19. Nov. 2016

Am 19. November 2016 fand vom BUND NRW und der Natur- und Umweltschutzakademie NRW in Hamm das mit 35 Teilnehmern gut besuchte Seminar „Kugelhaufenreaktoren, Thorium und Transmutation: Die letzten Strohhalme der Atomlobby“ statt.

Seminar am 19.11.2016 zum Thema 'Kugelhaufenreaktoren, Thorium und Transmutation: Die letzten Strohhalme der Atomlobby'

Vorträge hielten:

- Jürgen Streich (Rückblick)

- Dr. Rainer Moormann (Aufblick - Technik - Gefährdungspotential)

- Uwe Hiksch (Überblick weltweit)

- Horst Blume hielt in diesem Rahmen einen Vortrag über den Widerstand gegen den THTR in der BRD und in Südafrika, den wir hier dokumentieren:

Kugelhaufenreaktoren, Thorium und Transmutation: Die letzten Strohhalme der Atomlobby

Widerstand gegen den THTR in der BRD und in Südafrika

Die BI Hamm ist inzwischen über 40 Jahre alt und ihre Geschichte ist reich an Erfahrungen und Ereignissen. Es stellte sich mir also die Frage, welche Erfahrungen ich heute hervorhebe und welche ich vernachlässige.

Ich werde in meinem Vortrag einige lokale Besonderheiten betonen, aber auch darstellen, wie wir in den letzten 15 Jahren zu internationalen Themen, speziell Südafrika, gearbeitet haben.

Der Bau des THTR begann im Jahr 1971, als viele von den Gründungsmitgliedern noch zu jung waren, um sich für dieses Thema zu interessieren. Erst im Jahre 1975 horchten einige von uns auf, als wir von den Bauern hörten, die sich gewaltfrei gegen ein geplantes Atomkraftwerk in Wyhl wehrten. Ich war damals Mitglied in der DFG/VK und wir beschäftigten uns mit dem Thema Atomwaffen und organisierten uns in einem separaten Arbeitskreis zur Vorbereitung der Gründung einer Bürgerinitiative gegen Atomkraftwerke.

Zeitgleich informierte sich die Westfälisch Lippische Landjugend und organisierte gut besuchte Diskussionsveranstaltungen. Ebenfalls gleichzeitig suchte eine Gruppe junger Gandhianer von einer Gewaltfreien Aktionsgruppe aus Arnsberg und später Dortmund den Kontakt zu uns.

Im Februar 1976 wurde nach längerer Vorbereitungsphase die BI mit ca. 40 Mitgliedern gegründet. Da in Hamm der Erörterungstermin für ein zweites Atomkraftwerk anstand, hatten wir nur 6 Wochen Zeit, uns vorzubereiten. Aus Wyhl reiste Peter Book an und unterstützte uns. So konnten wir von den süddeutschen Erfahrungen lernen.

1976 fand ein Zeltlager in der Nähe des THTRs auf dem Feld eines Bauern statt. Es beteiligten sich Studenten aus Münster und frisch gegründete Bürgerinitiativen aus der Umgebung. Die Landjugend inszenierte in den umliegenden Dörfern eigene Open-Air-Theateraufführungen und einige Studenten sangen selbstgedichtete Moritaten zum Thema. Auch das waren damals noch praktizierte Kommunikationsformen.

Besetzung des VEW-Infozentrums

Während dieser Zeit eröffneten die Vereinigten Elektrizitätswerke neben dem THTR ein frisch fertiggestelltes Informationszentrum für 4 Millionen DM.

Zusammen mit unseren gandhianisch geschulten Freunden rund um Theo Hengesbach aus Dortmund bereiteten wir uns akribisch auf die Besetzung des Platzes vor dem Infozentrum vor, um dort unser eigenes Infozelt zu errichten. Alle Teilnehmer an dieser Aktion wurden zuvor durch ein Flugblatt instruiert, wie diese explizit gewaltfreie Aktion ablaufen sollte und warum diese Aktionsform gewählt worden ist. Den anwesenden Polizisten wurden spezielle Flugis überreicht, auf denen unser Anliegen und der gewaltfreie Charakter der Veranstaltung erklärt wurde. Desweiteren gab es noch eine Presseerklärung für die Medien.

Der Platz wurde mühelos besetzt, das Infozelt und ein Würstchengrill aufgebaut und auch die Polizisten kamen anschliessend zutraulich zum gemeinsamen Würstchenessen. Diese eintägige Veranstaltung war ein großer Erfolg und wurde in den Medien sehr positiv dargestellt.

Kundgebung im Dorf

Einige Wochen später fand ebenfalls in der ländlichen Umgebung eine gut besuchte Kundgebung in einem Dorf in der Nähe des THTR statt, auf die wir uns mit einem gewaltfreien Training vorbereiteten. Angeleitet wurden wir durch den deutsch-amerikaner Erich Bachmann, einer der THTR-Kühlturmbesetzer von 1986. Problem: Der maoistisch orientierte Kommunistische Bund Westdeutschland hatte angekündigt, unsere Veranstaltung für seine eigene Selbstdarstellung zu mißbrauchen, was wir uns nicht gefallen lassen wollten. Wir übten also in Rollenspielen den Umgang mit diesen Leuten.

Brockdorf

In den folgenden Jahren gründeten sich immer mehr Bürgerinitiativen in vielen Städten, aber viele zogen es vor, ein- oder zweimal im Jahr zu Tausenden viele hundert Kilometer nach Brokdorf zu fahren, anstatt sich der schwierigen Situation vor Ort zu stellen. Gandhi nannte so ein Verhalten mal „Freude am erregenden Tun“. Zum THTR selbst arbeiteten nur relativ wenige Menschen in den umliegenden Städten von Hamm kontinuierlich zum THTR.

Es spielte dabei natürlich auch eine Rolle, dass der THTR bereits im Bau und angeblich kurz vor seiner Fertigstellung war. Aber das zog sich hin. Es dauerte immer länger. War da vielleicht doch noch etwas zu machen??

Die Prozesse

Aus diesem Grund entschlossen wir uns, gegen insgesamt 17 Teilerrichtungsgenehmigungen zu klagen. Eine Prozessgruppe unterstützte die 3 Kläger. Wir sammelten über hunderttausend DM für die Prozesse. Wir gaben eine „Rechtsschutzaktie“ mit einem schönen Bild heraus und begannen eine große Kampagne in zahllosen Alternativzeitungen und in verschiedenen Tageszeitungen.

Es fuhren einmal sogar bis zu 100 Menschen zu einer Gerichtsverhandlung und die Medien berichteten ausführlich. Die Klagen wurden abgewiesen, aber inmal erreichten wir einen sechswöchigen Baustop, was viele Menschen aufhorchen liess.

Die Prozessgruppe arbeitete sich in die komplizierte Materie ein und auf diese Weise erfuhren wir immer mehr Einzelheiten über die Probleme, die dieser Reaktor machte. – Obwohl 1989 der Reaktor stillgelegt wurde, zogen sich die Auseinandersetzungen um diese Prozesse und seine Kosten bis Ende der 90er Jahre hin.

Der THTR ging trotz vieler Schwierigkeiten und Probleme doch noch in Betrieb. Aber es kam immer wieder zu Stillständen.

Der Störfall 1986

Als wenige Tage nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl 1986 auch der Störfall am THTR bekannt wurde und in Hamm deutlich erhöhte radioaktive Werte gemessen wurden, fanden in den drei folgenden Jahren viele Kundgebungen und Blockaden von Bürgern und Landwirten mit Treckern vor dem THTR statt. Es entstanden in Hamm und Umgebung etliche neue Initiativen.

Bauern und Verbraucher

Aber Hauptträger des Widerstandes waren die „Bauern und Verbraucher“. Mit der örtlichen Polzei kamen wir gut zurecht. Wenn von weit her die Hundertschaften anrückten, zogen wir uns zurück, um nach einigen Tagen oder Wochen wiederzukommen. Es war eine ereignisreiche Zeit.

Die Menschenmenge vor dem Reaktor schwoll zeitweilig auf 7.000 Personen an und machte in teilweise drastischen Aktionen ihrem Ärger und ihrer Verzweiflung Luft, blieb aber immer gewaltfrei.

Treckertreck nach Düsseldorf

Ein vielbeachteter dreitägiger Treckertreck durch das Ruhrgebiet nach Düsseldorf setzte die SPD-Landesregierung zusätzlich unter Druck.

In den zehn Jahren zuvor hatte die Bürgerinitiative Strukturen aufgebaut und intensive Öffentlichkeitsarbeit betrieben, was sich nun in einer breiten Beteiligug vieler Menschen auszahlte. Finanzielle Probleme des Betreibers kamen hinzu. Auch in den sonst so THTR-freundlichen Parteien kippte die Stimmung.

Nun ging es nur noch um die Frage, wie der THTR ohne allzugroßem Gesichtsverlust der Atomparteien und horrende Regressansprüche des Betreibers stillgelegt werden könnte.

Nachdem der THTR 1989 stillgelegt worden ist, war nach diesem großen Erfolg bei vielen Aktivisten erst einmal die Luft raus. Ich finde, es ist völlig normal, dass es ein Auf und Ab gibt.

Aber schon 1992 musste der sogenannte Tritiumwasserstörfall im "Keller" des THTR kritisch hinterfragt werden. In den 90er Jahren fanden 59 Castortransporte mit den radioaktiven Brennelementekugeln aus dem THTR nach Ahaus statt. Auch hier arbeitete die BI mit den Initiativen im Münsterland zusammen und beteiligte sich an Demonstrationen in Ahaus und Münster.

Neue Situation ab 2000

Nach dem Jahr 2000 änderte sich die Situation nochmal. Es häuften sich in den Medien positive Berichte über Kugelhaufenreaktoren, der grüne Außenminister Fischer unterzeichnete in Südafrika ein Kooperationsabkommen für die THTR-Forschung und die rot-günen Regierungen im Bund und in NRW finanzierten und duldeten die THTR-Weiterentwicklung in der BRD selbst. Hauptsächlich involviert war das FZJ und der TÜV Rheinland. Das war eine sehr ärgerliche Entwicklung. Aber was hatten wir dem entgegenzusetzen?

THTR-Rundbrief

Seit 1987 gaben wir den THTR-Rundbrief heraus, der zeitweilig monatlich erschien. Der Umfang betrug 32 bis 100 Seiten und hatte eher einen dokumentarischen Charakter. Die Gesamtumfang betrug etwa 2.200 Seiten bis 1995 . Ab dann erschien er mit 6 bis 20 Seiten in einer Auflage von 120 Exemplaren.

Mit so einer kleinen Zeitung konnte unmöglich ein Gegengewicht zu den vielen Pro-THTR-Artikeln in der Tagespresse geschaffen werden. Auch das Internet wurde immer wichtiger.

Internet

Deswegen nahmen wir gerne das Angebot von unserem inzwischen in Berlin wohnenden Mitglied Werner Neubauer an, mit „reaktorpleite.de“ einen Internetauftritt zu schaffen. Nicht nur die weiterhin schriftlich erscheinenden Rundbriefe erschienen hier, sondern die Präsenz wurde kontinuierlich ausgebaut. Es dauert mehrere Jahre, bis sich eine Seite im Netz und bei Google etabliert.

Nach inzwischen 14 Jahren haben wir im Durchschnitt einhunderttausend Aufrufe der verschiedenen Seiten im Monat. Um so ein Ergebnis zu erzielen, muss jede Woche an dieser Homepage gearbeitet werden.

Wir bekommen auch öfters Anfragen von Journalisten, weil wir mit dieser Homepage gut zu erreichen sind. - Allerdings müssen sie noch lernen, die interne Suchfunktion zu benutzen. Viele sind dazu zu bequem und stellen Fragen, die auf unserer Homepage längst beantwortet werden.

Mit Hilfe unserer Homepage haben wir ein wichtiges Instrument geschaffen, um Informationen über den THTR und seine Störfälle zu informieren. Wie sich das im Fall Südafrika entwickelt hat und wie wir versucht haben, mit sehr bescheidenen Mitteln Einfluss zu nehmen, möchte ich hier kurz skizzieren.

Südafrika

Der Entwicklung in Südafrika schenkten wir zunächst wenig Beachtung. Was zum Thema PBMR in Südafrika in den Anfangsjahren passiert ist, rekonstruierten wir erst im Nachhinnein.

Apartheidzeit

Bereits zu Apartheidszeiten im Jahr 1987 besuchte Klaus Knizia von den VEW Südafrika, um dem dortigen Regime den THTR schmackhaft zu machen. Auch Funktionsträger vom Forschungszentrum Jülich unterstützten ihn dabei. In den Medien häuften sich kritische Berichte über diese unerhörte Zusammenarbeit mit dem Apartheidsregime. Es ist schon sehr bezeichnend, dass nach dem Niedergang des THTRs in Deutschland die Betreiber ausgerechnet hier ihre besten Freunde gefunden haben.

Und es ist noch erstaunlicher, dass nach der Ablösung des Rassistenregimes die neue Regierung des ANC nach 1994 an den Intentionen ihrer Vorgänger festhielt und ebenfalls einen THTR bauen wollte.

Böll-Stiftung

Von herausragender Bedeutung für uns war der intensive Kontakt mit Stefan Cramer in Südafrika. Er war der Leiter der grünennahen Heinrich Böll-Stiftung und engagierte sich hochmotiviert gegen einen Reaktor, der mit der Unterstützung rotgrüner Regierungen in Südafrika gebaut werden sollte. Das war schon eine sehr spezielle Situation.

Stefan übersetzte Teile unserer Reaktorpleite-Seite ins Englische, weil damals die automatischen Übersetzungsfunktionen im Netz noch nicht so gut waren. Er arbeitete mit der Umweltorganisation Earthlife Africa zusammen und gab diese Infos weiter.

Stefan und ich schrieben öfters in der Zweimonatszeitschrift „afrika süd“ in deutscher Sprache über die Gefahren des PBMR. Dies ist die Zeitung der Anti-Apartheidsbewegung und ihrer Nachfolger.

Es folgten in den Jahren 2003 und 2004 eine Vielzahl von Aktivitäten zu Südafrika.

Die Böll-Stiftung erreichte die Durchführung eines Dialog-Hearings zwischen Parlament und Bürgerinitiativen.

Paralell dazu nahmen wir in Deutschland Kontakt zur Südafrikanischen Botschaft in Berlin auf und äußerten unsere Bedenken.

Bürgerantrag in Hamm

Gleichzeitig reichten wir in Hamm zusammen mit mehreren anderen Umweltgruppen beim Beschwerdeausschuss der Stadt Hamm einen Bürgerantrag ein. Unser Ziel war, einen Erfahrungsaustausch über den THTR zwischen Hamm und Kapstadt zu organisieren. Die Verwaltung von Hamm musste sich ja notgedrungen mit den Problemen des THTR befassen und hatte auch extra jemanden eingestellt, der diesen Bereich mehrere Jahre lang aufgearbeitet hatte. – Der Antrag wurde wie erwartet abgelehnt, aber das Thema wurde in Hamm beachtet und diskutiert.

Bauvorbereitungen

In den nächsten zwei Jahren begannen in Südafrika die Bauvorbereitungen für den PBMR. – Und in Deutschland natürlich auch, das sollte nicht vergessen werden!! - Mindestens fünf deutsche Firmen lieferten maßgebliche Anlagenteile für Südafrika:

+ Meridium in Walldorf lieferte Softwareprodukte

+ SGL Carbon aus Wiesbaden und Meitingen lieferten Graphit

+ EHR aus Essen lieferten Rohrleitungssysteme

+ RWE-Nukem aus Hanau stellt die Kugelbrennelemente her

+ Uhde, Tochter von KruppThyssen, aus Dortmund sollte die Brennelementefabrik in dem Nuklearzentrum Pelindaba bauen

Uhde

Da Uhde in Dortmund in der Nähe von Hamm liegt, bot es sich an, von uns aus hier einzugreifen.

Im Jahr 2005 habe ich mit dieser Firma in der Jubiläumsausgabe 100 des THTR-Rundbriefes viel über die Rolle von Uhde als Tochter von Rheinmetall geschrieben.

Friedrich Ostendorff, Blockade-Bauer von 1986 und inzwischen grüner Bundestagsabgeordnete, forderte Außenminister Fischer auf, die Exportgenehmigung für Nukleare Komponenten zu untersagen. Weiterhin wandte er sich an den damaligen Wirtschaftsminister von NRW.

Wir nahmen Kontakt zu den „Kritischen Aktionären“ auf, die dann ihrerseits auf der jährlich stattfindenden Aktionärsversammlung von Kruppthyssen eine Rede zu diesem Thema hielten.

Im Jahr 2007 führten wir zusammen mit einigen Gruppen eine kleine Kundgebung vor Uhde in Dortmund durch und fuhren anschließend mit einem Autokorso weiter nach Münster, um dort gegen die NRW-Atomanlagen zu demonstrieren.

2008 reiste ein WDR-Filmteam nach Hamm und Südafrika und berichtete eine dreiviertelstunde über unsere Zusammenarbeit.

All diese Aktivitäten hatten im Grunde einen recht bescheidenen Umfang und wurden von nur ganz wenigen Menschen durchgeführt. Auch die Mehrzahl der Umweltgruppen interessierten sich kaum für dieses „exotische“ Thema und mussten jedesmal motiviert werden, sich zu beteiligen. Aber es waren sehr konkrete Aktivitäten, das erscheint mir sehr wichtig.

Im Jahr 2009 wurde der Bau des PBMR in aufgegeben. Nicht wegen unserer Aktivitäten, sondern weil er für Südafrika eine Nummer zu groß und zu teuer war. Über eine Milliarde Dollar wurden in dieses sinnlose Projekt gesteckt.

Hamm – KiKK-Studie

Zum Schluss möchte ich noch einmal kurz auf die Situation in Hamm zu sprechen kommen. Im Jahr 2008 sollte bundesweit an allen AKW-Standorten die sogenannte Kinderkrebsstudie (KiKK-Studie) durchgeführt werden. Nur am THTR nicht. Er war wegen seiner vielen Störfälle nicht lange genug in Betrieb und auch nur ein Prototyp, hiess es. Diese Vorgehensweise war in Hamm von vielen Menschen nicht nachvollziehbar.

Als BI organisierten wir in Hamm und besonders in den umliegenden Dörfern am Reaktor eine Unterschriftensammlung für die KiKK-Studie. Flugblätter und Listen wurden weitergereicht und sehr gut angenommen. Viele Menschen waren selbst aktiv und sammelten Unterschriften. Das war eine sehr positive Erfahrung. Die Medienresonanz war enorm. Es kamen insgesamt 4.000 Unterschriften zusammen.

Es traf sich ganz gut, dass ich den Pressesprecher vom damaligen Umweltminister Gabriel von früher her kannte. Es war Michael Schroeren, der in den 70er Jahren Redakteur der „Graswurzelrevolution“ war. Heute bin ich Mitherausgeber dieser Zeitung.

Ich rief bei ihm an, dass er doch bitte einmal etwas für uns tun sollte. Das hat er auch gemacht. Uns vor dem Ministerium empfangen, unser bürgerschaftliches Engagement gelobt und 2 Stunden lang mit uns diskutiert. Die Entscheidung seines Vorgesetzten konnte er natürlich nicht wirklich beeinflussen. Aber wir waren mit dieser Aktion in sehr vielen Medien präsent. Mehr konnte man unter den gegebenen Umständen nicht erhoffen.

Durch unsere Aktivitäten wurden viele Menschen auf mögliche Krebsfälle in der Umgebung des THTR aufmerksam gemacht. Etwa 20 meldeten sich bei uns per Telefon, Mail oder handgeschriebener Briefe und berichteten von Krebsfällen in ihrer Familie oder in der Nachbarschaft. Wir haben öfters in unserer kleinen BI darüber gesprochen, wie wir mit diesen Angaben umgehen sollten.

Denn so interessant und wichtig diese Hinweise auch sind, statistisch sind sie schwierig zu verarbeiten und einzuordnen. Von den staatlichen Stellen wurde es von Anfang an versäumt, Krebsfälle systematisch zu erfassen.

Es kann jedoch nicht unsere Aufgabe als Bürgerinitiative sein, jetzt selbst zu zählen und alle möglichen – möglicherweise gewagten - statistischen Vergleiche und Spekulationen anzustellen.

Unsere Aufgabe ist es durch Demonstrationen, Aktionen und Öffentlichkeitsarbeit auf Missstände hinzuweisen. International und natürlich auch in NRW.

Nachtrag zu Euratom, EU und Generation IV:

Auf verschiedenen Demonstrationen der Umweltbewegung haben wir ab 2004 mehrmals verschiedene Flugblätter verteilt, auf der wir die mangelnde Beschäftigung mit der Generation IV und die EU-Förderung der HTR-Linie beklagt haben.

In den letzten 12 Jahren habe ich zur EU, Euratom, Generation IV-Reaktoren und HTR-Entwicklung sehr viele Artikel geschrieben. Hier eine kleine Auswahl in chronologischer Reihenfolge:

2004: EU-Gelder für HTR-Forschung
http://www.machtvonunten.de/atomkraft-und-oekologie/272-eu-gelder-fuer-htr-forschung.html

2005: Der nukleare Rahmen der EU. Generation IV
http://www.machtvonunten.de/atomkraft-und-oekologie/257-der-nukleare-rahmen-der-eu.html

2007: Die vergessene Generation IV. Die Umweltbewegung ignoriert EU-Bestrebungen zur Förderung einer neuen Reaktorlinie
http://www.machtvonunten.de/atomkraft-und-oekologie/276-die-vergessene-generation-iv.html

2008: Vom THTR zur Generation IV: Die Atomindustrie stellt die Weichen für die kommenden Jahrzehnte!
http://www.reaktorpleite.de/nr.-122-august-08.html#Vom-THTR-zur-Generation-IV

2010: HTR-Forschung und Generation IV-Forschung in der BRD bis heute. Konkrete Auflistung
http://www.reaktorpleite.de/thtr-rundbriefe-2010/39-sp-590/rundbriefe-2010/383-thtr-rundbrief-nr-133-oktober-2010.html#HTR-Forschung%20in%20der%20BRD%20von%202008%20bis%20Heute:

2011: HTR-Forschung geht weiter. Konkrete Zahlen
http://www.reaktorpleite.de/nr-136-juli-2011.html#THTR-Forschung%20geht%20weiter!

2014: Generation IV – Zusammenarbeit und China
http://www.reaktorpleite.de/thtr-rundbriefe-2014/55-sp-590/rundbriefe-2014/495-thtr-rundbrief-nr-144-november-14.html#Hochtemperaturreaktor-China

2015: Weichenstellungen für die nächsten 10 Jahre bei Generation IV
http://www.reaktorpleite.de/reaktorpleite-thtr/57-sp-590/rundbriefe-2015/523-thtr-rundbrief-nr-146-dez-2015.html#2.Thema

 

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