Menschenleben kosten und uns immer teurer zu stehen kommen, erreicht die Redaktionsbüros die nächste schockierende Nachricht aus der Wissenschaft.

In den Medien der reichen Industriestaaten werden solche Horrormeldungen (wir kommen gleich zum konkreten Inhalt der jüngsten) hinsichtlich des Überschreitens der sehr gefährlichen Kipppunkte – bei denen eine nicht mehr kontrollierbare, sich selbst verstärkende Erdüberhitzung in Gang gesetzt wird – gewohnheitsmäßig kurz vermeldet, um dann zu wichtigeren Themen zu wechseln. Das war auch diesmal wieder zu beobachten.

Während man also mit dem wohlbekannten Achselzucken über die Alarmstufe-Rot-Meldung hinweggeht, wird in Deutschland demgegenüber seit Wochen und Monaten mit Verve und journalistischem Engagement Stimmung gemacht gegen jegliche Schritte, etwas mehr für Klimaschutz zu tun. So konnten Wärmewende, Verkehrswende und Berliner Klimaentscheid erfolgreich im Ansatz gestoppt bzw. auf die lange Bank geschoben werden ...

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INES Kategorie 4 "Unfall" 03. April 1960 (INES 4) WTR-2 Reaktor Waltz Mill, USA

Unfall mit Kernschmelze im WTR-2 Reaktor auf dem Gelände der Anlage Waltz Mill von Westinghouse.

Nuclear Power Accidents.pdf

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Dieser Reaktorunfall sowie einige andere Freisetzungen von menschengemachter Radioaktivität sind nicht bzw. nicht mehr in der deutschen Wikipedia zu finden.

Wikipedia - en

https://en.wikipedia.org/wiki/Westinghouse_TR-2#1960_accident

Am Sonntagabend, dem 3. April 1960, kam es im Reaktor zu einer teilweisen Kernschmelze. Ein Brennelement schmolz und setzte die radioaktiven gasförmigen Spaltprodukte Krypton und Xenon frei. Die Überhitzung und die anschließende Beschädigung des Brennelements sollen durch einen lokalen Mangel an ausreichendem Kühlmittelfluss verursacht worden sein. Der Unfall wurde auf der internationalen Skala für nukleare Ereignisse mit 4 bewertet, ein Unfall mit lokalen Folgen ...

Übersetzt mit https://www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

 

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2. April

 

Nordkorea | Uran-Anreicherung | Yongbyon

Erhöhte Aktivität an Atomanlage in Nordkorea

Satelliten-Bilder deuten laut Experten darauf hin, dass das Land möglicherweise noch mehr waffenfähiges Material für Atombomben gewinnen will.

Wie die auf Nordkorea spezialisierte Website "38 North" des Stimson Center in den USA erklärte, wurden die Satelliten-Bilder zwischen dem 3. und 17. März aufgenommen. Möglicherweise will die Regierung in Pjöngjang in absehbarer Zeit noch mehr waffenfähiges Material für Atombomben gewinnen.

Zum einen sei der Fünf-Megawatt-Reaktor Yongbyon weiter in Betrieb. Zum anderen gebe es Anzeichen, dass die Bauarbeiten an einem experimentellen Leichtwasserreaktor kurz vor dem Abschluss stünden. Auch hätten neue Bauarbeiten um die Uran-Anreicherungsanlage begonnen ...

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Brennelementefabrik Lingen | Rosatom | Framatome

Liebe Freundinnen und Freunde,

schon lange standen die Zeichen deutlich an der Wand - doch wir mussten monatelang immer wieder Druck machen, bis das niedersächsische Umweltministerium jetzt den Medien endlich bestätigt hat, was so offensichtlich war: Der Kreml-Konzern Rosatom hat in Frankreich mit dem französischen Atomkonzern Framatome - einer Tochter der staatlichen EdF - ein Joint Venture zur Produktion von "russischen" Brennelementen in Lingen gegründet - was für ein Deal!

Vor vier Monaten hatte der niedersächsische Umweltminister Meyer (Grüne) den Framatome-Antrag zur nuklearen Ostexpansion in Lingen noch begrüßt - nun sagte er dpa (s. Süddeutsche Zeitung), "Geschäfte mit Putin sollten beendet werden". Das Joint Venture sei "angesichts Putins brutalem Energiekrieg gegen Europa fatal". Und Gerrit Niehaus, Abteilungsleiter für Nukleare Sicherheit im BMUV, ergänzte gegenüber AP (s. Washington Post), die Atomaufsicht werde bei der Antragsprüfung "so weit gehen, wie legal möglich". Sind Hannover und Berlin endlich aufgewacht oder ist die plötzliche Kritik jetzt eher für die Tribüne, bevor man dann doch den Framatome-Rosatom-Deal durchwinkt?

Hier die Medienlinks:

https://www.sueddeutsche.de/wissen/atom-lingen-ems-joint-venture-stellt-brennelemente-her-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-230330-99-142358

https://taz.de/Brennelementfabrik-in-Lingen/!5921645/

https://www.washingtonpost.com/politics/2023/03/30/germany-france-russia-nuclear-power-rosatom-framatome/8a37cd02-cf05-11ed-8907-156f0390d081_story.html

Wir sagen es nochmal ganz deutlich: Dieser unverantwortliche Atomdeal muss gestoppt werden - die Brennelementefabrik Lingen und die Urananreicherung in Gronau müssen endlich stillgelegt werden - kein atomarer Einstieg des Kreml im Emsland!
Deshalb kommt am 15. April um 13 Uhr zur Demo an der Brennelementefabrik in Lingen (Am Seitenkanal 1). Um 12.30 Uhr fährt ein Shuttle-Bus vom Bhf. in Lingen - bitte für den Shuttle vorher anmelden bei

buendnis.agiel@posteo.de

Demo-Aufruf und alle Infos:

https://atomstadt-lingen.de/2023/03/19/15-4-2023-demo-in-lingen/

Nach der Kundgebung vor der Brennelementefabrik geht es als Demo zum AKW - wo wir gemeinsam den letzten Tag des RWE-Monsters würdigen wollen.

Zwei weitere Infos zu Lingen und Gronau:

1. Der russische Atomfrachter Mikhail Dudin liegt seit gestern Nachmittag vor dem Hafen von Rotterdam in Warteposition - das deutet auf einen neuen Urantransport Russland-Lingen und/oder in die andere Richtung hin - evtl. morgen früh. Eine Weiterfahrt nach Dunkerque ist nicht ausgeschlossen. Framatome hängt völlig am Tropf von Russland.

2. Und Karfreitag, 7. April, findet in Gronau wieder ein Ostermarsch statt - Auftakt ist um 13 Uhr am Bahnhof, dann Fuß-Demo zur Urananreicherungsanlage. Dort Kundgebung und anschließend per Shuttle zurück zum Bhf. - gegen die Urananreicherung, die Belieferung von Hochrisiko-AKW weltweit und atomare Aufrüstung!

Aufruf und alle Infos:

www.ostermarsch-gronau.de

Und noch ein letzter, aber sehr wichtiger Punkt: Die jetzt beschlossene Aufweichung der Klimaschutzziele durch die Ampel ist verheerend. Grüne und SPD sind vor der FDP eingeknickt - das ist absolut unverantwortlich. Lützerath, LNG, Laufzeitverlängerung, kein Tempolimit, jetzt noch neue Autobahnen - das hat alles nichts mit Klimaschutz zu tun. Hier wird die Zukunft verspielt - das ist extrem bitter!

Deshalb werden wir am 15. April auch explizit für wirksamen und effektiven Klimaschutz auf die Straße gehen - wir haben nur einen Planeten!

Atomfreie Klimagrüße
Sofa (Sofortiger Atomausstieg) Münster, Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
www.sofa-ms.de, www.urantransport.de

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Russland | Nachrichtenagentur | PutIn Kritik

„Es ist unsere Pflicht“: Russische Nachrichtenagentur kritisiert offen Putins Erlass

Einen kritischen Bericht zum Ukraine-Krieg veröffentlichte jetzt die staatliche russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Putin soll sein Wort nicht halten.

Moskau/Frankfurt – Eine aufwändige Recherche zu möglichen Fehlern des Staates ist in Deutschland eine Selbstverständlichkeit, in Russland aber keineswegs. Das Land steht laut „Reporter ohne Grenzen“ auf Platz 150 von 180, was Presse- und Meinungsfreiheit betrifft. Insbesondere Kritik, die mit dem Ukraine-Konflikt in Zusammenhang steht, wird schwer geahndet - wie der Fall eines alleinerziehenden Vaters zeigt, der wegen einer kriegs-kritischen Zeichnung seiner Tochter ins Straflager muss.

Umso bemerkenswerter ist es, dass die staatliche russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti - hervorgegangen aus dem einstigen sowjetischen Informationsbüro - jetzt eine kritische Recherche veröffentlichte. Der Bericht hat ausbleibende staatliche Entschädigungen an verwundete russische Soldaten zum Thema ...

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Terra X | Wald Brenn Holz | Rumänien

Die Holzlüge: Wie Urwälder im Ofen landen

Die unersättliche Nachfrage nach Holz, Biopellets und Agrarrohstoffen zerstört die letzten Naturwälder der Erde. Dabei liegen die Lösungen in greifbarer Nähe.

Wenn Holzprodukte "nachhaltig" sind, warum holzen wir dann für ihre Herstellung weiterhin die letzten artenreichen Urwälder ab, die wir noch haben? Ein Grund: Unsere Nachfrage ist blind - wir haben derzeit keine Möglichkeit zu wissen, woher unser Holz tatsächlich stammt.

Das bedeutet, dass man reich werden kann, wenn man Holz aus geschützten Gebieten stiehlt und es als Pellets an ahnungslose Verbraucher verkauft. Unsere Untersuchungen haben gezeigt, dass die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass wir unter den derzeitigen Bedingungen mit dem Kauf von Holz Korruption, Kriminalität und Umweltzerstörung finanzieren, selbst im Herzen Europas ...

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Lebensmittel | Treibhausgasemissionen

Vom Acker in die Tonne

Zu viele Lebensmittel wandern in den Müll statt auf den Tisch: Das ist nicht nur aus ethischer Sicht ein Problem, sondern auch für das Klima. Wie sich das ändern ließe

Containern oder "dumpster diving", also Mülltauchen - so nennt man es, wenn weggeworfene Lebensmittel aus Abfallcontainern von Supermärkten mitgenommen werden. In Deutschland ist das verboten. 2019 wurden dafür zwei Studentinnen wegen "gemeinschaftlich begangenen Diebstahls" verwarnt.

Dabei zeigt nun eine im Fachmagazin Nature Food veröffentlichte Studie, wie gravierend das Problem der Lebensmittelverschwendung nicht nur aus ethischer Sicht, sondern auch für das Klima ist. Die Hälfte der weltweiten Treibhausgasemissionen aus der Lebensmittelproduktion geht demnach allein auf Abfälle und Verluste zurück, insgesamt 9,3 Milliarden Tonnen CO₂-Äquivalente. Das entspricht in etwa den jährlichen Emissionen der USA und der Europäischen Union zusammengenommen ...

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Klimakatastrophe | Dominoeffekt

Krise, Katastrophe, Kollaps – Hoffnung?

"Nun lass dich mal nicht von den Kollapsologen verrückt machen, der Weltuntergang wird so schnell nun auch wieder nicht kommen", sagte mir ein Freund, der vor Kurzem selbst noch einen längeren Artikel über die bedenkliche Lage am Amazonas geschrieben hatte. Als ich ihm von dem Buch "Wie alles zusammen brechen kann" erzählte, war er offensichtlich besorgt, dass ich in einer Überreaktion womöglich beginnen würde, Unmengen von Konservendosen zu horten oder politisch zu resignieren.

Beim Lesen des 2015 in Frankreich erschienenen und jetzt von Lou Marin (1) übersetzten Buches wird schnell klar, dass die beiden Autoren Pablo Servigne und Rahaël Stevens keinen unabänderlichen Pessimismus verbreiten, sondern es ihnen um eine realistische Einschätzung der Lage geht, um vorausschauend handeln zu können. Sie tragen vielmehr das Wissen über mögliche Kollapse auf der Grundlage fundierter Erkenntnisse zusammen ...

 

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Aktuelles+ Hintergrundwissen

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Aktuelles+

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Vereinigte Staaten | Massaker | Entmenschlichung

Kriege und Schul-Massaker: Das Krebsgeschwür der Entmenschlichung

Nächstes Schul-Blutbad in den USA. Zugleich werden Nuklearwaffen für Belarus und Uranmunition für die Ukraine geliefert. Von Kriegen im Ausland bis hin zu Massakern im eigenen Land – die Dehumanisierung macht so viel Abscheuliches möglich!

"Chief Drake sagte, es sei noch zu früh, um über ein mögliches Motiv für die Schießerei zu sprechen, er bestätigte jedoch, dass der Angriff gezielt war. Die Behörden seien dabei, Schriftstücke zu prüfen, und hätten Kontakt mit dem Vater des Schützen aufgenommen. . . ."

Ja, sie werden es herausfinden.

Die jüngste Massenschießerei: Sechs Tote, darunter drei neunjährige Kinder, in der Covenant School in Nashville, Tennessee. Die mutmaßliche Schützin, 28 Jahre alt – eine ehemalige Schülerin der Covenant-Schule – stürmte am 27. März in die Schule und trug (Gott segne Amerika) zwei halb automatische Gewehre und eine Handfeuerwaffe. Er/Sie, offenbar transsexuell, wurde schließlich von der Polizei erschossen.

Wir kommen zu weiteren Nachrichten ...

Wie bitte? Bleiben wir einen Moment bei diesem Wahnsinn, okay? Das ist keine Reality-TV-Show. Und das "Motiv" der Mörderin? Sollte das nicht eine Rolle spielen? Wird eine genaue Analyse die Behörden in die Lage versetzen, den nächsten ähnlich motivierten Menschen zu stoppen, bevor er das Feuer eröffnet?

Ich fürchte zutiefst, dass es nicht einmal darum geht. Massenmord ist einfach Teil des großen amerikanischen Achselzuckens. Wir sind eine einzigartige Nation, die größte Demokratie und die größte Hoffnung der Welt, und die verflixten Morde ... nun, niemand ist perfekt. Und schließlich sind es nicht Waffen, die Menschen töten, sondern Menschen – besonders wenn sie psychisch krank sind – töten Menschen.

Aber angesichts dieses jüngsten Schreckens – nach Angaben des Gun Violence Archive gab es in den Vereinigten Staaten in diesem Jahr bisher 130 Massenerschießungen (definiert als mindestens vier getötete oder verletzte Menschen) – kann ich nur eines tun: Die Empörung erweitern.

Wir sollten sie über die Covenant School hinaus tragen, über Nashville, Angriffswaffen und die Politik hinweg.

In der US-amerikanischen Sozialstruktur, in der globalen Sozialstruktur gibt es eine tief verwurzelte Verbindung zur Hölle. Waffenkontrolle, so vernünftig sie auch sein mag, wird sie nicht überwinden können. Der Massenmord entspringt einem nicht untersuchten, nicht behandelten dunklen Fleck im kollektiven menschlichen Bewusstsein. Er lässt sich mit einem Wort beschreiben: Entmenschlichung.

Dabei handelt es sich nicht einfach um die psychologische Schwäche eines Einzelgängers: die Verweigerung der vollen bzw. jeglicher Menschlichkeit – jeglichen spirituellen Wertes – für Andere, die zum Ziel erklärt werden. Es ist ein Phänomen, das in die soziale Norm eingebettet ist. Wir haben Feinde. Wir brauchen sie. Wir töten sie.

Wir ziehen in den Krieg!

Die Angreiferin trug eine Tarnhose, eine schwarze Weste und eine rote Baseballkappe auf dem Rücken und ging mit gezogener Waffe durch Zimmer und Flure.

Im eigenen Land den Feind liquidieren

Die Mörderin, was auch immer ihr spezifisches "Motiv" war, spielte Krieg. Sie hatte in ihrem Geist und Herzen die Bewohner der Covenant School entmenschlicht. Es ist das Spiel, das die Nationen der Welt – insbesondere die "USA! USA!" – regelmäßig gegeneinander austragen.

Massenerschießungen? Die gibt es überall. Wenn wir (die Guten, mit den Waffen) Krieg führen, dann haben wir keine Wahl. Wenn Nichtkombattanten – sagen wir mal, ein Haufen neunjähriger Kinder – sterben, werden sie auf magische Weise zu Kollateralschäden.

Das Phänomen des Krieges wird kollektiv verherrlicht. Seine entsetzlichen Folgen werden entweder gerechtfertigt oder ignoriert, es sei denn, der Feind ist dafür verantwortlich ...

 

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Aktuelles+ Hintergrundwissen

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Hintergrundwissen

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Die Karte der nuklearen Welt

Menschen morden, wenn Krieg herrscht, ist das gern gesehen und erwünscht ...

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Die interne Suche nach

Krieg | Massaker

brachte u.a. folgende Ergebnisse:

 

3. Februar 2023 - Krieg ist Frieden, Frieden ist Krieg

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22. Oktober 2022 - Chomsky zu Irak-Krieg: Warum die USA mit Völkerrechtsbrüchen davonkommen

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3. Juni 2022 - Lieber Massaker in Kauf nehmen, als Menschen zu schützen

 

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YouTube

Stichwortsuche: Schulmassaker

https://www.youtube.com/results?search_query=Schulmassaker

 

Videos:

WDR aktuell - 2:48

Nach Amoklauf: Kommt jetzt ein schärferes Waffengesetz?

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ZDFheute Nachrichten - 5:31

Schulmassaker in Texas: Werden die USA jetzt ihre Waffengesetze ändern?

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ZDF logo! - 7:34

Warum die USA ihre Waffengesetze nicht ändern werden

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Wird in einem neuen Fenster geöffnet! - YouTube - Kanal "Reaktorpleite" Playlist - Radioaktivität weltweit ... - https://www.youtube.com/playlist?list=PLJI6AtdHGth3FZbWsyyMMoIw-mT1Psuc5Playlist - Radioaktivität weltweit ...

In dieser Playlist finden sich über 150 Videos zum Thema

 

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Ecosia

Diese Suchmaschine pflanzt Bäume!

Stichwortsuche: Schulmassaker

https://www.ecosia.org/search?q=Schulmassaker

 

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Wikipedia

 

Amoklauf an einer Schule

Als Amoklauf an einer Schule (auch School Shooting oder umgangssprachlich Schulmassaker) wird ein bewaffneter Angriff mit Tötungsabsicht auf Personen mit Bezug zu einer Schule oder sonstigen Bildungseinrichtung bezeichnet. Die genaue Definition des Phänomens ist in der sozialwissenschaftlichen und kriminologischen Forschung umstritten ...

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Massaker

Ein Massaker (von französisch massacre; abgeleitet von altfranzösisch maçacre ‚Metzgerei, Schlachterei‘) ist ein Massenmord unter besonders grausamen Umständen, ein Gemetzel oder Blutbad, häufig im Zusammenhang mit Motiven wie Hass oder Rache. In der Soziologie wird darunter ein „zumeist kollektives, auf die Vernichtung von Nichtkombattanten“ (Zivilisten oder entwaffnete Soldaten) zielendes Handeln verstanden ...

Massenmord

Massenmord bezeichnet in den Kriminalwissenschaften den Mord an einer Vielzahl von Personen in kurzer Zeit an einem oder wenigen zusammenhängenden Orten ...

Verwendung außerhalb der Kriminologie

Außerhalb der Kriminologie wurden politisch motivierte Massentötungen regelmäßig als Massenmord bezeichnet, etwa der Große Terror unter Stalin, oder die Massaker an etwa einer halben Million Kommunisten in Indonesien von 1965 bis 1966.

Auch einzelne Mordaktionen während eines Völkermordes wurden häufig als Massenmord bezeichnet. Bezüglich Holocaust und Porajmos in seiner Gesamtheit und Dimension prägte sich der Begriff Massenvernichtung,[7] analog benannten Historiker die industrialisierten NS-Tötungsstätten später Vernichtungslager.

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AtomkraftwerkePlag

 

Uranmunition

Waffen aus abgereichertem Uran

Unter Uranmunition (auch Uranwaffen oder Urangeschosse genannt) versteht man Waffen, die abgereichertes Uran (Depleted Uranium, DU) enthalten. Solche Waffen besitzen aufgrund der hohen Dichte des Urans eine hohe Durchschlagskraft und werden deshalb beispielsweise gegen Panzer eingesetzt. Beim Aufprall auf das Ziel entsteht darüber hinaus starke Hitze, durch die Treibstoff und Munition von Panzern in Brand geraten.

Abgereichertes Uran ist ein Abfallprodukt, das bei der Produktion von Brennstoff für Atomkraftwerke entsteht. Es setzt sich zu 99,8 % aus Uran-238 und zu 0,2 % aus Uran-235 zusammen und kann auch Spuren von Plutonium-239 enthalten. Uran-238 besitzt eine Halbwertszeit von 4,468 Mrd. Jahren ...

 

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Newsletter XIII 2023 - 26. März bis 1. April

Zeitungsartikel 2023

 


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