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THTR Rundbrief Nr. 139, Juni 2012
Inhalt:
Nach 26 Jahren: Black-Out bei THTR-Störfall?
Kugelhaufenreaktor in Jülich:Den Vertuschungsversuchen der Betreiber auf der Spur!
Haufenweise Kugeln gefunden - und nun??
Nuklearterrorismus: Keine "verrückten" Bösewichte, sondern machtgierige Regierungen!
"Graswurzelrevolution" wird 40 Jahre alt -- und feiert und diskutiert!
Gelungene Aktion zum Wahlkrampf-THeaTeR
Nach 26 Jahren: Black-Out bei THTR-Störfall?
Am 26. April wurde auch in diesem Jahr der GAU in Tschernobyl in diversen Medien in Erinnerung gerufen. Der nur acht Tage später am 4. Mai 1986 erfolgte Störfall im Thorium Hochtemperaturreaktor (THTR) in Hamm-Uentrop wurde in diesem Zusammenhang allerdings oft vergessen. Sogar in NRW.
Selbst viele Menschen, die die damalige Zeit noch miterlebt haben oder in Hamm mitdemonstrierten, können sich nicht mehr so genau an die Vorkommnisse und die Vertuschungsmanöver der Betreiber erinnern. Dies führte in den letzten Jahren dazu, dass die Springerpresse, FAZ und andere Medien ohne einen empörten Aufschrei zu provozieren, von den unglaublichen Zukunftschancen eines angeblichen katastrophenfreien Kugelhaufenreaktors phantasieren konnten. Nach Fukushima wurde der THTR von ihnen als große energiepolitische Hoffnung dargestellt, obwohl alle Fakten dagegensprechen. An dieser Stelle helfen wir den "Vergesslichen" nochmal ein bischen auf die Sprünge.
Die "Informationsstörfall"-Lüge
Die Freunde des Kugelhaufenreaktors geben sich alle Mühe, den damaligen Störfall semantisch in einen "Informationsstörfall" umzulügen. Sie machen sich hiermit den Umstand zu Nutze dass die jüngere Generation diesen Störfall selbst nicht mehr miterlebt hat.
Warum haben sich tausende von Menschen von 1986 bis 1989 die Mühe gemacht, gegen den THTR zu demonstrieren und tagelang die Zufahrten blockiert? -- Waren das alles Fehlinformierte und Fehlgeleitete, die völlig überzogen reagiert hatten? Was ist damals passiert?
Auf welche Informationen konnte man sich damals verlassen? Etwa auf die Angaben der Betreiber, die schon vorher Dutzende von Störfällen und Pannen im THTR schöngeredet hatten? Etwa auf die Angaben der zuständigen Aufsichts-behörde, der NRW-Landesregierung, die seit Jahrzehnten zu den eifrigsten Befürwortern der Kugelhaufentechnologie gehörte? War von ihnen eine objektive Information zu erwarten, wo es um handfeste wirtschaftliche Interessen ging?
SPD-Vorzeigereaktor
Zu den bevorzugten Reaktortypen im sozialdemokratischen Stammland NRW gehörte der THTR-Forschungsreaktor in Jülich, dessen Störfall von 1978 erst jetzt in der Öffentlichkeit breit diskutiert wird. Und insbesondere der THTR in Hamm.
Bürgermeister der vorwiegend sozialdemokratisch regierten Kommunen legten die Millionen aus dem jeweiligen Stadtsäckel zusammen und gründeten die Arbeitsgemeinschaft Versuchsreaktor (AVR) für den THTR Jülich. Oder sie wurden Anteilseigner der HKG für den THTR Hamm und machten damit gemeinsame Sache mit dem Energiemonopolisten VEW. Denn dieser Versprach ihnen saftige Rendite und Arbeitsplätze.
All diese Leute sahen 1986 mit dem Störfall ihre finanziellen Felle wegschwimmen. Die regierende sozialdemokratische NRW-Landesregierung, das war letztendlich auch die Betreiberseite beim THTR und nicht etwa eine neutrale Genehmigungs- und Aufsichtsbehörde! In den Tagen nach dem THTR-Störfall waren die Bürger deswegen auf sich allein gestellt.
Radioaktive PAC-Kügelchen
Ein zentrales Element beim THTR ist die tennisballgroße Brennelementkugel, von denen es in Hamm 675.000 gab. Sie sind, wie der Name schon sagt, in einem großen Behälter zu einem Kugelhaufen aufgeschüttet. In einer einzigen Brennelementkugel befinden sich neben dem Grafit tausende winzige, mit dem Auge gerade noch zu sehende PAC-Kügelchen. PAC steht für Plutonium, Americium, Curium. Wird die hochradioaktive Brennelementkugel zerstört, können sich die Kleinstkügelchen und der Graphitstaub ausbreiten und zu einer großen Gefahr werden.
52 zerstörte Kugeln pro Volllast-Tag!
Aufgrund der vielen Störfälle und Pannen war der THTR nur an 423 Tagen unter Volllast in Betrieb. Während dieser Zeit sind 17.000 Brennelementekugeln zu Bruch gegangen und noch einmal 5.000 zerbrochene Kugeln wurden für die Entladung veranschlagt. Ursprünglich plante die Betreiberseite den Bruch von nur 2 Kugeln pro Jahr ein. Statistisch gesehen sind jedoch 52 Kugeln pro Volllasttag zerstört worden! Diese Dimensionen zeigen deutlich, wie groß die Probleme im THTR wirklich waren.
Als 11 Tage nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl staatliche Stellen meldeten, dass am THTR 50.000 Becquerel je qm gemessen wurden, schrillten in Hamm bei vielen Menschen die Alarmglocken. Die VEW gaben damals ein Extrablatt heraus mit dem grotesken Titel "Tschernobyl brachte uns 50.000 Becerel, der THTR nur 0,1".
Die Aussagen der VEW, dass dieser außergewöhnlich hohe Wert in Hamm nichts mit dem THTR zu tun hätte, wurde vom Radiologen Dr. Dietrich Grönemeyer widersprochen. Er hat mit seinen Meßgeräten ebenfalls sehr hohe Werte von Stoffen gemessen, die nicht von Tschernobyl herkommen konnten.
Der Druck der Aktionsgemeinschaft "Bauern und Verbraucher" und der Öffentlichkeit wurde immer größer, bis endlich nach drei weiteren Wochen die VEW nachträglich das "Ereignis" öffentlich zugab.
Messstreifen im entscheidenden Moment abgestellt!
Radioaktiv angereicherte Staubteilchen haben über den Abluftkamin den THTR verlassen. Exakt zu diesem Zeitpunkt funktionierte die Aufzeichnung durch Messstreifen bei den Betreibern nicht. Insgesamt waren 5 Lücken zu verzeichnen!
Die NRW-Landesregierung hat daraufhin einen Untersuchungsbericht in Auftrag gegeben, bei dem kein einziger Atomkraftwerkskritiker oder Mitglied des Ökoinstituts beteiligt wurde. Es wurden ausgerechnet Diejenigen mit der Untersuchung beauftragt, die den Pannen-Betrieb des THTR bisher genehmigt und unkritisch abgenickt hatten.
In genau dem gleichen Beschluss wurde erklärt, dass die HTR-Technologie für die Zukunft weiterhin als "vorzugswürdige und sichere Reaktorlinie" gelte. Das Untersuchungsergebnis wurde also vorweggenommen. Dieses Verhalten der NRW-Landesregierung wurde von dem Professor Michael Karger wie folgt gekennzeichnet:
"Es ist ein Rauschgifttoter gefunden worden, und sein Dealer wurde um einen Untersuchungsbericht gebeten."
Am selben Tag, als der Untersuchungsbericht in Auftrag gegeben worden ist, wurde der unterbrochene Betrieb des THTR wieder aufgenommen. Der Kommissionsbericht kam zu dem Schluss, dass nicht eindeutig festzustellen ist, ob der genehmigte Tagesgrenzwert überschritten worden ist oder nicht.
Trotz aller Bemühungen der NRW-Politiker, den THTR zu retten, kam es doch noch anders. Zusätzliche Störfälle und immer mehr Konstruktionsmängel sorgten dafür, dass nachgerüstet werden musste. Das wurde teuer. Auch die beteiligten und anfangs so begeisterten Kommunen wurden zur Kasse gebeten. Hierdurch nahm sogar in beratungsresistenten sozialdemokratischen Kommunen die Zuneigung für den Wunderreaktor deutlich ab.
NRW-Ministerpräsident: THTR als Allerletztes abschalten!
Nicht so bei der NRW-Landesregierung. Noch wenige Monate vor der endgültigen Stilllegung 1989 bekannte sich Ministerpräsident Johannes Rau zwar zum Atomausstieg. Aber er betonte, dass der THTR von allen Atomkraftwerken am sichersten sei und deswegen müsse er unbedingt erst als Allerletztes in Deutschland abgeschaltet werden.
Auch nach der Stillegung nahmen die Bemühungen nicht ab, die HTR-Linie zu neuem Leben zu erwecken. Im Jahr 2001 propagierte SPD-Mitglied Fritz Fahrenholt, als "Mitglied des Rates für nachhaltige Entwicklung beim Bundeskanzler" Schröder im "Vorwärts" eine verstärkte THTR-Forschung, um diese Reaktoren wieder bauen zu lassen.
Auch während der zwei rotgrünen Legislaturperioden von 1995 bis 2005 wurde insbesondere in Jülich für diese Linie weitergeforscht. Südafrika wurde das Know how verkauft, NRW-Firmen wie Uhde-Dortmund und die Essener Röhrenwerke verdienten kräftig an dem Atomdeal -- und der Bau in Südafrika scheiterte! 1,5 Milliarden Euro wurden in Südafrika in den Sand gesetzt.
THTR-Forschung
Weil die Leichtwasserreaktoren aufgrund der aktuellen Störfälle in Verruf geraten sind, besteht jetzt die Gefahr, dass die HTR-Linie in etlichen Ländern aus der Mottenkiste wieder hervorgeholt wird. Weitergeforscht wird in Rossendorf bei Dresden, auf EU-Ebene sowie in den USA, Indien und Japan.
In China wird als Reaktion auf die Katastrophe in Fukushima der Bau eines Kugelhaufenreaktors vorbereitet. Und zwar nicht zufällig auf der Halb-insel Shandong in Tsingtau (Qingdao), dem ehemaligen deutschen Kolonialstützpunkt. Ein ausgeprägter Wissenschaftstransfer über Kugelhaufenreaktoren findet mit Hilfe Rossendorfer Forscher nach Polen statt.
Leider hat es Bundesumweltminister Gabriel 2008 abgelehnt, eine Kinderkrebsstudie für die Umgebung des THTR in Auftrag zu geben.
Auch 25 Jahre nach dem Störfall existiert es immer noch kein Archiv, in dem alle wichtigen Unterlagen zum THTR wissenschaftlich aufbereitet und für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Wenn hier keine Abhilfe geschaffen wird, besteht die Gefahr, dass in den kommenden Jahrzehnten das kritische Wissen um diesen Störfall verloren geht. Dann wird im historischen Gedächtnis nur das hängenbleiben, was die Betreiber und die NRW-Landesregierung dazu gesagt haben: "Es fand 1986 nur ein ungefährliches, nicht meldepflichtiges Ereignis am THTR statt". Die kritische Sicht auf den Störfall würde unter den Tisch fallen.
Damit das nicht geschieht, machen wir die "www.reaktorpleite.de"
Kugelhaufenreaktor in Jülich:Den Vertuschungsversuchen der Betreiber auf der Spur! |
Am 15. Mai 2012 wandten sich Rainer Moormann und der Journalist Jürgen Streich an Christian Küppers, den Vorsitzenden der Untersuchungskommission, die sich mit der Störfallgeschichte und dem bisher unaufgearbeiteten radioaktiven Wassereinbruch beim AVR im Jahre 1978 in Jülich befasst.
Das Forschungszentrum Jülich (FZJ) hat bezeichnenderweise den beiden Kritikern des Kugelhaufenreaktuors die Herausgabe detaillierter Informationen zu diesem vielfach ignorierten Störfall verweigert. Allerdings haben die Beiden eine andere Informationsquelle gefunden und geben nun erste Hinweise auf bisher nicht genügend beachtete Fakten und Fragestellungen.
Sie schreiben: "Mit der Sichtung uns neu zugänglicher Dokumente zu technischen Sicherheitsfragen und Störfallabläufen haben wir zwar begonnen und können schon jetzt sagen, dass unsere bösesten Ahnungen übertroffen worden sind - auch was den Umgang mit Kritikalitätsrisiken und sogar unerlaubte Manipulationen am Reaktorschutzsystem im Zuge des o.g. Ereignisses von 1978 angeht."
Seit 1978 radioaktives Wasser im Boden
Moormann und Streich weisen darauf hin, dass 25 - 30 t hochradioaktives StörfallWasser im Boden und im Grundwasser erst nach 21 Jahren im Jahre 2000 entdeckt worden ist und zusätzliche Messungen während der zukünftigen Sanierungsarbeiten notwendig sind, um zu realistischen Einschätzungen des gesundheitlichen Gefahrenpotentials zu kommen.
Nach der offiziellen Version ist das radioaktive Strontium wahrscheinlich weitgehend vor Ort geblieben und hat nur in geringerem Umfang das Reaktorgelände verlassen. Allerdings muss nach Meinung von Moormann und Strauch dringend geprüft werden, ob mobilisierende Einflüsse wie PH-Wert-Änderungen über Jahrzehnte hinweg ausgeschlossen werden können.
Als sehr problematisch sehen Moormann und Streich die Konzentration von Tritium an: "Es besteht nach wie vor die Möglichkeit, dass größere Mengen Tritium als HTO (= Tritiumverbindung, H. B.) schon während des Ablassen des Wassers aus dem Reaktor und während des vielleicht etwas dilettantischen Versuchs, das radioaktive Wasser mit einer eilig herbeigeschafften Betonmischmaschine in der Nähe der defekten Bodenfuge zu verfestigen, in die Betonkammern und damit in das Grundwasser gelangt ist. Wäre dem so, hätte der AVR zur größten uns bekannten radioaktiven Grundwasserkontamination in Westeuropa geführt: Wir haben hier den aktuell gültigen Trinkwassergrenzwert von 100 Bq/l für Tritium mit der Gesamtmenge an verschüttetem Tritium von ca. 500 Milliarden Becquerel zu vergleichen.
Die Frage also: Ist es definitiv gesichert, dass dieses Tritium durch Verdunstung den in diesem Fall vermutlich harmloseren Weg in die Atmosphäre genommen hat, an Stelle in das Grundwasser zu gehen? Oder stand bei diesem Argument evtl. die Überlegung im Vordergrund, nicht eine gewaltige radioaktive Grundwasserkontamination einräumen zu müssen und damit die Marktchancen von Kugelhaufenreaktoren weiter zu reduzieren ? Wie Sie sicher wissen, hoffte der damalige Gutachter auf das Südafrika-Kugelhaufenreaktorprojekt PBMR und war dort ab ca. 2000 bis zu dessen Zusammenbruch 2010 relativ stark engagiert."
Wurde Grundwasser radioaktiv verseucht?
In den tieferen Stockwerken wurden nach dem Störfall in den Wasserwerken keine auffälligen Tritiummengen entdeckt. Die aufgetretene Grundwasserkontamination beschränkt sich nach offizieller Version auf das obere Grundwasserstockwerk, während die öffentliche Trinkwasserentnahme aus tieferen Stockwerken erfolgte. Dies bedeutet aber keinesfalls, dass eine Entwarnung gegeben werden kann:
"Zum Argument 3 ist anzumerken, dass
a) neben der öffentlichen Trinkwasserentnahme auch andere Formen der Grundwassernutzung vorkommen (Bewässerung, Viehtränken etc.), die vorzugsweise das obere Stockwerk betroffen haben würden. Sind solche Nutzungen des oberen Grundwasserstockwerks für den Zeitraum 1978 -- 1982 im Abstrom vom AVR definitiv auszuschließen?
b) Verbindungen zwischen den Grundwasserstockwerken nach Auskunft von Rheinbraun-Fachleuten im relevanten Gebiet durchaus existieren. Ist dennoch ein Versickern der Radioaktivität in tiefere Grundwasserstockwerke mit Trinkwasserentnahme hinreichend sicher auszuschließen? War die Abfolge der Probennahme in den Wasserwerken zur Tritiummessung so dicht, dass auch eine zeitlich begrenzte "Tritiumwolke" in jedem Fall hätte entdeckt werden müssen?
Schließlich erhebt sich bei uns noch die Frage, wie genau die Tritiumemissionen über die Abluft erfasst worden sind. Wie Sie vielleicht wissen, hat man von 1966 bis August 1973 nicht gemerkt, dass die Tritiumfilter beim AVR nicht funktionierten und alles Tritium ungefiltert in die Umgebung abgegeben.
Vor dem Hintergrund, dass die in der Jülicher Umgebung gehäuft aufgetretenen Fälle von kindlicher Leukämie (1980 -- 90) zumindest zeitlich gut in einen Zusammenhang zu dem AVR-Wassereinbruchstörfall gebracht werden können, halten wir eine saubere Aufarbeitung dieser Fragen für zwingend erforderlich. Insbesondere das aus unserer Sicht vorschnelle Abwiegeln von FZJ, AVR und einiger offiziellen Stellen in dieser Angelegenheit sollte hinterfragt werden, denn die Bevölkerung hat Anspruch auf eine lückenlose Dokumentation der Freisetzungsabläufe und eventueller gesundheitlicher Folgen einschließlich aller Unsicherheiten."
Waren hohe Reaktor-Temperaturen genehmigt?
Moormann und Streich weisen zum Schluß darauf hin, dass im Dezember 1987 experimentiell festgestellt worden ist, dass der kleine THTR in Jülich an bestimmten Stellen sehr viel höhere Temperaturen hatte als bisher angenommen. Es wird die Frage gestellt, ob die hohen Temperaturen während des Betriebes von 1974 bis 1987 außerhalb des 13. Ergänzungsbescheides zur AVR-Genehmigung lagen. Mit anderen Worten: Wurde der Reaktor überhaupt innerhalb der genehmigten gesetzlichen Auflagen betrieben?
Unerwünschte Ergebnisse werden nicht veröffentlicht!
Mit dem Rechenprogramm WAPRO wurden im Forschungszenturm Jülich Störfälle, hohe Temperaturen und Wassereinbruch beim AVR durchgerechnet. Allerdings nur auf der Basis viel zu niedrig abgeschätzter Spitzentemperaturen.
"Rechnungen mit höheren Spitzentemperaturen sind nur für Reaktorbedingungen ab 1988 bekannt, d.h. also für weniger problematische Fälle mit schon insgesamt abgesenktem Temperaturniveau des Reaktors. Nach unserer Kenntnis sind zwar WAPRO-Ergebnisse auch für die problematischen Bedingungen 1974 - 87 (Gastemperatur 950°C plus reale Graphit-Spitzentemperatur von über 1300°C) generiert, aber wegen der unerwünschten Ergebnisse (Auslegungsstörfall nicht beherrscht, Reaktor also unsicher) nie publik gemacht worden. Wir möchten Ihnen daher empfehlen, solche WAPRO-Ergebnisse bei AVR anzufordern."
Es ist haarstäubend, wie das FZJ mit unliebsamen Untersuchungsergebnissen und mit der Sicherheit der Menschen seit Jahrzehnten umgeht. Hier wird die Spitze eines Eisberges sichtbar. Was wird noch alles herauskommen?
Übrigens: In der monatlich erscheinenden Wirtschaftszeitung "brand eins" vom Mai 2012 ist ein längerer Artikel über Rainer Moormann mit dem Titel "Kann denn Wahrheit Sünde sein?" erschienen.
Hier ist er nachzulesen: http://www.brandeins.de/magazin/loyalitaet/kann-denn-wahrheit-suende-sein.html
Haufenweise Kugeln gefunden - und nun?? |
Für den "Jugend forscht" -- Wettbewerb haben die zwölfjährige Samantha Seithe und ihr wissenschaftlicher Betreuer Achim Hucke das geschafft, was die zuständigen staatlichen Aufsichtsbehörden seit 21 Jahren erfolglos versucht haben: Sie suchten in der näheren Umgebung des THTR in der Erde nach den radioaktiven Kleinstkügelchen, die 1986 acht Tage nach dem GAU in Tschernobyl bei einem Störfall in Hamm über den Abluftkamin hinausgeweht worden sind.
Seithe und Hucke fanden an zahlreichen Stellen im Umkreis von bis zu drei Kilometern am THTR Kügelchen in recht großen Mengen. Doch ob es sich um radioaktive Kügelchen aus dem THTR handelt, ist zur Zeit immer noch unklar.
Bereits in der letzten Ausgabe des THTR-Rundbriefes (1) berichteten wir über die Bemühungen, die etwa 0,4 mm kleinen Kügelchen genauer zu untersuchen. Einige wurden dem NRW-Landesinstitut für Arbeitsgestaltung (LIA) in Düsseldorf übergeben. Am 17. April gab das LIA im Westfälischen Anzeiger vorläufige Entwarnung: Die Gammastrahlung des Materials sei nicht radioaktiv. Die Untersuchung der Alpha- und Beta-Strahlung sowie die Elementaranalyse, mit der festgestellt werden soll, ob die Kügelchen aus dem THTR kommen können, würden allerdings noch länger dauern.
Auf der Ratsitzung der Stadt Hamm wurde am 15. Mai 2012 ein Antrag der grünen Fraktion beraten, eine Krebsstudie für Hamm und Umgebung in Auftrag zu geben und die gefundenen Kügelchen gründlich und umfassend zu untersuchen. Die Stadtverwaltung verwies auf die ihr mittlerweile bekannte Untersuchung der Alpha- Beta- und Gammastrahlung der Kügelchen durch das Landesamt. "Dabei sei keine Radioaktivität festgestellt worden", schrieb der Westfälische Anzeiger (2). Und weiter: "Für die Grünen hat sich das Thema aber noch nicht erledigt. Sie haben von Untersuchungen eines Forschers, der seinen Namen aber nicht öffetlich genannt haben möchte, gehört, demzufolge die Kügelchen sehr wohl radioaktiv sind". Er hätte die Ummantelung der Kügelchen mit Säure weggeätzt und bis zu 40.000 Becquerel gemessen. "Diese Ergebnisse müssten aber noch durch genauere Untersuchungen bestätigt werden".
Der WA berichtete weiter richtig: "Horst Blume, Sprecher der Bürgerinitiative Umweltschutz und bekennender Anti-Atom-Aktivist, mahnt zur Zurückhaltung. Solange nicht alle Fakten auf dem Tisch liegen, will er sich zu dem Fall nicht öffentlich äußern. Er wolle keine Panik machen, die sich im Nachhinnein als unbegründet erweist".
Am 21. Mai stellte das Landesinstitut LIA ab 15 Uhr auf ihrer Homepage die detaillierten Ergebnisse auf ihrer Homepage (3) vor. Mit folgendem Ergebnis:
"Weder bei der Messung der Gammastrahlung noch bei der Messung der Betastrahlung mittels Flüssigszintillationsspektrometrie noch bei der alphaspektrometrischen Untersuchung zur nuklidspezifischen Bestimmung von Alphastrahlern konnte eine Aktivität von künstlichen radioaktiven Stoffen nachgewiesen werden. (...)
Für die Bestimmung der Alpha- und Beta-Aktivität wurde ein Mikrowellenhochdruckaufschluß (Totalaufschluß) bei 80 Bar und 210°C durchgeführt, bei dem alle Bestandteile in Lösung gebracht wurden. Danach erfolgte eine radiochemische Trennung der Aktiniden (Uran, Plutonium, Thorium) für die Alpha-Analyse. Die Messung erfolgte mit dem Alphaspektrometrie-Meßsystem Alpha Ensemble (Ortec). Eine Betaspektrometrische Analyse erfolgte mit dem Flüssigszintillationsspektrometer Quantulus 1220 (PerkinElmer). Es konnten weder Kernbrennstoffe noch Spaltprodukte in der Probe nachgewiesen werden."
Nachdem das LIA ihre Meßmethoden und die Ergebnisse veröffentlicht hat, wird hoffentlich in den nächsten Wochen ein weiterer Forscher seine unter Umständen von der LIA abweichenden Ergebnisse publizieren. Wenn am 26. Juni der Umweltausschuss des Rates der Stadt Hamm sich mit dieser Materie befasst, werden dann hoffentlich beide Untersuchungen in die Debatte einfließen können.
Desweiteren hat Achim Hucke eine Online-Petition an den Deutschen Bundestag initiiert, indem er fordert, die Zusammensetzung, Herkunft und medizinischen Auswirkungen der Kügelchen in Hamm, Geesthacht, Hanau und Jülich genau zu untersuchen. Sie kann bis zum 3. 7. 2012 hier unterzeichnet werden:
http://openpetition.de/petition/online/umwelt-und-gesundheit-bodenfunde-in-der-umgebung-von-kernkraftwerken
Anmerkungen:
1. Siehe: THTR-RB Nr. 138
2. Westfälischer Anzeiger vom 17. Mai 2012
3. Siehe: http://www.lia.nrw.de/themen/strahlenschutz/umgebungsueberwachung/messung_hamm_uentrop/index.html
Nuklearterrorismus: Keine "verrückten" Bösewichte, sondern machtgierige Regierungen! |
In den Jahren 2004 bis 2009 habe ich in insgesamt sieben Ausgaben (1) des THTR-Rundbriefes ausführlich über das Atomschmuggel-Netzwerk des Pakistaners Abdul Qadeer Khan berichtet. Seit über 35 Jahren besorgte dieses Netzwerk Know-how und Komponenten für den Bau von Uranzentrifugen und damit auch für den Bau von Atomwaffen. Dieser "Nukleare Supermarkt" belieferte zahlreiche diktatorische Regimes in der ganzen Welt und stellt deswegen eine große Gefahr dar.
Weswegen erfolgte diese intensive Beschäftigung mit Khan ausgerechnet im THTR-Rundbrief?
Als junger Wissenschaftler arbeitete er von 1972 bis 1975 bei der URENCO in den benachbarten Urananreicherungsanlagen in Almelo und Gronau und ließ hier Blaupausen und Anschriften von Zulieferfirmen mitgehen. Über die Firma Uranit war auch das Kernforschungszentrum Jülich nicht nur an Entstehung und Entwicklung von Hochtemperaturreaktoren, sondern auch an der UAA Gronau beteiligt.
Und es gibt noch einen zweiten inhaltlichen Grund: Südafrika, das mit jülicher Hilfe einen Pebble Bed Modular Reactor (PBMR) bauen wollte, war über Jahrzehnte hinweg eine sehr wichtige Operationsbasis des Khan-Netzwerkes. Auch während der Nach-Apartheidzeit. Ein Land, indem diese kriminellen Geschäfte ohne große Probleme stattfinden konnten, ist kein besonders geeigneter Ort für den Bau und Betrieb eines Atomkraftwerkes. Wie ich in dem Artikel "NuklearGangster!" (2) dargestellt habe, lief hier in Sachen Atomsicherheit ohnehin einiges schief: Im Jahr 2007 fand sogar ein bewaffneter Überfall auf das Kontrollzentrum des Atomforschungszentrums statt; die inzwischen stillgelegten Atombomben aus der Apartheidzeit lagerten bei der Schießerei gleich nebenan.
In zahlreichen Zeitungen wurde in den letzten zehn Jahren über die Deutschen und Schweizer Akteure des Atomterrornetzwerkes berichtet. Im Mai 2012 kamen zwei längere Artikel hinzu, in denen neben Bekanntem (und im THTR-Rundbrief dokumentierten) auch einige Neuigkeiten zu lesen sind.
Forschungszentrum Karlruhe bildete Nuklearterroristen aus und besorgte Know how
Die der TAZ beiliegende "Kontext: Wochenzeitung" aus Stuttgart beschäftigte sich am 6. Mai 2012 in ihrem Artikel "Die Pakistan-Connection" (3) mit den intensiven hochoffiziellen Beziehungen zwischen dem Forschungszentrum Karlsruhe, und den pakistanistanischen Atombombenbauern. Nur zur Information: Auch das Forschungszentrum Karlsruhe ist ebenfalls seit Jahrzehnten an der Entwicklung der HTR-Linie beteiligt. Ist es bei seinen Unternehmungen durch besondere Sensibilität und Vorsicht aufgefallen?
"Kontext" berichtet über die höchst brisante nukleare Kooperation Folgendes: "Tatsächlich war am 25. Juni 1974 zwischen der Pakistan Atomic Energy Commission (PAEC) und dem Kernforschungszentrum Karlsruhe eine offizielle "Vereinbarung über die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der friedlichen Nutzung der Kernenergie" geschlossen worden. Einen Monat zuvor hatte Pakistans Erzfeind Indien seinen ersten Atombombentest durchgeführt. Pakistans Diktator General Zia ul-Haq hatte seinem Land deshalb verordnet, ebenfalls eine Bombe zu bauen, selbst 'wenn wir dafür Gras fressen müssten'. Jenes Abkommen zwischen den Karlsruhern und Islamabad sprach zwar von einer friedlichen Nutzung der Kernenergie, allerdings sollten dabei ausdrücklich auch sensitive Bereiche der Urananreicherung, Wiederaufarbeitung und Schwerwasserherstellung abgedeckt' sein. Samt und sonders also Bereiche, die sowohl friedlich als aber eben auch militärisch nutzbar waren." -- Diese Vorgänge wurden offenbar, weil erst seit wenigen Monaten diese Informationen vom National Secu-rity Archiv (4) der Washington-Universität zugänglich gemacht wurden.
Die deutschen offiziellen Stellen taten sich in dieser delikaten Angelegenheit mal wieder durch grobe Lügen hervor: "Noch im Oktober 1979 erklärte das Auswärtige Amt in einer "Unterrichtung über das pakistanische Nuklearprogramm" wörtlich: ,Wir haben sichergestellt, dass die deutschen Forschungsinstitute keine pakistanischen Wissenschaftler im Nuklearbereich, insbesondere im sensitiven, ausbilden und beschäftigen.' Genau das Gegenteil war der Fall. Die Herren aus Islamabad waren längst in Karlsruhe tätig. (...) Die Verbalakrobatik setzte sich über Jahre fort. Nur eines Tages platzte einem Mitarbeiter des Bundeswirtschaftsministeriums in einem Briefwechsel mit dem Auswärtigen Amt der Kragen, und er schrieb eine geharnischte Depesche: "Während einerseits ständige Bemühungen im Gange sind, den Erfolg des pakistanischen Nuklearprogramms zu inhibieren (verhindern), steht das Kernforschungszentrum Karlsruhe offensichtlich in engstem Kontakt mit einschlägigen pakistanischen Dienststellen, um das Wissen für ebendieses Nuklearprogramm zu vermitteln."
Das Schlimme an der Geschichte: Es sind keine alten Kamellen der 70er Jahre, sondern diese unverantwortliche Politik setzt sich bis heute fort: "Das Forschungszentrum fusionierte 2006 mit der örtlichen Universität zum Karlsruher Institut für Technologie. Bis heute versuchen kritische Stimmen eine sogenannte Zivilklausel, welche die Forschung an militärisch nutzbarem Material ausschließen soll, zu etablieren. Bis heute ist dieser Versuch gescheitert."
In der Mai-Ausgabe von "Konkret" zeichnete Detlev zum Winkel in dem dreiseitigen Artikel "Condoleezza calling" die Entwicklung des Khan-Netzwerkes zusammenfassend ähnlich nach, wie sie in den sieben Ausgaben des THTR-Rundbriefes nachzulesen sind. Zusätzlich wartet er allerdings noch mit einigen wichtigen neuen Erkenntnissen auf, die an dieser Stelle unbedingt genannt werden sollen. Über das weitverzweite Beziehungsgeflecht der nuklearen Terrorhelfer ist bisher schon viel berichtet worden. Auch darüber, wie mit der Aufdeckung der Libyschen Bestrebungen, Atomwaffen herzustellen, immer mehr unglaubliche Tatsachen über dieses Netzwerk zutage kamen -- und welche Rolle bundesdeutsche und schweizer Terrorhelfer spielten (5).
"Bösewicht" Khan war schon sehr früh Werkzeug der Nachrichtendienste
Bei seinen neuen Erkenntnissen stützt sich zum Winkel hauptsächlich auf englischsprachige Bücher von Douglas Franz und Catherine Collins. Er rekapituliert, das die schweizer Helfer des Khan, die Ingenieurfamilie Tinner in einem aufsehenerregenden Prozess in der Schweiz angeklagt wurden. Seltsamerweise verweigerte nicht nur die südafrikanische Regierung dem Gericht die Hilfe zur Aufklärung, sondern die USA übte massiven Druck auf die schweizer Behörden aus, damit die belastenden Akten der Khan-Helfer Tinner zerstört wurden. Warum? Weil -- so wurde vermutet -- die Tinners seit 2006 mit dem CIA zusammenarbeitet haben und keine Details von Geheimdienstoperationen an die Öffentlichkeit kommen sollten.
Nun zitiert "Konkret" Frantz und Collins, das offensichtlich die Tinner-Familie bereits zwischen 2002 und 2004 vom CIA rekrutiert worden wäre.
"Eine spezielle Einsatztruppe sei 2003 in Abwesenheit der Familie Tinner in deren Wohnhaus eingedrungen und habe alle dort gefundenen Unterlagen kopiert und fotografiert, jedoch keine Originale mitgenommen. Darunter hätten sich Konstruktionspläne für eine einfache Atombombe chinesischer Machart befunden (sicher die CHIC-4), aber auch Bauanleitungen für zwei weitere, fortgeschrittene Nuklearwaffen. Daß man die Pläne bei den Schwarzhändlern liegen ließ, bedeutet, daß man mit ihrer Weitergabe einverstanden war. (...) Weiter berichten Collins und Frantz, wie die IAEA die für Libyen bestimmten beschlagnahmten Güter prüfen ließ. Zu ihrer Verblüffung entdeckten Inspektoren auf einem Gerät einen Aufkleber von jener Stätte, wo alles angefangen hatte: dem Atombombenlabor Los Alamos (USA). Pumpen der deutschen Firma Pfeiffer Vacuum Technology waren dem Khan-Netz via New Mexico zugestellt worden, was nicht gerade auf dem Transportweg lag. In der Waffenschmiede wurde ihre Funktionsweise unmerklich manipuliert; es habe da einen ,verrückten' Wissenschaftler gegeben, der ständig ausgefallene Ideen gehabt und sie mit großem Eifer umgesetzt habe.
Manipulierte Pfeiffer-Pumpen aus der gleichen Charge wurden auch an den Iran verkauft. Ihr Einsatz in Natanz soll zur Zerstörung von 50 Zentrifugen geführt haben. Sabotageaktionen gegen die iranischen Atomanlagen gab es also schon Jahre vor Stuxnet, dem Cyberwar-Angriff auf ihre elektronischen Steuerungssysteme, und sicherlich erfahren wir auch nur einen Bruchteil davon.
War es das, was die USA unbedingt geheimhalten wollten, weil die Operationen gegen den Iran noch im Gang sind? Daß sie den nuklearen Schwarzmarkt observieren, infiltrieren, kontrollieren und zu ihren eigenen Zwecken nutzen?" (6) Khan sollte von niederländischen Behörden bereits zweimal festgenommen werden, 1975 und 1985. Aber jedesmal verhinderte der CIA dies, damit er ihn für seine Zwecke benutzen konnte (7).
Detlev zum Winkel zieht den naheliegenden Schluß: "Der ,Händler des Todes' war bereits eine Quelle, bevor er sein erstes Geschäft abschloß. Über ihn und sein Netzwerk hält die CIA seit dreieinhalb Jahrzehnten ihre schützende Hand. Und im Gegensatz zu Khans Selbstein-schätzung, alles auf eigene Faust gemacht zu haben, ist er ein Werkzeug der Dienste gewesen. Sollte es die Staatengemeinschaft für nötig halten, Pakistan den Status einer Atommacht zu nehmen, müßte man nicht die Khan Research Laboratories bombadieren. Es müßten lediglich einige maßgebliche Staaten den von ihnen unterzeichneten Atomwaffensperrvertrag einhalten."
Welche Rolle spielte BND-Chef Wieck?
Zum Schluß noch ein weiterer Hinweis: Im Jahr 2012 haben pakistanische Sicherheitsbehörden drei Agenten des bundesdeutschen Bundesnachrichtendienstes (BND) in Peschawar festgenommen und ausgewiesen (8). Sie waren als Mitarbeiter der Gesellschaft für internationale Entwicklung (GIZ) getarnt. Das Auswärtige Amt versuchte den Vorgang herunterzuspielen. Die Region Pakistan/Indien ist selbstverständlich Operationsgebiet bundesdeutscher Dienste. Und zwar schon sehr lange. Georg Wieck, von 1985 bis 1990 Chef (!) des BND, avancierte ganz zufällig direkt nach seiner Amtszeit zum offiziellen deutschen "Botschafter" in Indien (9), der THTR-Rundbrief berichtete darüber sehr ausführlich. Wer wird denn da gleich an etwas ganz Spezielles denken??
Und ebenfalls ganz zufällig betätigte sich Wieck als eifriger Propagandist für die Hochtemperaturreaktorlinie. Aber viel Erfolg hatte er in dieser Sache nicht. Auf der von ihm mitgeförderten Homepage "sbe-international" ist seit über einem Jahr keine Aktualisierung mehr zu verzeichnen. Im Gegensatz zum inzwischen 84jährigen Wieck, sind andere Geheimdienstler im Auftrag verschiedener Staaten noch immer als Akteure im "nuklearen Supermarkt" aktiv.
Anmerkungen:
1. Siehe THTR-Rundbrief Nr. 95, 98, 99, 104, 111, 118, 125
2. Siehe THTR-Rundbrief Nr. 118: "Nuklear-Gangster!"
3. Siehe: http://www.kontextwochenzeitung.de/newsartikel/ 2012/05/die-pakistan-connection/
4. Siehe: www.nsarchive.org
5. Siehe "Gaddafi als Kunde in Gronau" von Horst Blume in "Graswurzelrevolution" Nr. 358, April 2011:
http://www.graswurzel.net/358/gronau.shtml
6. Detlev zum Winkel in "Condeleezza calling", "Konkret" Mai 2012
7. Siehe: "Wo Khadir Khan die Bombe lieben lernte" in
"THTR-Rundbrief" Nr. 104: http://www.reaktorpleite.de/nr.-104-januar-06.html
8. Siehe: "Südasien", Nr. 1, 2012, Seite 68
9. Siehe: "Nachrichtendienste für die Thoriumindustrie" in
"THTR-Rundbrief" Nr. 134: http://www.reaktorpleite.de/thtr-rundbrief-nr-134-januar-2011.html
"Graswurzelrevolution" wird 40 Jahre alt -- und feiert und diskutiert! |
Keine andere überregionale Zeitung ist seit vielen Jahrzehnten mit der Geschichte unserer Bürgerinitiative so sehr verbunden wie diese Monatszeitung für eine gewaltfreie, herrschaftslose Gesellschaft. Seit ihrer Gründung im Jahre 1972 unterstützt die "Graswurzelrevolution" Initiativen von unten, um mit ihnen gegen Atomkraft und Militär zu streiten. Schon im Jahre 1975 lernten sich durch eine Kleinanzeige in der GWR Interessenten aus Hamm und die gewaltfreie Aktionsgruppe aus Dortmund (früher Arnsberg) kennen und gründeten gemeinsam die Bürgerinitiativen ge-gen den THTR! Die anfängliche Entwicklung der BI und später der Kampf gegen die gefährliche THTR-Linie wurden in der GWR in dutzenden Artikeln über 37 Jahre lang publizistisch begleitet.
Vom 7. bis 9. September findet in Münster (ESG, Breul 43) das Fest und die Konferenz zum 40. Jubiläum statt. Es werden ganz viele Vorträge, Diskussionen und Musikbeiträge angeboten. Mehr Infos findet Ihr hier: www.graswurzel.net
Gelungene Aktion zum Wahlkrampf-THeaTeR:Atomanlagen sind genauso sicher und zuverlässig wie Politiker! Ein faules Ei reicht völlig ... |
Liebe Leserinnen und Leser!
Als am 3. Mai Röttgen und Merkel im Rahmen des NRW-Wahlkampfes auf dem Marktplatz in Hamm sprachen, waren wir als Bürgerinitiative mit dem größten Transparent auf dem Platz ebenfalls anwesend und konfrontierten die CDU-Politiker mit der konkreten Frage: "Wann schalten Sie die Atomfabrik in Gronau endlich ab?" Mitgebracht hatten es drei Freunde aus dem Münsterland.
Auf einem weiteren Transparent wiesen wir auf unsere Homepage "reaktorpleite.de" hin und sagten, was wir von dem Wahltheater hielten: "Atomanlagen sind genauso sicher und zuverlässig wie Politiker! Ein faules Ei reicht völlig, siehe ... THTR-Rundbrief". Unser Anliegen konnten wir den fast zweitausend Zuschauern unübersehbar deutlich vermitteln. Die Aktion war also ein Erfolg. Für diese kurzfristig geplante Aktion mobilisierten wir über den Newsletter von der Homepage "Hamm gegen Atom".
Dort sind noch einige Fotos zu sehen: http://www.hamm-gegen-atom.de/archiv/fotos/2012-05-mai/index.html
Für die Arbeit an 'THTR Rundbrief', 'reaktorpleite.de' und 'Karte der nuklearen Welt' braucht es aktuelle Informationen, tatkräftige, frische Mitstreiter unter 100 (;-) und Spenden. Wer helfen kann, sende bitte eine Nachricht an: info@reaktorpleite.de
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