Newsletter XVIII 2021 |
20. bis 24. April
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Vor 35 Jahren: Tschernobyl-GAU und gleichzeitig Störfall im THTR Hamm!
Radtour vom Hauptbahnhof Hamm zum THTR Hamm-Uentrop
Abfahrt:
Sonntag, den 25. April 2021 um 14 Uhr ab Willy-Brandt-Platz
Ankunft:
15.30 Uhr am THTR
Es gelten selbstverständlich die Coronaregeln: Abstand halten und Maske tragen. Die Veranstaltung ist angemeldet und wurde unter Auflagen genehmigt und aktuell nochmal bestätigt.
Im Jahr 1986 fand nicht nur in Tschernobyl der verheerende GAU in der Ukraine statt, sondern zeitgleich ein Störfall im gerade in Betrieb genommenen Thorium Hochtemperatur Reaktor (THTR) in Hamm. Die Betreiber des THTR versuchten, den Störfall zu vertuschen und stritten ab, dass die in Hamm gemessene Radioaktivität aus dem Hammer Reaktor kam. Während der überlangen Bauphase und den Inbetriebnahmeversuchen traten immer wieder Probleme und Pannen auf. Der Störfall 1986 war darauf zurückzuführen, dass radioaktive Kugelbrennelemente sich im Rohrsystem des Reaktors verklemmt hatten. Bei dem Versuch sie freizublasen wurden sie zerstört und teilweise als Staub hinausbefördert, was zu einer erhöhten Strahlenbelastung in der Umgebung führte.
Es kam in den folgenden Jahren zu vielen Massendemonstrationen, Aktionen des zivilen Ungehorsams und Blockaden am THTR, die zusammen mit weiteren Störfällen, Inbetriebnahmeproblemen und enormen Kostensteigerungen 1989 zur Stilllegung führten.
Der THTR als wichtiger Baustein der Generation IV-Reaktoren wird von der Atomindustrie weltweit trotz der schlechten Erfahrungen in Hamm immer noch als besonders sicher propagiert. Die bevorstehende Inbetriebnahme des HTR in China wird seit vielen Jahren verkündet, aber Probleme beim Bau führen auch hier zu erheblichen Verzögerungen. Beim THTR in Hamm ist zur Zeit nicht bekannt, ob und wann ein jahrzehntelang dauernder Rückbau stattfinden wird. Die 600.000 radioaktiven Brennelemente des THTR lagern immer noch in Ahaus in einer Lagerhalle, ein Endlager ist nicht in Sicht. Das Kapitel „Folgen der Atomkraft“ ist in Hamm noch lange nicht abgeschlossen.
Deswegen ist es für uns auch nach 35 Jahren wichtig, auf dieses Datum in Hamm mit einer Fahrradtour zum THTR aufmerksam zu machen. Geplanter Streckenverlauf ab Hamm Hbf (Willy-Brandt-Platz): Gustav-Heinemann-Straße, Westenwall, Nordenwall, Antonistraße, Widumstraße, Ostenallee, Alter Uentroper Weg, Mühlenstraße, Graevinghoffstraße, Siegenbeckstraße, THTR.
Aus Beckum und Ahlen werden ebenfalls AtomkraftwerksgegnerInnen zum THTR kommen.
Der eigentliche Tschernobyl-Jahrestag ist natürlich Montag, der 26. April. In Hamm findet die Fahrradtour bereits einen Tag vorher am Sonntag, den 25. April statt, um möglichst vielen Menschen die Teilnahme zu ermöglichen.
Veranstalter: Bürgerinitiative Umweltschutz Hamm, Hamm gegen Atom im Klimabündnis Hamm
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24. April 2021 - Der schnelle Brüter und die Geschichte des Widerstands
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23. April 2021 - 35 Jahre nach Tschernobyl: Deutsche Umwelthilfe warnt vor Wiederaufkommen der Atomkraft in Europa
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23. April 2021 - Die Atomkraft taugt nicht im Kampf gegen die Klimakrise
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Tschernobyl - Strahlungsschäden eventuell erst sichtbar in der 2., 3. oder 4. Generation ...
23. April 2021 - Werden Strahlungsschäden vererbt?
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23. April 2021 - Camp Century – Stadt unter dem Eis
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23. April 2021 - Grundwasser: Ein Fünftel der Brunnen könnte austrocknen
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23. April 2021 - Kanada präsentiert Mammut-Programm für Klimaschutz
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MiK wird nervös und der Druck steigt ...
22. April 2021 - Biden zum Erhalt der US-Atomflotte gedrängt
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Rückbau von Atomkraftwerken
22. April 2021 - Strahlen, Schutt und Streit
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22. April 2021 - Israel - Syrische Boden-Luft-Rakete schlägt nahe Atomreaktor ein
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21. April 2021 - 35 Jahre nach Tschernobyl – und die Geschichte ist nicht zu Ende!
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Krise zwischen Prag und Moskau
20. April 2021 - Tschechien will keinen russischen Atommeiler
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20. April 2021 - Bund muss Anschlussförderung für alte Windräder herunterfahren
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20. April 2021 - Solarthermie - Umstieg auf Erneuerbare Wärme wird gefördert
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Aktuelles+
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Brisante Vorhersage
20. April 2021 - Experte prophezeit weitere Nuklearkatastrophe wie in Fukushima
Der Mann, der die größte Atomkatastrophe seit Tschernobyl vorhersagte, sieht die Gefahr für ein weiteres Fukushima. Vor allem ein Land sei gefährdet.
Toshio Kimura ist der Nuklearingenieur, der Japans Atomkatastrophe in Fukushima im Jahr 2011 vorhergesagt hat, schon sechs Jahre bevor es passierte. Eben dort, in Japan, fürchtet der Experte weitere Störfälle eines katastrophalen Ausmaßes. „Es gibt eine sehr starke Möglichkeit, dass es eine weitere nukleare Katastrophe in Japan gibt“, sagte Kimura zu „The Daily Beast“ ...
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Hintergrundwissen
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reaktorpleite.de
Karte der nuklearen Welt:
Wer zahlt für den nächsten Super-Gau?
The English version of this world map:
https://www.google.com/maps/d/viewer?mid=1fCmKdqlqSCNPo3We1TWZexPjgNDQOaLD
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Die Suche in der reaktorpleite.de mit dem Suchwort
Super-Gau | ||
brachte u.a. folgende Ergebnisse:
25. April 2017 - Unfall in grenznahem AKW Niemand haftet für den Super-GAU
Jürgen Döschner / tagesschau.de
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Wenn über Atomunfälle gesprochen wird, so geht es meist um Fukushima 2011 und Tschernobyl 1986. Schon der Unfall in Harrisburg 1979 ist uns irgendwie nicht mehr so richtig in Erinnerung, obwohl die Freisetzung von Radioaktivität in Harrisburg mehr als doppelt so hoch war wie in Fukushima. Dann wären da noch Majak und Windscale/Sellafield, beide im Jahre 1957 usw. ...
NAMS - Nuclear Accident Magnitude Scale
bewertet die Schwere eines Atomunfalls anhand der Freisetzung von Radioaktivität (sortiert nach Release TBq), die Kosten in Millionen US-Dollar beziehen sich auf den Dollarkurs von 2013 …
Das dreckigste Dutzend:
Date | Location | Release TBq Terabecquerel | NAMS | INES | Cost (mil. US$) |
April/26/1986 | Tschernobyl, Ukraine | 5,2 Mio. | 8 | 7 | 32078.5 |
März/28/1979 | Three Milles Island, USA | 3,7 Mio. | 7,9 | 5 | 2773.4 |
März/11/2011 | Fukushima, Japan | 1,59 Mio. | 7,5 | 7 | 166088.7 |
Sept./29/1957 | Majak, Kyshtym, USSR | 1,0 Mio. | 7,3 | 6 | 2351.4 |
Sept./11/1957 | Rocky Flats, USA | 7800 | 2,3 | 5 | 8189.0 |
April/01/1967 | Majak, USSR | 5600 | 5 | 5 | 0 |
April/06/1993 | Seversk, Tomsk 7, Russia | 3500 | 4,8 | 4 | 51.4 |
Okt./07/1957 | Windscale, UK | 1786 | 4,6 | 5 | 89.9 |
März/25/1955 | Sellafield, UK | 1000 | 4,3 | 4 | 4400 |
Mai/01/1968 | Sellafield, UK | 550 | 4 | 4 | 1900 |
Juni/19/1961 | Sellafield, UK | 540 | 4 | 3 | 800 |
April/10/2003 | Paks, Hungary | 360 | 3,9 | 3 | 42.8 |
Die gesamte Liste herunterladen:
NAMS + INES - Nuclear Power Accidents (PDF)
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Wikipedia
Super-Gau - Auslegungsüberschreitende Störfälle
Als auslegungsüberschreitende Störfälle werden Unfälle bezeichnet, bei denen stärkere Belastungen auftreten als beim oben definierten Auslegungsstörfall. Bei einer Freisetzung von Radioaktivität jenseits der gesetzlich festgelegten Grenzwerte ist definitionsgemäß der Rahmen des Auslegungsstörfalls überschritten, es handelt sich um einen auslegungsüberschreitenden Störfall.
Streng genommen erfüllt ein Unfall ab der INES-Stufe 5 diese Bedingung. Ein auslegungsüberschreitender Störfall mit INES-Stufe 5 ereignete sich beispielsweise 1957 im britischen Nuklearkomplex Sellafield (früher Windscale, siehe Windscale-Brand) und auch im amerikanischen Kernkraftwerk Three Mile Island (1979). Es ist jedoch in der Politik beziehungsweise Presse üblich, erst schwere und katastrophale Unfälle als „Super-GAU“ zu bezeichnen (INES 6 und INES 7). Bekannteste Beispiele für Super-GAUs sind die Katastrophen von Fukushima (2011) und Tschernobyl (1986). In manchen Fällen wurden der Standort und seine Umgebung auf lange Zeit unbewohnbar, beispielsweise die vier Kilometer vom Kernkraftwerk Tschernobyl gelegene Stadt Prypjat.
Maßnahmen für den Fall auslegungsüberschreitender Störfälle sind im Notfallhandbuch des jeweiligen Kraftwerks festgelegt. Mögliche auslegungsüberschreitende Störfälle werden außerdem in die Katastrophenschutzplanungen der Behörden einbezogen. Durch Stresstests können zudem die Sicherheitsreserven ermittelt werden, die bei auslegungsübergreifenden Störfällen noch zur Verfügung stehen, um etwaige Auswirkungen auf die Umwelt zu mindern.
Durch einen auslegungsüberschreitenden Störfall geht in der Regel die Investition in die betroffene kerntechnische Anlage vollständig verloren. Kosten für Notfallmaßnahmen, für die Beseitigung der Unfallschäden (soweit möglich) und volkswirtschaftliche Kosten (beispielsweise durch zusätzliche Krebserkrankungen) können die bis dahin erwirtschafteten Betriebsgewinne um ein Vielfaches überschreiten. Diese Risiken versichert kein Versicherungsunternehmen; den größten Teil tragen die Staaten, also deren Steuerzahler.
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AtomkraftwerkePlag
Weitere Atomunfälle und Störfälle
"Die Geschichte lehrt dauernd, aber sie findet keine Schüler."
(Ingeborg Bachmann)
Neben den Katastrophen von Fukushima und Tschernobyl haben sich weitere Atomunfälle ereignet, die zu großen radioaktiven Verseuchungen führten, wie in Majak oder Tomsk, oder Störfälle, die nur aufgrund glücklicher Umstände nicht in einem GAU endeten. Allein diese Ereignisse müssten ausreichen, die Gefahren der Nutzung "friedlicher" Atomenergie vor Augen zu führen.
Nach einer Schätzung aus dem Jahr 2012 verursachten die Unfälle zusammen mit den Katastrophen von Tschernobyl und Fukushima Kosten in Höhe von 471 Mrd. US-Dollar ...
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