Newsletter XXXVII 2023

10. bis 16. September

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Aktuelles+ Hintergrundwissen

Nuclear Power Accidents

Diese PDF-Datei enthält eine Liste bekannt gewordener Zwischenfälle aus den verschiedenen Bereichen der zivilen und militärischen Atomindustrie. Einige dieser Informationen gelangten nur auf Umwegen an die Öffentlichkeit...

Auszug für diesen Monat:

1. September 1982 (INES 5) Tschernobyl, UdSSR

3. September 2017 (6. AtombombentestPunggye-ri, PRK

5. September 2008 (INES ? Klass.?) Ascó, ESP

9. September 2016 (5. AtombombentestPunggye-ri, PRK

11. September 1979 (INES 4 NAMS 3,4) Atomfabrik Sellafield, GBR

11. September 1957 (INES 5 NAMS 2,3) Atomfabrik Rocky Flats, USA

13. September 1987 (INES 5) Goiânia, BRA

18. September 1980 (Raketentreibstoff-ExplosionDamascus, USA

22. September 1980 (INES 3 NAMS 1,6) Atomfabrik Sellafield, GBR

23. September 1983 (INES 4) Nuklearzentrum Constituyentes, ARG

24. September 1977 (INES 3) Davis Besse, USA

26. September 2013 (INES 2Institut für Energie Petten, NLD

26. September 1973 (INESNAMS 2) Atomfabrik Sellafield, GBR

29. September 1957 (INESNAMS 7,3) Atomfabrik Majak, UdSSR

30. September 1999 (INES 4) Atomfabrik Tōkaimura, JPN

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Wir suchen aktuelle Informationen. Wer helfen kann, sende bitte eine Nachricht an: nukleare-welt@reaktorpleite.de

 


16. September


 

Greenwashing | Zertifikate | Pestizide

Pestizid-Flüge ohne Vorwarnung

Wie nachhaltig sind unsere Bananen?

Grüne Siegel versprechen nachhaltige und fair produzierte Bananen - für das gute Gewissen. Recherchen zeigen: Die Zertifikate sind zweifelhaft.

Frische Bananen aus Lateinamerika - im Supermarkt liegen sie ganz vorne an der Auslage. Darauf sind Sticker, die ein besseres Produkt für Mensch und Natur versprechen. Wie der grüne Frosch - das Siegel von Rainforest Alliance. Es verspricht, unter anderem, weniger Pestizideinsatz und gute Arbeitsbedingungen.

Doch Recherchen des ZDF-Formats "Die Spur" in Ecuador und Costa Rica zeigen: Das Siegel hält sein Versprechen oft nicht ein. Die Standards sind niedrig, die Kontrollen lax. Zertifizierte Plantagen können sie leicht unterlaufen...

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Kalifornien klagt gegen Ölkonzerne wegen Irreführung

Vorwurf der Irreführung

Kalifornien verklagt weltgrößte Ölfirmen wegen Klimawandels

Der US-Bundesstaat Kalifornien geht gegen »die großen Umweltverschmutzer« ExxonMobil, Shell, BP, ConocoPhilips, Chevron und den Industrieverband American Petroleum Institute vor. Die Klageschrift umfasst 135 Seiten.

Der US-Bundesstaat Kalifornien verklagt fünf der weltgrößten Ölkonzerne. Es geht um Umweltschäden und den Vorwurf der Irreführung. Kalifornien reichte Klage gegen die Unternehmen ExxonMobil, Shell, BP, ConocoPhilips und Chevron sowie gegen den Industrieverband American Petroleum Institute ein, wie aus Gerichtsdokumenten hervorgeht.

Der Bundesstaat wirft ihnen vor, »aktiv Falschinformationen« zu den Risiken verbreitet zu haben, die mit dem Einsatz fossiler Energieträger verbunden sind. »Mehr als 50 Jahre lang haben uns die Ölgiganten belogen und die Tatsache verschleiert, dass sie schon seit Langem wissen, wie gefährlich die von ihnen produzierten fossilen Energieträger für unseren Planeten sind«, erklärte Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom. Kalifornien wolle »die großen Umweltverschmutzer nun zur Verantwortung ziehen«...

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AfD | CDU | Merzthutjanix

Rechtes Gerangel

Union und AfD

Auch verlogene Phrasen entwickeln ein Eigenleben. Dass Friedrich Merz Ende 2021 davon sprach, seine Partei unterhalte eine »Brandmauer zur AfD«, fliegt der Union nun, da sie versucht, politisch zu manövrieren, um die Ohren. Das, was sich am Donnerstag im Thüringer Landtag zutrug, war ein solches kalkuliertes Manöver. Und anders als im Februar 2020 bei der Kemmerich-Wahl fand die Operation diesmal mit voller Rückendeckung der Bundespartei statt: Auch liberale Flügelleute der CDU wie die stellvertretende Bundesvorsitzende Karin Prien sprangen den Thüringer Parteifreunden bei. Auch sie hält den kleinen Ausflug nach weiter rechts offensichtlich für erforderlich.

Warum ist das so? Die Union schlägt sich erfolglos und sichtbar ratlos mit dem ernsten Problem herum, dass sie kaum von der Krise der Ampelregierung profitiert. Das alte Pendel der Bundespolitik – was das »rot-grüne« Lager an Zustimmung verliert, gewinnen CDU und CSU (und umgekehrt) dazu – funktioniert nicht mehr...

 


15. September


 

Beamter verriet Daten eines Journalisten an Rechtsextremisten

Verstoß gegen Datenschutz:

Von einem Beamten an Neonazis verraten

Die Adresse eines Autors von ZEIT ONLINE ist zu seinem Schutz beim Meldeamt gesperrt. Ein Neonazi konnte sie sich trotzdem beschaffen lassen. Konsequenzen? Bisher kaum

Alles fing an mit dem Artikel Propaganda auf dem Parkdeck, erschienen im Störungsmelder von ZEIT ONLINE am 13. Januar 2021. Der Autor Timo Büchner beschreibt darin eine Aktion der rechtsextremen Gruppe Junge Revolution, die auf einem Parkhaus in der Nähe von Heilbronn in Baden-Württemberg ein Banner mit einer rassistischen Parole angebracht und ein Video davon verbreitet hatte.

Für Reporter im Bereich Rechtsextremismus wie Büchner sind solche Fälle Alltagsgeschäft. Doch dieser hatte schwerwiegende Folgen. Durch einen Datenschutzverstoß beim Zoll wurde mindestens einem Rechtsextremisten Büchners Privatadresse bekannt. Eine Situation, die für Journalisten gefährlich sein kann. Und die sich leicht wiederholen könnte, wenn ein solcher Vorfall kaum Konsequenzen hat – wie in diesem Fall.

Büchner ist seit Jahren aktiv als Berichterstatter über Rechtsextremisten vor allem im Südwesten Deutschlands. Seit Längerem veröffentlicht er auch im Störungsmelder. Der Job ist nicht ungefährlich: Kollegen haben erlebt, dass Morddrohungen an ihre Haustür geschmiert werden, dass Autos angezündet werden, dass sogar die eigenen Eltern von Rechtsextremisten bedroht werden. Die Szene beherrscht das Spiel mit der Einschüchterung...

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Fridays for Future | Klimastreik | Protest

Demonstration für Klimaschutz

"Fridays for Future" lockt in Berlin mehrere Tausend Menschen auf die Straße

"Fridays for Future" hatte für Freitag zu einem "Klimastreik" in zahlreichen Ländern aufgerufen. In Deutschland waren 250 Kundgebungen angemeldet. Die größte Protestveranstaltung fand in Berlin statt.

Bei einem Protestmarsch von "Fridays for Future" sind am Freitag Tausende Klimaschützer durch die Berliner Innenstadt gezogen. Die Polizei sprach von etwa 12.500 Teilnehmern, die Organisatoren zählten 24.000 Demonstranten. Vom Brandenburger Tor aus zogen die Menschen durch das Berliner Regierungsviertel. Sie untermauerten ihre Forderung nach strengeren Maßnahmen gegen den Klimawandel...

 

IMHO

Professioneller Umgang mit Worten. Wer lockt wen? Verführer und Verbrecher locken die Ahnungslosen in eine Falle. Im besten Fall verleitet das geschriebene Wort den Leser dazu, selbst zu denken, welche Absicht wohl mit der Verwendung eben dieses Wortes verfolgt wurde? Fridays = Verführer und Demonstranten = Ahnungslose?

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Rechtsradikale | Morddrohungen | Extinction Rebellion

Rechtsradikale bedrohen Ak­ti­vis­t*in­nen:

Nazis gegen Fridays

Kli­mak­ti­vis­t:in­nen erhalten zunehmend Morddrohungen von Neonazis. Früher wurden sie von den Rechten als „Zecken“, heute als „Grüne“ beschimpft.

BERLIN taz | Viel wurde sie heraufbeschworen, die Gefahr einer Radikalisierung der Klimabewegung. Doch Fridays for Future gehen noch immer brav angemeldet auf die Straßen, Ende Gelände belässt es bei gewaltfreien Aktionen und die Letzte Generation mag radikal aufopferungsvoll oder nervig sein, aber nicht gefährlich – und schon gar keine „Klima-RAF“. Daran ändern politisch motivierte Ermittlungen wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung nichts.

Vielmehr deuten Ex­per­t:in­nen genau jene Ermittlungen der bayerischen und brandenburgischen Staatsanwaltschaften als Ausdruck einer radikalisierten gesellschaftlichen Stimmung gegen die Klima­ak­ti­vist:in­nen. Der Wind, der ihnen entgegenschlägt, ist rauer geworden, im Netz und auf den Straßen. Wie radikal und gefährlich das werden kann, machte zuletzt Tino Pfaff, Weimarer Mitgründer von Extinction Rebellion, auf Social Media öffentlich.

Ende August erhielt er Morddrohungen auf sein Handy: „Bei dir beharren wir darauf, dich zu quälen und im Anschluss zu töten“, steht da etwa. Der taz sagt Pfaff: „Der Täter nimmt dabei Bezug zu meinem Klimaaktivismus und fordert, dass ich damit aufhöre“.

Auch Anrufe mit Stimmenverzerrer habe es gegeben. Eine NPD-Nähe habe der Verfasser der Drohungen selbst hergestellt, seine Umtriebe in Netzwerken, die der antisemitischen Verschwörungsideologie einer New World Order anhängen, konnten nachvollzogen werden. Pfaff gilt bei den Behörden inzwischen als gefährdete Person...

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Glyphosat | Monsanto | Unkrautvernichter

Natur und Umwelt

Aus für Glyphosat in der EU?

Glyphosat ist das meistverkaufte Pflanzengift weltweit. Es tötet Pflanzen und ist laut WHO wahrscheinlich krebserregend beim Menschen. Nun endet die Zulassung in der EU, die Hersteller wollen das verhindern.

In der EU endet die Zulassung für Glyphosat im Dezember 2023. Derzeit debattieren die EU-Mitgliedsstaaten über eine Zulassungsverlängerung und wollen Mitte Oktober im zuständigen Ausschuss für Pflanzen, Tiere, Lebens- und Futtermittel (SCoPAFF) darüber abstimmen. Das deutsche Landwirtschaftsministerium sieht eine erneute Genehmigung kritisch und bezeichnet diese "als nicht gerechtfertigt".

Was ist Glyphosat?

Verbreitet wurde Glyphosat durch Monsanto ab 1974. Der US-Chemiekonzern mischte die organische Phosphorverbindung mit weiteren Stoffen und verkaufte das Pflanzengift als Unkrautvernichter unter dem Namen Roundup.

Viele Landwirte bespritzen damit ihre Felder, alle grünen Pflanzenteile sterben dann ab

und danach beginnen sie mit der Aussaat. Durch diese Methode wird der Wuchs von Wildkräutern gestört und Nutzpflanzen wachsen besser ohne diese Konkurrenz.

Hergestellt werden glyphosathaltige Pestizide inzwischen von mehreren Dutzend Chemieunternehmen weltweit. Die deutsche Bayer AG übernahm 2018 Monsanto und hat im globalen Ranking "eine führende Position", sagt Bayer-Pressesprecher Utz Klages der DW...

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Großbritannien | Fossil lobby | Gasindustrie

Leak: Anti-Wärmepumpen-Kampagne in UK von Gaslobby finanziert

Der mediale Kulturkampf um das Heizungsgesetz und die Wärmewende geht weiter, nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen Ländern. Vor kurzem erst wurde wieder eine gezielte Desinformationskampagne der Gaslobby aus Großbritannien aufgedeckt. Über die letzten zwei Jahre hat die Lobbyorganisation Energy and Utilities Alliance (EUA), ein Zusammenschluss aus 300 Unternehmen rund um die Gasindustrie, eine Marketing-Firma dafür bezahlt, gezielt Stimmung gegen Wärmepumpen zu machen, um die öffentliche Wahrnehmung zu beeinflussen. Ein geleaktes Dokument belegt, wie die Fossillobby die Öffentlichkeit manipulieren wollte.

Die Marketing-Kampagne und alles was daraus resultierte, alle Erwähnungen und jede weitere Berichterstattung über die Inhalte zusammen, machten in Großbritannien zwei Drittel der negativen Berichterstattung über Wärmepumpen aus. Sprich: Fast alles, was negativ über Wärmepumpen berichtet wurde, ist Teil einer bezahlten Kampagne...

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Vereinigte Staaten | Fossile | Pipeline

Umweltschutz

Letzte Chance gegen Ölkonzern

Dakota-Access-Pipeline in den USA: Kampf in entscheidender Phase. Einwände zu Gutachten können eingereicht werden

Die indigenen Völker Nordamerikas lassen nicht nach im Kampf gegen die Öl- und Gasindustrie und für den Schutz des Lebens auf der Erde. Derzeit ist wieder Druck auf die US-Regierung angesagt, die hart umkämpfte Dakota-Access-Pipeline (DAPL) stillzulegen. Deren Bau hatte 2016 einen kollektiven Aufstand auf dem Land der Standing Rock Sioux im US-Bundesstaat North Dakota ausgelöst, der von internationalen Umwelt- und Menschenrechtsgruppen unterstützt wird.

In einer seit dem Wochenende per Video verbreiteten Stellungnahme zur aktuellen Situation erklärt Janet Alkire, Vorsitzende der Standing Rock Sioux: »Der Kampf ist noch nicht vorbei – der Kampf für unser Wasser, die Ungeborenen und für Mutter Erde!« Die gegen den erklärten Willen und jahrelangen Protest der Betroffenen über ihr Gebiet geleitete Pipeline stelle »einen fortwährenden Hausfriedensbruch gegen die Standing Rock Sioux« dar. Jeden Tag bestehe die Gefahr, dass eine Havarie »unsere wertvollste Wasserquelle, den Missouri River, vergiftet«, warnt Alkire...

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Fridays for Future | Klimastreik

Klimastreik: Wie die Eliten seit fünf Jahren gegen Generation Alarm kämpfen

2018 hielt Greta Thunberg das Schild mit "Skolstrejk för Klimatet" hoch. Was danach folgte, ist ein historischer Ringkampf. Warum Störaktionen dem Klimaschutz nicht schaden, sondern helfen.

Erinnern wir uns an die Jahre 2018, 2019: Extreme Temperaturen auch in Deutschland, kaum Niederschlag, Dürre. Vor allem Alte und Kranke, die Natur und viele Bauern leiden unter der Hitze und Trockenheit. Die Auswirkungen der Klimakrise sind für alle deutlich sichtbar.

Zugleich protestieren Bewegungen in den Kohletagebauen im Rheinland und in der Lausitz. Sie fordern angesichts der Krise einen schnellen Ausstieg aus der Kohlenutzung und den Umstieg auf Wind und Sonne. Die Polizei geht mit Gewalt gegen die friedlichen Protestierenden vor, mit Pfefferspray, Tritten und Schlägen.

Einige Aktivist:innen werden später zu Millionen-Schadensersatzzahlungen verurteilt, andere müssen für ihren zivilen Ungehorsam für Monate ins Gefängnis. In der Bildzeitung nennt der RWE-Chef Rolf Martin Schmitz sie "Öko-Terroristen", die Süddeutsche Zeitung wirft die Demonstrierenden in einen Topf mit "Reichsbürgern, Rechtsradikalen und anderen Rechtsbrechern"...

 


14. September


 

Gift | Schwermetall | Recycling

Unsichtbare Gefahr

Wie Blei im Globalen Süden Kinder vergiftet

Es steckt in Gewürzen, Keramik, Spielzeug: Vor allem in ärmeren Ländern wird Blei vielfach verwendet. Doch das Schwermetall ist extrem schädlich. Und am meisten leiden die Kleinsten.

Saim ist ein Junge aus Mirzapur, einer Kleinstadt in Bangladesch. Früher sei er ein guter Schüler gewesen, erzählt seine Mutter Shaila Akhtar – bis sich in dem Ort eine illegale Batterie-Recyclingfabrik ansiedelte. »Ständig stank es« berichtet sie, manchmal habe die Familie kaum atmen können. »Nach und nach hat er immer mehr vergessen«, erzählt sie über ihren Sohn. Erst spät kam sie auf die Idee, es könne am Blei liegen, das durch das Recycling freigesetzt wird. Jahrelang waren die Anwohner von Mirzapur dem Schwermetall ausgesetzt. Viele Kinder leiden seitdem unter Bleivergiftungen. Auch Saim, der in einem Film der Hilfsorganisation Pure Earth zu sehen ist. Als er gefragt wird, in welche Klasse er geht, kann er sich nicht erinnern.

Verursacht durch eine unsichtbare Gefahr, fallen Bleivergiftungen zunächst kaum auf. Doch wer über einen längeren Zeitraum Blei aufnimmt, riskiert langfristige Schäden im ganzen Körper. Besonders für Kinder ist das Metall gefährlich. Unicef schätzte in einem 2020 erschienenen Bericht , dass 815 Millionen Kinder weltweit deutlich zu hohe Bleikonzentrationen im Blut haben, die meisten davon im Globalen Süden...

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AfD | CDU | Merzthutjanix

Abstimmung mit der AfD in Thüringen

»Historisches Versagen der CDU«

In Thüringen setzt die Opposition mit Stimmen der AfD eine Steuersenkung durch. Die Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion ist entsetzt. Grüne und Linke machen CDU-Chef Merz schwere Vorwürfe.

In Thüringen hat die CDU gemeinsam mit der FDP und der AfD aus der Opposition heraus eine Senkung der Grunderwerbsteuer durchgesetzt. Nun hagelt es Kritik, weil die CDU gemeinsam mit der AfD abgestimmt hat. Die stuft der Verfassungsschutz in Thüringen als erwiesen rechtsextrem ein...

 

IMHO

Wird der feine Herr Höckler den Antrag der CDU annehmen, Juniorpartner in einer Rechtskoalition zu werden?

Nein, zuerst wird er 2024 für seine faschistischen Parolen ein paar Monate ins Gefängnis gehen und hat dort - wegen der verschärften Haftbedingungen - nur eine über hundert Jahre alte Remington-Reiseschreibmaschine...

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Letzte Generation | Klimakrise

Contra Klimastreik:

Disruption for Future!

Der Klimastreik der Fridays verschwendet nur Ressourcen, sie sind gescheitert. FFF brauchen die Taktiken von Ende Gelände und Letzter Generation.

Was wir in der Klimabewegung uns nicht gern eingestehen: Auch wir werden selbst immer mehr Teil der Verdrängungsgesellschaft, die permanent damit beschäftigt ist, die Klimakrise und ihre Schuld daran von sich wegzuschieben. Dass Fridays for Future allen Ernstes zum 13. Mal zu einem „globalen Klimastreik“ aufruft, ist dafür symptomatisch...

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Fridays for Future | Klimastreik

Pro Klimastreik:

Die Fridays machen es richtig

Die FFF-Erfolge zeigen: Für mehr Klimapolitik braucht es Druck und Kreativität. Die Brechstangen-Methode der Letzten Generation spaltet nur.

Die Fridays sind nötiger als je zuvor. Keine Frage: Für eine einigermaßen glimpfliche Beschränkung der globalen Klimakrise braucht es eine Revolution. Besser: Viele Revolutionen. Für fossilfreie Gebäude, für einen Netto-null-Verkehr, für 100 Prozent Ökostrom, für eine saubere Industrie und für eine naturnahe Landwirtschaft. Der deutsche Anteil an der notwendigen weltweiten Halbierung der Emissionen muss groß sein und wachsen...

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Gesundheit | Chemikalie | BPA

Gesundheitsrisiko:

83 Prozent der Deutschen sind zu oft der Chemikalie BPA ausgesetzt

Bisphenol A kommt in zahllosen Alltagsprodukten vor, etwa in Konservendosen. Laut einer Studie haben fast alle Europäer bedenklich hohe Konzentrationen der Chemikalie im Körper.

83 Prozent der deutschen Bevölkerung sind der Chemikalie Bisphenol A (BPA) in Mengen ausgesetzt, die als gesundheitlich bedenklich gelten. Das geht aus Daten hervor, die die Europäische Umweltagentur (EEA) jetzt vorgestellt hat. Eine EU-Studie habe gezeigt, dass in drei der insgesamt elf untersuchten Länder sogar alle Teilnehmer BPA-Mengen oberhalb des als unbedenklich geltenden Grenzwertes aufwiesen. Das sind Frankreich, Portugal und Luxemburg.

Bisphenol A ist eine synthetische Chemikalie, die in vielen Kunststoffprodukten enthalten ist – darunter wiederverwendbare Wasserflaschen, Spielzeug, Thermopapier und die Innenbeschichtung von Konservendosen. Laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) kommt BPA auch in Smartphones oder DVDs vor. Menschen nehmen die Substanz demnach hauptsächlich mit der Nahrung auf, aber auch Luft, Staub oder Wasser sind mögliche Quellen.

Die Belastung der Bevölkerung liegt der EEA zufolge weit über akzeptablen Sicherheitswerten. Dies stelle ein potenzielles Gesundheitsrisiko für Millionen von Menschen dar, teilte die Agentur mit. Schon in geringen Mengen könne die Chemikalie das Immunsystem schwächen, zudem könne es zu verringerter Fruchtbarkeit und allergischen Hautreaktionen kommen...

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Belastbarkeit | Resilienz | Biosphäre

Sechs von neun planetaren Grenzen überschritten

Update zeigt weitere Verschlechterung des Zustands essenzieller Erdsysteme

Die Widerstandsfähigkeit unseres Planeten schwindet: Sechs von neun Grenzen der planetaren Belastbarkeit sind überschritten – zwei mehr als noch 2015, wie eine neue Bilanz enthüllt. Überschritten sind demnach die planetaren Grenzen bei der globalen Erwärmung, der Biosphäre, der Entwaldung, den Stickstoffkreisläufen, den Schadstoffen und für das Süßwasser. Der Druck auf diese Erdsysteme und Kreisläufe wächst zudem immer mehr. Es drohen schwerwiegende und teilweise unumkehrbare Veränderungen der planetaren Systeme, warnen die Forschenden in „Science Advances“.

Das System Erde ist zwar robust, aber seine Belastbarkeit hat Grenzen. Werden diese überschritten, pendeln sich Prozesse und Kreisläufe in ein neues Gleichgewicht ein – mit schwerwiegenden Folgen für Mensch und Umwelt. Wo diese Grenzen der Belastbarkeit liegen, haben Wissenschaftler im Jahr 2009 erstmals definiert. 2015 waren einer ersten Erhebung zufolge schon vier der neun planetaren Grenzen überschritten, darunter Klimawandel, Artenvielfalt, Landnutzung und die Stickstoff- und Phosphor-Kreisläufe.

Jetzt haben Katherine Richardson von der Universität Kopenhagen und ihr Team erneut den Status der neun planetaren Systeme überprüft. Parallel dazu gelang es ihnen, die zuvor noch nicht oder zu ungenau bestimmten planetare Grenzen für den Eintrag von Schadstoffen und Kunststoffen, die Aerosolbelastung der Atmosphäre und das Süßwasser präziser zu quantifizieren. Als weiteres Novum wurde eine neue Kontrollvariable für die Integrität der Biosphäre eingeführt.

Die Überprüfung des Erdzustands ergab: Inzwischen sind sechs der neun planetaren Grenzen überschritten – Klima, Biosphäre, Entwaldung, Schadstoffe, Stickstoffkreisläufe und Süßwasser...

 


13. September


 

Urantransporte | Brennelementefabrik Lingen | Rosatom

Urantransporte nach Lingen genehmigt:

Russisches Uran bleibt willkommen

Atomkraftgegnern zufolge wurden 40 neue Uranlieferungen an die Brennelementefabrik Lingen genehmigt. Sie kommen vom russischen Konzern Rosatom.

LINGEN/HAMBURG epd | Deutsche Behörden haben nach Angaben von Atomkraftgegnern 40 weitere Urantransporte aus Russland zur Brennelemente-Fabrik im emsländischen Lingen genehmigt. Die erste dieser Lieferungen sei bereits in der vergangenen Woche angekommen, teilten die Anti-Atom-Organisation „ausgestrahlt“ und das Bündnis „Atomkraftgegner im Emsland“ am Mittwoch mit. Die Transporte seien durch das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (Base) mit Zustimmung des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) genehmigt worden. Das Base informiert im Internet über erteilte Transportgenehmigungen für nukleares Material...

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Lateinamerika | Menschenrecht | Global Witness

Im vergangenen Jahr :

NGO: Weltweit 177 Umweltschützer getötet

Gefährlicher Kampf für Naturschutz: Laut der NGO Global Witness sind im vergangenen Jahr 177 Aktivisten getötet worden, die meisten in Lateinamerika. Besonders gefährdet: Indigene.

Fast jeden zweiten Tag bezahlt ein Umweltschützer seinen Einsatz für saubere Flüsse und intakte Wälder mit dem Leben: Im vergangenen Jahr wurden weltweit 177 Naturschützer getötet, wie die Nichtregierungsorganisation Global Witness am Mittwoch bei der Vorstellung ihres Jahresberichts mitteilte...

"Die Regierungen der Welt müssen dringend das sinnlose Töten derjenigen stoppen, die unseren Planeten verteidigen, indem sie die Ökosysteme schützen, die eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung der Klimakrise spielen."

[...] Global Witness rief die Regierungen der betroffenen Länder auf, bestehende Gesetze konsequent umzusetzen und die Sicherheit von Umweltschützern zu gewährleisten. Vor allem das Recht der indigenen Gemeinschaften auf ihren traditionellen Lebensraum und ihre Kultur müsse besser geschützt werden, hieß es in den Empfehlungen.

Auf der anderen Seite müssten Unternehmen ihrerseits sicherstellen, dass es am Rande ihrer Lieferketten zu keinen Menschenrechtsverletzungen komme.

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UkraineUranmunition

Verseuchter Krieg: Werden Ukrainer mit toxischer Uranmunition allein gelassen?

USA wollen auch DU-Geschosse an Kiew liefern. Ein zerstörter britischer Panzer mit Uran-Munition zeigt, dass Ukrainer vor Kontamination nicht geschützt werden. Sind das Kriegsverbrechen?

Die Vereinigten Staaten haben nun öffentlich angekündigt, der Ukraine Munition mit abgereichertem Uran (DU) zu liefern, um die Offensive des russischen Militärs abzuwehren, was von Moskau scharf verurteilt wird.

Der geplante Transfer, der Teil eines in der vergangenen Woche vorgestellten US-Hilfspakets in Höhe von einer Milliarde US-Dollar für Kiew ist, hat auch Fragen zu den möglichen Auswirkungen von abgereichertem Uran auf die Zivilbevölkerung in der Ukraine aufgeworfen.

[...] Zugleich warnt John Laforge, Co-Direktor von Nukewatch, vor den Folgen des Waffeneinsatzes in der Ukraine:

Wenn diese Geschosse im Ukraine-Krieg eingesetzt werden, werden der Boden, das Wasser, die landwirtschaftlichen Ernten und das Vieh des umkämpften Gebiets wahrscheinlich mit Uran und anderen radioaktiven Stoffen kontaminiert, die in der panzerbrechenden Munition enthalten sind. Wenn DU die Hülle eines Panzers durchschlägt, wird es zu einem Aerosol aus Staub oder gasförmigen Partikeln, die eingeatmet und mit dem Wind über weite Strecken getragen werden können.

Die USA folgen mit ihrer Ankündigung Großbritannien. Das Land hatte bereits Anfang des Jahres die Ukraine mit DU-Geschossen beliefert. Farhan Haq, der Sprecher des UN-Generalsekretärs, verurteilte die Entscheidung...

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Warnschild Verstrahlung13. September 1987 (INES 5) Goiânia, BRA

AtomkraftwerkePlag

Goiania, Brasilien 1987

Altmetall-Schrottplatz in Goiânia, BRA

Im Herbst 1987, nur ein Jahr nach Tschernobyl, ereignete sich in der zentralbrasilianischen Großstadt Goiânia eine nukleare Katastrophe. Sie verdeutlicht, dass von in medizinischen Zentren gelagerten radioaktiven Substanzen ähnlich hohe Risiken ausgehen können wie von außer Kontrolle geratenen kommerziellen und militärischen Atomreaktoren.
Ausgangspunkt der Katastrophe war die Ruine des Instituto Goiâno de Radioterapia, eines stillgelegten Zentrums für Strahlentherapie, das nicht abgerissen worden war. Die Regierung hatte es versäumt, radioaktive Stoffe vom Gelände zu entsorgen, und der ehemalige Betreiber hatte Geräte dort liegengelassen...

Wikipedia

Der Goiânia-Unfall

ereignete sich ab dem 13. September 1987 in der brasilianischen Stadt Goiânia. Bei einem Einbruch in eine stillgelegte Klinik wurde ein medizinisches Gerät zur Strahlentherapie gestohlen und darin enthaltenes, radioaktives Material von den Dieben unter Freunden und Bekannten verteilt. Hunderte Menschen wurden teilweise schwer radioaktiv kontaminiert, vier Personen starben nachweislich binnen weniger Wochen und weitere Todesfälle werden mit dem Unfall in Verbindung gebracht. Teile der Stadt sind bis heute radioaktiv belastet. Der Unfall wurde aufgrund seines Ausmaßes an Kontamination durch die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEA) als bisher größter radiologischer Unfall weltweit eingestuft und auf der Internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse (INES) mit Stufe 5 (von 7) eingestuft...

 


12. September


 

LibyenStarkregen | Wetterkatastrophe

Wetterkatastrophe in Libyen:

Halbe Stadt ins Meer gespült

Tausende Tote, Zehntausend vermisst: Die Flutkatastrophe in Libyen trifft das Land umso mehr, als es seit zwölf Jahren von Konflikten gebeutelt ist.

MARRAKESCH taz | Zu Fuß schlagen sie sich durch von Wassermassen zerstörte Straßenzüge: Soldaten, Sanitäter und Freiwillige, die nach Überlebenden suchen. Zu sehen sind sie in Videos aus der ostlibyschen Stadt Darna, die libysche Rettungskräfte veröffentlicht haben. Die Bilder lassen die Katastrophen und Konflikte im Kriegsland Libyen der vergangenen zwölf Jahre fast harmlos erscheinen.

Weil Telefon und Strom ausgefallen sind, dringt das Ausmaß des Infernos nur langsam an die Weltöffentlichkeit. Sicher ist bereits jetzt: Durch die Überschwemmungen im Osten Libyens sind Tausende Menschen ums Leben gekommen. Rettungskräfte meldeten am Dienstag allein aus der Hafenstadt Darna mehr als 2.300 Tote und rund 7.000 Verletzte.

Mehr als 5.000 Menschen würden noch vermisst, teilte ein Sprecher der libyschen Not- und Rettungsdienste mit. Am späten Dienstagnachmittag erklärte ein Sprecher des Innenministerium, insgesamt seien rund 5200 Menschen gestorben. 10.000 Menschen gelten als vermisst.

Am Sonntag hatten nach starken Regenfällen aus den Bergen kommende Wassermassen die direkt an der Mittelmeerküste gelegene Hafenstadt Darna überflutet und sich ihren Weg ins Meer gesucht. Dabei wurde die halbe Stadt förmlich mitgerissen. Es sind die schwersten jemals gemessenen Regenfällen im Land...

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KlimakriseWaldbrände | Überschwemmungen

6 Klima-Grafiken, die zeigen, wie extrem es ist inzwischen ist

Die Klimakrise ist da und wir spüren die Folgen schon heute: Waldbrände in Südeuropa, Hitzewellen nach Hitzewelle. Der Sommer 2023 tatsächlich der mit Abstand heißeste seit Beginn der Aufzeichnungen 1940. Dazu kommen mehr und mehr Extremwettersituationen, mit denen wir lernen müssen, umzugehen – denn von denen werden noch einige auf uns zukommen. Trotzdem melden sich immer wieder bezahlte oder ideologische Stimmen zu Wort, die genau das leugnen. Damit nicht noch mehr Leute auf deren Propaganda hereinfallen: Hier sind 6 Grafiken mit Klimadiagrammen, die man nicht weg leugnen kann. Und die zeigen, wie abnormal das Klima inzwischen ist.

VOLLE FAHRT VORAUS

Der Klimawandel bedeutet nicht einfach nur, dass es ein bisschen wärmer wird und die Sommer länger werden. Die Folgen sind gigantisch für uns alle. Man könnte es mit einem ewig langen Güterzug vergleichen, der zunehmend an Fahrt aufnimmt und an den immer mehr Wagons angedockt werden, bevor er mit voller Wucht gegen eine Wand knallt. Je länger wir damit warten, die Geschwindigkeit herauszunehmen, desto gefährlicher und schmerzhafter wird der Aufprall für uns alle...

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IAEAAtomlobby | Zahlungsunfähig

Grossi warnt, dass der IAEO innerhalb weniger Wochen das Geld ausgeht

Die Mitgliedstaaten der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) schulden inzwischen mehr als 200 Mio. EUR (214 Mio. USD), und Generaldirektor Rafael Mariano Grossi hat gewarnt, dass, wenn die Zahlungen nicht geleistet werden, "uns in einem Monat das Geld ausgehen wird ... Ich werde nicht in der Lage sein, die Gehälter oder die Beleuchtung zu bezahlen ... wir werden zum Stillstand kommen".

Bevor er auf den Inhalt seiner Erklärung vor dem IAEO-Gremium einging, in der er u.a. auf die laufenden Arbeiten in der Ukraine und in Fukushima sowie auf die neue Initiative Atoms4Food einging, sagte Grossi, er müsse mit der dringenden Finanzlage beginnen, weil er es "widersprüchlich" finde, "dass wir über so viele wichtige Dinge sprechen, während ich nicht weiß, ob ich in einem Monat den Laden öffnen kann"...

Übersetzt mit https://www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

 


11. September


 

LibyenÜberschwemmungen | Katastrophengebiet

Katastrophengebiete im Osten des Landes

Tausende Tote nach Unwetter und Überschwemmungen in Libyen befürchtet

Der Sturm »Daniel« hat Libyen erfasst. Nun rechnet das Bürgerkriegsland mit vielen Opfern. Ein Regierungschef befürchtet mehr als 2000 Tote.

Nach heftigen Unwettern in Libyen rechnet die Regierung im Osten des Landes mit Tausenden Toten. Der Chef einer der rivalisierenden Regierungen in dem Bürgerkriegsland, Osama Hammad, sagte am Montag dem Fernsehsender Al-Massar, es seien mehr als 2000 Tote zu befürchten. Tausende weitere Menschen in dem Land mit knapp sieben Millionen Einwohnern seien vermisst. Unabhängige Informationen zu Todesopfern gab es zunächst nicht.

Der Sturm »Daniel« hatte Libyen am Sonntag erfasst. Der libysche Präsidialrat bittet nun laut der Nachrichtenagentur Reuters um internationale Hilfe und erklärte betroffene Regionen im Osten des Landes zum »Katastrophengebiet«...

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Glyphosat | krebserregendMonsanto

Kritische Studie zu Pestizid:

Glyphosat macht wieder Stress

Das meistverkaufte Pestizid Glyphosat verursache „oxidativen Stress“, sagen drei Wissenschaftler. Diese Zellschädigung kann zu Krebs führen.

BERLIN taz | UmweltschützerInnen werfen den EU-Behörden vor, Hinweise auf eine Krebsgefahr durch das Pestizid Glyphosat zu Unrecht verworfen zu haben. „Eine neue wissenschaftliche Studie zeigt, dass die EU-Chemikalienbehörde Echa wichtige Erkenntnisse zur Karzinogenität außer Acht ließ und den Nachweis vernachlässigte, dass Glyphosat oxidativen Stress auslöst“, teilte die Organisation Pestizid-Aktionsnetzwerk (PAN) am Montag mit. Oxidativer Stress sei ein „anerkannter Mechanismus, der zu Krebs führen kann“. Der Vorgang bezeichne eine Schädigung von Zellen durch hochreaktive Sauerstoffmoleküle, die unter anderem von Chemikalien wie Glyphosat erzeugt werden können, sagte der taz Peter Clausing, Toxikologe und Mitautor der Studie.

Glyphosat ist der weltweit meistverkaufte Pestizidwirkstoff. Die Internationale Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation WHO bewertete ihn 2015 als „wahrscheinlich krebserregend“ – mit Glyphosat gefütterte Ratten und Mäuse hatten Tumoren entwickelt. In den USA verurteilten daraufhin mehrere Gerichte einen der Hersteller, die deutsche Bayer AG, zu hohen Schadenersatzzahlungen an KlägerInnen, die ihre Krebserkrankung auf das Mittel zurückführen. Bayer beruft sich dagegen auf verschiedene Zulassungsbehörden, die Glyphosat als sicher einstufen. Das Gift tötet so gut wie alle nicht gentechnisch veränderten Pflanzen und damit auch Nahrung für Vögel und Insekten. Deshalb gilt es Umweltschützern als Gefahr für die Artenvielfalt. Die EU-Mitgliedstaaten wollen Mitte Oktober darüber entscheiden, ob die am 15. Dezember auslaufende Glyphosatzulassung erneuert werden soll...

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Vereinigte StaatenLithium | Thacker Pass, Nevada

USA entdecken weltweit größtes Lithiumvorkommen in einem Vulkankrater

Für die Produktion von E-Auto-Batterien ist Lithium ein entscheidender Faktor. Jetzt sind die USA offenbar zufällig auf ein womöglich gigantisches Vorkommen des Metalls gestoßen.

Bewahrheitet sich diese Entdeckung, werden die USA einen riesigen Rohstoffvorteil im Wettlauf um die Ressourcen für die Zukunft der Elektromobilität haben. Eine neue Studie, die in der Fachzeitschrift Science Advances veröffentlicht wurde, legt nahe, dass die McDermitt Caldera, ein Vulkankrater an der Grenze zwischen Nevada und Oregon, 20 bis 40 Millionen Tonnen Lithium beherbergen könnte. Diese Schätzung übertrifft sogar die Menge an Lithium in den Salzseen Boliviens, die etwa 23 Millionen Tonnen enthalten.

Die Caldera entstand vor rund 16,4 Millionen Jahren durch einen gewaltigen Magmaausbruch. Im Laufe der Zeit bildete sich in dem Krater ein See, in dem sich eine große Schicht von lithiumhaltigem Sediment ablagerte, die mittlerweile 182 Meter dick ist.

Durch erneute vulkanische Aktivität gelangte zusätzliches Lithium in das bereits vorhandene Sediment und reicherte es weiter an. Dadurch entstand ein lithiumreicher Ton namens Illit. Illit ist nicht nur reich an Metall, sondern auch leichter von anderen Substanzen zu trennen, kann also besser abgebaut werden...

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INES Kategorie 4 "Unfall" 11. September 1979 (INES 4 NAMS 3,4) Atomfabrik Sellafield, GBR

 Bei der Verbringung von radioaktiven Abwässern in das Gebäude B242 wurden 130 TBq Plutonium freigesetzt. (Kosten ca. 87 Millionen US$)

Nuclear Power Accidents

Langsam aber sicher werden alle relevanten Informationen zu Störungen in der Atomindustrie aus Wikipedia entfernt!

Wikipedia

Sellafield

Der Komplex wurde durch einen katastrophalen Brand 1957 und durch häufige nukleare Störfälle bekannt und unter anderem deshalb auch in Sellafield umbenannt. Bis Mitte der 1980er Jahre wurde der im täglichen Betrieb anfallende Atommüll in großen Mengen in flüssiger Form über eine Pipeline in die Irische See abgeleitet...

Sellafield#Incidents

Radiologische Freisetzungen

Zwischen 1950 und 2000 gab es 21 schwerwiegende Zwischenfälle oder Unfälle mit radiologischen Freisetzungen außerhalb des Werksgeländes, die eine Einstufung auf der internationalen Skala für nukleare Ereignisse rechtfertigten, einen auf Stufe 5, fünf auf Stufe 4 und fünfzehn auf Stufe 3. Darüber hinaus gab es in den 1950er und 1960er Jahren über längere Zeiträume hinweg bekannte, absichtliche Freisetzungen von Plutonium und bestrahlten Uranoxidpartikeln in die Atmosphäre...

Übersetzt mit https://www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

AtomkraftwerkePlag

Sellafield (ehemals_Windscale), Großbritannien

Vergleichbare Atomfabriken gibt es überall auf der Welt:

Uran-Anreicherung und Wiederaufarbeitung - Anlagen und Standorte

Bei der Wiederaufarbeitung lässt sich das Inventar abgebrannter Brennelemente in einem aufwändigen chemischen Verfahren (PUREX) voneinander separieren. Abgetrenntes Uran und Plutonium können danach erneut verwendet werden. Soweit die Theorie...

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INES Kategorie 5 "Ernster Unfall" 11. September 1957 (INES 5 NAMS 2,3) Atomfabrik Rocky Flats, USA

Ein Feuer zerstörte eine Plutoniumaufbereitungsanlage. Es wurden etwa 7800 TBq Radioaktivität freigesetzt. (Kosten ca. 8189 Millionen US$)

Nuclear Power Accidents

Wikipedia

Rocky Flats

In einem Container mit 600 t feuergefährlichem Material kam es zu einer spontanen Entzündung von Plutonium. Das Feuer verbrannte 2 t des Materials und setze Plutoniumoxid frei. Durch die Entnahme von Bodenproben im Umfeld der Anlage stellte man fest, dass die Gegend mit Plutonium kontaminiert wurde. Da sich die Betreiber der Anlage weigerten, Untersuchungen einzuleiten, wurden die Proben im Rahmen einer nicht offiziellen Untersuchung entnommen...

Youtube

Uranwirtschaft: Anlagen zur Verarbeitung von Uran

Wiederaufarbeitungsanlagen machen aus wenigen Tonnen Atommüll, viele Tonnen Atommüll

Alle Uran- und Plutoniumfabriken produzieren radioaktiven Atommüll: Uran-Aufbereitungs-, -Anreicherungs- und -Wiederaufarbeitungsanlagen, ob in Hanford, La Hague, Sellafield, Mayak, Tokaimura oder wo auch immer auf der Welt, haben alle das gleiche Problem: Mit jedem Bearbeitungsschritt entstehen mehr und mehr extrem giftige und hochradioaktive Abfälle...

 


10. September


 

ChileMilitärputsch | Kissinger

50 Jahre Putsch in Chile:

Der andere 11. September

Am 11. September 1973 stürzten Chiles Militärs die gewählte linke Regierung. Folter und Mord folgten – und ein radikaler Umbau der Gesellschaft.

Das Land war eine Hoffnung. Nach dem gescheiterten Ungarnaufstand von 1956 und dem Prager Frühling, dem von Truppen des Warschauer Paktes 1968 ein Ende bereitet wurde, schien es, dass der demokratische Sozialismus in Chile eine neue Chance bekommen würde.

Sechs Parteien hatten sich 1970 für die Präsidentschaftswahlen in Chile zur Unidad Popular („Volkseinheit“) zusammengeschlossen und auf den Arzt Salvador Allende als Kandidaten geeinigt: Allendes Sozialistische Partei, die Kommunistische, die Radikale und die Sozialdemokratische Partei sowie zwei linke Abspaltungen von der Christdemokratischen Partei.

In der Wahl erhielt Allende nur eine relative Mehrheit gegenüber dem konservativen Kandidaten Jorge Alessandri, aber in der Stichwahl im Kongress setzte er sich dank der Unterstützung durch die Christdemokraten durch. An Feinden fehlte es von Anfang an nicht. Henry Kissinger, Nationaler Sicherheitsberater und ab September 1973 Außenminister der USA, und der Geheimdienst CIA unternahmen alles, um Allendes Wahl zu verhindern und, als das nicht gelang, ihn zu stürzen...

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NSU-Untersuchungsausschussfaschis | Bayern

Wie der Bayerische Rundfunk in Sachen NSU mit Hilfe der Antifa Nebelwerferei betreibt

Öffentlich-rechtliche Arbeitsverweigerung: Das herrschende Narrativ von der Täter-Dreier-Zelle, einem nicht identifizierbaren Umfeld und irgendwie passiven Sicherheitsbehörden soll nicht angetastet werden.

Als im Juli 2023 nach nur einem Jahr der bayerische NSU-Untersuchungsausschuss No. 2 zu Ende ging, zog auch der Bayerische Rundfunk Bilanz, obwohl er nicht gerade regelmäßig über das Landtagsgremium und dessen Arbeit berichtet hatte. Der BR nennt die Bilanz des Untersuchungsausschusses „verheerend“ und verschweigt dessen zum Teil aufregende neue Erkenntnisse komplett. Er differenziert auch nicht zwischen den Blockierern im Ausschuss seitens der Regierungsfraktionen und den Aufklärungswilligen. Der Widerstand der Sicherheitsbehörden gegen den Ausschuss wird vom BR lediglich formal kritisiert. Schließlich spart der Sender auch die negative Rolle der Medien aus, die diesen Ausschuss weitgehend ignorierten. Er hätte sonst ja sich selbst kritisieren müssen.

[...] Schließlich hatte der Ausschuss auch Gegner in den eigen Reihen. Keine Fragen, keine Aktenarbeit, Abwiegelungen, parlamentarische Absicherung der Sicherheitsbehörden vor allem durch CSU, Freie Wähler, aber auch AfD.

Dann, als der Abschlussbericht vorgelegt wurde, gipfelte dieses Verhalten in einer Art Enteignung des Ausschussvorsitzenden Toni Schuberl (Grüne), dessen Aufgabe es war, den Ausschussbericht zu entwerfen. Die Ausschussmehrheit von CSU, FW und unter Beihilfe der AfD machte handstreichartig ihren eigenen Bericht zum Hauptbericht. Der Schuberl-Bericht, 800 Seiten umfassend, wurde einkassiert und verschwand im Giftschrank des Parlaments.

[...] Doch über all das hat der Bayerische Rundfunk so gut wie nicht berichtet. Warum? Weil es eben zu einem anderen NSU-Narrativ passen könnte? Taten, die Vergeltungsaktionen oder Auftragsmorde waren? Täter, die auch in der Nürnberger und Münchner Szene zu suchen sind? Und stört ihn in Zeiten programmatischer Regierungsnähe vielleicht eine Aussage, wie die des Ausschussvorsitzenden Schuberl: „V-Leute der verschiedenen Verfassungsschutzämter Deutschlands haben mit staatlichem Geld, teilweise im staatlichen Auftrag, rechtsextreme Strukturen geschaffen, die es ohne sie nicht gegeben hätte. Aus diesen Strukturen ist teilweise auch der NSU entstanden.“...

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NamibiaKolonie | Wasserstoff

(Post)kolonialismus in Namibia: Vom KZ zum grünen Wasserstoff

Die Bundesrepublik hat nach dem Wegfall von russischen Gaslieferungen und mit den Herausforderungen des Klimawandels ein Energieproblem. Bei der ökologischen Transformation geht es nur langsam voran, weil Regierung, Wirtschaft, rechte Parteien und Teile der Bevölkerung es ablehnen, das Problem konsequent anzugehen und Wohlstandsverlust und Konsumbeschränkungen befürchten. Da liegt bei Einigen der Gedanke nahe, die Hauptlast der Folgen der zukünftigen Energieversorgung anderen aufzubürden, um selbst so weiterzumachen, wie bisher. Denn zum "Glück" gibt es ja noch eine ehemalige Kolonie: "Deutsch-Südwest", heute Namibia. Wie war es noch damals und wie wird es möglicherweise morgen? Gibt es Ähnlichkeiten oder gewisse Parallelen?

Der 1834 in eine wohlhabende Bremer Familie hineingeborene Großkaufmann Adolf Lüderitz hatte zunächst bei der Mehrung seines Reichtums wenig Glück in den Sklaven haltenden Südstaaten der USA. Im benachbarten Mexiko vereitelte gar eine Revolution seine Pläne. Nach weiteren erfolglosen Versuchen versuchte er ab 1882 in Südwestafrika sich Land anzueignen, um nach Bodenschätzen zu suchen.

Meilenschwindel

1883 schloss er mit dem traditionellen Führer des Volksstammes der Nama, Kaptein Josef Frederiks II., einen Vertrag, indem ihm Rund um Angra Pequena (dem heutigen Lüderitz) fünf Meilen Land für 100 Pfund in Gold und 200 Gewehre übertragen wurde. Josef Frederiks ging davon aus, dass als Bemessungsgrundlage eine englische Meile von 1,6 Kilometern zugrunde liegen würde. Lüderitz allerdings bevorzugte die preußische Meile mit 7,5 Kilometern Länge. Der Nama-Häuptling wurde übers Ohr gehauen. Das gleiche hinterlistige Vorgehen wiederholte Lüderitz kurz darauf bei einem weiteren Kauf landeinwärts mit 20 Meilen. Auf Wikipedia ist über dieses Täuschungsmanöver zu lesen: "Die fragwürdigen Vertragsgrundlagen der Erwerbungen, landläufig auch 'Meilenschwindel' genannt, brachten Lüderitz schon früh den Spottnamen Lügenfritz ein"...

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Fossile Energieträger erhalten Subventionen für noch mehr CO2-Emissionen

Skandal: 70 Milliarden Euro Steuergelder für fossile statt erneuerbare Energien

Die deutsche Staatsförderung liegt pro Tonne CO2 höher als der Emissionshandelspreis, während Erneuerbare meist leer ausgehen. Auch global werden Unsummen für Kohle, Gas und Öl ausgegeben. Das muss sich schnell ändern.

Laut dem Internationalen Währungsfonds (IWF) sind die Subventionen für fossile Energieträger in Deutschland mit 1,9 Prozent der Wirtschaftsleistung immer noch untragbar hoch. Dies entspricht 70 Milliarden Euro pro Jahr, wie das Deutsche Institut für Wirtschaft (DIW) kürzlich in einem Beitrag beschrieben hat.

Damit wurde jede der 2022 emittierten 746 Millionen Tonnen CO2 in Deutschland mit fast 100 Euro subventioniert. Im Schnitt betrugen die Emissionshandelspreise im Jahre 2022 aber nur 80 Euro pro Tonne.

Wie soll denn jemals Klimaschutz funktionieren, wenn die Subventionen höher sind als die Kosten für die CO2-Emissionszertifikate?

Von der FDP, die sich nach eigenem Bekunden immer für den Abbau von staatlichen Subventionen einsetzt, hört man dazu nichts. Auch der zuständige Finanzminister Lindner, der zu kämpfen hat, die Neuverschuldung des Bundeshaushaltes 2023 im Zaum zu halten, hat bisher keine Vorschläge gemacht, wie die Staatsausgaben durch den Abbau klimaschädlicher fossiler Subventionen gedrosselt werden könnten...

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MarokkoErdbeben | Katastrophengebiet

Zahl der Toten nach Erdbeben in Marokko auf mehr als 2.000 gestiegen

Mindestens 2.059 weitere Menschen wurden verletzt. Laut WHO sind mehr als 300.000 Menschen von der Katastrophe betroffen. König Mohammed VI. ordnete eine dreitägige Staatstrauer an

Rabat/Marrakesch - Nach dem schweren Erdbeben in Marokko haben die Menschen in den Katastrophengebieten die zweite Nacht in Unsicherheit und Trauer um die Opfer verbracht. Die Zahl der Toten stieg nach Behördenangaben auf inzwischen 2.012. Mindestens 2.059 weitere Menschen wurden verletzt, mehr als die Hälfte davon schwer, wie marokkanische Medien in der Nacht auf Sonntag unter Berufung auf das Innenministerium berichteten. König Mohammed VI. ordnete eine dreitägige Staatstrauer an.

Trotz zahlreicher Hilfsangebote aus aller Welt hat die Regierung des Landes bisher offiziell keine Unterstützung angefordert. Dieser Schritt ist nötig, bevor ausländische Rettungskräfte eingesetzt werden können. Dennoch halten sich Einsatzkräfte von Hilfsorganisationen für einen möglichen Flug in das Katastrophengebiet bereit...

 


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Aktuelles+

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StrompreisSubventionenKlimakrise

Wie Deutschland mit Milliardengeschenken an die Industrie das Klima ruiniert

Energie und Klima – kompakt: Milliardenhilfe an Industrie. Klimaschutz und Soziales steht hintenan. Ist das zukunftsweisend? Ein Kommentar.

Die Zustände können einen Angst machen. Nicht nur der Krieg in der Ukraine und seine auch von hiesigen Regierenden mutwillig in Kauf genommene Eskalation bis hin zu Atomkrieg und nuklearem Winter mit potenziell bis zu fünf Milliarden Toten oder Konfrontation mit China, dem der Westen seinen angemessenen Platz in der Weltgemeinschaft verweigern will.

Es geht insbesondere auch das konsequente Ignorieren aller wissenschaftlichen Warnungen vor der sich entfaltenden Klimakrise und das beharrliche Festhalten an längst als schädlich erkannten Technologien bei gleichzeitig zunehmend repressiverem Umgang mit den Protesten gegen diese zukunftvergessende Politik, die auch noch maßgeblich von einer vermeintlichen Umweltpartei betrieben wird.

Über das teure und klimaschädliche Frackinggas aus den USA, das nun über Flüssiggasterminals ohne Rücksicht auf Umwelt und Fischerei haben wir hier auf Telepolis in den letzten Monaten des Öfteren berichtet. Oder über den Dieselbetrugsskandal und den Unwillen der deutschen Autoindustrie, ihre Ingenieure an zukunftsweisenden Innovation statt an Mogel-Software arbeiten zu lassen.

Auch der fortgesetzte Raubbau für den Abbau von Braunkohle, dem Ende August im Rheinland Windräder zum Opfer fielen war wiederholt Gegenstand unserer Berichterstattung.

Letzter Einfall aus dem Kabinett des Wahnsinns ist der Vorschlag des Bundesfinanzministers Christian Lindner (FDP), jenes Mannes, der das Staatssäckel ganz fest zugeknüpft hält, wenn es um Kindergrundsicherung geht, sogenannte E-Fuels steuerlich zu begünstigen.

Dem Minister schwebt, wie berichtet, vor, Autobesitzer, die allein mit (viel) Strom synthetisierte Kraftstoffe verwenden, von der Kfz-Steuer zu befreien. Energetisch wegen der geringen Wirkungsgrade der Umwandlungsprozesse der reinste Irrsinn.

Greenpeace: 16 Milliarden für klimaschädliche Industrie

Aber das wäre ohnehin nur die weitere Steigerung der fortgesetzten Belohnung der Klimazerstörung, die mit der Dämonisierung und Misshandlung von Klimaschützer einhergeht. Erst letzte Woche hat die Umweltschutzorganisation Greenpeace vorgerechnet, dass der Fiskus klimaschädliche Prozesse in der Industrie mit über 16 Milliarden Euro im Jahr subventioniert.

Großkonzern wie BASF, Linde Gas und ThyssenKrupp würden am meisten profitieren. 60 Millionen Euro würden diesen Unternehmen allein durch Vergünstigungen bei der Stromsteuer erlassen.

Insgesamt würden für Strompreissubventionen für die Industrie, die fossile Energieträger begünstigen, knapp 3,8 Milliarden Euro aufgewendet. Der größte Brocken seien aber mit über zehn Milliarden Euro Entlastungen im Rahmen des europäischen Emissionshandels.

Der Großteil der analysierten klimaschädlichen Subventionen fließe an wenige Großunternehmen, die in den besonders energieintensiven Branchen arbeiten, nämlich Eisen und Stahl, Metalle, Chemie, Zement, Papier und Raffinerien.

"Milliardengeschenke an die Industrie für billigere fossile Energie verteuern und blockieren den klimagerechten Wandel der Wirtschaft", kommentiert Bastian Neuwirth, der bei Greenpeace als Klima- und Energieexperte arbeitet. Und das wohlgemerkt, obwohl die Bundesregierung sich in den vergangenen Jahren wiederholt auf G20- und G-7-Treffen für das Ende der Subventionen für die fossilen Industrien ausgesprochen hat.

Nur mit gutem Beispiel vorangehen, das will man offensichtlich nicht. Dafür sind die wirtschaftlichen Interessen der alten, klimaschädlichen Industrien und deren Einfluss auf die Politik zu stark. Zu gut ist das Geschäft im Luxus-Segment der Autoindustrie, oder zu lukrativ der Stromhandel und Betrieb von Kohle- und Gaskraftwerken.

Aber eines ist sicher: Für die Folgen dieser Politik und dieser Geschäfte werden andere bezahlen. Menschen, die sich nicht vor hohen Lebensmittelpreisen und Unwetterkatastrophen schützen können, nachfolgende Generationen.

Während die Gewinne privat verteilt werden, werden die Schäden – wie immer – sozialisiert. So ist das in der westlichen Wertegemeinschaft, für die mancher so gerne andere in den Krieg schicken würde. (Wolfgang Pomrehn)

 


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Hintergrundwissen

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Die Karte der nuklearen Welt

Die Verursacher der Krisen werden gepampert...

Die interne Suche nach

StrompreisSubventionenKlimakrise

brachte u.a. folgende Ergebnisse:

9. Mai 2023 - Habeck plant neue Subventionen für Industriestrom

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2. November 2022 - Deutschland fördert fleißig fossile Energien im Ausland

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29. August 2022 - Subventionen für fossile Energien haben sich 2021 fast verdoppelt

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29. Oktober 2021 - UBA prangert umweltschädliche Subventionen in Milliardenhöhe an

 


YouTube

Subventionen Klimakrise

https://www.youtube.com/results?search_query=Subventionen Klimakrise

Videos:

Greenpeace Deutschland - 1. September 2023 - 2:14

Milliardenschwere fossile Staatshilfen bremsen Klimaschutz in der Industrie

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EJF - 22. Juni 2022 - 1:10

Milliarden für die Zerstörung unserer Erde: Machen wir uns unabhängig von Kohle, Öl und Gas!

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extra 3, NDR - 1. April 2021 - 8:01

Klimapolitik in Deutschland: Niedrige Umweltsteuern und schädliche Subventionen

 

Wird in einem neuen Fenster geöffnet! - YouTube - Kanal "Reaktorpleite" Playlist - Radioaktivität weltweit ... - https://www.youtube.com/playlist?list=PLJI6AtdHGth3FZbWsyyMMoIw-mT1Psuc5Playlist - Radioaktivität weltweit ...

In dieser Playlist finden sich über 150 Videos zum Thema

 


Die Suchmaschine Ecosia pflanzt Bäume!

Strompreis Subventionen Klimakrise

https://www.ecosia.org/search?q=Strompreis%20Subventionen%20Klimakrise

 

Bundeszentrale für politische Bildung

Klimagerechtigkeit

Was bedeutet Gerechtigkeit im Kontext der Klimakrise? Dies ist sowohl politisch als auch ethisch umstritten. Eine zentrale Rolle nimmt die Debatte ein, wer wieviel Verantwortung für die Klimakrise tragen sollte.

[...] Während europäische und US-amerikanische Regierungen finanziell in der Lage sind, im Zuge der immer häufiger auftretenden Dürreperioden Einkommensausfälle für ihre Landwirt*innen abzufedern und Nahrungsmittel für die eigene Bevölkerung zu importieren, tragen steigende Weltmarktpreise für Rohstoffe unter anderem zu Hungersnöten in Westafrika und der Sahelzone bei...

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Greenpeace

Ranking zeigt Einspar- und Klimaschutzpotenzial für die Sektoren Energie, Verkehr und Landwirtschaft

Der Abbau klimaschädlicher Subventionen kann den Bundeshaushalt um 46 Milliarden Euro jährlich entlasten und massiv CO2-Emissionen einsparen. Das zeigt eine neue Studie.

Ein Ranking untersucht den Ausstieg aus zehn besonders klimaschädlichen Subventionen in Deutschland und sortiert diese danach, wo sich am meisten Steuergeld und CO2 einsparen lässt. Als besonders wirksam für Klimaschutz und Haushaltssanierung erweisen sich in abnehmender Reihenfolge folgende Subventionen:

  • die Aufhebung der Steuerbefreiung für Kerosin,
  • die Verringerung der Strompreisausnahmen für die Industrie
  • und der Ausstieg aus der Steuerbegünstigung für die Stromerzeugung.

Rechnerisch könnte die Bundesregierung alleine damit jährlich rund 73 Millionen Tonnen CO2 und 18 Milliarden Euro Steuergelder einsparen. Im Mittelfeld des Rankings liegen:

  • die Entfernungspauschale,
  • die Mehrwertsteuerbefreiung für internationale Flüge,
  • der reduzierte Mehrwertsteuersatz auf tierische Produkte
  • sowie das Dieselprivileg

Zu letzterem hatte Greenpeace bereits Anfang 2020 eine eigene Studie veröffentlicht. Ebenfalls in den Top 10 der besonders klimaschädlichen Subventionen liegen im unteren Bereich

  • das Dienstwagenprivileg,
  • Energiesteuervergünstigungen für die Industrie
  • sowie Steuervergünstigungen beim Agrardiesel

Dies bedeutet aber nicht, dass eine Reform nicht trotzdem geboten wäre. Hier ist das Klimapotenzial lediglich etwas geringer, aber immer noch erheblich. “Weiter Extrageld für klimaschädliches Wirtschaften zu verteilen ist völlig aus der Zeit gefallen. Jede dieser klimaschädlichen Subventionen muss schnellstmöglich gekippt werden”, sagt Neuwirth...

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Wikipedia

Klimakrise

Die Klimakrise ist ein Begriff für die ökologische, politische und gesellschaftliche Krise im Zusammenhang mit der globalen Erwärmung. Er wird, ähnlich wie Klimakatastrophe, im öffentlichen Diskurs zunehmend anstelle von harmloser klingenden Begriffen wie Klimawandel gebraucht, um die Tragweite der globalen Erwärmung zu verdeutlichen. Teilweise wird er auch in der wissenschaftlichen Literatur genutzt...

 


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Newsletter XXXVI 2023 - 3. bis 9. September

Zeitungsartikel 2023

 


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