„Rettet die Hütte!“- BI startet Spendenaktion

Der Gorleben-Widerstand hatte schon immer einen Pflock direkt an den Atomanlagen einschlagen. Legendär ist das Hüttendorf auf der Bohrstelle 1004, die „Republik Freies Wendland“. Mit dieser Aktion sollten 1980 Tiefbohrungen zur „Erkundung“ des Salzstocks Gorleben verhindert werden.

Weniger bekannt ist: In einem kleinen Waldstück schräg gegenüber des Zwischenlagergeländes entstand im Sommer 1994 das Widerstandsdorf „Castornix“. Provisorische Hütten, Zeltplanen wurden zwischen den Bäumen gespannt, Küche, Palaver – es gab zum ersten Mal „Castoralarm“, abgebrannte Brennelemente sollten aus dem AKW AKW Philippsburg nach Gorleben transportiert werden und man brauchte einen Ort für den Austausch und die Aktionsplanung und war direkt vor Ort, vor den Toren des Zwischenlagers. (mehr …)

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benefiz-Partie #beluga24

Infos: https://beluga-dreieck.de/

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Kulturelle Landpartie 2024

Der Veranstaltungskalender der BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg für die  Kulturelle Landpartie 2024 am Punkt "Gorleben Atomanlagen". (mehr …)

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Gorleben Rundschau Ausgabe April-Juni

In der aktuellen Ausgabe unserer Gorleben Rundschau dreht es sich um Unvollständig, Unanständig & Unbekannt - und natürlich um das Programm der Kulturellen Landpartie.
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Marianne

Am 7. April wäre Marianne Fritzen 100 Jahre alt geworden. Ein Portrait von Wolfgang Ehmke.

Ikone der Anti-Atom-Proteste? Am 19. März 1979 nahm Marianne Fritzen zum ersten Mal an einer Straßenblockade im Wendland teil. Dabei fotografierte Günter Zint die kleine 55-jährige Frau mit der Strickmütze, die sich von dem übermächtigen Polizeiaufgebot nicht vom Demonstrieren abhalten lassen wollte. Ihr fragend-listiger Blick verunsichert erkennbar die Uniformierten. Aus dem Schnappschuss machte der Fotograf ein Plakat mit Symbolkraft: David gegen Goliath – eine ältere Dame nimmt es mit der mächtigen Branche der westdeutschen Energiekonzerne auf. (mehr …)

wunder

„Das Wunder von Gorleben“

Was wäre geschehen, wenn Ende der 70er Jahre die WAA in Gorleben trotz des Widerstands in der Region dennoch gebaut worden wäre? Deutschland wäre wie Frankreich ein "Nuklearland" geworden. Hätte man sich dann vorstellen können, dass Jahrzehnte später, nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima Daiichi, der Atomausstieg energiepolitisch möglich gewesen wäre?

Die aktualisierte Neuauflage des Essay-Bandes von Wolfgang Ehmke liegt jetzt vor. (mehr …)

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PRESSEMITTEILUNGEN

„Rettet die Hütte!“- BI startet Spendenaktion

5. Mai 2024

Der Gorleben-Widerstand hatte schon immer einen Pflock direkt an den Atomanlagen einschlagen. Legendär ist das Hüttendorf auf der Bohrstelle 1004, die „Republik Freies Wendland“. Mit dieser Aktion sollten 1980 Tiefbohrungen zur „Erkundung“ des Salzstocks Gorleben verhindert werden. Weniger bekannt ist: In einem kleinen Waldstück schräg gegenüber des Zwischenlagergeländes entstand im Sommer 1994 das Widerstandsdorf „Castornix“.…

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Atomkraft: Kurzzeitgedächtnis und Langzeitfolgen

26. April 2024

Heute vor 38 Jahren kam es in Tschernobyl zur Reaktorkatastrophe. Das Tschernobyl-Forum, zu dem die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehören, hat vor 14 Jahren die wahrscheinliche Zahl der Opfer durch Langzeitfolgen auf 4000 Tote geschätzt. 56 Menschen seien ganz sicher gestorben. https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/ukraine-tschernobyl-schaetzungen-ueber-todeszahlen-weichen-stark-voneinander-ab Wer gern Pilze verzehrt, wird immer noch vor einer Kontamination…

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15. April ´24: Ein Jahr ohne Atomstrom – Konzertante Lesung

16. April 2024

Am 15. April 2023 wurden die letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland ausgeschaltet. Ein Jahr später feierten Film- und TV-Stars den Atom-AUS!-stieg mit einem exklusivem Programm. Sie haben Dutzende der renommiertesten Künstler-Auszeichnungen erhalten: Grimme-, Film-, Fernseh-, Hörbuch- und Theater-Preise, den Blues-Award, Goldene Kameras. Für »Lesen ohne Atomstrom« haben sie sich als Ensemble zusammengetan, um den ersten…

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TERMINE & AKTIONEN

Do. 09.05 bis Mo. 20.05.2024
11- 19 Uhr
Mützingen,
Mützingenta
BI Infostand, Broschüren, Bücher, Textilien mit Wendlandsonne
ab Do. 09.05.2024 BI-Veranstaltungen im Rahmen der Kulturellen Landpartie
15. 30 Uhr
Gorleben,
Atomanlagen
Salinasgelände
„Das Wunder von Gorleben“ - Lesung mit anschließendem Rundgang an den Atomanlagen mit Wolfgang Ehmke
https://material.bi-luechow-dannenberg.de/produkt/das-wunder-von-gorleben/
Fr. 10.05.2024
13 Uhr
Gorleben,
Atomanlagen
Beluga-Schiff
„Nach dem Atomausstieg – wie geht es weiter mit der Endlagersuche? Was wird mit den Zwischenlagern in Gorleben und anderswo?“ Vortrag zum Standortauswahlverfahren mit Wolfgang Ehmke.
Fr. 10.05.2024
15.30 Uhr
Gorleben,
Atomanlagen
Salinas-Gelände
Vortrag „Gelebte Geschichte – Historischer Abriss des Gorleben Protests“ Das Gorleben Archiv stellt sich vor und gibt einen Einblick in die Historie der Auseinandersetzung um Gorleben.

GORLEBEN RUNDSCHAU

Bei allen eindeutigen Antworten, die wir meinen, auf die Krisen und Kriege unserer Tage geben zu können, sollten wir auf keinen Fall übersehen, dass wir die Grenzen des Wachstums längst überschritten haben. 52 Jahre, nachdem der Club of Rome seine apokalyptischen Voraussagen erstellte, sind ein Großteil der Jahrhundert-Prognosen bereits irreversibel eingetreten. Jedes Wirtschaftswachstum, das Volkswirtschaften sich jetzt noch genehmigen wollen, geht zwangsläufig auf Kosten von Menschen im „globalen Süden“ oder unserer gemeinsamen natürlichen Grundlagen. Den „Erdüberlastungstag“, an dem die Ressourcen aufgebraucht sind, erreichen wir dieses Jahr in Deutschland bereits am 2. Mai.

Dabei sollte Wirtschaftswachstum als solches eigentlich dem sozialen Frieden dienen. Ist nämlich der Kuchen als ganzes größer, fallen auch mehr Krümel vom Tisch. Trotzdem geht allerdings die Schere im Lande unaufhörlich weiter auseinander und besonders betroffen sind Kinder und Alleinerziehende. Wer also Wirtschaftswachtum thematisiert, kommt nicht umhin, auch soziale Ungerechtigkeit anzuklagen.
Mit dem ökologischen Strukturwandel und der Effizienzrevolution der Jahrtausendwende kam auch der europäische „Green deal“. Aber jüngere Studien belegen: „grünes Wachstum“ ist ein Widerspruch in sich. Wirtschaftswachstum und Ressourcenverbrauch lassen sich auch bei bestem Willen nicht vollständig entkoppeln. Wer mehr Geld hat, verbraucht eben auch mehr. Die Republik Moldau beispielsweise erreicht den Erdüberlastungstag dieses Jahr erst am 28. Dezember.

Mit Atomkraft hat das zwar auf den ersten Blick nichts zu tun. Aber im aktuellen Dilemma, die Klimaziele mit der Wohlstandserwartung der Menschen in Einklang zu bringen, greifen diejenigen, die ihre satten Pfründe nicht teilen wollen, auf die altbackenen Nebelkerzen und Wundertechnologien des kalten Krieges zurück. Ihnen geht es aber nur darum, den politischen Gegner irgendwie schlecht dastehen zu lassen. Wirkliche Alternativen haben sie nicht im Gepäck. Realistisch wäre ein Wiedereinstieg auf keinen Fall und wirtschaftlich wäre er Selbstmord.

Dabei war 1963 die „friedliche Nutzung der Atomkraft“ eine gemeinsame Erfindung der Hegemonialmächte USA und Sowjetunion, um ihren Partnern und Vasallen die Stationierung von Mittelstreckenraketen durch den Bau von Atomkraftwerken schmackhaft zu machen.

Japan brauche Atomkraft aus „geopolitischen Gründen“ sagte auch der atomfreundliche japanische Premier Shinzo Abe noch 2013 bei unserem Besuch in Hiroshima und der vorher abgesetzte, atomkritische Naoto Kan, Premier in der Nuklearkatoastrophe von Fukushima 2011, sagte 2016 nach einem Besuch anlässlich des Literaturfestivals „Lesen ohne Atomstrom“ im Uran-Umschlaghafen Hamburg: „Nuclear power? It’s always the bomb!“.

Martin Donat
Vorsitzender der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.